Besteht eine Gefahr beim ZVK / Venenverweilkanülen durchspülen?

albert

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hallo,

wenn ein zugang, ob venüle oder zvk, beim anhängen einer infusion nicht läuft, wird er ja in der regel mit etwas nacl durchgespült. löst man damit nicht minikleine thromben, die wiederrum kleine lungenembolien auslösen könnten?
wie wär dann die korrekte handhabung, wenn ein zugang nicht läuft? ziehen und neuen legen?
gruss


christof
 
Moin,

denke das kommt darauf an. Bei einem ZVK, der nicht läuft, versuche ich einfach Blut zu aspirieren - im Zweifelsfall ziehe ich damit die Thromben ja in die Spritze. Kommt Blut und lässt er sich danach mit ner NaCl-Spritze gut spülen, dann ist das Problem denke ich gegessen.

Bei ner Braunüle ist das so ne Sache. Die kann auch mal an einer Venenwand anliegen und deshalb schlecht laufen. Lässt sich die Braunüle leicht durchspülen, also mit minimalem Druck, dann ok - ansonsten raus und ne neue. Lief allerdings vorher Blut über die Nadel und die läuft dann nimmer, dann raus und ne neue rein.

Cys
 
Das letzte was ich zu diesem Thema gehört habe ist: Niemals spülen, nur aspirieren. Ansonsten neuen Zugang legen.
Gruß
Janina
 
Cystofix schrieb:
Moin,

denke das kommt darauf an. Bei einem ZVK, der nicht läuft, versuche ich einfach Blut zu aspirieren - im Zweifelsfall ziehe ich damit die Thromben ja in die Spritze. Kommt Blut und lässt er sich danach mit ner NaCl-Spritze gut spülen, dann ist das Problem denke ich gegessen.

Bei ner Braunüle ist das so ne Sache. Die kann auch mal an einer Venenwand anliegen und deshalb schlecht laufen. Lässt sich die Braunüle leicht durchspülen, also mit minimalem Druck, dann ok - ansonsten raus und ne neue. Lief allerdings vorher Blut über die Nadel und die läuft dann nimmer, dann raus und ne neue rein.

Cys

Das was du schilderst ist, sorry, gefährliche Pflege!!!
Davon einmal abgesehen, dass 98% der Pflegekräfte, es so oder ähnlich handhaben wie du. Also ich habe alles mgl. schon gesehen. Von den Infusionsschlauch kräftig zusammendrehen, um einen Kugelschreiber wickeln und schieben oder durchspritzen. Alles der gleiche gefährliche Effekt, der Gott sei Dank meist gut geht.
Es wird ein Minithrombus losgeschossen mit allen Komplikationen, die eintreten können. Russisch-Rulette auf Kosten des Patienten.
Fehlt nur noch, dass jemand versucht durchzupusten.

Das einig richtige:
Versuchen zu aspirieren oder den Zugang etwas zurückziehen, da er mglw. am Endothel anliegt.
Hilft das nicht-muss er gezogen und neu gelegt werden.

Alles andere ist Körperverletzung!!!
Das soll mal einer bei mir versuchen wollen.:boxen:

Gruß Oculus
 
da gebe ich recht.
Man soll niemals durchspülen, sondern erst versuchen zu aspirieren.Lässt sich das Problem nicht beheben, dann raus damit.

Zudem habe ich gelernt, das man über einen ZVK kontinuierlich flüssigkeit zuführen soll, und wenn es nur eine 500ml Ringer über 24 std über Infusomat ist. Damit es einfach nicht dazu kommt, das der ZVK so schnell zu geht, und dem Patienten die Prozedur erspart bleibt einen neuen gelegt zu bekommen...
 
eine andauernde infusion find ich nicht besonders gute lösung. einereits könnte das herz zusehr mit flüssigkeit belastet(ärzte sache) werden. andererseits der pat ist ständig an eine flasche gebunden. Er ist mehrere stunden pro tag an der steckdose.
da ist richtig blocken besser. jedes haus hat eine andere strategie zu blocken.
man könnte durch einwirken mit urokinase/heparin den verstopften zvk wieder frei bekommen. perphervenöse zugänge je nach erfahrung rechtzeitig ziehen, nicht erst wenn sie dringend gebraucht werden.
 
Hallo Herion,

ZVK abstöpseln? Das ist bei uns nicht erlaubt, da gibt es die Infusionspumpe mit Flüssigkeit, in kleiner Dosis, das überbelastet das Herz des Patieten nicht. Ausserdem ist hat die Pumpe einen Akku und kann mitgenommen werden.

Schönen Tag
Narde
 
Genauso kenne ich das auch.
ZVK wird nicht abgestöpselt, und es laufen immer kleine Infusionen, die nicht das Herz belasten,
 
narde2003 schrieb:
Hallo Herion,

ZVK abstöpseln? Das ist bei uns nicht erlaubt, da gibt es die Infusionspumpe mit Flüssigkeit, in kleiner Dosis, das überbelastet das Herz des Patieten nicht. Ausserdem ist hat die Pumpe einen Akku und kann mitgenommen werden.

Schönen Tag
Narde

Du arbeitest auf ITS, nicht vergessen!!
heriion schreibt
... andererseits der pat ist ständig an eine flasche gebunden. Er ist mehrere stunden pro tag an der steckdose
Er wird auf einer peripheren arbeiten udn da sind die Pat. an den Infusiomaten oder eine tropfende Flasche gebunden, nur damit der ZVK offen bleibt :gruebel::gruebel:

Dann doch lieber blocken. Wir blocken auch auf ITS mit Heaprin, denn wenn vielleicht nur noch ein Schenkel benötigt wird, man den ZVK aber noch nicht ziehen will, kann man doch nicht die zwei nichtbenutzten Schenkel verstopfen lassen. Und was macht Ihr mit den Sheldonkath. der nur für die tägl. interm. Dialyse benötigt wird, führt ihr dann dem nierenisuffizienten Pat. unnötige Flüssigkeit zu, nur damit der ZVK offen bleibt!:gruebel: Glaub ich nicht!

LG Tobias
 
Ramona84 schrieb:
Genauso kenne ich das auch.
ZVK wird nicht abgestöpselt, und es laufen immer kleine Infusionen, die nicht das Herz belasten,
Jede unnötig zugeführte Flüssigkeit schadet einem herzinsuffizienten Patienten.
Was macht Ihr bei einer Linksherzdekompensation mit Lungenödem? Ihr gebt Diuretika damit die extraalveoläre Flüssigkeit über die Nieren ausgeschieden wird und der Patient von seiner Luftnot und massiven Erstickungsängsten befreit wird. Der Patient erhält eine Trinkmengenbeschränkung (vieleicht nur 1000ml/Tag) und ihr gebt noch ein kleines Wässerchen über den ZVK damit der der ZVK aufbleibt?? Das beißt sich doch!!! Ins solchen Fällen werden die nicht benötigten Schenkel heparinisiert und fertsch!

Rechenbeispiel: ein Schenkel wird mit 5ml/h über 24h gespült = 120ml, jeder durch Diuretika behandelter und per Trinkmenge beschränkter Patient freut sich über eine halbe Tasse Tee!!

LG Tobias
 
Moin,

ich wüsste nicht, wieso ich gefährliche Pflege betreiben sollte.

Das Beispiel mit dem ZVK - also aspirieren, wenn er nimmer läuft, das ist der normale Gang und dann mit NaCl durchzuspülen, das auch.

Und ne Braunüle spüle ich an, wenn sie relativ frisch gelegt ist und an sich immer lief - ne seit Tagen abgestöpselte Nadel spüle ich auch nicht an. Und bei einer bestückten Nadel die mal nicht läuft, sehe ich da auch kein Problem ( bspw. im Rahmen der Narkose bei längeren Eingriffen )

Cys
 
Ein verstopfen ZVK mit NaCl durchspühlen trau ich mich nicht. Das kann der Arzt übernehmen, wenn dieser mich dann fragt warum ich es nicht selbst mache, dann mach ich ein Knoten inden verstopften Schenkel und gut ist. (Schade ist wenn es der Braune ist, da kann mann am besten Blut abnehmen.)
 
Ich kenne es auch nur so:
ZVK-Schenkel wird mit Heparinlösung geblockt, wenn er nicht mehr benötigt wird und ich finde es auch nicht gut wenn kontinuirlich was über den ZVK läuft, der Pat. ist damit eingeschränkt in seiner Bewegung.
Peripher venöse Zugänge die zu sind, da versuch ich nur zu aspierieren und funktioniert das nicht muss der Doc leider einen neuen legen.
 
Sorry Leute, helft mir mal:

Ein ZVK ist ne Sonde die vor den rechten Vorhog geschoben wird. Beispielsweise jetzt über die jugularis.
So. Am Ende dieser Sonde (aussen) ist jetzt ein offener Plastiknoppen wo man entweder n Infusionsbesteck oder auch n 3wegehahn dranschrauben kann.

So kenne ich das.

Was sind jetzt aber ZVK Schenkel???

Und was ich in dem Zusammenhang auch gern wissen möchte, wenn man nen ZVK abstöpselt, wie wird das (völlig korrekt) gemacht?

ich kenne aus unseren Häusern auch nur das dauerhafte Laufen lassen von geringen mengen Flüssigkeit. (Nicht Pumpe, sondern Schwerkraft mit Tropfenzähler)
 
Moin,

die Schenkel sind nix anderes als mehrere Lumen innerhalb des ZVK's, die dann auch an dessen Ende übereinandergeordnet austreten. Diese Schenkel lassen sich getrennt bestücken, sprich das was du kennst, ist vermutlich ein sog. 'Ein-Lumen-ZVK', also insgesamt nur ein Schlauch, das gibbet aber noch mit mehr Anschlussmöglichkeiten ( 2, 3, 4...) um verschiedenen Medikamente/Infusionen getrennt laufen zu lassen.

@Heriion: Was ist eigentlich an meinem Post so schwer zu verstehen? Ich spüle den ZVK auch nicht einfach durch! Ich aspiriere vorher mit einer extra Spritze Blut - ist er aspirabel dann verwerfe ich diese Spritze und spüle den dann FREIEN ZVK mit NaCl, so dass er wieder mit einer kristalloiden Lösung gefüllt ist.

Und Maniac, das abstöpseln sollte imho so machen: Infusion abdrehen ( is klar :) ); ZVK abklemmen ( gibbet ja extra Klemmen am Weg selbst dran ); Infusion steril zustöpseln oder verwerfen; dann Spritze drauf, Klemme öffnen und den ZVK mit einer heparinisierten Lösung spülen ( ein Teil dessen bleibt ja im Lumen selbst ) und anschliessend wieder abklemmen und dann mit nem roten ( oder sonstiger Farbe ) Luer-Lock-Stöpsel versehen -> fertig.
Beim Wiederanschliessen sollte man dann halt erst wieder aspirieren, sonst bekommt der Pat ja nen Heparin-Bolus und man kann gleich testen, ob der Weg noch offen ist.

Cys

Hier ist ein Beispiel ( über Google gefunden ) für nen Mehrlumen-Weg - ist allerdings nen Shaldon-Katheter, also mit zwei Dialyse-Lumen, im Prinzip sehen die auch so aus, nur sind die Lumen gleich 'dick'
 
Zuletzt bearbeitet:
Aah, Super, Danke! hab ih echt noch nie gesehen... Und die verschiedenen Lumen sind dann auch unterschiedlich groß oder wie oder was?!

und das spülen mit Heparin darf das PP auch ohne ärztl. Anordnung machen? Weil ist ja eigentlich ein Medikament :-/

Achja, noch passende frage zum Thema: Neuerdings kommen unsere Pat von Intensiv immer mit sonem gelben (nur einseitig offenem) Stöpsel am ZVK zurück. Die roten standart Dinger sind angeblich nur noch für periphere Venen. Keiner weiß wieso ;-( Weiß da jemand was drüber??
 
hat mich sehr gefreut so viele antworten darauf zu lesen, scheint ja doch ein diskussionsbedürftiges thema zu sein. auf jeden fall erkenne ich daraus, das die handhabung auf meiner momentanen station etwas kritisch zu betrachten ist. hier wird generell nur durchgespült, auch beim zvk weder dauerinfusion noch abstöpseln mit heparin.

aber wird eigentlich nicht spätestens beim ziehen des zugangs, der thrombus gelöst und kommt so in den kreislauf? und heisst es nicht das solche minithromben eigentlich ständig im blutkreislauf entsstehen, aber auch wieder aufgelöst werden. sprich die minithromben am zugang keine erhöhte gefahr sind?
danke für die vielen beiträge.
 
Moin,

@Maniac: Ich arbeite auf einer ITS und darf Medikamente applizieren - auf 'periph. Stationen' dürfen sie es bei uns im Hause nicht. Ich denke das kommt darauf an, wie es bei Euch im Haus geregelt ist.

Und zu den roten Stöpseln - ich kenne nur die und kann deshalb nix dazu sagen.

Cys
 
Cystofix schrieb:
Das Beispiel mit dem ZVK - also aspirieren, wenn er nimmer läuft, das ist der normale Gang und dann mit NaCl durchzuspülen, das auch.
Warum spühlst du noch mal anschließend durch, wenn du Blut aspirieren konntest, der Schritt ist doch dann eigentlich überflüssig oder?
Cystofix schrieb:
Und ne Braunüle spüle ich an, wenn sie relativ frisch gelegt ist und an sich immer lief - ne seit Tagen abgestöpselte Nadel spüle ich auch nicht an.
Relativ frisch?
Kann das ein Ausschlusskriterium für einen Thrombus als Ursache für das Nichlaufen sein? Ich glaube kaum! Und deswegen Spühlst du dann?
Also ich halte das für falsch.
Rot von Oculus.

Keine Frage Cystofix, die Krankenhauspraxis sieht so aus:
Die meisten Pflegekräfte spühlen, drehen am Infuschlauch- es geht schnell und unbürokratisch.
Sonst müssten sie evtl. einen Arzt rufen der eine neue legt.

Aber eins ist klar, das alles ist nicht Lege artis und schon gar nicht im Sinne des Patienten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Heparinblock wird seit einigen Jahren kritisch gesehen: heparininduzierte Antikörper. Der Einsatz des durchspülens mit Heparin hat sichs eitdem stark reduziert. Selbst Spüllösungen für Arterien laufen bei uns mittlerweile ohne.

Elisabeth
 

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