Gemeinsame Ausbildung Krankenpflege/ Kinderkrankenpflege?

Oliwaes

Junior-Mitglied
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11.10.2006
Beiträge
60
Beruf
Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger
Akt. Einsatzbereich
pädiatrische Onkologie/Hämatologie, Diabetologie, Kinder- und Jugendpsychatrische Patienten
Funktion
Praxisanleiter
Ist es nicht irgendwie traurig?

Wenn man sieht was die Schüler, die ab Oktober 2004 für eine Ausbildung "geniessen", frag ich mich wo und wann dieser Beruf sein Ende finden wird!?

An unserem Haus sind die Kurse zur Hälfte gemischt (Kinderkrankenpflege/Erwachsenenkrankenpflege)! Ist ja vielleicht nciht schlecht, aber für die Ausbildung ist es eher hinderlich!
Es gibt Gerüchte dass kommende Kurse sogar mit Schülern aus der Altenpflege "gespickt" werden sollen. Diese ganze Sache ist auf dem "Mist" einiger Leute gewachsen, die denken, dass es aufgrund der thopographischen Entwicklung Deutschlands bald nur noch alte kranke Menschen und kaum kleine kranke Kinder geben wird!

Dank Dank Danke!!! Erst geht es mit unserem Gesundheitssystem bergab
und dann auch noch die Pflege!!!:schraube::streit::schraube:

MfG Olli
 
Also ich finde es ganz und gar nicht traurig, wundere mich auch, woher du so eine gefestigte eingefahrene Meinung hast?
Wir bilden bei uns schon im 2 Jahr die Kinderkrankenpflege und die Erwachsenenpflege gemeinsam aus. Die ersten beiden Ausbildungsjahre sind alle zusammen, erst im letzten Jahr, in dem die Lerneinheiten aus der Krankheitslehre unterrichtet werden, trennen sich die beiden Ausbildungen, eben weil die Krankheitslehre unterschiedlich ist.
Wir machen super gute Erfahrungen damit, die Azubis empfinden das als sehr angenehm!

Schau doch mal ins Internet auf die Seite Startseite - Integrierte Pflegeausbildung , da findest du alles über ein Pilotprojekt, was äußerst erfolgreich beendet wurde, ich war auf der Abschlußtagung und habe auch währenddessen immer in Kontakt mit den Beteiligten gestanden. Eine nachahmenswerte Sache, ich stehe voll dahinter!

Gruß
Justine
 
Hallo Olli,



warum glaubst Du, dass die Schüler ab dem Kurs 04 / 07 schlechter ausgebildet sind?
Es gibt in der Tat Themen, die sich überschneiden.....diese werden in den ersten beiden Jahren - größtenteils gemeinsam- unterrichtet.
Das dritte Jahr ist das Differenzierungsjahr, in welchem die Kurse dann getrennt werden.

Übrigens ist es die demographische Entwicklung.....Topographie bezieht sich eher auf Landkarten :D

LG,
Lille
 
demographische Entwicklung - LOL, naja es war schon sehr spät als ich den Text schrieb!!! ;-)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Huhuuu !!!

Also ich finde das mit den gemischten Kursen nicht schlecht. Was ich an dem neuen Gesetzt bemängel das wir nicht mehr so viele Schüler auf den Stationen bekommen. Und als meine Kollegin bei einem Mentorentreffen nach gefragt hat warum das so ist und als Antwort kam : Die Schüler müßen mehr Stunden in der Ambulanten Pflege absolvieren. Man möchte damit erreichen das mehr Qualifiziertes Personal im Ambulanten Pflegedienst arbeitet. Ich find das schon schade das die Schüler weniger im Krankenhaus eingesetzt werden.

Gruß Katja
 
Hallo
Die gemeinsame Ausbildung in den ersten Jahren finde ich ganz gut. Das ist für mich nicht das Problem. Ich habe ehr das Gefühl, dass große Teile der Ausbildung nichts mehr mit der gegenwärtigen Praxis zu tun haben.
  • Übertrieben gesagt, die gut ausgebildete Schwester sitzt am Computer im Stationszimmer und er Zivi macht die Pflege am Bett.
  • Zudem bin ich Anästhesiepfleger und stelle immer wieder fest, das Interesse der Schüler als auch der Schulen - wie gehe ich mit Notfällen praktisch auf Station um - ist kaum vorhanden.
  • Das letzte große Thema zur neuen Ausbildung: Ich kann bis heute nicht verstehen, wie man junge Pflegekräfte ausbildet, mitten in Europa, ohne dass Englisch Pflichtunterricht ist. Diese zukünftigen Kollegen werden in ein paar Jahre mehrere Sprachen benötigen. Da wäre Englisch das Mindeste (Übrigens Elektriker lernen in der Berufsschule Englisch)
Hoffentlich habe ich Euer Weltbild der Pflege-Ausbildung nicht zu sehr gestört, aber diese Punkte beunruhigen mich schon seit einiger Zeit.
 
Hi..
Also ich persönlich mag die gemischten Kurse auch gerne. Wir haben uns dann immer in Pflege und Krankheitslehre getrennt. So hatte ich in der Kinderkrankenpflege "wenigstens" meine Krankenpflege Kurskollegen :)
 
Hallo Volker,
der Elektriker- welchen Du hier als Beispiel nennst- besucht eine Berufsschule an welcher Berufsschullehrer, die vielleicht auch Englisch als Zweitfach studiert habe, arbeiten. Pflege geht aber immer noch den "Sonderweg".....die Pflegeschulen sind nicht ins duale System integriert.
Wir sind jetzt gerade mal so weit, das Pflegelehrer an FHs ausgebildet werden.....

Ausserdem: warum sollen Krankenpflegeschüler in der Schule Englisch lernen? Vieles bringen sie aus der Algemeinbildenden SChule mit.....für "alles weiter" gibt es Fortbildungen und VHS -Kurse.

Zu den Notfällen: Erste Hilfe wird sehr wohl gelehrt.....natürlich nicht hunderte von Stunden; aber der Fokus liegt auch nicht auf nur im Behandeln von Notfällen....sondern es muss ein breites Spektrum abgedeckt werden.


LG,
Lille
 
Hallo Lille
Ich habe aufmerksam Deine Antwort gelesen.

Zu den Notfällen:
Der Patient ist auf der Station und in der ambulanten Pflege zum Teil einer sehr schlechten Notfallversorungung ausgeliefert. Dies liegt zum einen an der Ausbildung und zum anderen genau an dem breiten Spektrum das in der Ausbildung abgedeckt wird. In allen anderen Bereichen der Medizin und der Pflege kann man den Kollegen oder Arzt befragen oder hat noch etwas Zeit. Im Notfall ist das leider nicht der Fall. Speziell im Nachdienst, Feiertagen oder zu anderen speziellen Gegebenheiten. Ich meine hier nur die Pflege-Ausbildung - Leider sind nur wenige Schüler/innen und Pflegekräfte in der Lage dass zu kompensieren.

Zu den Pflegelehrern für Englisch in der Pflege:
Wenn Deine Theorie richtig ist und die Vorkenntnisse in Englsich der Allgemeinbildenden Schulen ausreichend sind, dann brauchen wir für Englisch in der Pflege keine Lehrer, sondern nur Krankenschwestern, die als Muttersprache Englisch sprechen. Hier wäre nicht mal das Medizinische-Englisch nötig. Sondern nur kleine Gespräche, wie sie jeden Tag mit den Patienten anfallen.

Die VHS ist in den letzten Jahren so teuer geworden, die würde ich den Pflege-Schülern nicht empfehlen.

Übrigens, ich habe die Spachkenntnisse unserer Schüler getestet, indem sie sich in irgendeiner Sprache vorstellen konnten, nur nicht in Deutsch.
Schüler/innen aus dem Gymnasium hatten keine Probleme. Es gab riesige Probleme für Schüler/innen mit Mittleren Reife oder ähnlichen schulischen Qualifikationen. Zudem gibt es ein großes Problem bei Pflegekräften aus dem Ostblock in Englisch.

Warum Englisch in der Pflege?
Diese Frage stellt sich nicht in Schulbüros, im Unterricht oder in der Pflegedirektion. Diese Frage stellt sich nur am Bett mit einem Patienten der zum Glück Englisch neben seiner Muttersprache die aber nicht Deutsch spricht.
Übrigens die großen Nationalstaaten England und Frankreich halten es in der Pflege genau so wie die Deutschen. Ich war vor kurzem in Paris in zwei großen Universitäten und in England in verschiedenen Krankenhäusern. (Interessanterweise hatte ich das Gefühl, dass unsere deutschen Schüler/innen bei Femdsspachen den Franzosen und Engländern etwas überlegen waren, obwohl es mir noch nicht reicht)

Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten Jahren auf Grund der steigenden Dramatik von Sprachlosigkeit in Krankenhäusern ein Einsehen gibt, anstatt sich nur auf die Muttersprache des Landes zu konzentrieren.

Die Frage ist nur, wie kann man Führungkräften in der Pflege bald davon überzeugen, die sich immer wieder mit den gleichen Gesprächspartnern treffen und die mit der Praxis sehr wenig zu tun haben - auf die veränderte Lebenssituation der Kranken von heute einstellen. - Somit ist es noch ein weiter Weg zu einem echten neuen Gesetz für die Pflege.

Lille, Du hast mich auf die Idee gebracht, dass ich auf meiner Website in den nächsten Tagen eine weitere Seite aufmache mit dem Thema: Warum Englisch in der Pflege Sinn macht. - Für diesen Gedanken möchte ich mich bei Dir bedanken. Entschuldige bitte die lange Antwort.
 
Hallo zusammen,

ich hab mal den Titel etwas an den Inhalt der ersten Frage angepasst, wo es um die Frage gemeinsamer Ausbildung Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege ging.
Sicher wäre Fachenglisch eine sinnvolle Ergänzung, allerdings hat der Gesetzgeber das nicht zwingend vorgegeben. Es gibt allerdings Schulen, die das als Zusatzangebot in ihr Unterrichtsprogramm aufgenommen haben.
 
hallo :)

also ich bin froh dass es diese mischung von allgemeiner und kinderkrankenpflege in österreich (noch?) nicht gibt, denn ich glaube der unterschied zwischen kindern und erwachsenen in der pflege is größer als es vielen bewusst ist. alleine wenn ich an die ATLs denke..

allerdings is es ja so dass man in österreich mit einem kinderdiplom nicht auf erwachsenenstationen arbeiten kann, was in deutschland möglich is wenn ich das richtig verstanden hab. das würde eine gemeinsame ausbildung mit differenzierungsjahr wieder rechtfertigen.

zum thema englisch.. ich habe englisch unterricht und muss sogar eine mündliche prüfung in diesem fach ablegen. allerdings haben wir nur 40 stunden im ersten jahr (im 2. und 3. dann je 20 stunden) und das finde ich ziemlich wenig. ich glaube auch dass es wichtig ist englisch zu können. man muss es ja nicht perfekt beherrschen, aber zumindest so dass man dem patienten (oder seinen eltern) sagen kann was los ist.

lg angie
 
So liebe Leut,

ich glaube einige Verstehen meinen Missmut nicht wirklich!

Das Problem am neuen Gesundheitsgesetz liegt nicht darin, dass die Schüler der Kinderkrankenpflege und die Schüler der Krankenpflege zusammen in den ersten 2 Jahren den gleichen Stoff lernen den sie sowieso lernen müssten (egal wann in den drei Jahren Ausbild)! Mein Anliegen ist Folgendes:

1. Mehr Theoriestunden (wo lernt man mehr für die Pflege? Ich denke in
der Praxis)

2. Mehr Praxiseinsätze in der Erwachsenenpflege (warum Erwachsene
pflegen lernen, wenn man Kinde pflegen lernen möchte???
3. Teilweise kommen die Schüler erst im 3. Lehrjahr zu ihrem 1.(!)
Praxiseinsatz auf einer Kinderstation! (zumindestens bei uns am Haus!)
Was hat man davon, wenn den Schülern das Handling mit Säuglingen,
der Umgang mit Kinder bzw Jugendlichen, etc. fehlt???


MfG Olli
 
[...]
1. Mehr Theoriestunden (wo lernt man mehr für die Pflege? Ich denke in
der Praxis)
[...]

Das ist auch mein größter Kritikpunkt am neuen Gesetz.

Hätt' ja eigentlich nach den ersten Planungen auf eine vierjährige Ausbildung rauslaufen sollen. Ist dann aber an den Widerständen der verschiedenen beteiligten Kostenträger gescheitert. Übriggeblieben ist dann der jetzige "Kompromiss" mit mehr Theoriestunden und weniger Praxisstunden.

Vielleicht wird's ja bei der nächsten Reformierung (in 20 Jahren :D )was...

So, das war aber jetzt genug off Topic!
 
...
2. Mehr Praxiseinsätze in der Erwachsenenpflege (warum Erwachsene
pflegen lernen, wenn man Kinde pflegen lernen möchte???
...

Nach dem alten Gesetz mussten, so weit ich weis, die KiKra-Schüler nicht in die Erwachsenenpflege, obwohl man als exam. KiKra-Schwester durchaus in die Erwachsenenpflege wechseln kann.
Umgekehrt mussten die Schüler der Erwachsenenpflege einen Einsatz in der Kinderkrankenpflege nachweisen, obwohl sie nach dem Examen nicht in diesen Bereich dürfen.
Da hat es doch gewaltig gehakt.
Ich denke, dass jetzt die KiKra-Schüler in der Erwachsenenpflege müssen, ist ein Schritt in die richtige Richtung, zumal es in Zukunft sowieso mehr KiKra-GuK's in der Erwachsenenpflege geben wird, da es in der KiKra auch immer schwerer werden wird Stellen zu finden. Schwerer noch als in der Erwachsenenpflege.
Also Dein Argument ist net wirklich hieb und stichfest.
 
Wollte damt niemanden angreifen aber ich seh den Sinn darin nicht wirklich, wenn Schüler in den ersten beiden Lehrjahren von ca. 7 Praxiseinsätzen 6 in der Erwachsenenpflege verbringen (gut 5, wenn man den ambulanten abzieht den sie ja eh machen müssen)!
Ich habe auch absolut nichts dagegen dass die ersten beiden Jahre zusammen unterrichtet wird! Man sollt dann nur die Lehre um ein Jahr verlängern und den Stoff den vorrangegangene Kurse in 3 erlernten, wenigstens in 2 Jahren erlernt werden kann! Und nicht in einem Jahr als "Crashkurs"!
Aber da werden sich die lieben Geldgeber bestimmt mächtigf auf die Füße getretten fühlen!

MfG Olli
 
Nach dem alten Gesetz mussten, so weit ich weis, die KiKra-Schüler nicht in die Erwachsenenpflege, obwohl man als exam. KiKra-Schwester durchaus in die Erwachsenenpflege wechseln kann.
Umgekehrt mussten die Schüler der Erwachsenenpflege einen Einsatz in der Kinderkrankenpflege nachweisen, obwohl sie nach dem Examen nicht in diesen Bereich dürfen.
Halt ich für ein - zugegebenermaßen hartnäckiges - Gerücht. Natürlich kann man aus der Erwachsenenpflege in die Kinderkrankenpflege wechseln. Sofern man eine Kinderklinik findet, die Einen einstellt.
Freie Vakanzen sind allerdings eher rar und da werden natürlich gerne KKSR eingestellt für die Kinderkrankenpflege. Stellen in der Erwachsenenpflege sind proportional gesehen einfach mehr und da "verirrt" sich eher mal eine KKSR hin.
 
Ich kenne auch beide Moeglichkeiten, wie von quotenkerl geschrieben.

Gab es nicht mal die Ueberlegung, beide Ausbildungen zusammenzulegen? Und quasi "komplett" in der Krankenpflege auszubilden? Was ist aus diesem Konzept geworden?
 
Gab es nicht mal die Ueberlegung, beide Ausbildungen zusammenzulegen? Und quasi "komplett" in der Krankenpflege auszubilden? Was ist aus diesem Konzept geworden?

Ich hoffe mal, dass es nur Überlegungen gab!!! Dieses Konzept wäre ja der vollkommene Untergang des Kinderkrankenpflegers/der Kinderkrankenschwester!!! Und die fchlich Kompetenz in der Kinderkrankenpflege würde auch stark abnehmen!!!

MfG Olli
 
hi allen zusammen,

ich persönlich denke, dass seit dem neuen krankenpflegegesetz tatsächlich die ausbildung gelitten hab. hab im oktober 04 angefangen und merke, dass wir einiges nicht können, was andere kurse zu der zeit schoin auf lager hatten. was eig nicht so schlimm wäre, wär da nicht die ignoranz vieler schwestern und pfleger (die wohl nicht bescheid wissen über neue ausbildungsinhalte und neustrukturierung des ganzen) wodurch man des öfteren abfällige bemerkungen etc. zu hören bekommt.
ich wär lieber wie der kurs vor mir ausgebildet worden, soviel dazu

mfg

spikey:freakjoint:

ps: bin auch in nem integrativen kurs und denke dass es nicht unbedingt förderlich ist...
 
Spikey, vielleicht habt Ihr dafuer andere Sachen eher als die Kurse vor Euch? Waere ja wirklich schlimm, wenn sich die Ausbildung fuer Euch zum Schlechteren veraendert haette.

@Oliwaes:
Ja, Du hast recht, Kinderkrankenschwestern/-pfleger gaebe es dann in diesem Sinne gar nicht mehr. Ueberlegung war halt, "universell" einsetzbare Krankenpflegekraefte auszubilden. Leider weiss ich ueberhaupt nicht mehr, wo ich das gehoert oder gelesen habe - kann Euch also keine Quelle nennen. Vielleicht weiss ja einer mehr hier............. (Ich nehme allerdings an, dass dieses Konzept mittlerweile ad acta gelegt worden ist.)
 

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