Warum eine Pflegeplanung schreiben?

Stefan_UN

Newbie
Registriert
22.05.2011
Beiträge
3
Hallo zusammen!

Ich lese schon eine Weile still und heimlich hier rum.
Weil ich auch sowas verfassen soll - eine Pflegeplanung.

Achso, zu mir: Mit meinen bald 34 schon recht lange im Job, stationäre Altenpflege seit über einem Jahr in derselben Hütte, davor fast immer ambulant. Vor 2 Jahren erst wieder eingestiegen, hatte eine fast 5 jährige Auszeit, weil ich keine Popos und sonstiges mehr sehen wollte.

Das mal so.

Und nun zu meinem Grund, warum Anmeldung und dieser Thread:

Ich wüsste gern mal, wieviele meiner Meinung sind.
Pfglegeplanungen stellen für mich die absurdeste Sinnlosigkeit dar. Sie sind lediglich ein weiterer Grund für die rasche Abholzung des Regenwalds.
Ich kenne wirklich niemanden, der die Dinger aus einem nicht kontrollorientierten Grund gelesen hat, niemanden, der sie gerne erstellt und keine zu pflegende Person, der sie Nutzen gebarcht hätten.
Ich finde die Zeit, die darauf verschwendet wird, ist zum einen ein erheblicher KOstenfaktor sofern es bezahlt wird, zum anderen ein heftiger Eingriff ins Privatleben.
In den Milliarden von Stunden könnte man sinnvolle Dinge tun.
Und würde nur ein Bruchteil der Stunden mal etwas Schönes mit der beschriebenen Person unternommen, würde diese Person dies sicherlich als angenehm empfinden.
Wozu eine PP? Sie wird in die (eh völlig überfüllte) Doku geheftet, beim Abhaken flott zur Seite umgekrempelt. ISt ja wenig Zeit, gell?
Dann kommt Pflegevisite oder MDK. Jetzt ist der Papierhaufen wichtig, denn man muss ja lesen, was da alles gemacht wird/ werden soll.
Der Prüfer des MDK überfliegt also den Schreibselkram in 3 min, stellt fest, es ist da. Fein, dann sucht erweiter, ob alle anderen Waschzettel da sind. Dann gut, oder auch nicht.
Der neue MItarbeiter hat den ersten Tag:
er wird mitgenommen, neben Ablauf werden ihm die Bew vorgestellt, man sagt ihm was zur Pflegebedürftigkeit und Besonderheiten. Nach ein paar Tagen kennt er einen Teil, versorgt diese allein. Irgendwann dazwischen sagt mal wer, das steht auch in der PP, kannst du ja mal lesen.
In welchem Zeitraum? Meist, wenn er seine eigenen Bezugspflegen erhält und den Kram lesen, evaluieren oder neu schreiben soll.
Und wo war nun der Sinn darin???

Sorry, wenn das mal so hart kommt, ich nerve gerade meine Familie, versaue allen das freie Wochenende nur weil so ein Mist hier rumliegt, sowieso nicht fertig ist oder schrottig ist, und ich bin so sauer, dass mir grad ne Kündigung lieber ist als den Sch...ß mal zu machen. Ich kann es einfach nicht, vermutlich weil mein Verstand sich zu sehr dagegen wehrt, Sinnlosigkeit zu unterstützen.
Meine Version einer PP. Bew lebt hier, weil er nicht allein sich versorgen kann. Maßnahme: er ist doch schon hier, wozu haben wir diesen Job erlernt, wenn wir nicht wissen, wie es geht?
 
Hallo Stefan,

ich möchte doch zwei Fragestellungen grundsätzlich unterschieden wissen:

1. Ist es sinnvoll, Pflege zu planen?
2. Ist es sinnvoll, wie derzeit Pflege geplant wird?

Du hast Frage zwei völlig korrekt, aber unvollständig beantwortet, aber gleichzeitig auch Frage1 : mit nein !

Nach meiner Berufserfahrung gilt immer noch, etwas salopp formuliert: Frage drei Schwestern, und du bekommst vier Antworten.
Eine sinnvolle Planung schliesst ein, dass ich für die geplanten Massnahmen auch ausreichend Zeit zur Verfügung habe. Nun kann ich umgekehrt den Zeitdruck als Begründung anführen, warum die Planung unsinnig ist.
Für Politiker ein gefundenen Fressen: Lösen wir doch die Probleme durch Entbürokratisierung.
Die Frage ist: was wollen wir Pflegenden?
Im SGB 11 heisst es:

Die Leistungen der Pflegeversicherung sollen den Pflegebedürftigen helfen, trotz ihres Hilfebedarfs ein möglichst selbständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen, das der Würde des Menschen entspricht. Die Hilfen sind darauf auszurichten, die körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte der Pflegebedürftigen wiederzugewinnen oder zu erhalten.

Das setzt für mich nach wie vor geplante Pflege und entsprechende Zeit für die Pflege voraus. Hat natürlich nur wenig mit der Realität in den Heimen zu tun.
 
Hallo Thorstein!

Frage 2 ist, wie du schon schreibst, klar nein.

Zu Frage 1:
Pflege zu planen ist nmM ohnehin nicht möglich.
Warum?
a) wir pflegen Menschen, nicht Kartons. Jeder Tag ist anders, von rasch auftretenden Veränderungen mal abgesehen.
b) jeder Pflegende hat eine andere Art zu pflegen.
c) jeder zu Pflegende hat eine gewissene Beziehung zum Pflegenden aufgebaut, welche die Versorgung entsprechend verändert.

Ich stell mal was in den Raum:

Ich bin Autofahrer. Ich benötige jedoch keine pingelige Planung, wie ich das KFZ vom Stehen in den Fahrmodus bekomme, also das Spiel Gas-Kupplung, das Schalten, Bremsen etc.
Warum nicht? Weil ich es irgendwann gelernt habe.
In dieser Fibel könnte aber netterweise auch die Position des Tanks vermerkt sein. Würde aber in der Anleitung des Fahrens untergehen, und so begebe ich mich an der Tanke lieber einmal ums Auto, um den Tankdeckel zu finden.
FAzit: Ich habe Fahren gelernt, brauche also keine Anleitung. Ein Hinweis mit dem Tank wär aber schon praktisch.

Zurück zur Pflege:
KH-Bilder und daraus resultierende Probleme habe ich gelernt, auch auf was ich achte.
Waschung z.B kann ich auch.
Wozu dann die Planung?
Ein Hinweis, ob Fr. XY selber isst, oder anreichen, ist gut.
Die Diagnosen sind ohnehin meist kurz aufgeschrieben, also kann ich mir weiteres denken (aus meinem Wissen ableiten).

Fazit total: Der Fahrschüler erhält diese Planung nicht, weil er es in der Fahrschule lernt, und anderweitig ohnehin nicht fahren darf.
Die Pflege schreibt Planungen, obwohl es jeder können sollte???
 
Ich bin ja nun kein Autofahrer- aber ist das immer gleich mit dem Auto starten? Immer der gleiche Druck aufs Gaspedal? Immer die gleiche Druckreduzierung bei der Kupplung? Oder gibt es da Unterschiede zwischen den Autos?

Darf ich fragen, wo du etwas zum Pflegeprozess gelernt hast? Und sprichts du hier von einer Planung im Rahmen der Ausbildung oder um eine in der Praxis?

Elisabeth
 
Hallo, ich bin voll der gleichen Meinung wie die TE, ich arbeite in der ambulanten Krankenpflege und zusätzlich 4 Nächte im Monat in einem Altenheim. Ich kenne also die Bew dort nicht wirklich, weiss nicht was sie können da ich sie ja praktisch nur schlafend sehe. In der so gelobten PP steht aber für mich nichts wirklich nützliches, da dort nur floskelhaft irgendwelche tollen Sätze stehen die sich zwar ganz toll anhören mir aber nicht wirklich sagen,ob der Bew selber stehen kann. Ich hab schon so viele PP gelesen aber ich finde jedesmal das sie weder hilfreich noch notwendig sind und sie sowieso ausser dem MDK braucht
 
Also man kann net unisono behaupten, dass die PP "Mist ist". Man muss differernzieren, ob da was für eine Institustion ausgefüllt wird, die eh der meinung ist, dass Pflege nur füttern, waschen, trocken legen kann. Oder ob es sich um eine Planung handelt, die Sinn macht für z.B. Teilzeitkräfte.

Elisabeth
 
*schreibt gerne Pflegeplanungen*


Eine gute individualisierte Pflegeplanung ist doch was Nützliches, finde ich. Wir haben viele Kinder die dann doch über Wochen bei uns sind. Deren Probleme genau zu dokumentieren und durch für sie individuell passende Maßnahmen möglichst schonend zu beheben ist für jeden der mit dem Kind arbeitet wichtig. Außerdem ist die Planung das Instrument für die Bezugspflegende, um ihren Kollegen mitzuteilen was sie (und die Eltern) für dieses Kind an Nah- und Fernzielen verabredet haben. Die Primary Nurse ist ja nicht rund um die Uhr anwesend. Auch ein schönes Intrument, um pflegerische Fortschritte (durch das Erreichen oder Nichterreichen der geplanten Ziele) zu ermitteln. Außerdem bin ich kein standardabarbeitender Handlanger, sondern Diagnostiker, wie das Vorwort zu den Pflegediagnosen der NANDA schon so schön sagt. Die Pflegeplanung ist das sichtbare Ergebnis meiner Fähigkeiten in der Hinsicht.
 
Ich bin ja nun kein Autofahrer- aber ist das immer gleich mit dem Auto starten? Immer der gleiche Druck aufs Gaspedal? Immer die gleiche Druckreduzierung bei der Kupplung? Oder gibt es da Unterschiede zwischen den Autos?

Darf ich fragen, wo du etwas zum Pflegeprozess gelernt hast? Und sprichts du hier von einer Planung im Rahmen der Ausbildung oder um eine in der Praxis?

Elisabeth

Der Augenblick des Kupplungsdrucks ist direkt im Fuß spürbar, und auch hörbar. Das Herunterdrücken des Gaspedals ist daran angepasst, sowie an die Strassenverhältnisse und Fahrzeugschwere.
Dies ist ein Erfahrungsverhalten. Ich kann bspw in jedes KFZ steigen und losfahren, ohne den Motor abzuwürgen oder unfreiwillige Kavalierstarts hinzulegen. Das ZUsammenspiel ist sitautionsabhängig.

Es handelt sich um eine vor ein paar Wochen abzugebene PP, Praxis (die Vergangheitsform ist kein Tippfehler)
Zum Prozeß gelernt? Hmh, irgendwie ist das an mir voebeigegangen, oder re rein und li raus, wenn es um schriftliche PP ging.
Ich bin der Meinung, ein jeder, der in der Pflege am Menschen arbeitet, sollte die Grundlagen der Pflege beherrschen und Defizite erkennen. Ebenso sollte eine aktivierende Pflege sowie Anleitung zur Selbstpflege normal sein. Prophylaxen sollten ebenso Routine sein, sofern sie in der Pflege durchgeführt werden können. (Bewegen aktiv/passiv usw). Vor allem sollte der Pflegende um die wichtigsten Diagnosen wissen, um die Problematiken zu kennen.
Warum soll ich das also und auch für wen aufschreiben?
Daher der Autovergleich. Ohne Führerschein sollte man auch kein Auto fahren, und mit Führerschein wird dieses Wissen vorausgesetzt.

Thorstein hatte einen schönen Ansatz, es gibt die Frage über die "richtige" Planung.
Mein Gedanke wäre eher eine Art Hinweis, wenn Bew Eigenheiten, die stark abweichen, besonders beobachtet oder generell sehr ungewöhnmlich sind haben. Hier fände ich HInweise sehr praktisch.
Ein Beispiel:
Ich habe Fr. Y, sie ist bettlägerig, hemiparese li, voll orientiert, DK-Trägerin sonst geringfügige Diagnose.
Auffällig: sie lehnt Mobilisation strikt ab, ebenso tgl Ganzkörperwäsche und Wäschewechsel.
Würde dies als "Hinweis" an Stelle der PP stehen, und das diese Eigenart toleriert wird, würde dies doch ausreichen. Denn eine Pflege im Bett sollte jeder kennen, die Logik sagt, sie kann nicht allein für Essen, Medis usw sorgen. Warum das alles klitzklein beschreiben???
 
Hm- warum erleb ich dann an Kreuzungen und auch sonst so manchen Kraftfahrer, der da ein Problem hat sein Wägelchen gemäß seinen Wünschen zu bewegen. *fg* Erfahrung allein scheint net zu reichen. Ein Auto ist ja auch nur ein Mensch und bringt mit den Jahren so seine Mucken mit. *gggg* Macht sich übrigens besonders gut, wenn das Autochen mitten auf der Autobahn seine Mitarbeit verweigert.

Ich kann deinen Verdruß nachvollziehen. Auch in mir sträubt sich alles, wenn ich da völlig unsinnige Sachen machen muss nur damit da eine Institution was zu lesen hat. Bekanntlich hasse ich ja das zwanghafte Hineinpressen eines facettenreichen Menschen Menschen in eine quadratische Form aus Skalen und Standards.

Wenn ich davon ausgehe, dass das Fachwissen der PK in einer PP abgebildet ist, dann kommt mir oft das kalte Grausen. Ein detailliertes Aufzählen jedes Handschlages ist weit entfernt von dem Sinn, den eine Pflegeplanung machen sollte.

Ich sehe den PP eher anders. Für mich ist das ein Dokument im Sinne von Diagnose und Therapie. Ich sehe ein Problem, beobachte Symptome, stelle die Ursache fest. Und auf dieser Grundlage schaue ich, wie man das Problem angehen kann. Und da leider net jeder über die gleiche Sichtweise verfügt, ich aber möchte, dass eine begonnene Pflege(-therapie) so weiter geführt wird wie angefangen muss ich notgedrungen ein "Rezept"/ eine "Behandlungsanordnung" verfassen. ich erwarte bei einer notwendigen Abänderung dieser Vorgaben eine entsprechende Begründung. Und da wir usn nun net immer sehen- ich bin net gewillt 24 h und 365 Tage im Jahr zur Verfügung zu stehen- bleibt nur der Schriftweg.

Elisabeth
 
Ich finde auch für uns PP wichtig, denn wir können dann
anhand der Evaluierung sehen inwiefern sich der Zustand
des zu Pflegenden gebessert oder auch verschlechtert hat
und auch wenn mal eine andere Schwester kommt, die
den Pat. nicht kennt, weiß, das der Pat. schon immer diese
und jene Probleme hatte.
 
Die Pflegeplanungen helfen mir persönlich vor allem während ihrer Entstehung...weil ich dann zumindest einmal gezwungen werde, mich intensiv mit dem Patienten auseinander zusetzen...Ich lerne seine Ressourcen ...seine Defizite...seine bisherigen Gewohnheiten kennen und entwickel zugleich Strategien, die eine individuelle...Patientenorientierte Pflege und medizinische Versorgung gewährleisten. Leider findet anschließend jedoch kaum jemand die Zeit, die Planung zu lesen...zu verinnerlichen...sich letztendlich an ihr zu orietieren...und das geht mir mit den Planungen meiner Kollegen Bedauerlicherweise genauso...
 
ich finde pp schreiben auch nicht super toll und schrei auch nich juhuuu danach:knockin:

aber mal ehrlich leute... wir pflegen menschen und starten nciht ein auto:streit:
also lasst uns doch nicht menschen mit autos vergleichen

und jeder mensch hat nun mal andere stärken und schwächen und jeder hat nunmal auch seine ressourcen und seine gewohnheiten.

demnach soll die pflegeplanung speziell auf einen patienten abgestimmt werden und angepasst werden. sodass eine neue kollegin auch anhand der pflegeplanung problematik ressourcen und die darausführenden massnahmen um ans ziel zu kommen nachvollziehen verstehen und umsetzten kannn:megaphon:
 
Nehmen wir doch mal ein praktisches Beispiel. Wie wärs mit Mundpflege?

@Stefan_UN - gib mal was vor.

Elisabeth
 
Als ich die PP gelernt habe, hat man sich auf 3 oder 4 Kernprobleme konzentriert. Die waren auch allen KollegInnen vermittelbar und man konnte also davon ausgehen, dass sie bei der Pflege eine Rolle spielen.
Dann kam die Einführung der Pflegestufen und die PP war vergütungsrelevant. Ich persönlich glaube, dass beides nicht geht: entweder pflegerelevant oder vergütungsrelevant.
Die vergütungsrelevanten PP haben bei uns heute -pc-generiert- 12 - 18 Seiten. Kein Mensch kann erwarten, das z.B. ein Pflegehelfer noch weiss oder wissen kann, was da drin steht.
 
Die Erstellung einer individuellen Pflegeplanung weckt Unmut in den Bereichen,
wo die Arbeitszeit eh schon knapp bemessen, bzw. die Zahl der zu Betreuenden viel zu hoch ist.
Zur prozessorientierten Pflege nach gesetzlichen Vorgaben gehört die schriftliche Dokumentation in Form einer Planung.
Wenn aber drei Bewohner gleichzeitig zur Toilette müssen, und die angefangene Planung auf dem Schreibtisch liegt, zeigt sich überdeutlich der Konflikt zwischen Theorie und Praxis.
Sonnenschein hat Recht, eine gute, erfahrene Pflegekraft kann selbstverständlich intuitiv pflegen, da ist einfach jeder Handgriff Ausdruck von Qualität und Sicherheit, auch ohne Dokument!
Diese Tatsache entbindet uns jedoch nicht von der Notwendigkeit, unsere Arbeit rechtlich nachweisbar zu machen. "Keine geplante Pflege dokumentiert" bedeutet im Ernstfall vor Gericht "Keine geplante Pflege durchgeführt".
Die Verantwortlichen für das Defizit hat man allerdings nicht am Krankenbett zu suchen, sondern in der PDL-Abteilung, die dafür sorgen muss, dass genügend Personal und Zeit für Dokumentation und Planung vorhanden sind.
 
Hallo,

ich kann aus meinem Studium sagen, das der Pflegeprozess nicht funktioniert.
Der Regelkreislauf kommt aus der alten Kybernetik, die neuere Kybernetik widerlegt den Prozesskreislauf.
Du hast mehrer Rechtliche Vorgaben, was dich dazu zwingt eine Pflegedokumentation und Pflegeplanung zu betreiben
da wären z.B. der Vertrag mit der Pflegekasse, das Kranken bzw. Altenpflegegesetz, Musterberufsordnung der deutschen Ärzte(im Sinne der Behandlungspflege), Gesetze zur Beweislastumkehr.
Pflegewissenschaftliche Begründung: ermöglicht eine Qualitätskontrolle, liefert Infomationen an die Pflegewissenschaft, sie ermöglicht knappe Übergaben, sorgt dafür das alle Informationen über den Menschen vorhanden sind.
Betriebswirtschaftliche Begründung: Leistungsberechnung für Pflegeleistungen, transparente Budgetierung für die Stationen
Lerntheoretische Begründung: geringer Aufnahmefähigkeit bei Stress, eine Information kann im Gehirn vorhanden sein, jedoch kann darauf nicht zurück gegriffen werden.

Ich fände wenn wir eine gescheite Pflegeplanung hätten.
Ich hatte vor 2 Tagen einen Patient mit Dysphagie, wir haben einen Kostaufbau der aus 3 Dysphagieessen besteht, jedoch war nicht beschrieben wie der Patient ist, ob sein Motorik ausreichend ist, was er gern mag usw. das alles hätte mir eine Pflegeplanung erspart.
 
Gehen wir mal von der Kybernetik weg.

Mensch geht mit Symptomen zum Arzt. Er hat ein Problem. Sein Ziel ist gesund zu werden. Doc führt eine entsprechende Diagnostik durch udn legt eine Therapie fest. Diagnoseergebnisse und Therapie bespricht er mit dem Pat.. Dabei werden die Ressourcen des Pat. mit beachtet. Nach Abschluss der Therapie überprüft Doc ob er richtig lag. Wieso funzt das Prinzip in der Medizin?

Pflege sieht Symptome und "therapiert" drauf los. Manchmal trifft es, manchmal net. Trial and Error oder Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.

Elisabeth
 
Die Pflegeplanung ist ein Stiefkind der Pflege, weil sie nicht bei einer Tasse Kaffee kommuniziert wird. Pflegende mögen lieber Übergaben, auf die man nicht verzichten kann.
Ich behaupte, dass eine gute Pflegeplanung die Übergabe ersetzen kann und dass viele Übergaben eigentlich kleine Pflegeplannungen sind. Frei nach dem Motto:
"Gesäß war nach 2h Rückenlage gerötet, muss man gut lagern um eine Deku zu vermeiden, Rötung hat sich dann auch wieder selbst im Lauf der Schicht zurückgebildet."
Problem - Ziel - Maßnahme - Evaluation
Durch die Pflegeplanung ist aber der Pflegeverlauf auch im Nachhinein nachvollziehbar und wir können unsere Bemühungen und den Wert unserer Arbeit belegen. Darauf sollten wir auf keinen Fall verzichten.

Gruß KGK
 
Ich mutmaße, dass es am mangelnden Hintergrundswissen liegt.

Elisabeth
 
Also ich bin kein Fan von Pflegeplanungen.

Ich bin mir ziemlich sicher das es Abteilungen und Bereiche gibt wo sie sinnvoll sind wenn sie wirklich genutzt /ständig aktualisiert werden um etwas zu verbessern, Rehabilitation z.B.
Aber in der Altenpflege halte ich sie für unnötig weil so oft ändert sich nichts und warum sollte eine Kraft ein mehrseitiges Dokument (bei uns 6-8 Seiten) durchblättern anstatt einfach den Patienten zu fragen. Und was ein Pat. kann oder nicht kann/ was jemand mag oder nicht/selbst die Lebensgeschichte weiß man nach den ersten paar Tagen und dann läuft es halt.....

Leider muss ich aber auch den Befürwortern Recht geben das "leider" Pflege heutzutage nachzuvollziehen sein muss und da kommt man um ein Dokument nicht herum wo steht wann was wie oft gemacht wird.

Und sicherlich wäre es schön wenn man sich nur auf die Ausbildung/Fachwissen und Kompetenz der Pflegekräfte verlassen kann und alles super laufen würde aber da ich leider immer wieder sehe das schon bei Kleinigkeiten Fehler auftreten (Händedesinfektion, Beratung zu versch. Erkrankungen....usw.). Jeder hat eine etwas andere Ausbildung erworben manche in diesem Jahr und manche vor 20 Jahren / andere Ausbildungsstätten. Wer sich nicht selber weiterbildet bzw. Weiterbildung nicht interessieren da kommt dann dabei raus das alles Nachvollziehbar sein muss weil es halt Probleme in der Qualität gibt.

mfg
 

Ähnliche Themen