Was nehmt ihr mit, wenn ihr einen Patienten vom Aufwachraum auf Allgemeinstation abholt?

narde2003

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ein anderer Thread brachte mich auf diese Idee.
Wenn ich einen Patienten vom Aufwachraum abhole nehme ich immer einen Beatmungsbeutel mit, dafür werde ich immer belächelt. Wobei ich zugeben muss, gebraucht habe ich ihn noch nie.

Ist der Patient Intensivpflichtig, logischerweise noch den Notfallkoffer und den Defi, in dem Thread geht es mir aber eher um den Patienten, der dann auf Allgemeinstation verlegt wird.

Was nützt es darüber zu diskutieren, ob Schüler nun einen Patienten alleine abholen dürfen oder nicht, wenn ich nicht auch etwas Equipment dabei habe und im Bedarfsfall nicht reagieren kann.

Die Schüler werfen uns Examinierten vor, wir, zumindest einige von uns, könnten in Notfallsituationen nicht richtig handeln, so ganz kann ich den Vorwurf leider nicht ganz entkräftigen, da ist schon ein bisschen Wahrheit dran - aber bitte nicht verallgemeinern.

Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion.
Edit Narde: Ich habe den Titel etwas geändert, damit nicht soviel Kuddelmuddel entsteht
Sonnigste Grüsse
Narde
 
hallo,

also ich nehme nichts mit!

ausserdem ist es, bei uns, auch keine "weltreise" vom AWR zur station, max. 2-3 min.! wenn in dieser zeit wirklich was passieren sollte, fahre ich immer an einer station vorbei wo ich sofort hilfe anfordern kann... einmal rufen und schon sind alle da!

LG
 
Hallo Karo,

ich bin vom AWR bis zur Station, doch mit 2 Aufzügen und 500m Ganglänge unterwegs, durch unsere Pavillionbauweise.

Sonnigste Grüsse
Narde
 
@narde das ist natürlich was anderes!

klar wirst du belächelt wenn du den beatmungsbeutel mit hast aber stell dir mal vor es passiert wirklich was und du rettest diesen pat. durch deinen mitgebrachten beatmungsbeutel das leben dann bist du aber die "schwester des jahres" in deinem KH! :daumen:
 
hallo, aus dem haus wo ich gelernt habe kenne ich es nicht das man den "ambubeutel" mitnimmt... allerdings da wo ich jetzt arbeite nehmen wir ihn immer mit egal ob der pat nur ne lokale hatte odert "nur" ne spinale... wobei ich es schwachsinn finde weil bei vollnarkosen verstehe ichs aber ner lokalen hat der pat doch keine atemprobleme oder??
 
Hallo,

also auf den Normalstationen bei uns nimmt niemand was mit. Doch wo ich auf der Kinderchrirugie eingesetzt war, haben die immer nen passenden Ambubeutel mitgenommen.
Auch ich habe als Schüler, das Gefühl das einige Schwestern keine Ahnung von einer Rea haben oder große Angst, wenn eine Schwester im Zimmer rum schreit anstatt den Notfallauslöser zu drücken oder mir dabei zu helfen den Pat aus dem Bad rauszubekommen, damit man arbeiten kann, ist das sehr fraglich.

SG Martin
 
hallo,

nehmn auch nichts mit. unser haus hat viele notfallkoffer oder wagen stationiert. wir fahren op´s auch immer zu zweit dann kann immer einer laufen. ich denke das auf jeder fahrt was passieren kann auch wenn´s zum röntgen geht. nehmt ihr da auch nen ambubeutel mit? nicht das ich das schlecht finde mit dem ambubeutel:wink1:

lg mary_jane
 
Hallo Mary_Jane,

auf dem Weg zur Röntgenabteilung ist es unwahrscheinlicher dass etwas passiert als vom AWR, durch einen Narkoseüberhang kann es zu einer Atemdepression kommen.

Sonnigste Grüsse
Narde
 
hallo narde,

das ist mir schon klar. aber es gibt doch nichts was es nicht gibt. ich denke es ist wichtig das ein haus so strukturiert ist das man immeer gleich notfallmaßnahnmen einleiten kann.

lg mary
 
Hallo!

Also in unserem Haus ist es Standart einen "Ambubeutel", einen Notfallkoffer und mind. eine O2 Flasche mit zunehmen.
Und unsere AWR`s sind auf dem gleichen Flur.
Wir haben auf unseren Transporten auch immer einen Arzt an unserer Seite.
Kein Patient kommt oder verlässt (cCT, MRT) die Station ohne Doc.
Außer sie gehen auf "Normalstation".

Viele Grüsse
Beatrix
 
Hi,
wir nehmen bei Rückholung auf Normalstation nichts mit. Können auch jederzeit auf einer anderen Station Zwischenstoppen. Ich fahre dann im absoluten Notfall lieber schneller zu so einem Zwischenstopp, als irgendwo alleine zu stehen, und, somit unfähig, weiter zu fahren, zu bebeuteln.
Jedoch ist es legitim, einen mitzunehmen, wenn man es als sicherer erachtet.

Gruß
Synapse
 
Hallo!

@Crisichen: Nach ner Spinalanästhesie oder bei ner PDA kann der Patient schon mal im Nachhinein Atemprobleme bekommen. Diese Narkosen können nämlich "aufsteigen", d.h. der Patient ist ggf. nicht mehr in der Lage Luft zu holen. Auch eine vorübergehende Lähmung der Arme und Stimmlosigkeit können auftreten. Dieser Zustand kann eine im schlimmsten Fall eine Intubation notwendig machen.

Also ist auch nach Regionalverfahren ein Ambubeutel für den Transport nicht verkehrt!


Gruß

Die Anästhesieschwester
 
Hallo Zusammen,:hicks:

wenn ein Patient aus dem AWR entlassen wird, sollte er doch soweit Stabil sein, das er auch auf Station alleine in einem Zimmer liegen kann, oder gibt es dann auf Station Sitzwachen für diesen Patienten? Belasst ihr das Notfallequipment dann am Patienten.

Warum nicht gleich mit Ärzten und Schwestern/Pflegern den Patienten aus dem AWR holen und dann auf Station am Patienten sitzen bleiben.:kloppen:

:besserwisser:Spass bei Seite: Wenn der AWR gut arbeitet, sollte doch ein Patient der den AWR verlässt, soweit wieder hergestellt sein das er auch auf Station notfalls alleine in seinem Zimmer liegen kann. Wenn Patienten aus dem AWR mit Arztbegleitung und Notfallausrüstung abgeholt werden müssen, ist die Frage erlaubt, warum gibt es einen AWR?Oder ist es bei euch immer so das frisch operierte Patienten grundsätzlich nie alleine im Zimmer liegen? Doch wohl nicht. Wenn ihr so einen Aufwand betreibt nur für den Transport vom AWR bis auf Station und dann den Patienten in sein Zimmer schiebt müsstet ihr in letzter Konsequenz auch weiter beim Patienten bleiben bis ......? wer weiß wie lange.
Um die Frage jetzt zu beantworten was man mitnehmen muss wenn ein Patienten aus dem AWR abgeholt werden: NICHTS! Ausser seinem Fachwissen und einem geschulten Auge.

hohen Wirkungsgrad noch
Gruss Proseal
 
Arbeite auf einer interdisziplinären Intensiv, wir holen intensivpflichtige OPs an der Schleuse ab und müssen mitnehmen:
=>Ambu-Beutel m. Reservoir
=>O2
=>Notfallmedikamente (Opiat-/Benzo-Antagonisten sind auch dabei)
=>Pulsoxymeter
Wenn es Probleme gab bei der Narkose kam es auch schon mal vor, dass wir den Oxylog mitnehmen mussten und Pat. auf ITS nachbeatmet werden musste.
AWR-Patienten werden von Normalstation abgeholt, haben damit nichts zu tun.
Verlegungen von uns auf Normalstation werden von Normalstation abgeholt, haben auch nichts damit zu tun.
Defi wird nicht mitgenommen, aber gute Frage???
Wir müssen vom OP zur ITS 1 Stockwerk fahren mit dem Aufzug.

Liebe Grüße,
Nursemommy
 
Hallo Kolleginnen und Kollegen,

ich habe gerade festegestellt, dass ich Äpfel mit Birnen verglichen habe, entsprechend habe ich den Titel geändert.

Mir geht es hier mehr um die Allgemeinstation.

Eine andere Frage, hattet ihr schon jemals während der Fahrt vom Aufwachraum zur Station einen Zwischenfall?

Sonnigste Grüsse
Narde
 
Weniger Atem-Kreislauf-Stillstand, sondern eher Nachblutung. Kam doch vor, dass man Patienten gerade abgeholt hatte und auf schnellstem Wege zurueck zum OP musste. Wobei es da ja auch durchaus zu einer CPR-pflichtigen Situation kommen kann.
Allerdings stammt dies aus meiner Schuelerzeit, damals gab es noch keinen Aufwachraum und wir haben die Patienten direkt vom OP abgeholt. Aber auch damals war ich nur die Begleitung einer examinierten Schwester – wobei dieses Thema ja in den anderen Thread gehoert.
Die Uebernahme eines intensivpflichtigen Patienten ist ja wieder was anderes....
 
Mit der Schaffung der Aufwachräume hat sich also was verändert, was die von Aloha geschilderten Komplikationen eigentlich ausschliessen sollte.

Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und lntensivmedizin e.V." (DGAI) definiert Aufwachraum hier so:
4. Zielsetzung und Aufgaben
der Aufwacheinheit
Aufwacheinheiten sind Funktionseinheiten im
Krankenhaus, die der kurzfristigen Intensivüberwachung
und -therapie von Patienten nach diagnostischen
und therapeutischen Eingriffen in
Allgemein- oder Regionalanästhesie dienen. In
der Aufwacheinheit verbleibt der Patient unter
ärztlicher Aufsicht und der ständigen Betreuung
von speziell weitergebildetem Pflegepersonal,
ggf. auch einer ärztlichen Behandlung (z.B. korrigierende
medikamentöse Therapie, Nachbeatmung)
so lange, bis er wieder im Vollbesitz seiner
Schutzreflexe und kooperativ ist und keine unmittelbaren
Komplikationen von seiten der Atmung
und des Kreislaufes mehr zu erwarten sind, oder
bis er auf eine Intensivobservations- bzw. -therapieeinheit
verlegt werden kann.
Unter anderem bedeutet es, das man bei absehbarer potentieller Gefahr für den Patienten auch als Abholer mal NEIN sagen darf, wenn Gefahr im Verzug ist.
Auf der Normalstation wird der Patient nämlich dann in 95% der Fälle sich allein überlassen, bis nach 15 bis xx Minuten mal wieder jemand "schauen" kommt. Mitpatienten kann man hier nicht als Ersatzüberwacher heranziehen.

Daraus sollte man den Schluss ziehen, noch einmal sehr kritisch über die Regeln für das Abholen nachzudenken.
 
Hallo!

Ich arbeite zwar auf Kinderintensiv, aber aus meiner Schülerzeit weiß ich, das auf den peripheren Stationen der Kinderklinik immer ein Ambubeutel mitgenommen wird.
Wenn wir gehen, haben wir nen Beutel, Notfallkoffer, Notfallmedis und bei Nachbeatmeten ein tragbares Beatmungsgerät dabei.
Die Kinderklinik ist in einem extra Bau und nur über den Hof bzw. eine andere Station im Haupthaus zu erreichen. Vom AWR 2 Stockwerke und eben diese Station entfernt. Dann noch in der KiKlinik selbst in's jeweilige Stockwerk.

Gruß junni
 
Moin,

bei uns im Haus nimmt keiner des Peripherstations-Personals einen Beatmungsbeutel u.a. Equipment mit, wenn ein Patient aus dem AWR / von der ICU abzuholen ist ( halte ich persönlich auch für überdimensioniert, da ich auch der Meinung bin, dass ein Pat. nur dann aus dem AWR verlegt werden sollte, wenn er stabil und in der Lage ist, in einem nicht überwachten Zimmer alleine zu liegen bzw. so, dass alle halbe Stunde mal jemand nach ihm sieht ).

Ebenso denke ich, dass wir keinen Beutel o.ä. mitnehmen müssten, wenn wir unsere Intensiv-Patienten abholen, die postoperativ lediglich eine Nacht bei uns bleiben ( radikale PE's, Hemicolektomien etc. ).

Bei 'richtigen' Intensivpatienten sieht das Ganze natürlich imho anders aus - sprich Transportmonitor, ggf. Notfallmedis, ggf. Defi, ggf. Transportrespirator etc. .

Ich denke, die Spanne zwischen nötig und übertrieben ist gross und wie im Falle der TE sollte es dem Sicherheitsbedürfnis des Einzelnen überlassen sein, was er über das vorgeschriebene Mass hinaus tut, um Pat. sicher vom AWR auf Station zu bringen.

Gruss Cys
 
Verstehe nicht warum ich einen Patienten aus dem AWR holen sollte. dafür gibt es bei uns einen Transportdienst. wir haben schliesslich genügend auf station zu tun.
 

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