i.v. Antibiose - wer hängt sie an?

Wer hängt die i.v. Antibiose an

  • immer der Arzt

    Stimmen: 3 6,5%
  • immer die Pflege

    Stimmen: 18 39,1%
  • erste Antibiosengabe durch Arzt, dann die Pflege

    Stimmen: 25 54,3%

  • Umfrageteilnehmer
    46

narde2003

Board-Moderation
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27.07.2005
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13.382
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München
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FGuKP I&I, Praxisanleiterin DKG,Wundassistent WaCert DGfW, Rettungsassistentin, Diätassistentin
Akt. Einsatzbereich
HOKO
Funktion
Leitung HOKO
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ein Thema das immer wieder heiss umstritten ist. Deshalb die Frage:

Wie ist es bei euch, auf den Allgemeinstationen, geregelt?

Ich kenne diverse Möglichkeiten:

  • Erstgabe durch Arzt
  • Der Arzt hängt immer an
  • Pflegepersonal hängt immer an
Also wie wird es bei euch gehandhabt und mit welcher Begründung???

Vielen Dank und ein schönes Wochenende
Narde
 
Moin Narde,
dann werde ich Dir mal wieder als erster Antworten mit:
natürlich immer die Pflege!

Begründung: Eine genaue kenne ich nicht aber die Ärzte schaffen schon so kaum noch ihre Arbeit durch ihre stundenlangen Visiten.
Als ich vor 10 Jahren angefangen habe haben die Dok´s noch i.v Medikamente gegeben, was meinst Du wie oft der Patient verwechselt wurde? :roll:

LG Tobias
 
Hallo,
da bei einigen die Ärzte die Erstgabe machen, würde ich gerne wissen weshalb?
Die Komplikationen treten selten in der Zeit auf, in der der Arzt am Bett steht.
Komplikationen müssen dann von der Pflege erkannt werden und entsprechend darauf reagiert werden.

@Tobias:
ich hoffe doch, dass die Ärzte die Patienten kennen bzw. den Namen am Bett lesen können und es nicht oft auftrat.

CU
Narde
 
Also ich arbeite halt auf Intensiv.
Bei uns ist es üblich, dass wir die Antibiotika anhängen, ... ob jetzt die erste, die letzte oder mittendrin.
Ich kenne es aus meiner Ausbildungszeit von der Chirurgie aus so, dass der Arzt die erste Antibiotikagabe selbst gestartet hat.
Hab nie verstanden warum.
Es lief so: Die Pflege bereitet alles vor, hängt sie zum Teil schon hin. Der Arzt kommt rein, schaut (vielleicht) nochmal auf die Infusion, startet sie, geht raus, fertig.
Wie narde schon sagte, die Komplikationen mussten von der Pflege beobachtet werden und auch Erstmaßnahmen eingeleitet werden. Warum also diese Erstgabe durch den Arzt bei DIESER oben beschriebenen Durchführung???
Unsinnig. Und man wird die Medizinmänner und -frauen wohl auch kaum dazu kriegen, dass sie die Gabe über beim Patienten bleiben oder auch danach regelmäßig ins Zimmer schauen.
Ich reiße mich nicht um diese Tätigkeit, da sie ab der 2. Gabe aber eh von der Pflege ausgeführt werden soll, warum dann also nicht auch schon ab der ersten.
Ich sehe den Sinn nicht.
 
Also da ich ja noch auf vielen Stationen bin kann ich eigentlich garnicht generell antworten, aber da es auf den meisten Stationen noch der Doc anhängt (Erstgabe) hab ich mal dafür gestimmt.

Grund ist halt klar die allergische Reaktion. Kenne 2 Ärzte die auch wirklich 2,3Min dabei bleiben. Ob das reicht oder nicht lass ich mal dahingestellt ;) aber wenigstens geben sie sich Mühe. Ansonsten ist die Begründung halt dieselbe, nur auf die Diskussion wann sich denn eine Reaktion bemerkbar macht lässt sich keiner drauf ein. Der Doc ist meistens direkt wieder weg nachdem er die Tropfengeschwindigkeit eingestellt hat.

Stationen wo generell die Pflege anhängt kenn ich aber auch zur Genüge.
 
Hi,
habe noch nie einen Arzt erlebt der irgendetwas anhängt! Die Antibiosen hängen wir immer an, also auch Schüler.
Bis dann eure
AKI
 
Moin,

arbeite auch auf einer Intensiv und bei uns hängen wir die AB an - egal ob Erstgabe oder nicht.

Auf den restlichen 'Normal-'Stationen des Hauses läuft es auch nach dem Schema -> Erstgabe der Doc, die restlichen die Pflege.

Gruss Cys
 
Also, bisher war ich es von meinem alten Arbeitsplatz auch so gewohnt, dass immer die Pflege die Antibiose anhängt...egal ob Erstgabe oder nicht. Allerdings arbeite ich nun schon seit 1/2 Jahr woanders, bei uns ist es so, dass der Arzt grundsätzlich immer die Erstgabe anhängen muss, und ob man es glaubt oder nicht, mindestens die Hälfte der Infusion beim Patienten bleibt... oder sich zumindest in unmittelbarer Nähe aufhält...deshalb habe ich auch für Erstgabe durch Arzt gestimmt. Die weiteren werden dann von der Pflege angehangen. Leider kann ich über das genaue 'Warum' keine Antwort geben...ist halt immer das gleiche (wegen möglicher Unverträglichkeit).
Und die meisten sagen..."Das haben wir schon immer so gemacht!"
Viele Grüße
 
Hi,

also ich kenne es auch nur so, dass die Pflege die Antibiose anhängt. Glaub auch nicht, das das unbedingt schlecht ist, weil die Komplikationen treten eh erst nach einer Zeit auf, nachdem der Doc bestimmt schon wieder weg ist. Und dann muss diese eh wieder die Pflege erkennen. Wenn sie also gleich schon selbst die Antibiose anhängt, weiss sie zumindest, was da hängt :-)

Gruss
Steffi
 
Bei meinem jetzigen Arbeitgeber ist es so, dass die Erstgabe vom Arzt angehangen werden muss. Vorbereitungen bis hin zum Entlüften des Infusionsbestecks macht die Pflege. Ich habe nie verstanden warum, aus schon genannten Gründen. (Komplikationen treten später auf, Arzt bleibt nicht daneben stehen...ect.).
Bei uns geht es so weit, dass sogar Humanalbumin vom Arzt angehängt werden muss.
Ein ganz großer Nachteil bei uns ist, dass dadurch manche Antibiosen nicht zeitgerecht angehängt werden, die Verzögerung kann bis zu Stunden dauern.
Das würde ich jetzt nicht unbedingt als Argument dafür benutzen, dass es dann doch besser die Pflege macht, aber die Argumentation wegen der evtl. Komplikationen muss es ein Arzt tun, der bei uns eben nicht daneben stehen bleibt, kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen.

Ich bin kompetent genug Komplikationen zu erkennen, aber nicht kompetent genug das Infusonsbesteck anzuschließen?
 
Also bei uns im Haus ist es auch so, dass meistens (aber auch nicht immer) die Erstgabe durch den Arzt erfolgt. Der eigentliche Sinn das der Arzt direkte Komplikationen erkennt geht aber dadurch verloren, dass er sofort wieder wegrennt (haben eben auch viel zu tun). Alle anderen Antibiosen werden von Pflegekräften angehängt. Jegliche Erkennung von Komplikationen bleibt so auch bei der Pflege.
 
Hi,
laut Gesetz muss der Arzt i.v. Gaben delegieren. Er muss sich vergewissern, dass die Krankenpflege das richtig kann. Die Krankenpflege darf nicht infundieren. Sicher auch in den Häusern über die Versicherungen geregelt. Aber im Krankenpflegegesetz ist das eindeutig geregelt. Auf einer ITS hat jeder seinen Spritzenschein. daher steht die Frage dort nicht, weil der Arzt (in der Regel der OA) sich überzeugt hat.
 
blue-velvet schrieb:
Auf einer ITS hat jeder seinen Spritzenschein. daher steht die Frage dort nicht, weil der Arzt (in der Regel der OA) sich überzeugt hat.

Guten Morgen blue-velvet,

der gute alte Spritzenschein ist leider ohne rechtliche Grundlage. Ausserdem gibt es nicht auf jeder Intensivstation diesen Schein. Ich arbeite seit 15 Jahren auf Intensivstationen und habe noch nie einen gesehen.

Schönen Tag
Narde
 
narde2003 schrieb:
Guten Morgen blue-velvet,

der gute alte Spritzenschein ist leider ohne rechtliche Grundlage. Ausserdem gibt es nicht auf jeder Intensivstation diesen Schein. Ich arbeite seit 15 Jahren auf Intensivstationen und habe noch nie einen gesehen.

Schönen Tag
Narde

:knockin:Hi Narde,
arbeite seit 10 Jahren auf intensiv. In den 3 Häusern wo ich war (bin) musste ich immer den Schein machen. Die Häuser gingen sogar soweit, dass man für jede andere ITS im eigenen Haus extra einen Schein machen musste. Habe mal rausgesucht was die Bundesärztekammer dazu sagt. Ist schon recht alt, aber noch wirksam. Ich weiss auch, dass viele Häuser das über ihre Versicherungen individuell regeln.

Stellungnahme der Deutschen Krankenhausgesellschaft zur Durchführung von Injektionen, Infusionen und Blutentnahmen durch das Krankenpflegepersonal vom 11. März 1980

http://www.bundesaerztekammer.de/30/Richtlinien/Empfidx/InjektionenDKG.html

2. Injektionen, Infusionen, Blutentnahmen und Bluttransfusionen sind Aufgaben des Arztes. Zum Aufgabenbereich von Krankenschwestern, Krankenpflegern und Kinderkrankenschwestern gehören die Vorbereitung dieser Maßnahmen und die im Zusammenhang mit den Maßnahmen notwendige Beobachtung der Patienten.
nachweisen.
Für die Durchführung von intramuskulären und intravenösen Injektionen, Infusionen und Blutentnahmen muß die Qualifikation der Krankenpflegepersonen durch einen Arzt festgestellt und durch den leitenden Abteilungsarzt schriftlich bestätigt worden sein. die Anerkennung einer erfolgreich durchlaufenen Weiterbildung in der Intensivpflege ersetzt diese Bestätigung.

Bye