Duales Pflegestudium

Pango

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06.09.2010
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Hallo,
ich mach nächstes Jahr mein Abi und würde eigentl gerne ein duales Pflegestudium machen (später vielleicht noch den Master).
Allerdings stell ich und andere mir in letzter Zeit häufig die Frage, was denn der große Unterschied zur normalen Pflegeausbildung ist.
Ich meine Stationsleitung kann ich auch durch die Ausbildung und Weiterbildungen werden.
Erlange ich durch das Studium wirklich besondere Kompetenzen, die ich sonst nicht hätte?
Mich würden auch Meinungen interessieren, wie bereits ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfleger/innen darüber denken und glauben, was man für Chancen hat.
Vielleicht gibt es ja auch jemanden, der gerade am Studieren ist und schon irgendetwas berichten kann?!
Bin im Moment wirklich unentschlossen, denn meine Möglichkeiten wären:
- nur Ausbildung
- Ausbildung - Pflegemanagement/-pädagogik - evtl. Master (wobei man dabei ja nichts mehr mit den Patieten zu tun hat, was ich schon gerne eine Zeit lang machen würde)
- duales Studium- Master

Würde mich sehr über eure Meinungen, Tipps und Erfahrungen freuen,
Pango
 
Ich hab eben den Beitrag hier gefunden und obwohl er schon älter ist, ist er noch unbeantwortet. Ich werde ab Oktober ein Pflegestudium machen (Dual) und habe mir auch schon die Frage gestellt, welche Kompetenzen man durch das Studium erlangt das man mit der reinen Pflegeausbildung nicht hätte? Und ist es leichter aufzusteigen und was für Türen stehen einem außer einem Masterstudium noch so offen?
 
Wo wirst Du studieren ? Studiere gerade Pflegepädagogik und an der Hochschule gibt es auch ein Pflegestudiengang - Dual.
 
Ich fange im Oktober an der Charité ein duales Studium an (Pflege-und Gesundheitsmanagement) und wie ich das so verstanden habe und hier teilweise gelesen, wird das Gesundheitswesen in Deutschland akademisiert, und deswegen gibt es nicht DEN Job, den man danach macht. Hab gerade hier im Forum Dinge wie Stationsleitung gelesen, was ja auch durchaus Sinn macht. Immerhin lernt man in der Hochschule nicht nochmal bis ins kleinste Detail, wie man nen Zugang legt, sondern eher das Wissenschaftliche, ebenso auch Wirtschaft und alles über die Leitung, Management und Verwaltung eines KH. Es lässt einen herausstechen, weil du neben dem Handwerk auch administrative Dinge erledigen und organisieren kannst, andere soft skills gelernt hast, die dich für eine Tätigkeit auf Station als normale Pflegekraft aber auch darüber hinaus bereit machen.
 
Ich hab mir grad die Frage gestellt, ob es sich finanziell überhaupt lohnt für eine Stationsleitungsstelle zu studieren. Wie viel ist es denn netto mehr? 400-500€ laut Internet-Rechner (abh. von Steuerklasse etc.). Bis du damit 5 (wenn das Abi dazurechnet eher 7-8 ) Jahre Lohnverzicht im Vollzeitstudium aufholt sind das ja Jahrzehnte.
 
ja aber wenn das Finanzielle so ne große Rolle spielt, sollte man bestimmt nicht in die Pflege gehen. Da müsste man schon Medizin studieren.
 
Ganz ehrlich: Die Pflegeakademiker verkaufen sich ganz erheblich unter Wert. Ein Lehrer (verbeamtet) verdient nach 5 Jahren Studium im mittleren Alter ca. 4000-4500 netto (mit Jahressonderzahlung und Zuschlägen, exklusive geldwerte Leistungen wie Beihilfe, exklusive die absurd hohe Beamtenpension), der Pflegeakademiker nach 5-Jahren Studium im mittleren Alter als Stationsleitung/PDL/Lehrer(in) netto grob die Hälfte. Selbst viel Idealismus vorausgesetzt ist das unverschämt. TVöD 12a für alle mit Studium wäre eigentlich das Minimum, schon allein um den Gehaltsverlust im Studium halbwegs auszugleichen. Aber solange immer noch M.Sc.'s den Job für E 9X machen ändert sich natürlich nix...
 
Ganz ehrlich: Die Pflegeakademiker verkaufen sich ganz erheblich unter Wert. Ein Lehrer (verbeamtet) verdient nach 5 Jahren Studium im mittleren Alter ca. 4000-4500 netto (mit Jahressonderzahlung und Zuschlägen, exklusive geldwerte Leistungen wie Beihilfe, exklusive die absurd hohe Beamtenpension), der Pflegeakademiker nach 5-Jahren Studium im mittleren Alter als Stationsleitung/PDL/Lehrer(in) netto grob die Hälfte. Selbst viel Idealismus vorausgesetzt ist das unverschämt. TVöD 12a für alle mit Studium wäre eigentlich das Minimum, schon allein um den Gehaltsverlust im Studium halbwegs auszugleichen. Aber solange immer noch M.Sc.'s den Job für E 9X machen ändert sich natürlich nix...

Sehe ich ähnlich !
 
Hey,

also ich bin ja mittlerweile mittendrin im Studium/ in der Ausbildung (4. Semester)
Also zu den Kompetenzen kann ich mittlerweile sagen, dass wir halt einfach ein bisschen mehr über den Tellerrand hinaus schauen.
Im Studium hatte ich bisher Inhalte zu Pflegeforschung, -wissenschaften, Beratung und Kommunikation, BWL und viel zur gerontopsychiatrischen Versorgung, da unsere FH da einen Schwerpunkt darauf setzt.
Ich weiß selbst immer noch nicht genau, wo ich mich danach sehe, aber wir bekommen immer wieder Möglichkeiten im Studium aufgezeigt.
Meistens sind es die Stellen, an denen Defizite in der Pflege herrschen.
Ein Beispiel wäre die Beratung. Eine andere Möglichkeit ist das Case Management. Allerdings sollten wir auch im Hinterkopf behalten, dass wir vorrangig weiterhin am Patienten arbeiten sollten. Auch hierbei kann man ja dann seine Schwerpunkte auf Beratung etc. setzen. Jedoch geht es bestimmt auch etwas darum, dass man weiterkommt in der Pflege. Hierbei ist es auch sinnvoll, dass es Leute gibt, die Pflegeforschungsstudien auswerten und die Ergebnisse anwenden können. Oder dass sich mal jemand traut, etwas in der Pflege zu verändern (z.B. eine neue Versorgungsform wie Primary Nursing anzuwenden)
Auch in der Berufspolitik könnten wir somit tätig werden. Weil wir die Experten vom Fach sind und sowohl praktische Erfahrungen haben/ sammeln können, als auch nötiges wirtschaftliches, politisches und wissenschaftliches Hintergrundwissen.

Alleine Stationsleitung zu sein, ist nicht mein Ziel. Dafür hätte auch nur die Ausbildung gerreicht.
Das finanzielle ist auch eine Sache, wofür wir uns stark machen können.
Angefangen bei der Pflegekammer (worum ja gerade hier in Bayern auch aktuell gekämpft wird)...

Ich bin der Meinung, dass die Pflege eine (laute) Stimme braucht, die einerseits durch Kammern geschaffen werden kann, andererseits werden es, glaub ich, auch wir, die "Studierten" sein, die sich dafür stark machen können.

Ich hoffe, ich konnte dir damit ein bisschen weiterhelfen.
Ich finde es gut, wenn sich Leute für diesen Beruf entscheiden! Ich habe es bis heute auch noch an keinem Tag bereut. Auch wenn es nicht immer einfach ist, vor allem wenn man sich immer rechtfertigen muss, wieso man diesen Beruf wählt, obwohl es bisher gar keine Stellen dafür gibt.
Aber auch hier wird sich hoffentlich noch was ändern, zudem die ersten Pflege dual Absolventen ja demnächst fertig werden.

Falls du noch Fragen hast, kannst mir gerne schreiben.

Lg
 
Ich weiß selbst immer noch nicht genau, wo ich mich danach sehe, aber wir bekommen immer wieder Möglichkeiten im Studium aufgezeigt.
Meistens sind es die Stellen, an denen Defizite in der Pflege herrschen.
Ein Beispiel wäre die Beratung. Eine andere Möglichkeit ist das Case Management. [...]
Im außerklinischen Umfeld liegen die Jobs halt nicht gerade auf der Straße. Um mit der aktuellen Explosion der Zahl an Pflegeakademikern werden weiterhin fast alle in der Klinik landen, als PDL, als Stationsleitung, in der Verwaltung, in der Aus- und Weiterbildung. Und da müsste sich an der Bezahlung eigentlich dringen was tun, was aber wohl nicht passieren wird (Angebot und Nachfrage...).
Ich könnte mir vorstellen, dass man in Zukunft studienwilligen GuK auch ein mehr medizinisch als pflegewissenschaftlich/wirtschaftlich/pädagogisch ausgerichtetes Studien anbieten wird, so dass diese dann als eine Art "Physician Assistant deluxe" selbstständig Medizin machen dürfen. Am besten in eigener Praxis, als Ersatz der fehlenden Landärzte. Ich würde den Studiengang z.B. "Master of Primary Care" nennen. Vorbild: Advanced practice registered nurse/Nurse anesthetist/... der USA. Selbstverständlich zu angemessener Vergütung.
 
Gibts in den Niederlanden oder uk ebenfalls, nennt sich da Advanced Nurse Practitioner. Dürfen sich niederlassen, können im Rahmen ihrer Spezialisierung (z.B. Gerontologie, oder Frauenheilkunde) Diagnostizieren und Therapieren, Medikamente verschreiben,Überweisungen machen. Ist im Prinzip sowas wie ein PA. Die deutschen Ausbildungen mit gleicher Bezeichnung entsprechen dem nicht.

Ich denke allerdings dass es ein Fehler ist die Akademiker nur abseits vom Patientenbett einzusetzen. Wenn Bachelor-Absolventen direkt in der Pflege mitarbeiten, sinkt die Sterblichkeit, bei steigendem Anteil. Bei 10% Anteil von Bachelorabsolventen am Personal sank die Sterblichkeit von Patienten um 6%. ("Nurse Specialty Certification, Inpatient Mortality, and Failure to Rescue" Kendall-Gallagher, D. et al., 2011; n = ca.1,3Mio Pat.)


Ich denke eine gute Kombi ist 50% normale Arbeit am Bett und 50% Pflegeforschung, also Implementierung theoretischer Erkenntnisse in die Praxis, in Form von Weiterbildungen, Pflegevisiten, Standards, Mitarbeit an Studien.
 
Kann man eigentlich nach dem Studium Pflege Dual als Praxisanleiterin arbeiten? Oder braucht man dazu noch die extra Aus- bzw. Weiterbildung?
 
Um als Praxisanleiterin zu arbeiten, muss man trotzdem noch die Weiterbildung machen!
 
huhu ihr lieben :)

ich habe jetzt leider keinen passenderen Thread gefunden und wollte für eine Frage auch keinen neuen aufmachen.
Ich fange im Oktober die Ausbildung mit dem dualen Studium am städtischen Klinikum München an, und würde gerne wissen, ob die Azubi-Studenten mit den Azubis in einer Klasse sind, oder ob es quasi eine "nur Studis" Klasse gibt.
Zusätzlich würde mich noch interessieren, wie wichtig Englisch im Studium ist.

Liebe Grüße
Melanie
 
Hallo Melanie,

ich weiß, dass auf jeden Fall, alle Azubi-Studenten in einer Klasse sind, da es aber nicht genügend sind, werden sie mit normalen Azubis "aufgefüllt". So ist es in der Regel :-)

Grüße
 
Hey Melanie,

also zu München kann ich nix sagen. Hier im hohen Norden sind wir allerdings ein eigener Kurs. Englisch ist im Studium nicht wirklich ein Thema. Schaden tut es sicherlich aber nicht, wenn es bspw. um die Literaturrecherche für Facharbeiten geht.

LG
 
Und hier bei uns sind alle zusammen in einem Kurs, sind auch nur gaaaanz wenig Stundenten.

Also: Überall anders! :)
 
Also ich wollte zuerst auch nach München, hab mich deshalb auch erkundigt wie es dort ist, und da wurde eben gesagt dass die Klassen da gemischt sind ;-) Also grad eben am Städtischen Klinikum.

@ Maniac: Finde das voll toll wenn ihr ein kleiner Kurs seit. Wie viele seit ihr denn?
 
Bin nicht selbst in dem Kurs. Ich meinte aber auch die dualen Schüler, das sind nämlich nur 4...
 

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