Anorexia nervosa bei ehemaligen Frühchen?

narde2003

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

auf einer Fortbildung hat mir eine Kollegin der Kinderpsychosomatik erzählt, dass sie immer mehr Kinder mit Anorexia nervosa haben, im Alter ab 8 Jahren.

Besonders häufig wären dies ehemalige Frühchen.

Wie sind eure Erfahrungen, kann dies vermieden werden?
Was sind die Auslöser bei den Frühchen?

Sonnige Grüsse
Narde
 
Überbehütung des "Frühchens"? Verhinderung einer Persönlichkeitsentwicklung? Alles dreht sich um das Gewicht?

Anorexia nervosa Wikipedia

Elisabeth
 
Habe ich noch nie gehört, klingt aber sehr interessant.
Falls jemand Näheres weiß, bitte Infos !

Gruß, Schokofee
 
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass ehemalige FG zum Teil ein schwieriges Verhältnis zum Essen haben. Von Anfang an ist das ein "Problemfeld" gewesen, die Nahrungsmenge wird genauestens protokolliert, das Gewicht ständig überprüft. Was in der Zeit im der Klinik ja wichtig und sinnvoll ist, führen aber viele Eltern bis ins Schulalter zu Hause weiter. Aus lauter Besognis natürlich.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Eltern nach so einer schweren Anfangsphase, wo sie vielleicht um das Leben des Kindes gebangt haben, sehr behütend sind.

Dass diese noch recht jungen Kinder mit Anorexia nervosa diagnostiziert werden, hat meiner Meinung nach nichts mit der Anorexia nervosa einer 12-Jährigen zu tun. Da sind die Themen auch ganz anders gelagert (Erwachsenwerden, Ablösung von den Eltern, Weiblichkeit etc).
 
Hallo,

mir erklärt es jetzt aber vtl. doch eine Frage, die ich in diesem Thread gestellt habe.
http://www.krankenschwester.de/foru...15-anorexia-nervosa-ehemaligen-fruehchen.html

Kann es also sein, dass sich die Gewichtung auf die Nahrungszufuhr, dann ewig weiter zieht?

Fragende Grüsse
Narde

aus: http://www.krankenschwester.de/foru...rtes-ex-fruehchen-mag-essen-3.html#post182750

Hallo narde,

definitiv! (behaupte ich jetzt mal)

Nicht nur in Bezug auf Magersucht, auch auf Esstörungen generell. Als Eltern(teil) muss man zunächst damit leben, dass einem das Kind "weggenommen" wird, es auf der ITS liegt und von da an ist, wie ich im anderen Thread ja auch schon erwähnte, erstmal alles, was mit Zahlen zu tun hat, wichtig! Vitalwerte, zunehmen, Temperatur messen, das alles bestimmt den Frühchenalltag zunächst. In vielen Krankenhäusern wird immernoch nach festen Rhythmen sondiert/gefüttert usw. - manchmal geht es Personaltechnisch evtl. auch einfach (leider) nicht anders.

Zuhause angekommen, ist es schwer, wieder auf "Normalmodus" ;) zu gehen, erst recht, wenn man dann noch den falschen KiA im Nacken hat. Man denkt, man "muss" es nun so weiterführen.. man "soll" ständig wiegen, brav weiterhin den 4-Stunden-Takt einhalten etc.pp. Dass das alles kontraproduktiv zu einer normalen, gesunden Entwicklung und zu einem gesunden Verhältnis zum Essen ist, dürfte klar sein. Es ist aber oft nicht leicht für die Eltern.. entweder weil sie selbst noch traumatisiert sind oder aber weil sie sich gegen die "Anweisungen" von Kinderärzten etc. nicht stellen wollen/können. Wir lesen es regelmäßig im Frühchenforum..

Weitere Ursachen sind aber sicherlich auch das "ärgern" in so zartem Alter - Nasensonde, Tubus oder oder..

Wir haben, als wir Zuhause waren, die Waage sehr bald in die Ecke gepackt, haben nach Bedarf gefüttert etc. Aber auch nur, weil ich mich zuvor eingehend damit beschäftigt habe.. Zudem hatten wir das Glück, in einer tollen Klinik gelandet zu sein.. wir waren schnell mit allem vertraut, haben irgendwann alles selbst gemacht/wurden super in die Pflege eingewiesen und dementsprechend konnten wir bereits auf ITS schon "unseren" Rhythmus etwas einführen, Tag & Nacht.. (nicht durchweg, ab und zu muss man ja doch mal schlafen ;) ) Was das Stillen anbelangt, hilft aber alles nichts, wenn Schwestern dann doch Fläschchen geben, obwohl eine Sonde ohnehin liegt.. ( :cry: )

Geholfen hat das alles speziell bei uns allerdings nicht, da spielt zuviel mit rein, da Mausi nicht "nur" Frühchen, sondern mehrfach behindert ist (blind, schwerhörig, Tracheostoma/keine Stimme, viele Lebensmittelallergien, chron. Obstipation etc.).