Spitzfußprophylaxe

nebukadnezar

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Dresden
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Krankenschwester, Sozialpflegeassistent
Hallo erstmal,

vielleicht kennt ihr alle das leidige Thema der Spitzfußprophylaxe. Keilkissen bis zum Zehenabschluss oder doch nur Winzkissen bis max. die Ferse rauf??

Also unsere Physiotherapeuten sagen 'nein' zu jeglichem Lagerungsmittel bei Spitzfußprophylaxe, weil vom Hirn immer das Signal zum Gegendruck kommt und die Muskeln sich schneller verkrampfen als mit Lagerungsmittel.

Ohne ist natürlich der Spitzfuß ratz fatz da wenn man nicht aufpasst.
Nun toleriert der Patient keinerlei Seitenlagerungen also hätte sich diese Variante der Prophylaxe auch erledigt.

Was, wenn der Spitzfuß sich schon so ausgeprägt hat, dass die Sehnen sehr stark verkürzt sind - was kann man effektiv machen? Jemand hat mir mal Botox angeboten, aber ich glaube das ist hier kontraindiziert.
Außer gezielte Mobilisationen und Massagen und Gehübungen - gibt es da überhaupt noch was??
 
nebukadnezar schrieb:
Also unsere Physiotherapeuten sagen, nein zu jeglichem lagerungsmittel bei spitzfussproph. , weil vom hirn immer das signal zum gegendruck kommt und die muskeln sich schneller verkrampfen als mit lagerungsmittel.
Dem kann ich nur zustimmen. Einfach nur gegenlagern finde ich auch eine sehr unsinnige Methode. Idealerweise natürlich aktiv mobilisieren. Geht natürlich nicht immer, ... dann muss man passiv durchbewegen. Gelenke brauchen einfach bewegen, ... auch wollen Muskeln und Sehnen nicht unbewegt bleiben, das nehmen sie recht schnell krumm.
Immer mal wieder, wenn man am Bett ist die Füße bewegen. Druck von der Decke vermeiden (Decke nicht auf die Füße legen), verändernde Lagerung, usw. usw.
Ohne ist natürlich der spitzfuss ratz fatz da wenn man nicht aufpasst.
Richtig. Deswegen macht man ja eine Prophylaxe.
was wenn der spitzfuss sich schon so ausgeprägt hat das die sehnen sehr stark verkürzt sind- was kann man effektiv machen?
Nicht mehr viel. Auch nur versuchen durch das Durchbewegen der Gelenke mit leichtem Druck eine Verbesserung zu erzielen. Ein kompletter Rückgang der Kontraktur ist sehr unwahrscheinlich, aber man kann eine leichte Besserung erzielen. "Nicht mehr viel" soll aber nicht heißen, dass man nichts mehr machen braucht, weil das Kind ja eh schon im Brunnen ist. Nicht dass wir uns falsch verstehen. Auch und gerade dann ist die Bewegungstherapie sehr wichtig (und dann auch noch zeitaufwendiger).
Das wichtigste ist einfach BEWEGEN, BEWEGEN, BEWEGEN!!!
 
hallo....

Also bei uns wird auch keine Spitzfußprophylaxe gemacht (in Form von Kissen).
Ich komme ja auf viele Stationen und viele sagen halt auch " Gegendruck aufbauen - nein".

Einmal sicher auch deswegen weil man dann extra stark dagegen drückt und zum weiteren deshalb, dass sich deswegen ganz leicht ein Dekubitus bildet.

Als Maßnahme machen sie halt aktive und passive Bewegungen,... .

Kenne leider keine Studien wo man sowas verglichen hat.

mfg Stefan
 
und wie ist es bei einem querschnittsgelähmten patienten? der kann ja keinen gegendruck aufbauen, darf ich da dann so einen "würfel" gegenlegen? und was für übungen kann ich sonst zur prophylaxe bei diesem pat machen?
eine ganz schnelle antwort wäre toll!!