Pflegeperson MRSA-positiv

MissKitten

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16.04.2006
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30
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Basel
Beruf
Krankenschwester
Hallo,

ich habe nie gedacht das es je passieren wird, doch dieses Jahr im April bekam ich mehrere eitrige Infektionen am Körper, in denen sich MRSA befand. Alle weiteren Abstriche an allen anderen Stellen waren negativ. Ich bekam damals ein Antibiotikum und Nasensalbe, Hautdesinfektionsmittel, Mundspülung....danach waren meine Abstriche negativ und ich galt wieder als negativ.
Vor 2 Wochen bekam ich nun wieder eine solche eitrige Infektion.....wieder positiv. Jetzt nehme ich hochdosiert Rifambicin und Bactrim und Nasensalbe, Mundspülung, Hautdesinfektionsmittel.
In beiden Fällen wurde ich für 5 Tage vom Dienst freigestellt.
Ich arbeite seit Januar in diesem Spital. Als ich angefangen hab, wurde ein Nasenabstrich genommen, der negativ war. Ich möchte das Spital Ende des Jahres wieder verlassen. Soll ich mir nun eine Bescheinigung ausstellen lassen, das ich dort MRSA bekommen habe? Ich arbeite auf der Dialysestation und wir haben jedoch keinen Patienten mit MRSA. Wenn ich eine neue Stelle anfange, muss ich angeben, das ich schon einmal MRSA hatte?
Ich hoffe es kann mir jemand weiterhelfen. Vielleicht war schon mal jemand in einer ähnlichen Situation und kann was dazu schreiben. Psychisch belastet es mich sehr stark, kaum hat ein Patient eine Infektion, denke ich ich hab ihn mit MRSA angesteckt.
 
MRSA-Personalkontamination

Hallo!
Dies ist meine erste Anfrage auf dieser Seite,hoffe,ich mache keine technischen Fehler...Also:gestern teilte mir mein Betriebsarzt mit,dass ich MRSA-positiv bin(Nase-Rachenraum besiedelt).Ich arbeite auf Intensiv als Krankenpfleger;meine PDL teilte auf Nachfrage dem Betriebsarzt mit,ich könne (vollverkleidet an MRSA-Patienten weiterarbeiten,mich ansonsten administrativen Tätigkeiten
widmen,müsse nur von nicht-Infizierten fernbleiben.Habe mich erkundigt,diese Auffassung entspricht nicht den Empfehlungen renommierter Institute,z.B.des Robert-Koch-Institutes.Wie handhabt Ihr das Problem?Bin sehr verunsichert!Auch meinen Kollegen(haben z.T. sehr kleine Kinder in Familien)ist es nicht wohl bei dem Gedanken,mich so "positiv"8 Stunden um sich zu haben...Mit vielem Dank für jede Antwort!
 
Hallo Langläufer,
so wird das bei uns auch gehandhabt. Ich finde die Regelung auch nicht wirklich befriedigend und hätte auch Bedenken meine Kollegen zu gefährden. Es ist ja mitunter ganz schön mühsam, die MRSA wieder loszuwerden.
Allerdings gehen meine Bedenken eher in die Richtung, dass die "gesunden" Kollegen sich den MRSA einfangen und dann an Patienten weitergeben. die sind ja doch bei weitem gefährdeter als die Familienangehörigen der Kollegen.

Ich frage mich in der S-Bahn, an der Supermarktkasse usw. ja auch nicht ständig, ob mein Gegenüber irgendwelche unerwünschten Keime mit sich rum trägt.
Es gibt wahrscheinlich keine Lösung, die für alle Beteiligten optimal ist! Was wäre denn für dich eine "gute" Lösung?

Behid
 
Bekommt man denn dann als gesunder Mensch auch antibiotika um den keim wieder loszu werden?
 
Hallo!

Bei uns wird das auch so gehandhabt. Besiedelung im NRR werden wie beim Patienten auch mit Nasensalbe behandelt. Hab das zum Glück aber erst einmal erlebt. Die Schwester hatte die ganze Zeit Mundschutz getragen.

Wie schon gesagt, optimal ist das nicht, aber was willste machen.

gruß junni
 
Hallo Behid,
die optimale Lösung wäre für mich die vom Robert-Koch-Institut(RKI) vorgeschlagene:nach Erregernachweis 5 Tage Dekontamination mit Nasensalbe(z.B. Turixin),desinfizierender Körperwaschung(z.B.Stellisept scrub) sowie Mundspülung mit Hexoral.Dann 3 Tage therapiefreies Intervall,am folgendenTage Abstriche.Dann hoffen,dass diese negativ sind,wenn ja, kann wieder gearbeitet werden.Kontrolle nach 1 Monat und 1 Jahr!
Bis zu erstem negativem Abstrich kein Kontakt zu Patienten,auch nicht MRSA-positiven!!!Dies ist zumindest die Sicht des RKI (von 2004),bzw. dessen Empfehlung,die aber wahrscheinlich nicht rechtsverbindlich ist.
Danke für Deine Antwort
Nebenbei:wie immer wäre natürlich auch der Weg der Krankmeldung ein möglicher,wenn Dein Hausarzt kooperiert;letztendlich ist man auch hier seinem Gewissen verpflichtet,und als wandelnde Bakterienschleuder über die Station zu gehen bereitet mir durchaus Kopfschmerzen...
 
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Hallo Steffi1984,
Antibiotika gibt´s erst mal nicht,lediglich die von mir o.a. Maßnahmen.Solltest Du allerdings nicht durch Nasensalbe,desinfizierende Körperwaschung und Mundspülung zu sanierensein,wären AB´s wahrscheinlich der nächste Schritt.
Zumindest würde ich meinen Arzt darauf ansprechen,da eine permanente Bakterienbesiedelung ja auch zu heftigen Komplikationen führen kann...
Für weitere Diskussionsbeiträge dankbar,Langläufer
 
Hallo Langläufer,

hast du dir die MRSA-Threads im Hygieneforum schon durchgelesen, da hatten wir nämlich auch schon dein Problem diskutiert.

Bei uns ist es üblich, dass Personal mit einer MRSA-Besiedelung nicht arbeitet, bis die Sanierung erfolgreich ist.

Wir halten uns an die Vorgaben des RKI.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo Behid,
die optimale Lösung wäre für mich die vom Robert-Koch-Institut(RKI) vorgeschlagene

Nebenbei:wie immer wäre natürlich auch der Weg der Krankmeldung ein möglicher,wenn Dein Hausarzt kooperiert;letztendlich ist man auch hier seinem Gewissen verpflichtet,und als wandelnde Bakterienschleuder über die Station zu gehen bereitet mir durchaus Kopfschmerzen...

Wäre für mich auch die bessere Lösung, die Vorgehensweise des RKI! Zugegeben an die Variante mit dem Hausarzt würde ich auch denken, weil ich mir nicht vorstellen könnte, mehrere Tage (Wochen?) auf unserer mind. 25°C warmen Frühgeborenenstation mit Mundschutz rumzulaufen...., da ist man ja einem Erstickungsanfall nahe:wink1::wink1::wink1:!!!!
 
Hallo!

Hab mich nochmal schlau gemacht. Die betroffene Kollegin hat dann doch nicht gearbeitet. Hat ein paar Stunden abgebaut.

VLG junni
 
Hallo Langläufer,

bei uns sind die Kollegen freigestellt, wenn sie MRSA- positiv sind.
Müssen sich nach den Vorgaben des Robert- Koch- Instituts richten..Nasensalbe, Waschung, Mundspülung..

Mich würde mal interessieren in welchen Intervallen Ihr Abstriche vom Personal abnehmt und ob das freiwillig ist.
Bei uns war es immer auf freiwilliger Basis, in letzter Zeit werden überhaupt keine Abstriche mehr durchgeführt..vielleicht eine Kostenfrage wenn dann Personal ausfällt.
Habe das bislang gar nicht hinterfragt!
Werd ich aber mal tun.

Viele Grüße und viel Erfolg bei der Sanierung des Keims!
Frag doch mal unverbindlich bei Eurer Hygienefachkraft nach, warum man sich in Deinem Haus nicht nach dem RKI richtet.

Viele Grüße, Katy
 
Hallo Katy,
bei uns wurden schon seit Jahren trotz erheblichen Aufkommens von MRSA-Pat. keine Personalabstriche mehr gemacht.Ich vermute auch,dass um Kosteneinsparungen geht,auch meine Abstriche wurden nicht vom Haus,sondern von mir initiiert,nachdem mein Sohn von MRSA-Hautinfektionen befallen war,somit also ein Zufallsbefund.
Möchte mich an dieser Stelle einmal herzlich für die vielen netten Antworten auf meine Anfrage und den Zuspruch in meiner doch recht belastenden Situation bedanken!Ihr seid prima!:daumen:
 
Frei nach dem Motto, wer viel Mist, misst Mist.
Bei uns werden auch keine Mitarbeiter gescreent!
Guten Abend und liebe Grüsse
 
Hallo erstmal...
Also bei uns in der GC wurden erst einmal Abstriche genommen, als sich die MRSA-Infektionen häuften (ebenso auf der Intensiv). Alle Kollegen, die positiv waren, mussten zuhause bleiben und Überstunden abbauen bzw. sind massiv ins Minus gerutscht. Sauerei!! Da würde ich mir doch lieber einen Krankenschein nehmen, denn ich inhaliere die Viecher ja schliesslich nicht freiwillig.....
Seit 3 Jahren oder so gab´s keine Abstriche mehr, aber dafür zig MRSA-Patienten.....
In diesem Sinne....
Gruss von Streycat
 
Bei uns im OP ist es an der Tagesordnung das MRSA Patienten operiert werden.
Und der ober Knaller war das unser Chef von der gefäßchirurgie positiv getestet worden ist.
1. Oberlippenbart mußte ab
2. Nasensalbe
3. Mundwasser wie schon beschrieben und natürlich die RKI Richtlinien.
Er ist den Kram losgeworden.
Letzte Woche der nächste Knaller! Ein Mitarbeiter der Poststelle wurde positiv getestet.
Das Problem ist, das es so viele positive Menschen gibt, daß gar nicht nach zuweisen ist, das man den Kram auf der Arbeit bekommen hat.
Dann müßte man ja vor jedem Patientenkontakt beweisen, dass man zu Beginn der Behandlung am Patienten negativ ist.
Wie bei HIV oder Hepatitis bei einer Stichkanülenverletzung.
Wir in Deutschland gehen mit dem Problem eh sehr sträflich um.
Im den Nordischen Gebieten wie z.B. Dänemark und Schweden, die haben die das Problem in den Griff bekommen. War zu einer Fortbildung und habe mir das mal angehört.
Auf alle Fälle würde ich mich kranke schreuben lassen und nicht weiter zur Arbeit laufen.
Wo kommen wir denn dahin, wenn ich Überstunden abbummeln müßte!!!
L.G C
 
Hallo!

@narde: Da siehste mal wieder, was dabei rauskommt, wenn man sich auf hören/sagen verläßt. Habe letztens mit der betroffenen Kollegin persönlich gesprochen und sie hat mir bestätigt, das sie freigestellt wurde und nicht Überstunden nehmen musste. :verwirrt:


VG junni
 
Hallo!
Habe unsere Hygienefachkraft an die RKI-Richtlinien "erinnert",sie hat versprochen,sich bei der nächsten Sitzung der Hygienekommission dafür einzusetzen,dass in Zukunft keine positiv getesteten Mitarbeiter mehr an Patienten arbeiten dürfen,sprich:dass unser Haus die RKI-Richtlinien einhält.Bin nur gespannt,ob sie sich da durchsetzen kann!Aber zumindest tut sich was...
 
So, ich wollte mich auch mal melden. Ich habe ja hochdosiert Bactrim und Rifambicin genommen...hatte 2 Wochen Nebenwirkungen in vorm von Benommenheit, Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, starke Magenkrämpfe, orangen Urin usw. das hat mich stark psychisch belastet. Doch ich bin ihn los. Yuppiee..ich hoffe das das so bleibt. Kaum krieg ich einen neuen kleinen Pickel am Körper bricht bei mir die Panik aus...auch im Umgang mit MRSA Patienten bekomm ich die Krise, ich hab sogar Albträume. Wie ich nun erfahren hab, hatte ich eine seltene Form des Keimes der va. in Amerika verbreitet ist. Gott sei dank bin ich den los, ich hoffe das die Angst, das ich ihn wieder krieg auch schwindet.
 
Krankenschwester und MRSA

Hallo alle zusammen!

Ich habe da mal eine Frage und hoffe das ich hier damit richtig bin.

Und zwar:

Ich habe mich vorletztes Wochenende beim Tabletten stellen geschnitten. War nicht wild, kleineWunde, Blut abgewaschen, desinfiziert, Pflaster drauf, fertig.

Tja, leider hat sich das ganze arg entzündet so das ich seit letzter Woche Freitag eine Gipsschiene trage, Antibiotika nehmen muss und krank geschrieben bin.
Heute war ich zur Kontrolle. Das Ergebniss vom Abstrich war da. Was soll ich sagen? Ich bin mir keiner Schuld bewusst, trotzdem habe ich einen MRSA in der Wunde.

Was muss ich denn jetzt beachten? Eigentlich sollte ich nächste Woche evtl. schon wieder arbeiten gehen, aber darf ich das so überhaupt? Der Arzt konnte mir dazu nichts sagen und meine PDL meinte sie müsste sich erstmal schlau machen da sie sich auch nicht sicher ist wie es weitergeht. Sie glaubt das ich erst 3 negative Abstriche haben muss bevor ich wieder an den Patienten darf. Aber ich kann doch nicht so lange zuhause bleiben, das kann ja ewig dauern :-(.

Kann/darf/muss sie mich dann solange woanders einteilen?

Wäre toll wenn jemand da ein peer Infos für mich hätte.

Lieber Gruss,

Claire
 

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