Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung von MRSA
(methicillin-resistente Staphylococcus aureus)
1.) Konsequentes Einhalten hygienischer Regeln in der täglichen Arbeit am Patienten, um infektiöse Kontakte zu minimieren, insbesondere
- Händehygiene (Händedesinfektion nach Kontakt, Handschuhe für unreine Arbeiten)
- Kleidungshygiene (Einmalschürzen bei allen Arbeiten mit Kontaminationsrisiko)
- infektiöse Abfälle richtig entsorgen
- gebrauchte Instrumente korrekt wiederaufbereiten
2.) In bestimmten Situationen, wenn z.B. eine starke aerogene Keimverbreitung (MRSA- Pneumonie, starke Besiedelung der Atemwege; großflächige MRSA-positive Wunden) eine strenge Isolierung des Patienten nahelegt oder wenn das Auftreten eines MRSA- Isolates mit gleichem Resistenzmuster bei einem weiteren Patienten den Verdacht einer erfolgten Übertragung nahelegt, umgehend die Klinische Abteilung für Krankenhaushygiene kontaktieren.
3.) Information aller Mitarbeiter des Bereiches, die den Keim übertragen könnten (Ärzte, Pflegepersonen, Physiotherapeuten, RTA, Stationsgehilfen, Krankentransportpersonal...).
4.) Vor Röntgenuntersuchung, Ambulanzbesuch und ähnlichem, sowie vor Überstellung des Patienten auf eine andere Abteilung oder in ein anderes Spital:
Empfangende Stelle informieren, damit geeignete Vorkehrungen getroffen werden können z.B.: für diese.Patienten den letzten Untersuchungs-/Behandlungstermin des Tages vergeben, kein gemeinsames Aufhalten des betreffenden Patienten mit anderen Patienten in Wartezonen.
5.) Sanierung des Patienten von MRSA:
- richtige Therapie (in Übereinstimmung mit bakteriologischen Befunden und in Absprache mit Chemotherapeuten)
- tägliche Ganzkörper- und Haarwäsche mit Chlorhexidin-Seife (z. B. mit Hibiscrub)
- bei persistierender Besiedelung der Nase Behandlung mit Mupirocin-Nasensalbe.
6.) Maßnahmen vor Transfer des Patienten:
- Patient: Mit Chlorhexidin-Seife baden und Haare waschen, frische Kleidung, Bett frisch überziehen, Läsionen dicht verbinden, bei respiratorischer Keimstreuung Gesichtsmaske.
- Krankentransportpersonal: Einmalschürze oder Übermantel, hygienische Händedesinfektion nach dem Transport.
7.) Behandlungsutensilien nur für den jeweiligen Patienten verwenden.
8.) Oberflächen, die mit Ausscheidungen, Sekreten oder Untersuchungsmaterial von MRSA-Patienten kontaminiert wurden, müssen sofort mit einem aldehydbasierten Flächen-Desinfektionsmittel wischdesinfiziert werden.
9.) Wäsche von MRSA-Patienten muß im Patientenzimmer in den Wäschesack eingebracht werden.
Leitlinie für den Transfer von MRSA-Patienten:
Jede medizinische Einrichtung muss in der Lage sein, Patienten mit MRSA zu betreuen. Es ist daher nicht vertretbar, den MRSA-Status eines Patienten als Argument zu verwenden, um einem Patienten eine notwendige Therapie oder Rehabilitation vorzuenthalten. Genausowenig ist vertretbar, daß der MRSA-Status eines Patienten wissentlich verschwiegen wird, um die Übernahme des Patienten „nicht zu gefährden“. Folgende Massnahmen sind beim Transfer sowohl innerhalb als auch außerhalb des AKH einzuhalten.
1. Transferierende Stelle
- Klare Vorabinformation mittels Formblatt (Beilage) für die Leitung der empfangenden Stelle, damit dort die nötigen Vorkehrungen getroffen werden. Die übernehmende Stelle bekommt im Rahmen des Transfers die Befunde der bisherigen MRSA-Untersuchungen mitgeteilt und wird nötigenfalls aufgefordert, noch nicht abgeschlossene Eradikationsbehandlungen sowie die Untersuchungsserie zum Nachweis der MRSA-Freiheit zu komplettieren (siehe Leitlinie für „MRSA-screening“ im AKH).
2. Empfangende Stelle
- Information aller Mitarbeiter des Bereiches, die den Keim übertragen könnten (Ärzte, Pflegepersonen, Physikotherapeuten, RTA, Stationsgehilfen, Krankentransportpersonal...).
3. Patient
- Vor Transfer Körper und Haare mit Chlorhexidin-Seife waschen, frische Kleidung, Bett frisch überziehen, Läsionen dicht verbinden, bei respiratorischer Keimstreuung Gesichtsmaske.
4. Krankentransportpersonal
- Während des Transports Einmalschürze oder Übermantel, nach dem Transport hygienische Händedesinfektion. Im Fall von Kontamination gezielte Flächendesinfektion veranlassen.