Akute lymphoblastische Leukämie

milimaus

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01.02.2010
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Hallo ihr alle,

ich habe mal eine Frage und zwar habe ich hier eine Examensklausur aus Schleswig-Holstein vor mir liegen. Dort wird die Frage gestellt, warum es bei der ALL zur Knochenschmerzen kommt. Ist es wegen dem Umbau des Blutes? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung von Krebserkrankungen dieser Art. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen? Und wie wird die Mundpflege durchgeführt bei Zytostatikagabe? Dies soll dann auch noch Begründet werden. Ich habe als Mundhygiene, regelmäßiges Zahnputzen- Begründung Stomatitisprophylaxe nun fehlt mir jedoch noch eins.

Danke schon mal im vorraus
 
Hallo,
warum die Pat. mit ALL Knochenschmerzen beklagen- musst ich erstmal selber nachlesen- einen nicht absolut zuverlässige Quelle^^ nennt folgendes: "Blutungen im Bereich der Knochenhaut können zu starken Knochenschmerzen führen."

Viele Patienten beklagen auch starke Knochenschmerzen während einer "Neupogen"-gabe (bevorzugtes Schmerzmittel dagegen oft Paracetamol).
Chemotherapien greifen (je nach Medikament verschieden stark) die Schleimhäute an, daher täglich mehrmals Mundspüllösungen verwenden, viel trinken, Kaugummi kauen... , in einigen Fällen kommt es nämlich zur stark schmerzenden "Mukositis". Zudem natürlich - geschwächtes Imunsystem+ Antibiotikagabe - gibt oft nen dicken Soor.
Auch an die weiche Zahnbürste auf Grund der Thrombopenie denken!

Ich hoff jetzt mal des passt und die Kollegen stimmen mir soweit zu:)

Schönen Abend noch!
lg Verena
 
Zuletzt bearbeitet:
Knochenschmerzen entstehen wenn das Krebswachstum im Knochenmark auch den äußeren Teil des Knochens sowie die (schmerzempfindliche) Knochenhaut einbezieht. --> Medizininfo.de

Mundpflege: - regelmäßige (v.a. nach dem Essen) Mundspülungen mit z.B. Salbeitee oder spezielleren Mitteln, nach A.o. Pilzmittel benutzen wie Ampho Moronal das alles zur Prophylaxe einer oralen Mucositis
- regelmäßiges Zähneputzen nur wenn keine Thrombozytopenie besteht und wenn dann auch nur Bürste mit weichen Borsten
- mehrmals tgl. Schleimhautinspektionen :) um Schleimhautdefekte frühzeitig zu erkennen und zu behandeln
- ausreichend Flüssigkeit trinken
- Speichelfluss anregen usw.
und als Begründung ist auch hier einfach um die Mucositis zu verhindern und das Wohlbefinden des Pat. zu fördern
 
Wie wirken Zytostatika auf schnellteilende Zellen?

Woraus besteht die Schleimhaut? Welche Schicht enthält schnellteilende Zellen? In welcher Schicht befinden sich Blutgefäße?

Welche Aufgabe hat oberste Schicht?

Was passiert, wenn die oberste Schicht dünner wird? Welche Auswirkungen hat das auf die gefäßführende Schicht?

Was passiert bei Verletzungen wenn dei Hämostase gestört ist weil blutgerinnungsfördernde Anteile in der Gerinnungskaskade fehlen?

Elisabeth
 
Danke für eure Antworten. Sie haben mir gut weitergeholfen. Nun hoffe ich nur noch, dass diese Woche schnell vorbei geht und ich die schriftlichen Prüfungen hinter mich bringen kann.
 
doofe frage: ist mucositis das gleiche wie stomatitis?
 
Hallo,

unter Mucositis versteht man im allgemeinen eine Entzündung der Mucosa bzw. der Schleimhaut des gesamten Gastrointestinaltraktes (Mund-Rachen-Bereich bis Anus), unter einer Stomatitis versteht man die Entzündung der Mundschleimhaut.

Ansonsten einfach mal googlen.

Liebe Grüße,

T-Vogue:o
 
Ich habe mal eine Frage bzgl. der Entlassung. Ab welchen Thrombozytenwert (bei Thrombozytopenie) werden die Patienten entlassen? Wir müssen eine Entlassungsbroschüre für eine Patienten mit ALL nach einer Stammzelltransplantation im Sinne der Beratung für die Schule entwerfen. Und im Text steht nur, dass die Stammzellen im Knochenmark angewachsen sind und das Blutbild sich stabilisiert. Da beim unterschiedlichem Thrombozytenwert unterschiedliche Maßnahmen vorgenommen werden sollen bzw. verschiedene Dinge verboten sind, bräuchte ich einen Hinweis ab welchen Wert ich sie beraten muss.

Danke bereits für die Antworten
 
Naja, überleg doch mal ab welchen Werten spricht man von einer Thrombozytopenie? Und dann hast auch schon deinen Wert ab wann du beraten musst. Und die Frage ab welchen Werten die Pat. entlassen werden ist sehr individuell, kommt auf den behandelnden Doktor und den Pat. an. Ist der Pat. compliant und versteht wie gefährlich es ist thrombopen zu sein, dann kann er auch mit Werten von 30.000/µl entlassen werden.
 
Geht's da nur um die Thrombozytopenie oder nicht auch um die Leukozyten?
 
Danke für die Antwort. Ab welchen Wert ich beraten muss, ist mir ja klar und auch ab wann man von einer Thrombozytopenie spricht. Aber da es ja eine Entlassungsbroschüre werden soll, brauche ich dort z.B. nicht für Werte beraten, in dem der Patient noch im Krankenhaus ist. Daher meine Frage nach den Wert bei der Entlassung.
 
Geht's da nur um die Thrombozytopenie oder nicht auch um die Leukozyten?

Ja es geht auch um die Leukozytopenie, aber dort werden die Beratungsinhalte nicht nach Werten sortiert wie bei der Thrombozytopenie.
 
Warum fragst du net auf der Station nach? Wann die Entlassung erfolgt, liegt bekanntlich net in der Hand der Pflege sondern ist eine Entscheidung des Arztes. Kann ich keinen Arzt erreichen, dann steht in der Broschüre auch keine Zahl sondern der Verweis auf die ärztl Entscheidung.

Btw.- Die Aufklärung über medizinische Details ist in D immer noch Aufgabe des Arztes.

Elisabeth
 
Du brauchst doch keinen Arzt, um allgemeine Tipps bezüglich Lebensführung, Hautpflege, Ernährung usw. zu geben.
 
Du brauchst auch keine Werte um nützliceh Tipps zu geben. Der Pat. orientiert sich net an Werten sondern am eigenen Befinden.

Elisabeth
 
Auch wieder wahr. Wobei eine Einteilung nach Werten in diesem Fall nicht falsch ist - bis wann darf sich der Patient noch die Zähne mit der Zahnbürste putzen, ab welchem Wert ist das zu riskant?

Allerdings wäre ich nicht so bequem und würde den Teil, ab dem der Patient im Krankenhaus ist, komplett weglassen - zumal sich diese Empfehlungen nicht in jedem Haus gleich sind.
 
Hm- soll der Pat. jetzt in der Häuslichkeit jeden Tag zum Hausarzt gehen um seine Thrombos bestimmen zu lassen... oder gibt es da ev. Symptome, die ihn darauf aufmerksam machen: da ist was, was kontrolliert werden muss.

Ein Diabetiker braucht auch net erst den Blutzuckerwert um zu erkennen, dass da ein Problem naht.

Elisabeth
 
Es geht doch um ALL Patienten. Die stehen ohnehin unter engmaschiger ärztlicher Überwachung, auch ambulant. Es ist nicht falsch, wenn sie die Bedeutung der Werte kennen.
 
Wir scheinen aus zwei Richtungen auf das Problem zu schauen: Salutogenese vs. Pathogenese.

Elisabeth
 

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