PDL-Weiterbildung als Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen

sabineanna

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Ich möchte eine PDL Fortbildung machen. Habe schon einen Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen und möchte perspektivisch als PDL in der ambulanten pflege arbeiten. Ein Studium möchte ich nicht mehr absolvieren. Hier in Berlin gibt es verschiedene Module von 460 h bis 1000 h (staatliche Anerkennung). Reicht mir die 460 h-Fortbildung, da ich schon den Fachwirt habe?
 
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AW: Weiterbildung PDL
Also ich habe die selbe Weiterbildung wie du. Du kannst doch als Pdl arbeiten.wo ist das Problem?


Zitat:
Der Bildungsgang qualifiziert Sie für Aufgaben in der Heimleitung und Pflegedienstleitung für stationäre und ambulante Einrichtungen und für Führungsaufgaben im Krankenhaus (gem. § 71 SGB XI, vormals § 80 SGB XI)
 
super, danke für die info!
allerdings habe ich meinen fachwirt 2010 gemacht. habe die letzten 16 jahre nicht als krankenschwester gearbeitet, erst wieder seit juli 2012 in der ambulanten pflege. der § 71, sgb XI ist da nicht ganz klar.
vielen dank für deine antwort.

grüße
sabine
 
Hallo zusammen!

Weiß zufällig jemand, ob man mit dem Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen auch in Baden Württemberg dafür qualifiziert ist, einen Pflegedienst zu leiten?
 
Warum soll das in Baden anders sein? Wüsste nicht das der Fachwirt Bundeslsnd bezogen ist.
 
Hi

Ich habe die Pdl nur zusätzlich zum Fachwirt gemacht weil bei uns mit dem Fachwirt keiner was anfangen kann :-(
 
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Ich versuche mal etwas Licht ins Dunkel der Leitungen zu bringen:

Für ambulante und stationäre Pflegereinrichtungen im Sinne des SGb 11 gilt:

Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_11/__71.html

§ 71 Pflegeeinrichtungen

(1) Ambulante Pflegeeinrichtungen (Pflegedienste) im Sinne dieses Buches sind selbständig wirtschaftende Einrichtungen, die unter ständiger Verantwortung einer ausgebildeten Pflegefachkraft Pflegebedürftige in ihrer Wohnung pflegen und hauswirtschaftlich versorgen.

(2) Stationäre Pflegeeinrichtungen (Pflegeheime) im Sinne dieses Buches sind selbständig wirtschaftende Einrichtungen, in denen Pflegebedürftige: 1.unter ständiger Verantwortung einer ausgebildeten Pflegefachkraft gepflegt werden,
2........

weiterhin gilt:

Für die Anerkennung als verantwortliche Pflegefachkraft im Sinne von Absatz 1 und 2 ist neben dem Abschluss einer Ausbildung als

1.Gesundheits- und Krankenpflegerin oder Gesundheits- und Krankenpfleger,
2.Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger oder
3.Altenpflegerin oder Altenpfleger

eine praktische Berufserfahrung in dem erlernten Ausbildungsberuf von zwei Jahren innerhalb der letzten acht Jahre erforderlich. Bei ambulanten Pflegeeinrichtungen, die überwiegend behinderte Menschen pflegen und betreuen, gelten auch nach Landesrecht ausgebildete Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger sowie Heilerzieherinnen und Heilerzieher mit einer praktischen Berufserfahrung von zwei Jahren innerhalb der letzten acht Jahre als ausgebildete Pflegefachkraft. Die Rahmenfrist nach Satz 1 oder 2 beginnt acht Jahre vor dem Tag, zu dem die verantwortliche Pflegefachkraft im Sinne des Absatzes 1 oder 2 bestellt werden soll. Für die Anerkennung als verantwortliche Pflegefachkraft ist ferner Voraussetzung, dass eine Weiterbildungsmaßnahme für leitende Funktionen mit einer Mindeststundenzahl, die 460 Stunden nicht unterschreiten soll, erfolgreich durchgeführt wurde.


Man muß also um verantwortliche Pflegefachkraft (Funktion der Pflegedienstleitung) in einem ambulanten Pflegedienst oder einem Pflegeheim zu sein:

1. eine Ausbildung zum examinierten Alten/Krankenpfleger haben
2. Berufserfahrung von 2 Jahren innerhalb der letzten 8 Jahre
3. eine Weiterbildung von mindestens 460 Stunden, die auf leitende Funktionen vorbereitet.

Diese Weiterbildungen werden auch so angeboten.

Der Abschluß genügt formell um die Leitungsaufgaben zu übernehmen, also die Pflegedienstleitung in einem ambulanten Pflegedienst oder Pflegeheim.

Sie genügt nicht für die Klinik.

Der Fachwirt im Gesundheitswesen qualifiziert ebenso für diese Aufgabe, hat aber einen größeren Stundenumfang.

Dann gibt es noch die richtig große PDL Ausbildung mit 3000 h in Hannover (weiß nicht, ob es die sonstwo gibt), die man mit dem "staatlich geprüften Pflegedienstleiter" abschließt.

Alles andere ist dann akademisch.

Man muß also für die Leitung eines ambulanten Pflegedienstes oder eines Pflegeheimes außer der grundständigen Ausbildung und der Berufserfahrung "nur" eine 460 h Weiterbildung haben. Es braucht keine staatliche Anerkennung, da diese im Gesetz nicht gefordert ist. Diese ist z.B eine solche: Verantwortliche Pflegefachkraft für die ambulante und (teil-)stationäre Pflege berufsbegleitend - IWK - Institut für Weiterbildung in der Kranken- und Altenpflege

Der Fachwirt steht in jedem Fall über der 460 h Weiterbildung und befähigt zur Leitung eines Pflegedienstes oder eines Pflegeheimes.

Achtung: Altenpfleger können auch mit der 460 h Weiterbildung nicht in allen Bundesländern die SGB 5 (Krankenkassen) Rahmenverträge abschließen, damit können sie faktisch zwar die SGB 11 Anforderungen erfüllen und hierfür verantwortliche Pflegefachkraft sein, aber nicht für die Behandlungspflege. Damit kann man also keinen Pflegedienst leiten.
 
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Welche meinst du jetzt?

Ich meinte die 460 h Weiterbildung zur verantwortlichen Pflegefachkraft.

Wenn du mal meinen Link ansiehst, dann steht da, dass sie zur Leitung einer ambulanten oder stationären Einrichtung befähigt.

IMHO sind damit nur Pflegeheime gemeint. So wurde es uns auch in der Weiterbildung gesagt. Es gibt wohl jedes Jahr "Irrläufer", die dort sitzen und PDL fürs Krankenhaus werden wollen.

Inhalte waren auch nur Pflegedienste und Pflegeheime, Krankenhäuser blieben völlig außen vor.

Ich bin einfach davon ausgegangen, dass es für eine Klinik höhere Anforderungen gibt. Im SGb 11 sind nur die Pflegeheime und ambulanten Dienste genannt UND in meiner Weiterbildung wurde nur etwas für diese Teile vermittelt.
Alles zusammen führte zu meiner Annahme.

Du meinst also, man kann mit dieser 460 h Weiterbildung zur verantwortlichen Pflegfachkraft eine Klinik leiten?
 
Ich meine, du kannst eine Klinik leiten, wenn dich jemand seine Klinik leiten lässt ;)

Mir sind keine gesetzlichen Vorgaben bekannt.

Was sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt, was heutzutage neu eingestellt wird, ebenfalls...

Und persönlich angemerkt: Je nach Aufgabenumfang, die man im Haus dann hat, sind die kleinen Weiterbildungen bei weitem nicht ausreichend.
 
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Also, du hast vollkommen recht!

Der kleine, aber feine Unterschied: Es heißt nicht, dass es nicht berechtigt, sondern, dass es nicht befähigt.

Und damit hatten die in meiner Weiterbildung ja auch recht.

Um ehrlich zu sein, ich bin davon ausgegangen, dass eine Klinik - genau wie ambulante Dienste und Pflegeheime - irgendwelche Anforderungen stellt. Pustekuchen, hab tatsächlich nichts gefunden.

Meine persönliche Einschätzung: Ich könnte mit meiner Weiterbildung eine Klinik ebensowenig leiten, wie eine Autowerkstatt oder eine Bäckerei ;-)

Für meinen (!) Pflegedienst reicht es aus, da ich reingewachsen bin und für das Tagesgeschäft die gesetzlichen Hintergründe brauchte.



Was mich immer wieder wundert: Wenn man Anzeigen liest, in denen PDLs gesucht werden, dann steht da oft: mit 460 h Weiterbildung oder Pflegemanagementstudium. Das steht doch in keinem Verhältnis zu einander.
 
Aber für Heime oder amb. Dienste dann oder?

Die WB ist Minimum,a ber die Studenten wollen sie nicht ausschließen ;-)

Ich würde jedem das Studium empfehlen. Kommt man einfach weiter mit...
 
Aber für Heime oder amb. Dienste dann oder?

Ja, dazu berechtigt sie. Ob sie denn auch jeden befähigt ist ja - wie bereits gesagt - eine andere Frage.

Das Studium ist sicher das Highlight. Ich denke, es kommt darauf an, wo man hin will und was man noch erreichen möchte.

Wenn ich noch studiere, dann nur aus persönlichem Interesse an Wissen und Entwicklung. Für meine jetzige Stelle brauche ich keines und es würde auch in keinem Verhältnis zum Verdienst stehen. Daher muß schon Idealismus der Antrieb sein (für mich!).

Die Frage, die ich mir stelle ist aber: Befähigt denn ein Studium perse zum Leiten ;-) ?
 
Ich weiß, ich meinte deinen Schlusssatz in Stellenanzeigen.

Die Frage ist halt, ob du nochmal weiter willst, oder da stehen bleiben wo du bist...

Studium UND Berufserfahrung. Ich denke alles ist lernbar.
 
Das Studium ist sicher das Highlight. Ich denke, es kommt darauf an, wo man hin will und was man noch erreichen möchte

Die Frage, die ich mir stelle ist aber: Befähigt denn ein Studium perse zum Leiten ;-) ?
Ein Studium geht weiter als eine WB: während berufliche Fort- und Weiterbildung häufig anwendungsbezogenes Wissen "antrainieren", welches dann "on the job" Anwendung findet bzw. dort vertieft wird, zielt ein Studium vorwiegend auf Methodenkompetenz ab. Der "theoretische Bogen" ist weiter gefasst, man geht mehr in die Tiefe und entfernt sich damit erstmal mehr "vom Gegenstand". Man erwirbt z.B. ein grundlegendes Verständnis für das Auffinden und Anwenden relevanter (auch englischsprachiger!) Forschungsergebnisse zu einer Problemstellung, die projektartige Implementierung und Anpassung an betriebliche Bedingungen, den gesundheitspolitischen Kontext etc.
 
Ein Studium geht weiter als eine WB: während berufliche Fort- und Weiterbildung häufig anwendungsbezogenes Wissen "antrainieren", welches dann "on the job" Anwendung findet bzw. dort vertieft wird, zielt ein Studium vorwiegend auf Methodenkompetenz ab. Der "theoretische Bogen" ist weiter gefasst, man geht mehr in die Tiefe und entfernt sich damit erstmal mehr "vom Gegenstand". Man erwirbt z.B. ein grundlegendes Verständnis für das Auffinden und Anwenden relevanter (auch englischsprachiger!) Forschungsergebnisse zu einer Problemstellung, die projektartige Implementierung und Anpassung an betriebliche Bedingungen, den gesundheitspolitischen Kontext etc.

Hallo Lillebrit

Ich habe mich mit dem Thema studieren ausführlich beschäftigt, daher ist mir das bewußt.
Wir sind zum Teil auch akademisiert bei uns, sodaß man davon wunderbar profitieren kann.

Mir ging es hier augenzwinkernd nur um die Frage, ob "der theoretische Bogen", wie du es nennst, auch dazu befähigt Mitarbeiter zu führen.
Augenzwinkerns, weil ich für mich denke, dass man außer dem Studium noch andere skills benötigt, um z.B einen Betrieb zu leiten, Mitarbeiter zu führen und auch das Tagesgeschäft auszuführen.

Und da kommt m.E. eben das Argument von maniac zum Tragen: Eine Mischung aus Allem.

Ich bin absoluter Befürworter der Akademisierung und würde sie immer favorisieren, aber gleichzeitig meine ich inzwischen rauszulesen, dass es ohne nicht mehr geht. Und das zweifle ich - derzeit jedenfalls noch - an.
Wenn ich von meinem Betrieb ausgehe, finden sich dort eine Mischung aus vielen Professionen. Unter anderem akademischer Natur, andere Mitarbeiter haben lange Weiterbildungen usw., auch langjährige Praktiker ohne besondere Weiterbildung. Die Mischung ergibt eine lebendige, gut funktionierende Einheit, in der jeder seinen Erfahrungsschatz teilt und man zusammen aus verschiedenen Blickwinkeln arbeitet. Und ich bezweifle, dass das von Nöten ist, dass alle im Leitungsteam einen Dipl. oder B.Sc haben müssen. (Auch wenn ich es für mich persönlich gut finden würde)
 
Mir ging es hier augenzwinkernd nur um die Frage, ob "der theoretische Bogen", wie du es nennst, auch dazu befähigt Mitarbeiter zu führen.
Augenzwinkerns, weil ich für mich denke, dass man außer dem Studium noch andere skills benötigt, um z.B einen Betrieb zu leiten, Mitarbeiter zu führen und auch das Tagesgeschäft auszuführen
Unbestritten...nur "lernt" man eben diese Skills auch nicht in einer WB ;-)
 
Also ich bin ebenso der Meinung, dass ein Mix sinnvoll ist. Ohne einen gescheiten Theorie- Praxis- Transfer wird das Alles auf Dauer nur einen Schuss in den Ofen. Sieht man ja an den Pflegepädagogen.
Wie oft werde ich wohl noch während meines ersten akademischen Studiums hören, dass der Bachelor nix wert ist und das man doch lieber noch praxisfremder werden will und die Praxis lieber den Masterstudiengängen vorbehalten will.
Diese Entwicklung sehe ich als äusserst praxisfremd an und langfristig nicht zielführend. Das die Wissenschaft dazugehört: Ja unbedingt. Allerdings bezweifle ich eher an, dass das theoretische Konzept aufgeht. Ohne Praxiserfahrung kommt man sogar in manche Bildungswissenschaftliche Studiengänge nicht hinein. Also nur mit Kooperationen ist dies möglich. Also wohin geht der Weg ?
 
Hallo zusammen, ich mache auch gerade das Fernstudium zum Fachwirt im Gesundheits und Sozialwesen, sehr gut zu Wissen, das das Fernstudium auch wirklich zu gebrauchen ist. Im Internet wird ja immer viel geschrieben, die einen haben die Weiterbildung gemacht,aber nie in dem Feld gearbeitet und andere sind wie gesagt auch PDLs im Krankenhaus,Altenheimen usw.

Gruß Holger
 

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