Pocketbottles Händedesinfektionsmittel?

Crizzy

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Akt. Einsatzbereich
Diabetologie, GastroEnterologie, Geriatrische Komplextherapie
Hallo!

Hab versucht mit der SuFu was zu finden, aber war erfolglos, deshalb möcht ich gern hier die Frage stellen.
Und zwar kenn ich noch von meiner Zeit in der ich auf einer psychiatrischen Station gearbeitet hab, kleine Desinfektionsmittelfläschchen für die Händedesinfektion, die das Personal in der Kitteltasche mit sich rumtragen konnte und so immer parat hatten.
Auch heute haben wir in einem Lehrfilm etwas über diese sogenannten "Pocketbottles" gehört.
Nun wollte ich mal schauen wo ich sowas bestellen kann, da ich das recht praktisch finde und es sowas bei uns im Haus aber nicht gibt. Hat von euch vielleicht irgendjemand eine Adresse wo man sowas bestellen könnte?
Und was haltet ihr von den kleinen Fläschchen?

LG
 
Hallo Crizzy,
ich denke das wird auf Zeit ziemlich teuer, da kleine Flaschen meist einen deutlich höheren Preis haben als die 500ml Flaschen.

Desinfektionsmittel dürfen nicht umgefüllt werden.

Weiterer Nachteil der kleinen Flasche: du musst mit deinen kontaminierenten Händen in die Kitteltasche und bringst die Keime auf die Desinfektionsmittelflasche, oder würdest du sie nach jedem Gebrauch desinfizieren?

Ich persönlich finde Wandhalterungen deutlich besser.

Liebe Grüsse
Narde
 
hi,

wir haben auf unseren stationen von der hausapotheke selbst abgefüllte sogenannte Pocketbottles(100ml).
jedoch finde ich, wenn ich das ding in der kitteltasche habe, nur noch mehr keime verteile.:angry:
man geht ja nun mal mit "verkeimten" händen an die pocketbottle und steckt diese kontaminierte Flasche dann wieder in die kitteltasche.
nicht sehr appetitlich - wie ich finde!

in unserem neu gebauten bettenhaus befinden sich in jedem pat zimmer an der tür ein desinfektionslösungs spender wie auch in jedem badezimmer, untersuchungszimmer, umkleide usw.
finde diese lösung hygienischer und man wird optisch auch immer gleich an die händedesinfektion erinnert.(auch die ärzte ) :nurse:

habe aber auch einen link für dich wo du einfach mal nachschauen kannst
Braun Promanum N Händedesinfektion, 100 ml - Kittelflasche

ganz liebe grüße aus rüsselsheim
jule:king:
 
Hi!

Danke für eure Meinungen und den Link! Ihr habt natürlich recht, dass man dann das verkeimte Fläschchen in der Tasche hat - soweit hab ich natürlich in meinem Eifer nicht gedacht :emba: Denn ich denke auch nicht dass ich das Fläschchen nach jedem Gebrauch desinfizier....und damit wär ich ja die Keimschleuder schlechthin, was ich ja eigentlich vermeiden wollte.
Somit hat sich das dann wohl erledigt.... Vielleicht war das in der Psychiatrie auch was andres, da wir dort nicht allzu viele Spender hatten, aber auch die Patienten nicht mit irgendwelchen Infektionen o.ä. zu kämpfen hatten, sondern "nur" pflegerisch, aber weniger medizinisch betreut worden sind.

Dank euch beiden für den Denkanstoss :thinker:

LG
 
Ja, aus dem Grund, der hier schon mehrfach genannt hat, haben wir diese Flaschen für die Kitteltasche auch abgeschafft, es befinden sich nun in schon fast allen Zimmern Händedesinfektionsmittel-Spender an der Wand befestigt.

Justine
 
also, bei uns sind die kitteltaschenflaschen pflicht!
bei mir läuft eine solche händedesinfektion so ab:
- rechte hand greift in rechte tasche und holt die pocket flasche hervor
- deckel wird mit rechter hand geöffnet ("hochklappdeckel")
- rechte hand schüttet desinfektionsmittel in die linke hohle hand
- rechte hand schließt deckel wieder und steckt flasche zurück in die tasche
- jetzt wird die eigentliche händedesinfektion durchgeführt
-> so habe ich eigentlich, nach meiner meinung, keine keimschleuder, oder?

lg.
 
also, bei uns sind die kitteltaschenflaschen pflicht!
bei mir läuft eine solche händedesinfektion so ab:
- rechte hand greift in rechte tasche und holt die pocket flasche hervor
- deckel wird mit rechter hand geöffnet ("hochklappdeckel")
- rechte hand schüttet desinfektionsmittel in die linke hohle hand
- rechte hand schließt deckel wieder und steckt flasche zurück in die tasche
- jetzt wird die eigentliche händedesinfektion durchgeführt
-> so habe ich eigentlich, nach meiner meinung, keine keimschleuder, oder?

lg.
es fehlt:

-Rechte Hand hat Kitteltaschendesinfektionsflasche kontaminiert.

Wenn Du es jetzt schaffst, Deine Hände ordnungsgemäß den Vorgaben des RKI zu desinfizieren- vielleicht hättest Du dann Recht. Aber: schaffst Du das wirklich?
Man müßte das ganze mal mit flurozierender Farbe ausprobieren- wie verschmutzt wird die Flasche sein, wie sauber die Hände?

Und wie desinfizierst Du die Hände, wenn Du die kontaminierte Kittelflasche aus deinem Kittel herausholst z.B. beim Kittelwechsel?

Hierzu fand ich diesen Link:
https://www.kritische-ereignisse.de/berichte.html?searchChiffre=1172

Ich behaupte, Wandspender machen wesentlich mehr Sinn, und sind am Ende auch wirtschaftlicher.
 
hallo, danke für deine rasche antwort.
bei uns war einmal die hygiene da und hat es mit flourizierender farbe getestet, wie gut wir uns die hände desinfizieren: schüler schnitten am besten ab ;-)
kittel wechsele ich in der umkleide indem ich alles aus den taschen räume, hände desinfiziere, kittel ausziehe, neuen kittel an und vor patientenkontakt natürlich wieder händedesinfektion.
ich will auch gar nicht um den heißen brei rumreden: wandspender sind eindeutig besser, auch meine meinung.
nur, ich arbeite in einer kinderklinik und dort wird das zeug auch gern mal getrunken, in die augen gespritzt oder so was, deshalb kaum wandspender vorhanden :-D
 
nur, ich arbeite in einer kinderklinik und dort wird das zeug auch gern mal getrunken, in die augen gespritzt oder so was, deshalb kaum wandspender vorhanden :-D

Stimmt, es gibt Bereiche wo Wandspender einfach nicht möglich sind. Man denke auch an die mobile Pflege.
Trotzdem halte ich Kittelflaschen als die unhygienischere Variante, und man sollte soweit darauf verzichten wie möglich.
 
Die "pocketbottles" (deutsch Bezeichnung Kitteltaschenflaschen) haben durchaus ihre Berechtigung. Nicht überall lassen sich Wandspender anbringen und betreiben (Delirante trinken die Händedesinfektionsmittel, Kinder spritzt das Mittel in die Augen. mangelnde Anbringmöglichkeiten ...etc.).

Natürlich kommt es zur kontamination des Kittels, aber als Resultat einer (richtig durchgeführten) Händedesinfektion erreiche ich eine deutliche Keimreduktion auf der Haut der Hände.

Es geht bei den Kitteltaschenflaschen auch nicht um ein "entweder - oder" sondern um ein "sowohl als auch". Beides - Wandspender und Kitteltaschenflaschen können sich sinnvoll ergänzen (nicht ersetzten)!

Btw: alle namhaften Hersteller bieten ihre Produkte sowohl in 500 ml ,1000 ml und Kitteltaschenformaten (100 ml oder 150 ml) an. Einfach nachfragen.

Matras
 
Wenn Du es jetzt schaffst, Deine Hände ordnungsgemäß den Vorgaben des RKI zu desinfizieren- vielleicht hättest Du dann Recht. Aber: schaffst Du das wirklich?
.
Davon auszugehen, dass man sich eh nicht richtig die Hände desinfiziert ist doch Blödsinn. Dann lassen wir die Desinfektion doch ganz weg. Egal womit.
 
Davon auszugehen, dass man sich eh nicht richtig die Hände desinfiziert ist doch Blödsinn. Dann lassen wir die Desinfektion doch ganz weg. Egal womit.

Warum wurden dann Wandspender konstruiert, die so bedient werden können, das diese nicht kontaminiert werden können?

Warum wird in Frei- und Hallenbädern von der Benutzung der Fußdesinfektionsgeräte abgeraten?

Kannst Du nach jeder Händedesinfektion sicher sagen, das Deine Hände keimfrei sind?
 
Um noch mal klarzustellen, was ich meine:

Irgendeine Desinfektion ist immer noch besser als gar keine.

Wenn es die Möglichkeit gibt Wandspender zu benutzen, dann nutze ich diese.
Gibt es diese nicht, dann ist die Kittelflasche das Mittel der Wahl.