Welche pflegerischen Tätigkeiten sollte bzw. muss Pflegepersonal können?

Aceton

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Hallo Leutz

Hab über der Sufu kein vergleichbaren Thread gefunden.
Wenn es das schon gibt, bitte Bescheid sagen.

Nach dem Thread http://www.krankenschwester.de/forum/fachliches-pflegetaetigkeiten/18394-examiniert.html
interessiert es mich, welche pflegerischen Tätigkeiten/Techniken kann, sollte bzw. muss Pflegepersonal, unabhängig der jeweiligen Fachrichtung, nach eurer Meinung können??

Bsp:
Pflegepersonal kann ne Magensonde legen.
Pflegepersonal muss RR messen können.


Freu mich auf eure Antworten
 
Hallöle,

ja, also ne Koniotomie, intubieren und nen ZVK legen wird ja wohl drin sein. :)

Spaß beiseite.


Ich finde:
- i.m. Injektionen
- s.c. Injektionen
- absaugen (oral)
- Blutabnehmen
- Zugänge legen
- katheterisieren
- Infusionen vorbereiten / verabreichen
- Magensonden legen
- Basic und Advanced Life Support
- Maßnahmen zu verschiedenen Notfallbildern (cardiogener Schock, etc.)
- 3 Kanal EKG Ableitung
- vorbereiten / assistieren bei einer Intubation
- oder auch bei Punktionen (Pleura, Ascites, etc.)
- Bodycheck
- Umgang mit dem Bett und der Urinflasche :mrgreen: :knockin:

mehr fällt mir gerade nicht ein.........

und die lustigen Sprüche "ich bin ne innere Schwester" und co. hängen mir zum Hals raus, wo steht das denn bitte auf dem Examen ? Habe noch keins gefunden, dass das aussagt.

Gruß
Dennis
 
und die lustigen Sprüche "ich bin ne innere Schwester" und co. hängen mir zum Hals raus, wo steht das denn bitte auf dem Examen ? Habe noch keins gefunden, dass das aussagt.
Hallo Dennis,

ist zwar OT, aber auf meiner Fachweiterbildungsurkunde steht:

Fachkrankenschwester für Intensiv und Innere Medizin (DKG)

Also immer vorsichtig mit solchen Aussprüchen, auch wenn ich mich nícht als interne Intensivfachkraft sehe.

Schönen Abend
Narde
 
Hallo,

ich finde das kann man nicht pauschal sagen ich habe gemerkt das die Ausbildungen in den alten und neuen Bundesländer doch etwas auseinander gehren.

Ich kenne das Beispiel Zugang legen wird in allen Bundesländern besprochen teroretisch aber viele haben es in den alten Bundesländern nie praktisch durchgeführt.

Haben z.B. auch jemanden der hat noch nie in seiner ganzen Pflegelaufbahn bei einer Frau einen DK gelegt. Hat er theoretisch gelernt aber nie gemacht.

Intubieren wird in der Ausbildung auch kurz durchgenommen. Aber wenn man es nie Praktisch geübt hat fällt es denk ich schon schwer es von nun auf gleich vorzubereiten und zu assistieren. Ne Pflegekraft auf ZNA und INtensiv sollte es dagegen beherschen.


Gruß TinaG.
 
Hallo!
Also ich arbeite auf ner ITS ,und auch wenn es bei uns zum tägl. Brot gehört, und auf ner peripheren Station vielleicht nicht - bin ich immer etwas angesäuert, wenn langerfahrene Schwestern es nicht fertig bringen einen ZVD zu messen....gehört meiner Meinung dazu. Und wenn man dann auf diese Station geht - und die Messutensilien anbringt - und es erklären möchte - dann is niemand da - denn "den Wert schreibste dann halt in die Kurve...":wut:
 
Finde auch, dass in der Theorie und in der Praxis nicht Alles parallel läuft.
Daher kommt es darauf an, auf welchem Gebiet (Chirurgie, interen Station, Notaufnahme, ...) man in und vor allem nach der Ausbildung gearbeitet hat.

Für absolut wichtig finde ich auch, an sinnvollen Fortbildungen, Weiterbildungsmaßnahmen oder Zusatzausbildungen, ... teilzunehmen.

Durch lernen kann man ja nicht dümmer werden "g".
 
Hallo zusammen!

Der Titel heißt ja: "Welche pflegerischen Tätigkeiten sollte bzw. muss Pflegepersonal können?"

Bei den meisten genannten Maßnahmen kann ich jetzt keinen originären pflegerischen Anteil erkennen, sondern es sind häufig (delegierte) Maßnahmen die z. B. der Diagnostik oder Therapie dienen.

Ich selbst habe während meiner Ausbildung z. B. nur theoretisch was über Blutabnahme gehört, diese Tätigkeit aber nie durchgeführt, geschweige denn jemals einen Zugang gelegt.

Die Frage ist, wie ich finde, gar nicht so einfach zu beantworten. Jedes Fachgebiet hat so seine eigenen "Spezialitäten", die in anderen Fachgebieten kaum oder garnicht gefragt sind.

Meiner Meinung nach, sollte Pflegepersonal nach bestandener Prüfung in der Lage sein, seine eigenen Fähigkeiten und Grenzen realistisch einschätzen zu können und auch wissen wo und wie benötigte Informationen zu beschaffen und wie diese im Kontext zu bewerten sind.

Schönen Gruß, Gego.
 
Meiner Meinung nach sollte eine Pflegekraft vor allem PFLEGEN können:
Wo liegen Pflegeprobleme? Welche Maßnahmen sind durchzuführen?

Je nach Station / Fachabteilung kommen verschiedene "spezifische" Tätigkeiten hinzu, wie Assistenz bei Intubation, Durchführung verschiedener diagnostischer Tätigkeiten, ... etc.

Ich erwarte von keiner Pflegekraft einer peripheren Station, dass bei einer Cardioversion oder Intubation assistieren kann (wenn es nicht zufällig zum Stationsstandard gehört) ...

Genauso wenig erwarte ich von meinen Kollegen auf einer ITS, dass sie den Patienten adäquat bei einer Uroflowmetrie begleiten können. Bei unserem urologischen Personal gehört es zu den Alltäglichkeiten ...
 
Hallo Dennis,

ist zwar OT, aber auf meiner Fachweiterbildungsurkunde steht:

Fachkrankenschwester für Intensiv und Innere Medizin (DKG)

Also immer vorsichtig mit solchen Aussprüchen, auch wenn ich mich nícht als interne Intensivfachkraft sehe.

Schönen Abend
Narde

Genau, Fachweiterbildung und die Voraussetzung diese zu besuchen war?

flexi schrieb:
Auwei, ich hab gar keinen Zettel, wo Examen draufsteht...:knockin:

Was nun??


ich denke du weißt schon was ich meine.


Gruß
Dennis
 
Hallo,
Hallo!
Also ich arbeite auf ner ITS ,und auch wenn es bei uns zum tägl. Brot gehört, und auf ner peripheren Station vielleicht nicht - bin ich immer etwas angesäuert, wenn langerfahrene Schwestern es nicht fertig bringen einen ZVD zu messen....gehört meiner Meinung dazu. Und wenn man dann auf diese Station geht - und die Messutensilien anbringt - und es erklären möchte - dann is niemand da - denn "den Wert schreibste dann halt in die Kurve...":wut:

, da hast du echt recht und dabei ist der Volumenmangel oder zu viel Volumen das problem wenn man zum Herzarlarm läuft.

gruß TinaG.
 
Ich denke hier muss wirklich unterschieden werden:

Eigenverantwortlicher Tätigkeitsbereich
Mitverantwortlicher Tätigkeitsbereich

Wahrscheinlich kommt der 2. auf einer Intensiv öfter vor als der 1. (wage ich zu behaupten, war selbst noch nie auf einer).
Auf einer peripheren Station ist der mitverantwortliche Tätigkeitsbereich sehr unterschiedlich, diese kann man m. E. schwer vergleichen.
Ebenso wie der Ausbildungsstand auch Bundesländer- bzw. Länderspezifisch sehr unterschiedlich sein wird.

Da mach ich mir ja selbst Vorwürfe, bei dem was wir alles können sollten: i.m. spritzen, Blutabnehmen, Zugänge legen, usw. kann ich alles nicht (bzw. mal in der Ausbildung gelernt und nie wieder gebraucht) oder Magensonden legen (dürfen wir in unserem Haus gar nicht). Dafür bekomme ich bei fast jeder noch so ausgeprägten Harnröhrenenge einen Katheter rein oder spüle eine Blase "lupenrein". Wiederum brauche ich sicher viele der Internen Schwestern nicht fragen, was ein Stähler ist.

Das gleiche ist es bei den verschiedenen Beratungsgesprächen, würde ich eines über die Diabetesversorgung halten müssen, wäre ich aufgeschmissen, dafür könnte ich Kontinenzgespräche oder Stomaversorgung im Schlaf herunterleiern.
Also ich denke, man kann hier keine Station mit der anderen vergleichen, wenn man von spezifischen Sachen spricht. Interessanter wäre es für mich, wie die Meinungen beim eigenverantwortlichen Tätigkeitsbereich so sind?

Gruß,
Lin
 
Guten Morgen!

Also, ich denke auch, daß man da nicht alles über einen Kamm scheren kann / darf.
Wie oben schon mal erwähnt, jedes Fachgebiet, hat ihre Spezialitäten.
Ich z.B. hab noch nie einen Blasenkatheter gelegt, bei uns ist dies eine rein ärztliche Tätigkeit. Dafür lege ich fast täglich, oft mehrmals täglich Magensonden.
Bei uns ist es eine ärztliche Tätigkeit, Zugänge zu legen bzw. venös Blut abzunehmen. Ich mache nur kapilläre Blutentnahmen.

Ich kann dafür ein Frühgeborenes versorgen, endotracheal absaugen, kann generell beatmete Patienten versorgen, bereite 24Stundeninfusionen vor, habe Erfahrung in Inkubatorpflege usw.

Auf einer anderen Station, beherrschen sie wiederum die Anlage eines EEGs, sind fit in der Ernährung (BEs) von Diabetikern, ........

Für mich ist es wichtig, daß eine frischexaminierte Kraft wickeln, lagern, baden, waschen, füttern, Sonde legen und sondieren kann, möglicherweise auch ein Kind im Inku versorgen kann, über die Assistenz bei Intubation, Blasenkatheterlegen, LP usw Bescheid weiß usw. Den Umgang mit Geräten und Kenntnisse im Bezug auf Materialien und Instrumente hat und weiß wie man sich in Notfallsituationen verhalten muß. Das Interesse da ist neues zu lernen und daß ich bei einer neuen Schwester nicht wieder bei Adam und Eva anfangen muß.
Alles spezifische lernt man meines Erachtens erst nach der Ausbildung, in der Einarbeitungszeit auf Station.

Gruß, Stupsi
 
Hallo
Pflegerische Tätigkeiten
-einfache Seitenlagerung
-normale Mobilisation Bett-Stuhl
-Ganzkörperwäsche im Bett, am Waschbecken
-Esen eingeben
-Blutdruck und Pulsmessen
-Erkennen von Notfallsituationen
-Reanimation (Herzdruck-Beatmung)
-s.c. Injektionen
-Infusionen richten und anhängen
-zumindest theoretische Ahnung vom DK legen (was brauch ich dazu)
-Kenntnisse der stationsgebräuchlichen Apparate
-Kenntnis der deutschen Sprach in Wort und Schrift

Blutabnahme,Zugänge legen,Magensonden legen kurz alles was eigentlich als ärztliche Tätigkeit gilt und nur an das Pflegepersonal deligiert werden kann ist für mich keine pflegerische Tätigkeit.
Alesig
 
Hallo!
Klar kommt es immer darauf an, wo man arbeitet und was gefordert bzw. erwünscht ist. Das dies von haus zu haus und von Station zu Station unterschiedlich ist, ist auch logisch
ABER :
Wenn nun mal gewisse tätigkeiten häufig anfallen und auch von den Pflegekräften durchzuführen sind,und dies auch festgelegt ist - sei es nun DK-Anlage, ZVD-Messung oder Blutabnahme - DANN haben sich die Pflegekräfte um einen Erwerb dieser Fähigkeit zu kümmern - und nicht immer nur weglaufern, wegsehen o.ä.

Mit Sicherheit kann man eine ITS nicht mit einer Normalstation vergleichen - da sind andre Schwerpunkte -
- aber wenn irgendwas Neues kommt - muss ich es mir auch aneignen (zumal es mir echt unangenehm wäre, wenn mein Pat. irgendwas hätte oder bekommen würde und ich hätte keinen blassen Dunst davon)
- und ich bin immer gerne bereit auf eine andre Station zu gehen und etwas zu erklären und zu zeigen (wie z.B. die ZVD-Messung) - aber wenn dann gar kein Interesse kommt, dann...nun ja - es frustriert a bisserl (um es mal nett zu formulieren)
 
Gehört zwar nur indirekt dazu, möchte ich aber trotzdem hinzufügen:

  • Dokumentation (zumindest wissen, was ein Pflegebericht, eine Pflegeplanung, eine Anamnese ist, die Handhabung ist wieder von Haus zu Haus verschieden)
  • Grundkentnisse am PC (wird oft unterschätzt und das ist eine Sache, die mich wirklich an den Rand meiner Geduld bringt, wenn ich erst erklären muss, wie man einen PC einschaltet, einen Laptop aufklappt oder wie man eine Maus bedient - lacht nicht, das kommt wirklich vor - und den PC zu erklären, kann dann alleine schon einige Stunden erfordern)
Gruß,
Lin
 
Irgendwie wird hier pflegerische Tätigkeit und Behandlungspflege manchmal durcheinander gewürfelt. Ich habe 2002 Examen gemacht. Blutentnahme und Zugänge legen wurde uns nicht gezeigt, mit der Begründung "ist Arztsache" Erstinfusionen anlegen haben ausschließlich die Ärzte selbst gemacht (was ja auch ok ist)
Da ich Blutentnahme und Zugänge legen aber schon vorher konnte, sowie diverse andere Kleinigkeiten war das für mich kein Thema. Andere waren direkt heiß auf solche Tätigkeiten, haben aber im Galopp gewaschen.
 
hi Leute, es ging doch um Pflege,das heißt doch Betten,Lagern,hygienische Maßnahmen und vor allem Patienten begleiten.Die persönlichen Belange
werden oft ignoriert,das verunsichert.Oftmals sind kurze Gespräche hilfreich.M
 
Hallo,

also ich finde die Pflegekräfte sollen erstmal lernen einen "gute"Anamnese , und eine sinnvolle Pflegeplanung zu schreiben.
Kontrakturprophylaxe wird nicht durchgeführt, Pneumonieprophylaxe wird nicht so durchgeführt usw.
Überleitungspflege .....
Kinästhetik, Bobath, Basale Stimulation sollten Grundkurse besucht werden bzw. Kenntnisse da sein.
Beratung Schulung von Angehörigen ...
Die Berufsgruppe muss/will andere Tätigkeiten übernehmen und führt die eigenen nicht mal durch.

SG Martin
 
Das Problem im HEUTIGEN Stationsablauf besteht darin - das man eben nicht mehr "nur" für die Pflege verantwortlich ist - sondern ziemnlich viel "nebenher" machen muss - das man eine fundierte Grundausbildung mit Grundwissen und -können dazu vorraussetzt ist wohl natürlich. Aber das reicht nun mal nicht. in die "pflegerischen Tätigkeiten" fließen heute soviele andre Themen mit ein, das man es nicht klar trennen kann....
 

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