Blutzuckerwert nicht unter 200 mg/dl senken?

monika13

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Hallo!!
Haute Nacht hatten wir einen Pat.aufgenommen(intensivstation),...mit der akuten Nierenversagen, Kalium von 8!!!!, und völlig entgleisten Bga-werten und Elektrolyten....Pat.war ansprechbar aber soporös...
Eine von den ärztlichen Aussagen war......DEN BZ-WERT NICHT UNTER 200 MG% SENKEN!!!!!..stundlich Bz messen und dem entsprechen actrapid oder G20% anpassen!!!!!
Kolegin vom Frühdienst meinte, dass die spinnen, die Ärzte, dass man bei Elektrolytenverschiebung so was nicht macht...und sie hätte es NICHT gemacht....
ABER WIE KANN ICH MICH WEIGERN,WENN ICH SELBER NICHT WEISST,OB DAS GUT ODER SCHLECHT IST.......AUSSERDEM ES STEHT IN DER ANORDNUNG....
DANKE!!!
Bin auf die Antworten gespannt...
 
....ach so....noch was .....was ist ein HB1C-wert???? Wozu wird er bestimmt???
 
Ich hätte zuerst darauf getippt, dass es daran liegt, dass die Ärzte fürchten, später einen Rebound-Effekt mit dem Kalium zu haben.
Wird der BZ gesenkt, sinkt gleichzeitig das Kalium im Extrazellularraum, da es in die (primär: Muskel-)Zellen eingebaut wird. Nach einiger Zeit lässt dieser Effekt jedoch nach, das Kalium strömt wieder aus und verursacht mit etwas Pech ernsthafte Probleme.

Da jedoch BZ-regulierende Maßnahmen angeordnet wurden, kann ich es auch nicht ganz nachvollziehen.
Dazu fehlen aber auch noch bestimmte andere Daten, vor allem eine genauere Patientenbeschreibung.

Vielleicht hatte der DA Angst vor einem Dysäquilibriumsysndrom?

Gemeint ist bestimmt der HbA1c Wert.
 
Moin,Moin

Wie lief denn die Dialyse :mrgreen:

Irgendwie wirkt der BZ als Aufregparameter vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen !

Ihr werdet doch nicht nur den Versuch der Kaliumverschiebung mit Insulin Glucose versucht haben ? Oder doch ?

Das wäre dann der Aufreger :gruebel:

Wobei mir gerade in den Sinn kommt - war doch keine Ketoazidose als Auslöser ?

Also :

Warum akutes Nierenversagen ?
 
Vielleicht wurd es ja tatsächlich etwas falsch verstanden, das Kalium sollte (nebenbei?) per Insulin "gesenkt" werden, aber aus Angst vor ner Hypoglykämie, hat der Arzt gesagt BZ nicht unter 200?
 
Ich denke man wird es nicht sicher herausfinden, wenn man den Arzt nicht fragt, warum diese Anordnung getroffen wurde.
 
Hallo Monika,

mir geht es wie den Kollegen, ich komme mit deinen Angaben nicht weiter.

Den Blutzucker nicht zu schnell senken würde für mich Sinn machen - zu schnelles senken kann ein Hirnödem auslösen.

BZ wird bei uns mittels Insulinperfusor gesteuert.

Vielleicht kannst du uns noch mehr berichten, frag mal deinen Arzt was er meinte, vtl. habt ihr euch irgendwie Missverstanden.

Liebe Grüsse
Narde

p.s. du musst hier nicht so schreien ;):mrgreen:
 
Zu Hb1c bzw. Hba1c
Der rote Blutfarbstoff wird Hämoglobin genannt(ach echt:mrgreen:), in Kurzform "Hb". Er ist in den roten Blutkörperchen enthalten und befördert Sauerstoff. Der Mensch hat vier Untergruppen von Hämoglobin: HbA0, HbA1, HbA2 und HbF.
HbA1 besteht wiederum aus Untergruppen. Eine davon heißt HbA1c, ein Wert der heute bevorzugt gemessen wird.
Lagert sich an HbA0 ein Zuckerteilchen an, so entsteht HbA1 / HbA1c.
Man kann von einer "Verzuckerung" des Hämoglobins sprechen. Je höher der Blutzucker ist, desto mehr Zuckerteilchen lagern sich an Hämoglobin, also steigt der HbA1-Wert und der HbA1c-Wert an. Ein hoher Anteil von HbA1c spricht für hohe Zuckerwerte, also eine schlechte Zuckerbehandlung.
Die Lebensdauer eines roten Blutkörperchens und des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin beträgt in der Regel 3 Monate. Der HbA1c-Wert spiegelt also die durchschnittliche Blutzuckereinstellung der letzten 3 Monate wider. Deshalb spricht man auch vom "Gedächtnis der Blutzuckereinstellung".

noch was vergessen: mit dem BZ nicht unter 200 drücken,kenn ich nur bei intesivpflichtigen Notfällen,wie bereits eine Vorrednerin gesagt hat,kann es bei zu schnellen Absenken zu lebensbedrohlichen Sizuationen kommen trotz Überwachnung.
Aber irgendwie ne konkrete Antwort kann ich dir leider auch nicht geben,wäre aber super wenn das hier noch aufgedeckt wird,mein Interesse ist geweckt.:)
 
Hallo zusammen!!!
Erstmal vielen Dank für die Antworten:-))!!!!!!!
Einige waren auch sehr einfach und zugänglich geschrieben -SUPER!!!
Mehr angaben kann ich ja nicht geben, weil es waren auch keine andere..
Dar DA hat mir eben diese Antwort gegeben, dass man bei schnellen Zuckersenkung viel Schaden verursachen könnte!
Aufnahme Bz war 300mg%., aber die pat. kamm akut zur Dialyse mit hochem Kalium.
......ach so...sie hat dabei so Hyperwentiliert, dass die venöse Bga wie eine arteriälle aussah......
L.G an alle :-))
 
Hallo Monika,

da hat der DA nicht unrecht, wenn er sagt, dass man mit einer schnellen BZ-Senkung viel Schaden anrichten kann, wie wir ja auch geschrieben haben.

Sie hat durch die Hyperventilation versucht ihren PH-Wert auszugleichen, mal ganz einfach geschrieben.

Die Dialyse ist sicher indiziert gewesen.

Liebe Grüsse
Narde
 
Was mir grad so auffällt.
Wieso eigentlich mg% ?
Was ist das für ne Einheit?

mg/dl sind doch nicht gleich mg% also mg/100...
Oder hab ich grad nen Gedankenfehler? :)
 
Problem: akutes Nierenversagen
Etiology: ???
Symptom: Kalium: 8 mmol/l
BZ: 300 mg% (wahrscheinlich mg/dl) = 16,6 mmol/l
Hyperventilation

- unklare Aussage über die BGA- Entnahme - ggf. ist diese arteriell/ kapillär
- unklare Aussage zu den Elektrolyten (Elektrolytentgleisung)

Mit diesen Angaben läßt sich nicht erklären, warum der Doc die Therapie so veranlaßt hat.

Darf ich fragen, welche Ausbildung du hast Monika? Seit wann bist du auf der Intensivstation?

Vielleicht ist die Antwort ganz einfach. Der Doc wollte sicher gehen, dass therapeutischer Übereifer von unerfahrenen Pflegekräften nicht zu einem Schaden führt.

Elisabeth
 
Moin,Moin

Also ich kenne auch die Bezeichnung mg%.
Steht für mg pro 100 ml wie mg/dl.

Wohl nicht so gebräuchlich , aber eigentlich sollte man ja mmol/l nutzen. Aber gerade der Westen hat da ja noch so seine Probleme :mrgreen:

Die Aussage von Elisabeth wirkt ja etwas hart, aber im Grundsatz hat sie schon Recht. Wenn auch kurz und knackig beschrieben.

Ein akutes Nierenversagen ist ja keine seltene Problematik im internistischen Intensivbereich. Da lohnt es sich schon das Wissen zu vertiefen. Sicher gerne auch hier. Aber dafür sind halt noch mehr Informationen nötig. Und gerade beim Thema Ursache sollte eine betreuende Pflegekraft schon informiert sein. Werfe mal ein paar Möglichkeiten auf den Tisch :
Nephritis, Sepsis,Hypovolämie bei Diarrhoe, Harnverhalt, Medikamenteninduziert ,Low output ....

Aus der Ursache leitet sich in vielen Fällen eine andere Herangehensweise ab.


P.S. habt hier denn sofort dialysiert ?
 
ABER WIE KANN ICH MICH WEIGERN,WENN ICH SELBER NICHT WEISST,OB DAS GUT ODER SCHLECHT IST.......AUSSERDEM ES STEHT IN DER ANORDNUNG....

Manche Aussagen lassen mich Angst und Bange werden.

Elisabeth
 
[...]Kolegin vom Frühdienst meinte, dass die spinnen, die Ärzte, dass man bei Elektrolytenverschiebung so was nicht macht...und sie hätte es NICHT gemacht....

Anstatt auf die Ärzte zu schimpfen weil sie etwas anordnen das man nicht versteht, hättet ihr beide den betreffenden Arzt in genau dieser Situation fragen und die Anordnung erläutern lassen sollen.
Etwas auszuführen oder nicht auszuführen weil man denkt man weiß es besser kann fatale Folgen haben.
 
mg%.
Steht für mg pro 100 ml wie mg/dl.

Und wieso ist % = /dl ?

Edit: Hab grad eine schöne Assoziation gehabt.

Vielleicht sagte man früher "pro zehnt", also pro Zehntel Liter, also pro dl
Und irgendjemand "Schlaues" hat daraus Prozent gemacht ;)

:rocken:
 
Kommen wir wieder zum Thema:
Was bräuchte man um eine Aussage treffen zu können:
- Ursache des Nierenversagens
- weitere Erkrankungen
- komplette BGA
- Elektrolyte (und hier auch- wo wurden diese abgenommen)
- Herzrhythmusveränderungen
- usw.

Elisabeth
 
So könnte es gemeint sein :)
Thx
 

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