Neuling auf Intensiv

Verena-Nicola

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23.06.2004
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55
Beruf
Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
Intensivstation
Hallo,

ich habe jetzt im Oktober mein Examen gemacht und wurde auf die hausinterne Intensiv-Station übernommen:sdreiertanzs:. Ich fühle mich absolut nicht wie eine exam. Krankenschwester. Die Einarbeitung hab ich mir auch etwas anders vorgestellt und ich stelle mir jetzt die Frage, ob ich für Intensiv überhaupt geeignet bin:weissnix::weissnix:. Eigentlich führe ich viele Arbeiten am Patienten mit einem unsicheren Gefühl durch, wenn ich nachfrage kommen die unterschiedlichsten Reaktionen, von Verständnis bis Augenrollen und "dann lass es halt". Ich glaub, die haben sich das auf Station auch anders vorgestellt.

Z. B. hab ich bis gestern noch nie ein SK-System gewechselt. In den 3 Ausbildungsjahren hatte ich auch nichts mir den Ernährungspumpen zu tun. Das kommt dann halt schon blöd, wenn ich die Handhabung und Einstellungen als Examinierte noch erfragen muss. Naja, mir fällt es immer schwerer mich durchzuringen solche Dinge nachzufragen. Keine Angst: bevor es zu gefährlicher Pflege kommt, werde ich das schon tun!!!:besserwisser::besserwisser:

Wie ging es euch denn als Anfänger und wie lange hat dieser Zustand des absoluten Anfängers angehalten???

Danke schon mal,
Verena
 
Hallo Verena,

ich bin damals auch direkt nach meinem Examen auf die Intensiv angefangen, mir ging es ähnlich. Aber das a und o ist halt eben fragen, fragen, fragen,.-..
und viel selber nachlesen um dir Wissen anzueignen. Diese Lernphase wird auch noch lange anhalten aber dafür sind die Themen der Intensiv auch zu umfangreich. Dass Kollegen die Augen verdrehen ist nicht nett und auch nicht richtig aber du hast doch bestimmt einen Mentor, oder ? Seine Aufgabe ist es eben, dich die erste Zeit nicht von der Hand zu lassen und dir soviel Wissen wie es geht zu vermitteln. Also kurz gesagt es geht den meisten so wie dir.

Kleiner Tip noch für die Zukunft. Die Kollegen, die die Augen verdrehen, haben meist Angst was zu erklären weil sie es nicht können oder deren Wissen auch nicht ausreicht. Sind auch nur Menschen mit Schwächen.

Solltest du irgendwann aber merken, das die Intensiv nichts für dich ist, dann gestehe es dir ruhig ein und wechsel. Sonst ist der Druck zu hoch und du machst dich kaputt.

Liebe Grüße der Jogi :daumen:
 
Zitat Jogi:
Diese Lernphase wird auch noch lange anhalten aber dafür sind die Themen der Intensiv auch zu umfangreich.

Eigentlich hält die Lernphase immer an! Stillstand ist Rückstand.

Zitat Verena-Nicola
Eigentlich führe ich viele Arbeiten am Patienten mit einem unsicheren Gefühl durch

Hast Du Deine Kollegen mal darauf angesprochen, dass Du Dir unsicher bist? Viele Patienten werden merken wie es Dir dann geht und werden selbst ggf. auch unruhig werden.

Zitat Verena-Nicola
wenn ich nachfrage kommen die unterschiedlichsten Reaktionen, von Verständnis bis Augenrollen und "dann lass es halt"


Das ist ja wohl die absolute UNVERSCHÄMTHEIT. Jeder, auch die, die da die Augen rollen, haben mal angefangen. Das würde ich mir nicht gefallen lassen. Niemand weiß alles und/oder kann alles. Nur ein gut eingearbeiteter Kollege ist auch später fit für den Alltag. Ein gutes Argument übrigens beim nächsten Augenrollen, was ich beim nächsten mal sofort, und ich meine wirklich sofort ansprechen würde. Auch vor einem Patienten!
So ich hoffe das wird Dir helfen! Lass Dich nicht unterkriegen.

Grüße aus Iserlohn
 
Hallo , wenn die Leute auf Station sich das anders vorgestellt haben , dann weiß ich nicht , in welcher Traumwelt die leben.Wenn alle schon von vorneherein alles könnten und wüßten , könnten wir uns Ausbildung und Fachweiterbildung etc sparen...Es gibt immer so ein paar Granaten , laß Dich nicht unterkriegen , sei nicht schüchtern und sprich sie an , was sie eigentlich von Dir erwarten in so kurzer Zeit...Sie sollen Dich gescheit anlernen , dann verfliegt auch Deine Unsicherheit schneller. Hast Du denn eine Art Mentor zur Seite?Ich kenne das nur so , daß in den ersten Monaten ein Kollege eng mit den" Neuen" zusammenarbeitet , so daß man diesen Unsicherheitsfaktor ziemlich minimiert.Fakt ist aber , Du lernst tagtäglich neu und mußt auch Dinge wiederholen , die man mal länger nicht gemacht hat.Schön wär es dann natürlich , ein Team zu haben , daß einen da auffängt. Alles Liebe für Dich und nur Mut von Ernie
 
hallo na,

gib dir Zeit, ich weis nach 4 jahren noch nicht alles und das ist auch gut so.
Ich hätte es sonst vieleicht auf die leichte Schulter genommen und deswegen vieleicht auch Fehlen gemacht.
Kann nur sagen KOPF HOCH und hab vertrauen zu dir selbst.
Fehler sind da um gemacht zu werden.

WICHTIG::::
Bestehe auf eine vernünftige Einarbeitungszeit, denn diese zeit hast du nie wieder zur verfügung.

Wünsche dir viel Glück .

Mfg Spaybell
 
hallo...

...also ich erzähle jetzt mal wie es mir geht/erging...

...ich befinde mich in derselben situation. bzw hab schon einen großen teil "überstanden".

arbeite seit 5 monaten auf einer operativen intensivstation. wollte nach dem examen gerne auf eine chirurgische allgemeinstation und habe leider keine stelle bekommen und war somit ein halbes jahr im ambulanten pflegedienst.
durch einen glücklichen zufall hab ich die stelle dann auf der intensiv bekommen und war mega happy, bis mir dann bewusst wurde das ich absolut keine ahnung von dem neuen fachbereich hatte...

...die erste zeit war sehr schwer, obwohl ich ein super team habe, in das ich mich zwar sehr schwer integrieren konnte aufgrund der hohen anzahl des personals, aber jederzeit fragen stellen konnte. klar habe ich auch mal blöde antworten bekommen, aber damit muss man leider rechnen. es gab gute und aber auch schlechte tage, an denen ich alles hätte aufgeben können.
die intensiv ist echt kein zuckerschlecken, aber ich möchte auf keine normalstation mehr. nach 5 monaten fühlt man sich teilweise immer noch unsicher und das ist ganz normal. man muss halt immer am ball bleiben, interessiert sein und selbst viel nachlesen und versuchen alles mitzunehmen was geht. ich bin auch einer von diesen menschen die schnell aufgeben aber diesmal nicht!!!!

versuche eine zeit lang durchzuhalten und du wirst merken das jeder monat besser wird und man sich sicherer fühlt...

...falls du dich dann doch absolut unwohl fühlst kannst du immernoch gehen, aber probiere es auf jeden fall da man auf einer intensiv gaaaanz viel zeit braucht um sicherer zu werde.

(p.s. ich hab zuvor auch noch keine sondenpumpe zusammen gebaut :) )


lg davina
 
Find ich ja shr interessant das du überhaupt nach der Ausbildung direkt auf der Intensiv anfangen durftest...
Ich will/wollte nämlich auch nach meinem Examen auf der Intensiv bewerben und da wurde mir gleich n Riegel vorgeschoben da sie eine Stellenausschreibung rausgehaun haben bei der sie Persoal mit mind. 2 jähriger Erfahrung und einer Fachweiterbildung suchen...da haben "frische" nix zu suchen....naja auch ne Meinung...
Aber um auf dein Thema einzugehen....wie schon die posting vor mir kann ich dir nur raten einfach weiter zu fragen und dich mal mit n paar SChwestern zusdammenzu setzen und den sachverhalt mal klären...auch unbedingt deine eigene Situation schildern..dafür wird dir keiner den Kopf abreißen...ich selber war auch öfters in solchen Situationen die sich aber n ach einem guten Gespräch geklärt haben...deine Kiollegen können dir ja nich in den Kopf gucken:D von daher: NUR MUT
 
Och, vielen Dank für eure aufbauenden Antworten. :troesten:

Ja, ich werde nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Dafür ist mir der Job und einfach die Chance zu wichtig. Gestern war auch ein echt guter Tag :daumen:

Eine Mentorin hab ich, aber die geht Anfang Dezember (leider) in Mutterschutz. Die Fluktuation auf Station ist zur Zeit ziemlich hoch und die Personalzahl ist alles andere als berauschend, daher halt auch die Stimmung......

Naja, wenn ich "blöde" Fragen habe, dann frag ich halt euch, da sehe ich wenigstens nicht, wenn einer mit den Augen rollt :mryellow::mryellow::P
 
Zitat Rawkiz
da sie eine Stellenausschreibung rausgehaun haben bei der sie Persoal mit mind. 2 jähriger Erfahrung und einer Fachweiterbildung suchen...da haben "frische" nix zu suchen....naja auch ne Meinung...

Das find ich immer super, wie soll man denn Erfahrung kriegen und zu einer Fachweiterbildung kommen, wenn die nur immer erfahrene Leute suchen und auch nehmen??? Bewerb mich auch grad für einige ITS-Stellen (hab aber schon 4 Jahre Berufserfahrung auf Normalpflegestationen) und wurde schon von ein paar abgelehnt -> wir brauchen akut Leute, haben nicht die Zeit, eine unerfahrene Kraft auf ITS einzuarbeiten!!!!! :kloppen::schraube:
 
Ich kann gut verstehen, dass Intensivstationen bei akutem Personalengpässen auf erfahrenes Personal zurückgreifen wollen. Die Situation auf vielen Stationen ist mittlerweile so eng, dass man mancherorts keine Zeit hat die "frischen " Kolleginnen entsprechend gut einzuarbeiten. Und dieses Recht hat man als Neuling auf Intensiv.

Ehrlich gesagt, bin ich seit meiner Anfangszeit auf Intensiv ein Befürworter der Regelung zunächst mal nach dem Examen eine Weile (mind. 1Jahr) auf einer Normalstation zu arbeiten und Erfahrung zu sammeln. Erfahrung sammeln im eigenverantwortlichen arbeiten, Entscheidungen treffen und Umgang mit den Patienten, denn es unterscheidet sich doch manches erheblich zu der Zeit in der Ausbildung. Intensivmedizinische Kenntnisse werden in der Ausbildung doch eher wenig vermittelt und ich finde, man hat nach dem Examen genug mit den oben genannten Dingen zutun.
Bevor jetzt ein Sturm der Entrüstung losgeht, ich habe jede Menge frischexaminerter Kolleginnen erlebt und begleitet, die es geschafft haben und ich bestreite nicht dass dies möglich ist. Ich bin nur der Meinung, dass es sinnvoller ist nicht sofort auf Intensiv zu gehen. Auch nach mehrmonatiger begleiteter Einarbeitungzeit ist man auf Intensiv noch lange nicht fit und als Anfänger braucht man mind. 1Jahr um einigermaßen die Routine zu bewältigen, für aussergewühnliche Notfälle vielleicht/wahrscheinlich viel länger.
Wichtig für alle Anfänger und auch Erfahrenen auf Intensiv ist, sich niemals zu sicher zu sein und immer den nötigen Respekt zu behalten.
 
Hey...

Ich finde generell auch, dass es sinnvoller ist direkt nach dem Examen erstmal auf einer peripheren Station eingesetzt zu werden. Man hat erstmal genug damit zu tun dort selbständig zu arbeiten, Gefahren zu erkennen und sich seine Arbeit zu organisieren. Wenn man sich da sicher ist, kann man ja wechseln.

Ich selber bin nah 7 Jahren Berufserfahrung jetzt zum 1.10. in die Anästhesie gewechselt und fühle mich wie ein Unterkursschüler, weil alles neu und anders ist!

Also mach dich nicht verrückt! Bedenke, dass du erst 2 Wochen da arbeitest. Was erwartest du, und was erwarten die Kollegen von dir? Setz dich selber nicht so unter Druck und wenn du was nicht weisst, oder dir nicht sicher bist, dann frag und versuche es nicht auf eigene Kappe, denn schliesslich hat man auf ner Intensivstation sehr viel Verantwortung.

Ich hoffe, du hast nen festen Mentor, der dir zur seite steht und das sollte die ersten Monate auch so sein!
 
Hallo,

woher Berufserfahrung sammeln?
Wenn man sich die Stellenanzeigen durchliest, ist egal auf welcher Station mehrere Erfahrungsjahre erwünscht und/oder Fachweiterbildung.
Man muss es halt auch probieren...
Ich kann behid verstehen, auch wenn ich eigentlich auch nachdem Examen auf ne ITS will, da ich schon im lernen drinnen bin, kann ich ja gleich weitermachen.

SG Martin
 
Warum sollte man nicht direkt nach der Ausbildung auf Intensiv anfangen? So ein Quatsch

Ich bin nach meiner Ausbildung 2001 direkt auf eine Neurochirurgische Intensiv gegangen und habe es nie bereut. Arbeite noch immer dort.

Bei mir auf Station sind einige neue Kollegen dazugekommen, die ebenfalls nach der Ausbildung direkt auf die Intensiv gehen.

Ich denke dem einen liegt Intensiv und dem anderen nicht.

Jeder Neuanfang ist halt schwer, einfach ein wenig Geduld und dann klappt das auch

Und zur Lernphase was hier schon angesprochen wurde, man lernt jeden Tag was neues. Man lernt ein Leben lang
 
Ich habe auch dieses Jahr mein Examen gemacht und bin auf die ITS gekommen. Allerdings war mein Vorteil, dass ich im OK schon 8 Monate dort eingesetzt war.
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass nicht jeder mir was erklären kann, so dass ich es verstehe. Die haben das meist so hochgestochen erklärt, als würde ich schon 5 Jahre dort arbeiten... Ich ahbe mich dann an das jüngere Personal gehalten, die auch noch nicht ganz so lange dort sind. Die haben mir das dann gut erklärt. Manche Sachen habe ich mir aber auch einfach selber angeeignet (um dein Beispiel SK-System wechseln auf zu greifen). Oder ich habe die Ärzte gefragt, die haben mir das auch gut und vor allem geduldig erklärt.

Wichtig ist, dass Du darauf bestehst, dass Dir das jermand erklärt. Und wenn die nicht wollen, dann musst Du denen so alnge auf die Füße treten, bis sie es tun!

Gibt es denn bei euch keinen Mentor für "Frischlinge"?
 
Ich bin jetzt seit 12 Jahren auf ITS und weiß auch noch nicht alles---ändert sich ja auch ständig irgendwas. Man muss in der Tat: fragen, fragen, fragen...

Man sollte auch immer mal etwas selbst herausfinden via Pflegezeitschrift, Internet, dieses Forum etc...

Wichtig ist nur das deine Kollegen dich vernünftig einarbeiten, dann wird aus dir-dem Neuling ein qualifizierte gut ausgebildete Kollegin.

Weiter so und viel Erfolg wünscht werracats:roll:
 
Hallo,
ich würde mir an deiner Stelle icht so viele Gedanken machen, bin jetzt etwas über ein Jahr auf unserer ITS und hole mir bei Gewissen Sachen (Tracheotomie, Notfallsituationen, Intubationen oder ähnliches) öfters noch jemanden von den alten Hasen dazu, weil ich mich noch nicht sicher genug fühle. Lieber einmal zu oft fragen und hilfe holen, als einmal zu wenig! Bei uns war es auch so, das ich 4 Wochen erstmal nur mitgelaufen bin, dann erstmal nur einen Patienten hatte und meine Anleitung immer da war und mir quasi über die Schulter geguckt hat. Nach ca 3 Monaten habe ich dann voll auf dem Dienstplan gezählt und habe aber immernoch jemanden an die Seite bekommen, den ich immer fragen konnte und so Sachen wie CVVH aufbauen, zu Reas laufen und so mit mir gemacht hat. Man lernt nicht aus und auf dem Papier zählt bei uns die Einarbeitung auch 3 Jahre, da es ja imer Sachen gibt, die nicht so häfig vorkommen!
Nicht den Mut verlieren!!!:daumen::daumen::daumen:
 
Tja da haste ja wirklich glück gehabt mit der Einarbeitung. Auf meiner alten IPS in Deutschland konnte man von Glück sprechen, wenn neue mitarbeiter zwei Wochen zusätzlich geplant waren. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich mit einer neuen Mitarbeiterin, die drei wochen da war, vier beatmete, instabile Patienten (zwei hatten auch noch nen Hämofilter) zu betreuen hatte. Nebenbei sollte ich sie noch anleiten. Da kann man sich ausrechnen wieviel zeit für die Anleitung übrig blieb.
 
Nun ja, aber denke, das man gerade in der Einarbeitung am meisten lernt, da man da noch die Zeit für genauere Erklärungen hat und tiefer auf bestimmte Themen eingehen kann! Nur ein gut eingearbeiteter Mitarbeiter ist auch eine gute Kraft auf Station und dadurch findet man nebenbei auch noch schneller ins Team, da ja gewöhnlich immer ein ziemlich großes Team auf Intensiv ist!
 
Natürlich gebe ich Dir da recht. Aber erkläre das mal meiner ehemaligen PDL bzw. Pflegedirektorin. Die lässt eine längere zusätzliche Planung einfach nicht zu. Ich finds auch sehr schade.
 
Bei uns wird sich das bestimmt auc bald enden, da wir jetzt einen neuen Geschäftsführer haben, der unser Haus aus den roten Zahlen bringen soll, von daher wird sich da bestimmt noch einiges ändern, aber muss ja nicht alles schlecht sein! Diejenigen, die nur einen befristeten Vertrag von uns haben kriegen auch schon richtig muffen sausen.
 

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