Ist die Verantwortung des ITS-Personals wirklich höher, als die auf peripheren Stationen?

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ZNA-Öse

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Hallo liebe Kollegen,
ich hab jetzt einfach mal die aktuelle Diskussion vom Thread der schlechten Lobby der Pflege getrennt,weil diese fachbereichsbegründete Diskussion nicht mehr viel zum eigentlichen Thema beiträgt,denn eine höhere Entgeldeingruppierung von ITS-Kräften hat dann doch nix mit der Lobby der Pflege zu tun,denk ich. Also...auf geht's :

Fleschor-Max sagt im anderen,aktuellen Thread eindeutig ja,womit er auch gleichzeitig die höhere Entlohnung begründet.
Er und monaluna sind ITS-Fachkräfte mit grundverschiedenen Meinungen zum selben Fachgebiet,was die tägliche Arbeit angeht.
Fleschor_Max sieht den TISS als wichtiges Instrument seiner Arbeit zur Einschätzung der Arbeitsbelastung an,während für monaluna das "tissen" lästige Doku bedeutet,die einfach gemacht werden muß.

Mein Eindruck von Beiden :

Fleschor_Max fühlt sich aufgrund seiner verantwortungsvollen Arbeit den Nichtintensivkollegen überlegen,während monaluna meint,sie mache auch nur ihre Arbeit,so wie jeder andere Kollege anderer Fachrichtung auch.

Ich persönlich tendiere eher zu monaluna's Sichtweise,denn jeder,der ITS macht,tut dies freiwillig und aus eigenem Antrieb,worin der auch immer bestehen mag. Sich jetzt als derjenige mit der höchsten Verantwortung und dem höchsten Fehlerpotenzial zu präsentieren,wie es Fleschor_Max tut,um die höhere Entlohnung zu rechtfertigen,halte ich doch für etwas übertrieben. Es gibt nicht umsonst die FWB A/I,die den ITSler dazu befähigen soll,mit erhöhtem Streß,den höheren Anforderungen und dem speziellen Patientenklientel umgehen zu können. Habe ich diese FWB gemacht,habe ich eine höhere Qualifikation,die rein tarifrechtlich höher entlohnt wird. Da ich annehme,daß Fleschor_Max diese FWB absolviert hat,denke ich,daß diese ganzen,von ihm im anderen Thread aufgezählten Tätigkeiten jetzt schlicht zu seinem Berufsbild gehören und darum nicht per se' eine höhere Verantwortung oder ein höheres Fehlerpotenzial suggerieren.
Um mal mich als Gegenbeispiel zu nehmen : FKS A/I,SL ZNA,RAin,Luft-RAin. Ich manage ne 2-etagige ZNA mit täglich 48 Kollegen in 3 Schichten,bin Rettungswachenleiterin unserer hauseigenen Rettungswache,wo wir als ZNA-Personal 24h täglich 2 RTW und 1 NEF besetzen und in 24h ca. 25 Notfalleinsätze fahren. Auch aus meiner täglichen Arbeit suggeriert sich hohe Verantwortung und ein sehr hohes Fehlerpotenzial,jedoch ist diese Art der Arbeit nunmal mein tägliches Geschäft,für das ich,wie ich glaube,bestens ausgebildet wurde.
Es ist prinzipiell nix anderes oder besseres,wie es die Kollegen auf den Stationen tun,vorallem wenn ich sehe,was ich z.B. den Inneren so alles als Zugänge zumute. Mit der entsprechenden Ausbildung,also dem entsprechenden Wissen,ist keine Tätigkeit in unserem Beruf der anderen in irgendeiner Form überlegen und genau das ist es,was ich oder monaluna Fleschor_Max mitteilen möchte.
 
Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Vor allem könnte ich an die Decke gehen, wenn junge KollegInnen, die gleich nach dem Examen auf die ITS gegangen sind und von den periferen Stationen keine Ahnung haben (die Ausbildung mal ausgenommen), der Meinung sind über diese Stationen urteilen zu können und den dicken Maxen zu markieren.
Wie ZNA-Öse schon sagt, jeder leistet in seine Bereich seine Arbeit. Auf der ITS habe ich den großen Vorteil immer einen Arzt zur Stelle zu haben, dass habe ich auf der Normalstation nicht, dann habe ich noch fast rund um die Uhr Angehörige, die jetzt und sofort, am Besten schon vor 10 Minuten, alles wissen wollen und gleich erledigt haben wollen und dann auch nicht verstehen wieso Sonntag Abend um 20:00 Uhr, der Stationsarzt nicht zu sprechen ist.
Vieleicht sollten so manche ITS'ler mal für ein paar Wochen ins normale Krankenhausleben gehen.
 
Irgendwie ist der Vergleich doch sinnlos.
Verantwortung haben wir alle zu tragen, da sich Menschen in unserer Obhut befinden.
Ich würde also nicht sagen, dass ich eine höhere Verantwortung trage als die Pflege in anderen Bereichen.
Nach meinem Wechsel auf die ITS, also in meiner absoluten Anfängerzeit, kam mir die Verantwortung enorm vor, da ich die Situationen auch noch gar nicht selbst bewältigen konnte, nicht wusste was zu tun ist.
(Nicht dass ich keine hohe Verantwortung im peripheren Bereich gehabt hätte, aber ich hatte einen Ablauf, ich wusste wie ich reagiere wenn xy passiert.)
Bei den ersten Systemwechsel hatte ich meist mehr Druckschwankungen als der Patient.:roll:
Es ist einfach alles akuter. Fehler sind oft sofort sichbar, allein schon durch Rundumüberwachung. Ich sehe also manche Fehler direkt am Monitor, habe keine Zeit groß zu überlegen......Vielleicht kommt daher dieses Denken, vom manchen ITSlern.
Mittlerweile würd ich wie gesagt von einer anderen Art von Verantwortung bzw. Stress sprechen und nicht davon mehr Verantwortung zu haben.

Das sich manche so unmöglich und von oben herab gegenüber den Kollegen aus der Peripherie aufführen müssen, ist beschämend.
Diejenigen haben aber in Wahrheit einfach mit Minderwertigkeitskomplexen zu kämpfen.

Ach ja, auch wir waschen nur mit Wasser.
 
Heutzutage liegen die Pat. net mehr so lange im KH. Früher hattest du oft Pat., die bereits stabil waren und somit wenige Betreuung brauchten. Das hat sich in der DRG-Zeit gewaltig geändert.

Da die Überwachungsbetten mit den steigenden Fallzahlen net mehr Schritt halten können, wird vieles, was früher auf einer Wachstation lag, heute auf der Normalstation mitbetreut. Wenn es ganz besonders gut läuft, dann gibt es ein Überwachungszimmer mit Monitoring und einer extra abgestellten Pflegekraft. Das ist durchaus net die Norm. Die Kollegen müssen sich in der Regel entscheiden, wen sie betreuen. Da darfst du dann auf der Station außerhalb der Überwachung keinen weiteren instabilen Pat. haben.
Wir sprechen hier z.B. von postop. Pat.. Da kann auch schon mal ein Pat. drunter sein, der nachbeatmet werden muss. In Zeiten nichtinvasiven Beatmung gehört CPAP durchaus auf so manchen peripheren Stationen zum Alltag. In der Pulmologie findest zunehmend Pat., bei denen die Parameter für die Heimbeatmung eingestellt werden. Und das sind net unbedingt einfache Pat..

Schön finde ich auch immer die "Druckentlassung" von noch net ausreichend stabilen Pat. aus der Intensiv in die Peripherie. Da hast dann auf einmal jemanden, den du, wie im Intensivbereich, kontinuierliche überwachen musst- neben deiner sonstigen Klientel... und bist froh, wenn nach einigen Stunden wieder ein Platz auf der Intensiv zur Verfügung steht.
Usw., usw., usw.

Btw. auch auf einer Intensiv werden net alle Pat. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr reanimiert.

Jeder ist Spezialist in seinem Bereich. Die Intensivler sind z.B. Spezis, wenn es um die Beatmung in schwierigen Situationen geht. Sie kümmern sich um instabile Pat.. Sie verfügen über einen großen Pool an hilfreichen Maschinen, die sie bedienen können müssen. ...
Die Dermatologieschwester ist Fachkraft im Bereich Dermatologie und (zumindest bei uns) Phlebologie. Und weil sie da Fachkraft ist, geht sie als Pflegekonsil auf eine Intensivstation und führt da die VW bei der Madentherapie durch. Unsere Kollegen (zumindest die, die ich kenne) haben net den Anspruch alles zu können.

Was vielleicht net unerwähnt bleiben sollte- selbstredend bekommen die Kollegen in der Peripherie nur 7a- egal, welche Klientel sie betreuen.

Ich habe die größte Hochachtung vor ALLEN Kollegen, die täglich ihrem Mann stehen und den Begriff Fachkompetenz mit Leben füllen.

Elisabeth

PS Man sollte heutzutage net nur mit TISS allein argumentieren wenn man die Arbeit auf einer Intensiv abbilden will. Die Kollegen in der Peripherie kommen da auch net selten auf net unerhebliche Punktzahlen. Da dürfte der SAPS II-Score schon konkreter sein. Aber das dürften die Intensivler wissen.
 
Jeder ist Spezialist in seinem Bereich. Die Intensivler sind z.B. Spezis, wenn es um die Beatmung in schwierigen Situationen geht. Sie kümmern sich um instabile Pat.. Sie verfügen über einen großen Pool an hilfreichen Maschinen, die sie bedienen können müssen. ...
Die Dermatologieschwester ist Fachkraft im Bereich Dermatologie und (zumindest bei uns) Phlebologie. Und weil sie da Fachkraft ist, geht sie als Pflegekonsil auf eine Intensivstation und führt da die VW bei der Madentherapie durch. Unsere Kollegen (zumindest die, die ich kenne) haben net den Anspruch alles zu können.

Ich finde diese Aussage sehr schön und denke, dass jeder an seinem Platz ein hohes Maß an Verantwortung trägt und in Folge der teilweise sehr ausgedünnten Personaldecke auch tragen muss!

Ich möchte jetzt aber noch die ambulante Pflege als dritte "Sparte" und vor dem Hintergrund des obigen Zitates ins Spiel bringen:

Wie hoch ist die Verantwortung einer Fachkraft einzuschätzen, die den Patienten am Tag 45 min. sieht, aufgrund der sehr heterogenen Sitautionen ein breites Wissen auf vielen Fachgebieten benötigt und innerhalb der sehr kurzen Präsenzzeiten sicherstellen muss, dass der Patient die übrigen 23 Stunden auch alleine zurecht kommen muss?
 
Fleschor_Max fühlt sich aufgrund seiner verantwortungsvollen Arbeit den Nichtintensivkollegen überlegen,
Das ist eine bösartige Unterstellung. Zeige mir bitte das Zitat wo ich das geschrieben habe!
Das grenzt an Rufmord was du und Elisabeth hier betreiben, ist das eure Art Leute aus dem Forum zu mobben?


Es geht mir um die Anzahl der tödlichen Fehler, die man pro Schicht theoretisch machen kann. Das hat nichts mit dem Wert der Arbeit zu tun, aber schon etwas mit der Verantwortung die man trägt.

EDIT: Nochmal, weil du ja anscheinend meine Beiträge nicht liest, und dir lieber Sachen ausdenkst, die ich angeblich geschrieben habe: Bei uns wird jeder auf ITS besser bezahlt. Auf manchen Stationen hat nur die Minderheit die FWB. Trotzdem will es keiner machen, obwohl der Stresslevel, Umfang der Arbeiten und die Verantwortung gleich sind wie auf Normalstation. Erklär es mir!

EDIT2: Bei ZNA-PErsonal sehe ich die Situation im Übrigen ähnlich wie auf ITS, man hat auch wesentlich mehr Möglichkeiten einen tödlichen FEhler zu machen, als auf einer Normalstation. Das sollte besser entlohnt werden. Wird es bei uns leider nicht, wodurch die ZNA mit noch mehr Personalmangel zu kämpfen hat.
 
Hallo,

ich arbeite auch auf einer Intensivstation, hab davor aber mehrere Jahre auf einer peripheren Station gearbeitet und muss sagen, dass die Arbeit auf der Intensiv oft in der Hinsicht leichter ist, weil ich da wengier Patienten habe und die auch noch kontinuierlich überwacht werden. Klar, die sind schwerkrank und auch nicht umsonst auf der Intensivstation, aber auf Normalstation gerade im Nachtdienst mit ca. 40 Patienten alleine - da hab ich Respekt vor allen, die das tagtäglich machen.

Oft ist es auch so, dass die Fachrichtungen gemischt werden, weil Bettenmangel herrscht - dann haben die Pflegekräfte dort auch mehrere Fachrichtungen und müssen sich mit allen auskennen.

Ich seh auch auf meiner ITS, dass es dort viele gibt, die schon jahr(zehnte)lang auf der Intensiv arbeiten und oft etwas herablassend auf die Normalstation schauen, weil dort eben schnell mal was untergeht. Diese Kollegen sehen dann aber nicht, dass man oft alleine bis zu 15 Patienten hat, wenn man Pech hat noch die wenigsten selbständig - dazu die Glocken, die Angehörigen, je nach Klinik auch noch Telefon und Untersuchungs-/OP-Fahrten...

Ich denke auch, dass man nicht sagen kann, die ITS'ler wissen mehr - sie haben ein anderes Wissen als die Kollegen auf Normalstation. Aber wie ZNA-Öse schon sagt - auch in der ZNA ist es so, dass man oft mehr Notfälle hat als auf der ITS.

Ich hoffe, dass ich meine Normalstationzeit nie vergesse und nie überheblich gegenüber der peripheren Stationen werde!
 
@FM, wie kommst du überhaupt darauf das niemand auf ITV arbeiten will?
Ich kenne in vielen Häusern Wartelisten fuer den Funktionsbereich und ITV.... Das war auch bei uns so.

@alle
Ansonsten habe ich alles zu dem Thema gestern nacht gesagt. siehe den anderen Thread
 
@F_M. auch deine Kollegen in der Peripherie können fatale Fehlentscheidungen treffen.

Versuche ich mal, mich in dich hineinzufinden. Du bist noch net lange auf der Intensiv- gelle? Vieles ist für dich noch net Routine. Das macht unsicher. Man sieht hinter jeder Tür ein Risiko. Vielleicht schwingt ein bisschen Angst mit, etwas zu übersehen, was für den Pat. fatale Folgen haben kann. Ich kann nur mutmaßen, wo die Gründe liegen können: schlechte Einarbeitung mit Angst verbreiten durch den PA, man selbst hat was übersehen, jemand andere hat was übersehen... . So ein Erlebnis verunsichert- keine Frage.

Und nun stell dir eine Kollegin auf einer peripheren Station vor. Sie findet einen Pat., der komatös ist. Vor einer halben Stunde hat sie nich nach ihm gesehen und nun... . Du kommst aus der Neuro, kennst sicher solche Situationen. Kannst du dir vorstellen, dass das auch prägt? Auch sie wird lange dran zu knapsen haben- vor allem, wenn dieser Pat. einen bleibenden Schaden davonträgt. Sie hat nix übersehen. Aber in 30 Minuten kann viel passieren. Sie hat kein Monitoring. Vielleicht hätte sie es verhindern können, wenn sie Tätigkeit X net noch schnell gemacht hätte. Aber ist das sicher.

Es gibt keinen Bereich in der Pflege, wo man alle zu 100% unter Kontrolle hat. Es wird immer passieren, dass man ev. Fehlentscheidungen trifft mit entsprechenden Folgen für den Pat.. Das Risiko gehört zum Beruf dazu. Das die Anzahl in deinem Bereich höher liegt, bedeutet aber net, dass deine Arbeit eine ganz besondere ist. Es ist dein Job- deine Spezialiserung.

Manchmal denke ich, net jeder sollte im Intensivbereich arbeiten. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man so eine Belastung- stets auf der Hut sein- lange aushält. Da helfen auch die besten Maschinen net, wenn die Seele so belastet wird.

Elisabeth
 
@FM, wie kommst du überhaupt darauf das niemand auf ITV arbeiten will?
Ich kenne in vielen Häusern Wartelisten fuer den Funktionsbereich und ITV.... Das war auch bei uns so.
Ok, dann bitte PN an mich. Wir haben Stellen in zweistelliger Anzahl auf den verschiedenen ITS frei, und das seit Jahren, das trotz besserer Bezahlung. Trotz Uniklinik.

Man muss aber damit rechnen im Zweifel auch mal in der Nacht 4 Patienten mit TISS >>30 an die Backe gebunden zu bekommen. Erfahrung bekommt man reichlich, aber auch ein ständiges Gefühl der Überlastung. Das mag nicht jeder.
Selbst wenn wir ITS-Kräfte aus anderen Häusern bekommen, haben die bisher meist nur 2-3 Patienten versorgt, und fühlen sich bei uns einfach überlastet und gehen oft schnell wieder. In vielen Häusern gibts bei Beatmung+Katecholaminen maximal 2Patienten pro Pflegekraft. 3 Patienten sind bei uns die Regel, egal wie arbeitsaufwendig die sind.

@Elisabeth: Ich habe niemals behauptet, dass die Arbeit auf Normalstation weniger wert hat, oder man da gar keine tödlichen Fehler machen kann. Aber willst du wirklich leugnen, dass die Anlässe für solche Fehler auf Normalstation viel seltener sind, als auf ITS oder in der ZNA?
 
Wenn ich mir deine Schilderungen von euerer ITV anhöre, dann wundere ich mich nicht, das da viele Stellen frei sind. Ihr habt wahrscheinlich auch eine hohe Fluktuation, oder?

So ihr Lieben, bin nun weg zum Frühdienst.

EDIT:
Ich glaube ihr müsst FM einfach seine Meinung lassen, er wird sich net umstimmen lassen. und FM muss uns unsere Meinung lassen, denn auch wir gehen ja net von runter.:D
 
Jepp. Aber ich bin nicht für die Zustände verantwortlich, und muss mich damit arrangieren, und auch manchmal dran verzweifeln. .
Der Vorteil ist halt, dass man wirklich schnell lernt. Man sieht mehr, wenn man mehr Patienten an die Backe bekommt, und man schult sich frühzeitig in Stressresistenz und der Fähigkeit Prioritäten zu setzen.
 
Umkehrschluss: auf einer ITV mit guter Einarbeitung und vielen FWB Kollegen lernt man weniger??

Ich behaupte mal auf einer ITV mit guter Einarbeitung lernt man mehr als auf einer wo er ins kalte Wasser geschubst wird, voralledingen ist sicherer für den Pat und man ist wesentlich "relaxteter", da man nicht über dem arbeiten muss, was man eigentlich kann.

Du darfst ja nicht von dir ausgehen, der schnell lernt und alles weiss.
 
...
@Elisabeth: Ich habe niemals behauptet, dass die Arbeit auf Normalstation weniger wert hat, oder man da gar keine tödlichen Fehler machen kann. Aber willst du wirklich leugnen, dass die Anlässe für solche Fehler auf Normalstation viel seltener sind, als auf ITS oder in der ZNA?

Wenn du mit jedem Fehler gleich Tod implizierst, dann liegst du wohl auf deine ITS bezogen richtig... nur auch auf der ITS ist net jeder Fehler gleichbedeutend mit schwerem Schaden. Du unterliegst hier einem Irrglauben. Fehler im Gesundheitswesen haben immer Folgen.

Elisabeth
 
Wenn du mit jedem Fehler gleich Tod implizierst, dann liegst du wohl auf deine ITS bezogen richtig... nur auch auf der ITS ist net jeder Fehler gleichbedeutend mit schwerem Schaden.
Natürlich nicht. Aber dennoch ist das Risiko einen Fehler mit schweren Folgen zu machen, höher, weil es viel mehr Anlässe dafür gibt, und damit auch die Verantwortung für den Einzelnen. Und deshalb auch eine höhere Bezahlung gerechtfertigt.
Warum wir darüber diskutieren, ist mir irgendwie schleierhaft, das sollte doch jedem klar sein. Als ob so eine Aussage schon eine Überheblichkeit darstellen würde.
 
Hallo

monaluna schrieb:
So ihr Lieben, bin nun weg zum Frühdienst.

Um kurz vor 12 zum Frühdienst? :-)

Zum Thema.
Ich bin einer von denen, die nach dem Examen direkt auf ITS gegangen ist und diesen Schritt bis heute nicht bereut hat. Ich habe Vorurteile gegenüber Kollegen auf Normalstation, aber die sind eher als Kompliment für diese zu sehen. Ich versorgen täglich meine 2 - 3 Patienten, mal mehr und mal weniger stressfrei. Kollegen auf Normalstationen haben 3 - 6 mal so viele Patienten. Und aus Erfahrung weiß ich, dass dort nicht immer stabile Patienten liegen. Oft genug verlegen wir "Eier" aus bettenpolitischen Gründen hoch oder müssen diese "Eier" wieder aufnehmen, nach dem klar ist, dass der Patient Intensivtherapie und -überwachung benötigt - und das liegt nicht an der Qualifikation des Normalstationspersonals.
Die Verantwortung auf ITS ist eine ganz andere. Es stimmt, auf ITS liegen mehr akut Kranke, als auf Normalstation. Demzufolge kann sich bei diesen Patienten der Gesundheitszustand viel schneller verschlechtern.
ABER: Auf Normalstation sind die Pflegekräfte auf ihre Erfahrung und Patientenbeobachtung angewiesen, um etwaige negative Veränderungen schnellstmöglich zu erkennen. Ein akutes Abdomen will auch erstmal erkannt werden, wenn der Patient nicht gerade starke Schmerzen äußert. Auf ITS haben wir dafür mehr Möglichkeiten (RR, Hb, regelmäßigere Laborkontrollen, etc).
Ich kann Fletschor_Max aber auch ansatzweise verstehen, es kommt nur alles vielleicht nicht so rüber, wie es gemeint ist.

Was die Bezahlung angeht, da stimme ich dir zu. Die muss besser werden. Aber die muss in der gesamten Pflege besser werden. Ich bin ja für leistungsbezogene Vergütung, aber da macht leider nicht jede Klinik mit.

Edit: Ach, monaluna, du arbeitest ja in Amerika, oder? Dann macht das Sinn mit dem Frühdienst.
 
Zum einen weder Intensiv gleich Intensiv noch peripher gleich peripher. Was im Regelversorgungskrankenhaus auf der Intensiv liegt, liegt im Maximalkrankenhaus auf Normalstation - trotzdem hast Du dort nicht den Stellenschlüssel der Intensiv.

Hängt die Verantwortung wirklich ausschließlich davon ab, wieviel i.v.-Medikation man in den Patienten hineintrichtert? Klingt so, wenn man Max' Beiträge liest - ich sehe es nicht so. Kein Zweifel, das ist ein Teil der Gefahren - aber die Sache ausschließlich daran festzumachen? Prophylaxen? Post-operative Überwachung? Desorientierte oder sturzgefährdete Patienten? Hab ich da weniger Verantwortung?
 
Mein Eindruck von Beiden :

Fleschor_Max fühlt sich aufgrund seiner verantwortungsvollen Arbeit den Nichtintensivkollegen überlegen,während monaluna meint,sie mache auch nur ihre Arbeit,so wie jeder andere Kollege anderer Fachrichtung auch.

Lieber Fleschor_Max,
ich kann mir auf Deine Aggressivität mir gegenüber keinen Reim machen,da ich doch lediglich meinen Eindruck bezüglich Deiner sowie monaluna's Beiträge schrieb,wie Du oben unschwer erkennen kannst. Wenn mein ganz persönlicher Eindruck für Dich eine "bösartige Unterstellung" darstellt,muß ich wohl leider annehmen,daß Du im Umgang mit Meinungen zu Deiner Person/Tätigkeit/Äußerungen im Allgemeinen Schwierigkeiten hast. Wie Dir sicher nicht entgangen sein dürfte,ist mein Anliegen beim Eröffnen dieses Threads die Widerlegung dieses definitiv von Dir hier eingebrachten "Ich-bin-besser-Denkens",nur weil man auf ITS arbeitet. Dieses Denken äußert sich bei Dir auch durch die ständige,mantraartige Wiederholung Deines "Ich-kann-die-schwereren-und-sowieso-mehr-Fehler-machen". Du kannst oder willst nicht begreifen,daß jeder auf jeder Station in jeder Fachrichtung sowie in der AP und der Ambulanten/Heimbeatmung schwere Fehler mit mehr oder weniger schweren Konsequenzen machen kann,nein,selbst beim Fehler machen sind ITSler noch die Elite !
Auch hast Du meine Frage noch nicht beantwortet,ob Du nun schon die FWB absolviert hast oder noch nicht. Also : Hast Du oder hast Du nicht ?

Da wir ja nun schon festgestellt haben,daß wir alle zu wenig verdienen,könnten wir doch noch nen Schritt weiter gehen und uns als Gemeinschaft unterbezahlter Pflegekräfte ansehen,die jeden Tag auf's neue versuchen,jeder an seinem Arbeitsplatz,den Patienten nicht merken zu lassen,wie sehr wir im Grunde auf dem Zahnfleisch krauchen. Allein weil wir das schaffen,sind wir schon etwas Besonderes !
 
Ich finde, es gibt grosse Unterschiede zwischen den Intensivstationen und zwischen den Normalstationen. Und deshalb gibt es auch grosse Unterschiede im Verantwortungsbereich. Wie ich mal gelesen habe, gibt es Intensivstationen, auf dem das Personal nicht mal ohne aerztliche Ueberwachung absaugen darf. Da von groesserer Verantwortung zu sprechen, ist wohl uebertrieben. Auf anderen machen die Pflegekraefte fast alles.
Ich denke, die grosse Herausforderung auf Normalstationen ist natuerlich die Einschaetzung des Zustands des Patienten ohne tolles Monitoring. Da wuerde ich sagen, das wuerde ich nicht so gut koennen. Gleichzeitig gibt es lange Phasen, in denen moeglicherweise kein Arzt zu greifen ist und Eigeninitiative gezeigt werden muss. Da ist der Intensivarbeiter klar im Vorteil. Der Uberblick ueber so viele Patienten zu haben, ist sicher reiner Stress,
Andererseits faengt die Intensivpflege da an, wo die Stationspflege aufhoert. Und ich habe einige Kollegen von den Normalstationen kommend, eingearbeitet. Und die haben ziemlich grosse Augen bekommen, was das Detailwissen und die Kleinteiligkeit der Arbeit auf der Intensiv betrifft. Man muss doch sehr viele Parameter gleichzeitig im Griff haben und sehr schnell entscheiden. Das ist eine ganz besondere Form von Stress.
Hier oben hat man als Intensivpflegender einen weitaus umfassenderen Verantwortungsbereich, der im uebrigen auch die Angehoerigen mit einschliesst.
 
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