Umgang mit Schmerz auf Station

M!aren

Stammgast
Registriert
07.03.2010
Beiträge
322
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Ich bin Schülerin, komme gerade vom Dienst nach Hause und bin fix und fertig ...
Zum wiederholten Mal habe ich erlebt wie die examinierten Pflegekräfte mit Patienten umgehen die Schmerzen äussern die sich nicht nach einer Infusion oder einer Tablette legen.
Heute war es eine noch recht junge Patientin, DarmCa mit Lungenmetasthasen,
seit März ist sie stationär im 3-er Zimmer und konnte ein halbes Jahr nur flüssige Nahrung zu sich nehmen.... Anus praeter der sich nicht versorgen lässt, dh der Stuhlgang sickert so raus und reizt die Haut, seit gestern hat sie einen Gallenstau (Steine?) was man nicht operieren kann, weil der Bauch so dermaßen kaputt ist... und nun klingelt diese Frau und möchte gern mehr Schmerzmittel.
"Was will die schon wieder ?" "Die soll sich mal zufrieden geben..." "Die hat doch erst vorhin was bekommen...!" in einer überheblichen lieblosen, ich muß schon sagen ich empfinde es als grausame Art und Weise !
Gestern so ähnlich bei einer Patientin mit Lumbago. Sie hat eine Tochter die im Rollstuhl sitzt, ist allein erziehend.
Ich darf dann fragen auf der Schmerzskala zwischen 0 (kein Schmerz) und 10 (die größten vorstellbaren Schmerzen) wo sie ihren Schmerz einordnet ... damit das im Kardex eingetragen werden kann - sie äußert Schmerzen in Ruhe bei 6 und bei Bewegung bei 8 und die Schwester regt sich auf, als sie um Schmerzmittel bittet ???!!! "Ich hatte auch schon einen Hexenschuss - bin ich da vielleicht so wie die ins Bett geflaggt und habe mich pflegen lassen ?!"

Und das sind eigentlich an und für sich nette Frauen !

Ihr erfahrenen Pflegekräfte die ihr das lest, bitte antwortet mir !
Bin ich zu zimperlich ?
Wird man so abgestumpft ?
Gibt es Hintergründe warum so ungern Schmerzmittel verabreicht wird ?
Kann es sein, dass hier frustrierte Schwestern Macht ausüben ?
Kann sich jemand anmaßen zu entscheiden ob jemand der starke Schmerzen äußert, diese wirklich hat oder nur vortäuscht, bzw wehleidig ist ?

Habt ihr Ideen für mich wie ich damit umgehen soll ?

Ich habe mich mit Nachdruck für die Patientin eingesetzt und ihr geraten ihr Problem eingehend mit dem Arzt zu besprechen und ihn zu bitten ihr genügend Schmerzmittel zu verschreiben.

Soll ich in der Frühstückspause mal fragen was hier das Problem ist ?! Aber wahrscheinlich kapieren die gar nicht was ich will ...

Kann man irgendwo anregen, dass die mal eine Fortbildung zum Thema "Umgang mit dem Schmerz" bekommen ?

Oder habe ich eigentlich keine Ahnung von der Materie und sollte nicht so arrogant sein und lieber den Mund halten ?

Mich an die Schule wenden ?

Für alle hilfreichen Antworten bin ich sehr dankbar !!!!

 
Zuletzt bearbeitet:
hallo

ich kann dich sehr gut verstehen und kann dir nur raten bewahre deine Menschlichkeit auch noch die nächsten 40 Jahre aber .......

erstmal ist es bedeutend besser geworden in den letzten Jahren mit der Schmerztherapie, das war früher öfter wirklich ein Problem, als ob die Schwestern oder Doc`s es aus eigener Tasche bezahlen müßten
natürlich gibt es leider wirklich abgestumpfte Schwestern, soll nicht sein ....... ist aber leider so
aber du solltest nicht einfach dazwischen hauen, sondern diplomatisch als Schülerin fragen z.B. " wenn du diese Erkrankung hättest, würdest du doch bestimmt auch was gegen Schmerzen haben wollen"
die Patienten darauf hinweisen mit dem Doc zu reden ist immer richtig, denn er verordnet die Medikamente

und bei manchen Patienten hat eine erfahrene Schwester recht, wenn vielleicht das Schmerzmittel vom letzten Mal noch gezogen werden muß, weil man nicht immer noch mehr geben kann

es ist unterschiedlich und du solltest sensibel damit umgehen und dich vorsichtig vortasten
du bist Schülerin ..... wenn du nur normal fragst hat bestimmt keiner was dagegen

wenn du aber vorab schon die Schwestern verurteilst ist es der falsche Weg

viele Grüsse
Bully
 
Hallo Bully,

vielen Dank für deine Antwort.
Ja, ich möchte nicht "dazwischen hauen" ... sondern so damit umgehen dass ich das Verhalten der Schwestern besser verstehen kann ...
Deshalb frage ich hier ja auch.

Das Verurteilen der Schwestern wie du sagst beruht eben auch darauf dass ich es eigentlich gar gar gar nicht nachvollziehen kann wie man so reagiert wenn jemand starke Schmerzen äussert.

Ich muss vielleicht dazufügen, dass ich vielleicht auch deshalb so betroffen reagiere, weil ich diese Art der Schwestern von der Patientenseite erlebt habe.
Ein naher Angehöriger von mir wurde genauso "hängen" gelassen, als er nach einem Unfall eine äusserst schmerzvolle OP hinter sich hatte. Da er seit Kindheit auf Schmerzmittel angewiesen ist haben die "sanften" Mittel bei ihm einfach nicht gewirkt, aber das wollten die Schwestern nicht einsehen. "Da müssen Sie sich halt gedulden" oder "jetzt gibt es nicht schon wieder was " waren die einzigen Erklärungen.
Als ich (damals noch nicht vom Fach) darauf bestand dass sie ihm noch etwas (vom Arzt angeordnet) geben, da er nicht mehr ein noch aus wusste vor Schmerzen spritzte die Schwester dann schließlich doch noch was. Im Rausgehen meinte sie schnippisch "da kann es dann halt mal zu nem Atemstillstand kommen"... und lies uns so zurück...

Ohne weitere Erklärung ohne Hinweis wie wir uns vielleicht in solch einem Fall verhalten müssten .... nur genervt von dem Anspruch die Schmerzen wenigstens soweit zu dämpfen dass sie zum Aushalten wären.
Übrigens waren damals in jedem Zimmer schöne Plakate aufgeängt dass dies ein schmerzarmes Krankenhaus sei und alles getan würde, um ... usw

Du schreibst :

und bei manchen Patienten hat eine erfahrene Schwester recht, wenn vielleicht das Schmerzmittel vom letzten Mal noch gezogen werden muß, weil man nicht immer noch mehr geben kann

Liebe Bully, ich gebe zu ich habe da fachlich noch keine Ahnung. Wir haben das Thema "Schmerz" im Unterricht noch nicht gehabt.

WARUM kann man einem Patienten der unerträgliche Schmerzen äussert nicht "mehr" geben ?!
Klar, Nebenwirkungen, Suchtgefahr usw - aber wenn ich da den Expertenstandard "Schmerzmanagement in der Pflege" lese müsste das doch in den Griff zu bekommen sein ?!

Übrigens wurde nach intensivem Drängen von uns Angehörigen dann doch noch ein "Schmerzkonsil" einberufen mit dem Ergebnis dass man die Schmerzen gut in den Griff bekam und die Medikamente nach und nach reduziert werden konnten.

Es geht mir wirklich nicht um einen Rundumschlag gegen die "Examinierten" !
Ich habe wohl den Schock von damals immer noch nicht ganz unter den Füßen - die Frage ist, überreagiere ich deswegen oder ist es gut dass ich mich dadurch vielleicht mehr in die Situation der Patienten hineindenken kann ?


Gruß von m!aren
 
Hier eine Argumentationshilfe: http://www.dnqp.de/ExpertenstandardSchmerzmanagement.pdf

Altes Sprichwort: Nur der Patient mit Schmerzen kennt seine Schmerzen!

Schmerzfreiheit kann man sicher nicht garantieren, aber Schmerzlinderung - Verweigerung von Schmerzmitteln ist auch eine Art der Machtausübung über die Patienten und zeigen, du bist von mir abhängig, ich hab den Schlüssel zum "BTM-Schrank".
 
hallo
@M!aren zuerst zu deiner Frage ......
es gibt halt viele Patienten die schlichtweg ständig nach Schmerzmittel schreien .....
mit der Zeit bekommt man Erfahrung und fischt diese besser raus ....
aber du hast vom Grundgedanken her recht und du brauchst auch nicht versuchen die Schwestern zu verstehen, sondern beurteile die Patienten .....
denn leider hat Narde recht und es ist oft eine Art der Macht ....... leider
schau welchen Patienten du vor dir hast und versuche auf ruhige diplomatische Weise, freundlich für den Patienten das beste zu erreichen .......
und falle als fertige Schwester nie in die gleiche Schiene
ich bin eigentlich in meinem gesamten Berufsleben immer gut damit gefahren, das ich stets versucht habe für den Patienten das Beste herauszuholen, ruhig freundlich, aber konsequent und beständig, egal ob es um Zeiten, Medis, Gespräche oder sonst was ging ........
ich arbeite jetzt relativ neu im Altenheim und gehe mal wieder den gleichen Weg, trotz meines Alters und trotz meiner Erfahrung ......
auch im Altenheim gibt es Betriebsblinde und Sprüche wie "Haben wir immer so gemacht"
ich versuche jetzt immer mir vorzustellen, was wäre wenn ich da so liegen würde .......
dieser Weg ist länger, aber diplomatischer, denn mit meinen ständigen Fragen und Bemerkungen komme ich langsam durch
viele Grüsse
Bully
 
... es gibt halt viele Patienten die schlichtweg ständig nach Schmerzmittel schreien .....
mit der Zeit bekommt man Erfahrung und fischt diese besser raus ....
...

Schmerz ist eine subjektive Wahrnehmung die wohl nur jemand nachempfinden kann, der diese Schmerzen hat. Damit ist auch die noch so erfahrene Fachkraft net in der Lage zu entscheiden wie stark die Schmerzen sind.

Allerdings neigen bestimmte "erfahrene" Fachkräfte dazu ihre Machtposition auszunutzen um dem Pat. aufzuzeigen, dass er Schmerzen gar net einschätzen kann.

Elisabeth
 
@Bully1959

Ich wollts grad sagen, was ist denn, wenn du dich trotz deiner Erfahrung, mal "verfischt"?:kloppen:
Ich hoffe nur ich hab da was falsch verstanden, denn mir fehlen echt die Worte!
 
Oh man, da könnt ich mich tierisch aufregen!!! Ich lege mich notfalls auch mit dem OA an, wenn Krebspat. nicht anständig versorgt werden mit Analgetika und bei den präfinalen Pat. könnte ich explodieren wenn diese nicht vernünftigt behandelt werden. "Hach der Mo Perfusor könnte eine Atemdepression auslösen" Unmöglich, so ein Verhalten. Mein Gemeckere wird dir nix nutzen. Was kann man als Schüler tun? Schwer zu sagen... Hatte als Schüler so was nicht erleben müssen.... Aber der Tipp, dass der Pat mit dem Doc reden soll ist super!!! Hast du gut gemacht!!! Die Angehörigen kann man auch ins Arztzimmer schicken...
 
hallo

was regt ihr euch so auf .......
ich bin der letzte Mensch der Schmerzmittel verweigern würde, wir reden auch ganz bestimmt nicht von Krebspatienten ......
aber ich habe lange genug in der Psychiatrie gearbeitet und bin lang genug im Job, da gibt es auch viele zwischen die einfach nur Medis wollen
warum gibt es für euch nur schwarz oder weiß, es gibt auch viele Grauzonen

es ist gut das heute Schmerzambulanzen existieren und Schmerztherapien, aber das heißt doch nicht das ich meinen gesunden Menschenverstand verliere und alle beim leisesten Piep vollpumpe

so wie ihr übertreibt ........ habe ich das jetzt auch mal

und für die ganz schwer verstehenden hier ....... ich rede nicht von Krebspatienten, nicht von frisch operierten, nicht von frischen Knochenbrüchen usw.

Tramal ist ein herrliches Beispiel, in der Orthopädie gibt es viele die dieses Zeug lieben

viele Grüsse
Bully
 
hallo

was regt ihr euch so auf .......
ich bin der letzte Mensch der Schmerzmittel verweigern würde, wir reden auch ganz bestimmt nicht von Krebspatienten ......
aber ich habe lange genug in der Psychiatrie gearbeitet und bin lang genug im Job, da gibt es auch viele zwischen die einfach nur Medis wollen
warum gibt es für euch nur schwarz oder weiß, es gibt auch viele Grauzonen

Und was genau machst du dann?
Die Gabe verweigern, ist wohl die schlechteste Option, egal ob der Patient deiner Meinung nach nur vollgepumpt werden will oder auch tatsächlich Schmerzen hat.
Die Beurteilung der Situation mit allen Konsequenzen steht dir trotz Erfahrung nicht zu, denn hier muss der Arzt selbstverständlich hinzugezogen werden.

es ist gut das heute Schmerzambulanzen existieren und Schmerztherapien, aber das heißt doch nicht das ich meinen gesunden Menschenverstand verliere und alle beim leisesten Piep vollpumpe

so wie ihr übertreibt ........ habe ich das jetzt auch mal

und für die ganz schwer verstehenden hier ....... ich rede nicht von Krebspatienten, nicht von frisch operierten, nicht von frischen Knochenbrüchen usw.
Sondern? Von vermutlich Abhängigen?
Ist der Bedarf ausgeschöpft, informiere ich den Arzt. Ich pumpe also niemanden voll!

Tramal ist ein herrliches Beispiel, in der Orthopädie gibt es viele die dieses Zeug lieben
Womöglich weil sie dadurch ein paar erträgliche Stunden verbringen können?
Nicht alle sind süchtig!

Sorry Bully, ich will dir nicht deine Kompetenz absprechen, versteh mich also nicht falsch.
Aber trotz deiner Erfahrung kannst du dich mal täuschen!
Fatal, wie ich finde, wenn man bedenkt was dieser Mensch dann erleiden muss.

Edit: Die geschilderten Patienten im ersten Beitrag, haben vermutlich große Schmerzen um diese Fälle gehts hier ja auch.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo
@ mary-jane erst mal ist es klar das alle Medis vom Arzt verordnet werden, aber wir sind näher am Patienten und genau die Krankenbeobachtung ob ein Patient nur vollgepumpt werden will ist unsere Aufgabe, wir müssen das checken, denn der Arzt kann es gar nicht

es ist statistisch erwiesen das viele Patienten erst im Krankenhaus mit Medis vollgestopft werden und süchtig werden, aber ich gestehe das sind Infos die ich mal vor ca. 1 Jahr verfolgt habe und den aktuellen Stand nicht habe

du schreibst richtig " nicht alle sind süchtig" aber es gibt viele die es lieben und mehr habe ich nicht gesagt

also sind wir wie bei allen Diskussionen, es gibt nicht nur richtig oder falsch sondern jeder Fall ist einzeln zu bewerten
was ist so schwer das zu verstehen
wenn jemand Schmerzen hat soll er bitte schön was dafür bekommen

ich weiß wovon ich rede, ich hatte einen Glatteisunfall und einen Oberschenkelhalsbruch und man wollte mir 20 Trpf Novalgin geben wo ich dann auch nur noch gesagt habe ...... hallo
ich lag eine ganze Nacht ohne Schiene aber dafür mit Dipi fraktioniert...... es ging
aber morgens war ich gar und froh das es zum OP Saal ging

ich habe auch an meine Ambulanzzeit gedacht und die wahnsinnig vielen Patienten bedacht die man umlagert und wie weh es wirklich tut, natürlich muß man weiter arbeiten, das Rö muß weiter arbeiten........
aber es tut weh und es ist sch ......

das ändert aber alles nichts daran das es auch genug Leute gibt, die einfach nur Schmerzmittel wollen egal ob sie nun in diesem Moment definitiv Schmerzen haben oder nicht
viele Grüsse
Bully
 
@ bully -
"das ändert aber alles nichts daran das es auch genug Leute gibt, die einfach nur Schmerzmittel wollen egal ob sie nun in diesem Moment definitiv Schmerzen haben oder nicht
"

Wenn ich jetzt nicht gerade auf Psychatrie arbeite sondern auf der Chirurgischen mit Krankheitsbildern die durchaus den Schluß zulassen dass der Patient heftige Schmerzen haben könnte... -
woran erkennt man diese Leute ?

Denn vermutlich werden meine Kolleginnen so wie du oder so ähnlich argumentieren.
Aber muss ich dem Patienten nicht von vornherein eine Schmerzensäusserung erstmal glauben ?


Was mich (als Schülerin) noch interessiert - Wenn ich wirklich den Eindruck bei einem Patienten habe, der will was aus psychischen Gründen und nicht wirklich wegen Schmerz ...
Ich habe auf Freizeiten schon viele Kopfschmerzen von pupertierenden Teenies mit einem kleinen Glas Wasser mit einem Tropfen Milch drin (zur Eintrübung) behandelt - und unglaubliche Erfolge damit erzielt !
dürfte man sowas auf Station eigentlich auch probieren oder muss Placebo in jeglicher Form vom Arzt verordnet sein ?
 
Placebos sind generell eine schlechte Alternative und in der Regel abzulehnen.
Bedenkt aber bitte auch mal, das es außer dem körperlichen auch einen seelischen Schmerz gibt und außerdem auch Angst vor erwarteten Schmerzen!
Es sollte einer Fachkraft doch möglich sein, zu beurteilen und in Erfahrung zu bringen, wo das Problem des Patienten wirklich liegt. Außerdem gibt es auch noch eine nicht medikamentöse Schmerztherapie wie Wärme, Kälte, Ablenkung, Entspannung und Trost, die durchaus hohe Erfolge als Begleittherapie hat.
Vernünftiges Schmerzmanagement sollte den Patienten in seiner Gesamtheit berücksichtigen und vor allem aus vielen Gesprächen bestehen, um eine optimale Lösung für alle Beteiligten zu finden.
Jemandem mit Schmerzen zu sagen, er könnte eigentlich keine Schmerzen mehr haben, finde ich äußerst anmaßend!
Ich würde mir wünschen, dass auch mehr Pflegepersonal speziell zu diesem Thema geschult würde, da herrscht noch viel zu viel Unwissenheit.
 
Also bei mir bekommen meine patienten immer ausreichend analgetica, ich hasse die schwestern die immer alle maßregeln und disziplinieren wollen z.b nein sie hatten vor ner stunde erst was jetz gibts nichts, oder nein sie haben nur 1 liter trinkmenge sie bekommen nix mehr zu trinken...

ma ganz ehrlich in ein paar tagen sind die leute wieder zu hause und können sowieso wieder machen was sie wollen..wir sind nicht im kindergarten sind alles erwachsene leute,ich berate die patienten gern umfangreich aber was sie draus machen is ihr problem...is bei manchen schwestern oft so ne macht geschichte sie können entscheiden wieviel der patient bekommt und stehen somit über ihm, sind oft sorry wenn ich des jetz sag frauen beiden zuhause net viel los is...will des jetz net weiter ausführen.
wenn ein junkie laufend was will is des was anderes, aber bei alten menschen also wirklich is doch sowas von egal wenn die die letzten jahre ihres lebens von sevredol oder oxicodon abhängig sind hauptsache der patient hat mehr lebensqualität und darauf sollte doch das hauptaugenmerk liegen...
 
Gibt es in dem Haus kein Schmerzmanagement zb. nach dem Expertenstandard der DNQP?

Ich denke,daß da der behandelnde Arzt in der Pflicht ist, da ihm die Verordnung von bestimmten Schmerzmitteln oder Kombination von Medikamenten obliegt.

Wenn der Patient chronische Schmerzen hat, hat er evtl. schon ein "Schmerzgedächtnis" entwickelt.
Bei uns ist es üblich, daß wir bei einem Patienten mit sehr hohem Schmerzmittelbedarf ein Schmerzkonsil für die Anaesthesie in Auftrag geben.

Die Wahrnehmung von Schmerz ist so individuell, daß ich mir das nicht anmaßen möchte mich da einzumischen.
Die Patienten in unserer Klinik müssen mindestens einmal pro Schicht nach Schmerzen gefragt werden und ab einer bestimmten Intensivität besteht die Dienstanweisung, daß gehandelt wird.
Die Erhöhung der Dosis ist dabei ja nicht unbedingt notwendig, wenn eine ausreichende Basistherapie verordnet wurde oder zb. mit anderen Medikamenten kombiniert wird, die vom Schmerztherapeuten individuell angepaßt wurden.

Eine Freundin klagte nach einer vergleichbar kleineren Operation über sehr schwer zu handhabende Schmerzen. Deren Arm ist mittlerweile amputiert worden, wegen einer Knochenhautentzündung.
Da hat es leider auch geheißen: "Das kann gar nicht SO weh tun.Die anderen Patienten stellen sich auch nicht so an."

Spricht etwas dagegen einen ausgebildeten Schmerztherapeuten für den Patienten zu bestellen, der mit dem Patienten zusammen eine ausreichende Therapie erarbeitet?

Die meißten Tumorpatienten in Deutschland sind schmerztechnisch untertherapiert.
Die subjektive Schmerzwahrnehmung des Patienten ist der Maßstab für eine Schmerztherapie, nicht die subjektive Wahrnehmung des Pflegepersonals.

Liebe Grüße Fearn
 
Also im Grunde genommen sollte man erstmal davon ausgehen dass der Patient, der Schmerzen äußert, auch wirklich Schmerzen hat.
Wenn man sich unsicher ist, kann man sich ja Art und Lokalisation der Schmerzen beschreiben lassen, aber mein Vertrauen zum Patienten und seiner Einschätzung der Situation sollte schon ungetrübt sein.
"Meine" Patienten nach Herz-Op haben manchmal fast gar keine Schmerzen, andere triffts schlimmer, die brauchen dann auch viel Schmerzmittel.
Ich habe selber nach einer Verletzung des Handgelenks drei Monate auf meine OP warten müssen, und ich hab diese Zeit nur mit 3x tgl 800mg Ibuprofen und intermittierend 20 bis 30 Trpf Novalgin überstanden. Und hatte wohlgemerkt immer noch Schmerzen.
Also wenn ein Patient Schmerzen hat, dann glaub ihm lieber einmal zuviel als einmal zu wenig.
Als Schülerin kannst du natürlich versuchen den Patienten mit anderen Maßnahmen zu helfen, falls die Schwestern sich gegen Analgetika "auflehnen".
Also zum Beispiel Entspannungsübungen, entspannende Lagerung, usw usf.

Aber aus dem Mittelalter und der entsprechenden Schmerztherapie sollten wir eigentlich raus sein...
 
Schmerz ist immer subjektiv. Es gibt keine Möglichkeit das Schmerzempfinden zu messen. Auch wenn man organsich nix nachweisen kann, können dei Schmerzen für den Betroffenen real und kaum aushaltbar sein.

Fachkräfte unterscheiden zwischen akutem und chronischem Schmerz. gerade letzterer ist mehr als schwierig zu therapieren und entseht net selten weil man ersteren net ernst genommen hat.

Ergo: man sollte sich sehr zurückhalten mit solchen Mutmaßungen, dass der Pat. sei einfach nur wehleidig bzw. abhängig von Schmerztabletten.

Elisabeth
 
es ist statistisch erwiesen das viele Patienten erst im Krankenhaus mit Medis vollgestopft werden und süchtig werden, aber ich gestehe das sind Infos die ich mal vor ca. 1 Jahr verfolgt habe und den aktuellen Stand nicht habe

Für den Beweis hätte ich gern eine Quellenangabe. Meines Wissens ist es eher so, dass in Deutschland (immer noch) recht zurückhaltend mit Schmerzmitteln therapiert wird und ein guter Teil der Patienten unnötig unter Schmerzen leiden, die leicht gelindert werden könnten.
http://www.schmerztherapeuten.de/
 
hallo
@ mary-jane erst mal ist es klar das alle Medis vom Arzt verordnet werden, aber wir sind näher am Patienten und genau die Krankenbeobachtung ob ein Patient nur vollgepumpt werden will ist unsere Aufgabe, wir müssen das checken, denn der Arzt kann es gar nicht

es ist statistisch erwiesen das viele Patienten erst im Krankenhaus mit Medis vollgestopft werden und süchtig werden, aber ich gestehe das sind Infos die ich mal vor ca. 1 Jahr verfolgt habe und den aktuellen Stand nicht habe

Da hätte ich auch gerne mal die Quelle. Nach meinen Informationen sind es hauptsächlich chronische Schmerzpatienten die süchtig werden. Und das häufig deshalb, weil sie zu w e n i g und die falschen Schmerzmittel bekommen haben. In Deutschland werden w e i t a u s weniger Schmerzmedikamente verabreicht als im Ausland.
 
Hinzu kommt das Problem, dass auch die Bevölkerung das Stufenschema zur Therapie chronischer Schmerzen net kennt und so net wenige gute Therapieansätze boykottiert werden.

Viele Mitbürger- vor allem die ältere Klientel- glauben nämlich, das man Schmerzmittel nur nehmen darf, wenn man Schmerzen hat. da kannst auch noch soviel reden wie du willst. Die Angst vor der Medikamentenabhängigkeit ist allgegenwärtig.
Da kommt dann Fr. Meier zum Hausarzt und bittet um zusätzliche Schmerzmittel. Der Doc denkt, dass Fr. Meier seiner Anordnung gefolgt ist und die bereits Schmerzmedis entsprechend genommen werden. Und so kommt das nächste Medikament an den Start. Das wird dann mit dem anderen im Wechsel genommen- so wie man die Schmerzen net mehr aushält geht man zum Arzt und die Spirale geht weiter.
Das Zusatzmedis wie Antidepressiva gleich verweigert werden lassen wir hier mal außen vor.

Ich möchte net wissen, wieviel verordnete Schmerzmedis in diversen Schränken gehortet werden. Diese niemals im Sinne der AO genutzten Medis verfälschen jede Studie zu dem Thema.

Elisabeth
 

Ähnliche Themen