Es hilft immer sich genauer auszudrücken.
Es ist mühselig, sich da reinzuhängen, ich bemühe mich, mich kurz zu fassen.
Was Du schreibst klingt für mich sehr nach auswendig gelernter stereotyper Lehre der Schulmedizin.
Werden durch Alternativtherapien bei chronischen Gelenk-SZ weniger NSAR/Schmerzmedikamente WHO Stufe 2/3 gebraucht, weniger Gelenk-OP's bis hin zum Ersatz des Gelenks durchgeführt, hat das Effekte ---- deutlich weniger Nebenwirkungen, eine massive Reduktion der Gesamtkosten (AU-Dauer gesamt, Klinik, Reha).
Trotz lt. TCM-lehre nicht korrekter Platzierung der Nadeln findet eine Schmerzreduktion statt. (Dein Beispiel)
Auch Schulmedizin hat viele Probleme, unnötiges (Arthroskopien, Coros, Wirbelsäulen-OP's.....) wird trotzdem gemacht, in zunehmendem Maße.
Wenn schon nicht heilen, dann wenigstens nicht schaden --- sollte doch IMMER sorgfältigst bedacht werden und das oberste Ziel sein.
(Aber die inzwischen in den Medien angekommenen Zielvereinbarungen in Arbeitsverträgen von Chirurgen sind ja hier nicht das Thema)
Vom mündigen Patienten sind wir heut meist noch weit entfernt.
Führ ich mir vor Augen, mit welchen Mitteln Schulmedizin mitunter die scheinbar offensichtlichen Bedürfnisse von Kranken befriedigt,
kommt da vereinzelt auch ganz großer Zirkus bei raus, aber DAS ist ja anerkannt, seit ein paar hundert Jahren.
TCM, auch so eine Überlegung am Rande, ist da schon deutlich länger im Geschäft.
Kritisch zu denken ist nie falsch, sowohl als auch.
Vor ein paar Jahren hat eine Studie großes Aufsehen erregt, dabei wurden Scheinarthroskopien gemacht (kennst sicherlich)
der Effekt - keiner zu erwarten, weil ja eigentlich nix gemacht wurde - traf nicht ein, die Ergebnisse waren vergleichbar mit der Patientengruppe die tatsächlich eine Arthroskopie hatte. (2002, Bruce Moseley; 2008, Alexandra Kirkley).
Placebotbl., Placebeotropfen, Placeboinjektionen (s.c., i.m.) - bis hin zur Infusion - alles schon erfolgreich verabreicht, auf ärztliche Anordnung.
(Placebos - Dein Beispiel)
Was der Einzelne an positiven Erfahrungen macht, entspricht keiner Studie - schon klar.
Trotzdem ist die Summe meiner direkten und indirekten Erfahrungen mit inzwischen doch vielen erfolgreichen Alternativen zur (durch KK bezahlten) Schulmedizin kein Humbug. Letztlich helfe ich damit auch noch Kosten für die Allgemeinheit zu reduzieren, was ja in Zeiten ausufernder Gesundheitskosten auch o.k. ist. Homöopathie hat ihre (kleinen) Platz ebenfalls gefunden, genauso wie Naturheilkunde.
Im Kollegenkreis reihe ich mich mit meiner Einstellung nur ein.
Aufgrund von ALLEM - bin ich vorsichtig geworden mit irgendwelchen vorschnellen abwertenden Aussagen, auch wenn ich eine Therapie als erst mal skurril einschätze, mit nicht vorstellen kann wie sie wirken soll. Es wäre wünschenswert, wenn auf lange Sicht hier eine Annäherung stattfinden würde, welche letztlich dem Menschen hilft, Grabenkämpfe muss man nicht ewig führen.
Alternativen sind meist mit einem höheren Zeitaufwand verbunden. Der Zeitfaktor 0,5-1h ungeteilte Aufmerksamkeit durch den HP in der Praxis erscheint mir angemessen - wer kann dies in der Klinik leisten? Nebst mir verbleiben i.d.R. nur Minuten ohne Unterbrechung. Eine 1/4h für ein Gespräch - hat Seltenheitswert, leider.
Kurz ist's jetzt doch nicht geworden, unzähliges wär noch erwähnenswert.