Wie ist die Chance gleich nach dem Examen auf einer ITS übernommen zu werden?

morrison

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26.07.2006
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Gesundheits- und Krankenpfleger
Akt. Einsatzbereich
Herz Thorax ITS
hallo,
glaubt ihr man hat eine realistische chance gleich nach dem examen auf einer ITS eine stelle zu bekommen?
wie sinnvoll haltet ihr das? oder sollte man erst mal auf einer peripheren station arbeiten und dann auf ITS gehen. wie habt ihr das nach dem examen gemacht?
danke im vorraus für die antworten

 
Ich geh nach dem Examen als Zivi auf ne ITS. Danach bewerben... denke, das sind optimale Vorraussetzungen.

Musst du noch Wehrdienst/Zivildienst machen?
 
Je nach Haus unterschiedlich...!
 
ich habe vor der ausbildung ein FSJ (allgemein und visceralchirugie) gemacht, dass wird mir als zivi angerechnet. diemöglichkeit wie du sie hast habe ich also nicht. finde ich aber eine sehr gute idee.
 
Huhu...
Also ich habe direkt nach meinem Examen auf einer Intensivstation angefangen. Damals war ich auch mächtig froh, nicht in der Peripherie arbeiten zu "müssen", aber rückblickend finde ich es eher schwierig sofort dort anzufangen. Es war ein hartes erstes Jahr und ich würde es keinem empfehlen!
Aber ob es realistisch ist, eine Stelle zu bekommen ist von Haus zu Haus unterschiedlich. Manche möchten Berufserfahrung, manchen reicht das Examenswissen...
Mach dir lieber noch mal Gedanken drüber ;-)
LG
Mais
 
Es war ein hartes erstes Jahr und ich würde es keinem empfehlen!

was genau hast du als hart empfunden? hat dir wissen(krankheitsbilder usw.) gefehlt, oder waren es die vielen geräte?.....
 
[...]Es war ein hartes erstes Jahr und ich würde es keinem empfehlen!
[...]
Mach dir lieber noch mal Gedanken drüber ;-)
Ich finde es nicht gut, anderen hier aufgrund gemachter Erfahrungen solche Ratschläge zu geben zumal er nicht danach gefragt hat. Nicht jeder ist für ITS "gemacht", es gibt solche und solche. Ich bin direkt nach dem Examen auf eine kardiochirurgische ITS gegangen - und bereue es nicht, auch wenn die ersten Monate heftig waren. Wer das Ziel hat, soll es verfolgen und sich nicht abbringen lassen. "Berufserfahrung" auf Geriatrie-Waschstraßen o.ä. bringen einem auf ITS später wenig.

Zum Thema zurück: Es ist abhängig von den Häusern, aber auch von den Regionen. Wenn du nicht flexibel und bereit bist, umzuziehen, wird das schwierig bis unmöglich, da es in manchen Regionen noch nicht mal Stellen auf Normalstationen gibt.
 
glaubt ihr man hat eine realistische chance gleich nach dem examen auf einer ITS eine stelle zu bekommen?
Mittlerweile recht gut
wie sinnvoll haltet ihr das?
Wenn die Einarbeitung gut ist, warum nicht. Die Station sollte nicht allzu gross sein und nicht nur Beatmungsplätze haben.
oder sollte man erst mal auf einer peripheren station arbeiten und dann auf ITS gehen.
Hat den grossen Vorteil, du kannst schon selbständig arbeiten und hast gelernt was es heisst Verantwortung zu übernehmen.
wie habt ihr das nach dem examen gemacht?
Ich ging direkt auf Intensiv und war trotz guter Einarbeitung am Limit. Es ist etwas ganz anderes pötzlich selbst für sein Handeln verantwortlich zu sein und alles auf die Reihe zu bekommen, aber mit guter Einarbeitung durchaus machbar, ansonsten bist du schnell frustriert und denkst du bist total unfähig.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo!

Unser Haus freut sich mittlerweile sogar über Bewerbungen von Berufsanfängern für die Intensivstationen. Die Neulinge werden dann sowohl in der Praxis als auch an speziellen Schulungstagen in der Theorie richtig gefördert und unterstützt.


Gruß

Die Anästhesieschwester
 
Die Neulinge werden dann sowohl in der Praxis als auch an speziellen Schulungstagen in der Theorie richtig gefördert und unterstützt.

kannst du mir sagen wie so ein tag aussieht, was lernt man da tiefergehendes wissen über krankheitslehre. oder med. wie sie wirken und was für nebenwirkungen sie haben?
wie viele solcher tage gibt es?
 
Hi,
mittlerweile sind viele Häuser froh darüber, wenn auch Berufsanfänger direkt in den ITS- oder Anästhesiebereich kommen. Die Uniklinik Freiburg hat dafür eigens ein Qualifizierungsprojekt mit intensiver Einarbeitung für Berufsanfänger aufgelegt und bewirbt dies auch mit Flyern an den Krankenpflegeschulen!
LG
Vinrouge
 
Moin,Moin

vinrouge schrieb:
mittlerweile sind viele Häuser froh darüber, wenn auch Berufsanfänger direkt in den ITS- oder Anästhesiebereich kommen.
Das stimmt sicher. Nur sollte man sich darüber im klaren sein, dass dieses Vorgehen aus der Not geboren ist. Erfahrenes Personal wechselt unter dem TVöd sicher weniger. Schon seit vielen Jahren sind Stellen im Funktionsbereich eher schwierig zu besetzen. In vielen Kliniken wird sicher zunächst nur intern ausgeschrieben. Schön wenn Berufsanfänger von der Klinik besonders für diesen Fachbereich geschult werden, scheint mir aber eher die Ausnahme. Meistens werden neue Kollegen im tgl. Betrieb stationsintern eingearbeitet.

Sehe bei Berufanfängern auf der ICU immer die Gefahr rasch in Selbstzweifel zu verfallen. Mit Berufserfahrung fällt es einem sicher einfacher zwischen eigenen (echten) Defiziten, Patientensituation aber auch Reaktionen z.B. aus dem medizinschen/ärztlichen Bereich zu unterscheiden.

morrison schrieb:
was lernt man da tiefergehendes wissen über krankheitslehre. oder med. wie sie wirken und was für nebenwirkungen sie haben?
Behaupte mal das zum Anfang ersteinmal die Basics stehen sollten :

z.B. Monitoring,Krankenbeobachtung, Reanimation , Intubation, Beatmung .....

Bei jedem akut bedrohlichem Krankheitsbild landet man zunächst bei Atmung und Kreislauf (erweitert Diurese :mrgreen:) und darauf baut sich alles auf. Genauso sehe ich es bei der Einarbeitung am Bett. Wenn man seine eigenen Sinne und die maschinellen "Arbeitsgeräte" richtig einsetzen/beurteilen kann geht einem vieles einfacher von der Hand. Dann hat man irgendwann auch den Kopf für tiefer gehende Krankheitslehre frei :)
Wenn während der Mundpflege das Beatmungsgerät piept und die Sättigung fällt, hilft es einem wenig Kenntnisse über das Mediatorengewitter zu haben.
 
Meiner Meinung nach, macht es keinen sehr großen Unterschied, ob ich als Berufsanfänger auf einer Intensiv beginne oder von einer "normalen" Station.

Die Einschulung in diesem Bereich benötigt jeder gleich und ich denke es kommt auch darauf an, wie groß die Lernbereitschaft ist. Ehrlich gesagt, wenn ich auf eine Intensiv wechseln würde, müsste ich wahrscheinlich auch wieder komplett neu anfangen. Mit Beatmung oder dem ganzem Drumherum hatte ich noch nie etwas zu tun, das einzige bei dem ich mich wohl einigermaßen auskenne, wäre der urologische Bereich :mrgreen:.

Ich kenne sowohl Berufsanfänger und auch einige die auf eine Intensiv wechselten und auch die 2. Gruppe berichtete, dass sie (wieder) sehr viel lernen mussten.

Gruß,
Lin
 
Hallo morrison,

die Schulungstage gliedern sich in Geräteschulungen, die von der Technik gehalten werden (da hatte ich nach meinem Wechsel an das Haus 4, jetzt auf Intensiv nochmal diverse Schulungen stundenweise), Theorietage zu Themen wie apparative und klinische Überwachung, Atmung/Beatmung, Infusions-/Schmerztherapie, Ernährung,... und Pflegevisiten auf verschiedenen ITS, wo Probleme bei den o.g. Themen an einem geeigneten Patienten erkannt und im besten Fall auch direkt behoben werden sollen.
Zusätzlich hatte ich vor kurzem 1 Tag Beatmungseinweisung auf Station, wo wirklich von der Anatomie bis hin zu den verschiedenen Beatmungsprogrammen alles durchgesprochen wurde (klar, reicht nicht aus um alles zu wissen und zu können, Selbststudium und fragen muss natürlich auch sein:)).
Die etwas weiter oben genannten Themen wie Intubation, Reanimation, Patientenbeobachtung,... werden natürlich auf Station vertieft und geschult bzw. in den jährlichen Pflicht-Reanimationsschulungen vermittelt.

Im Großen und Ganzen kann ich mich über die Einarbeitung, die ich bei uns am Haus in der Anästhesie genossen habe und jetzt auf Intensiv genießen darf wirklich nicht beschweren. Ob ich allerdings den Weg direkt nach dem Examen in so einen Bereich erneut gehen würde bezweifle ich aber, denn einfach ist es wirklich nicht!


Gruß

Die Anästhesieschwester
 
Moin,

ich selbst bin jetzt nach dem Examen seit ca. 2 Monaten auf einer chir. Intensivstation. Ich würde es wieder machen, auch wenn es nicht einfach ist, da man viel noch nachlernen muss. Aber solange die Einarbeitung gut ist, klappt das auch.

gruß
 
Hallo.
Ich hab dieses Jahr mein Examen gemacht und mein Wunsch auf einer ITS zu arbeiten wurde immer abgelehnt da keiner jemand ohne praktische Erfahrung (und da interessierten die auch keine Praktika während der Ausbildung) einstellen will. Mir würde das nötige Wissen fehlen. Es gab immer nur den Rat, erst einmal peripher Erfahrungen zu sammeln und dann kann man ja vielleicht nochmal anfragen.
 
Hallo

Ich war nie auf der ITS und komme im letzten Jahr meiner Ausbildung dort leider auch nicht hin. Dennoch kann ich mir gut vorstellen später mal da zu arbeiten, auch als frisch Examinierter.
Einfach wirds sicher nicht, wie man den bisherigen Erfahrungsberichten entnehmen kann, aber interessant allemal.
Dann gilt es nur noch eine ITS zu finden, die auch Anfänger einstellt. Optimal ist natürlich ein entsprechendes Programm, was den Einstieg erleichtert.
 
Mir würde das nötige Wissen fehlen.... Es gab immer nur den Rat, erst einmal peripher Erfahrungen zu sammeln....

nur ist die frage, ob das was ich auf einer peripheren station lerne mir auf einer ITS hilft. EKG, blutabnahme, und die verschiedensten notfallsituationen, auf die trifft man doch sehr selten auf einer peripheren station.
fängt nicht jeder auf einer ITS ganz von vorne an?
 
Hallo Morrison,

ohne jetzt Überheblich klingen zu wollen, was du lernst ist Verantwortung übernehmen, Situationen erkennen und selbständig zu arbeiten. Nebenbei lernst du noch Patientenmanagement und deinen Arbeitsablauf zu koordinieren.

Alles Dinge die man auf einer Intensivstation braucht.

Schönen Abend
Narde
 
ohne jetzt Überheblich klingen zu wollen, was du lernst ist Verantwortung übernehmen, Situationen erkennen und selbständig zu arbeiten. Nebenbei lernst du noch Patientenmanagement und deinen Arbeitsablauf zu koordinieren.

Alles Dinge die man auf einer Intensivstation braucht.

es klingt nicht überheblich, ich kann es nur schlecht einschätzen, daher frage ich ja, ob es sinn macht gleich auf eine ITS zu gehen.
was ich auf der peripheren station lerne, wie du es oben genannt hast, lerne ich das nicht auch auf einer ITS?
 

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