- Registriert
- 02.09.2006
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- 276
- Ort
- Elmstein-Pfalz
- Beruf
- Kinderkrankenschwester
- Akt. Einsatzbereich
- interdisziplinäre Kinderintensivstation
Hallo!
In einem anderen Thread wurde bereits über dieses Thema ausführlich diskutiert, da es dort aber eher unpassend war, habe ich diesen Thread aufgemacht!
Ich finde es durchaus sinnvoll mal ausführlich darüber zu diskutieren wie wichtig es ist im Pflegealltag individuell auf jedes Kind einzugehen, und nicht nach einem evtl. in der Schule vermittelten Schema F vorzugehen, da sich anscheind wirklich noch viel ändern muss, bis auf jedes Kind individuell eingegangen werden kann!
Dazu einige Zitate aus dem alten Thread!
In einem anderen Thread wurde bereits über dieses Thema ausführlich diskutiert, da es dort aber eher unpassend war, habe ich diesen Thread aufgemacht!
Ich finde es durchaus sinnvoll mal ausführlich darüber zu diskutieren wie wichtig es ist im Pflegealltag individuell auf jedes Kind einzugehen, und nicht nach einem evtl. in der Schule vermittelten Schema F vorzugehen, da sich anscheind wirklich noch viel ändern muss, bis auf jedes Kind individuell eingegangen werden kann!
Dazu einige Zitate aus dem alten Thread!
tanni schrieb:das alles zu lesen macht mir wirklich bauchschmerzen. ich stimme elisabeth zu: wenn ICH und DU nicht anfangen, anders zu sein und individuell, spontan und OHNE schema f zu pflegen, sind wir in 100 jahren noch da, wo wir auch vor 100 jahren schon waren. es hat ja nur niemand den mut, etwas anders zu machen. und die leute tun es ja nicht nur fürs examen (was schon falsch ist) nach schema, sondern ändern auch später nichts. weil es schwierig ist, sich durchzusetzen. gerade als junge schwester, direkt nach dem examen. da passt man sich erstmal an... und im nu ist man zu dem geworden, über den man sich in der ausbildung noch so dermaßen aufgeregt hat. man bekommt es gar nicht mit. man integriert sich in das team und schwupp - vergisst man zu hinterfragen. wie oft schon hab ich gehört "ich weiß nicht mehr so genau, aber wir machen das hier alle so". könnten bitte alle mal wieder anfangen nachzudenken??? ich hab übrigens in meiner examensprüfung die babys so versorgt, wie ich das meinte, und das hat beeindruckt. hab ne 1 bekommen und ob ihr es glaubt oder nicht: empathie und flexibilität ist, was die prüfer sehen wollen. auf situationen angemessen und spontan reagieren und MIT dem patienten die morgendliche pflege oder was auch immer durchführen. leute, macht euch klar, jeden tag, was ihr da tut und wie sinnvoll das ist. bitte. und zwar nicht für euch, sondern für die kinder.
Elisabeth Dinse schrieb:Warum können Pflegekräfte eigentlich nur nach Checkliste arbeiten? Die Ausbildung scheint tatsächlich auf ein erfolgreiches Dressurergebnis abzustellen. Problem: schon die kleinste individuelle Abweichung bringt die schönste Checklsite zum Zusammenbruch.
Tanni schrieb:Danke, Elisabeth, für deinen Beitrag. Wie immer hast du es auf den punkt gebracht. Ich habe letztes Jahr im April mein Examen gemacht und mich haben damals schon die Leute aufgeregt, die für alles ein spezielles Schema brauchten. Wieso kann eigentlich kaum noch jemand "pflegen"? Was soll überhaupt die Frage? Man kann sie einfach nicht beantworten, denn Ziel sollte sein, individuell und bedürfnisorientiert zu pflegen. Und nicht nach einem speziellen Schema. Was bringt es, wenn ich hier schreibe, dass ich das Kind baden würde? Unter gewissen Umständen würde ich das wahrscheinlich tun, aber unter vielen Umständen eben auch nicht. Man muss eben einfach Prioritäten setzen. Und wenn ein Frühgeborenes z.B. eine enorme Trinkschwäche hat, wieso sollte ich es dann überhaupt baden? Reicht es dann nicht, das Kind zu füttern, wickeln und wiegen? Nein, weil es ja Examen ist und die Dozenten / Prüfer sehen sollen und wollen, was ich kann, richtig? Falsch! Sie wollen sehen, dass ich situationsgerecht und individuell reagieren kann! Was auch immer ich mit dem Kind mache. In welcher Reihenfolge ich nun das Baby trockenlege und die Temperatur messe, muss ich doch für mich selbst wissen. Lustig finde ich auch immer diejenigen, die Vitalwerte ermitteln, aber keine Konsequenzen daraus ziehen. Es handelt sich in der Pflege um Patienten, um Menschen, kleine oder große, die Unterstützung benötigen und gefördert werden wollen, nicht um Dinge, mit denen ich tun kann, was mir gerade gefällt. Es ist doch eigentlich ganz einfach: Man versetzt sich in das Baby und tut dann genau das mit ihm, was man erwarten würde, wenn man selbst das FG wäre. Wer das nicht verstanden hat, tut mir sehr leid und hat irgenwas grundsätzliches noch nicht begriffen. Empathie ist hier das Schlagwort.