Pflegekammer Bayern

Joerg

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Krankenpfleger
Akt. Einsatzbereich
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Funktion
stellv. Betriebsratsvorsitzender, Sprecher der ver.di-Vertrauensleute
Hatten wir das hier schon??

Wie kann man sich eigentlich so dreißt in die Tasche lügen und es dann auch noch glauben??

Befragungsergebnisse: Bayerns Pflegende wollen Pflegekammer

In Bayern haben gerade einmal 1000 von 113800 Pflegekräfen teilgenommen, das entspricht einer Quote von 0,88%. Von den 1.000 Antwortenden haben sich 50% für die Einrichtung einer Kammer ausgesprochen, 34% dagegen und 16% haben noch keine abschließende Meinung.
Damit haben sich 0,44% der von der Einrichtung einer Pflegekammer betroffenen Berufsangehörigen dafür ausgesprochen.


ver.di | Gesundheit und Soziales Bayern - Keine ausreichende Mehrheit


Gott sei Dank, hat man auf ein Quorum verzichtet, wäre wohl peinlich gewesen, so kann man wieder Strunzen gehen!
 
Hab ich auch schon gelesen und kann ebenfalls nur mit dem Kopf schütteln.
 
Demokratisch ist heute alles möglich...

Du kannst ja niemanden dazu zwingen, Position zu beziehen. Interessant wäre nur- wie hat man versucht alle 113800 Kollegen zu erreichen?

Oder ist es hier ev. so wie bei der SPD. Da entscheiden auch die Mitglieder über die GroKo und nicht der Bürger, der den SPDler gewählt hat.

Demokratisch ist alles möglich.

Elisabeth (Pro-Kammer)
 
ich hätte gerne mitgemacht! ;-) Habe aber nicht rauskriegen können, nach welchem Kriterien die Einrichtungen ausgesucht wurden, die da befragt wurden. und wer dort die PDL's sind...
 
Also ich bin aus Bayern und bin nicht befragt worden!
 
Ich auch nicht. Überhaupt- ich kenne keinen einzigen, der befragt wurde! Muß mal gucken, welche Einrichtungen man sich da ausgesucht hat...
 
Gleiches Phänomen in S-H: ich kenne auch keinen, der befragt wurde..... und ich dachte, ich kenne schon so einige:gruebel:
 
Lasst uns dies jetzt bitte nicht zu Ende denken. Es wäre der Anfang der neuen Fremdbestimmung für die Basis der Pflege.

Elisabeth
 
Naja, es ist eben eine Stichprobe. Wird bei den Erhebungen z.B. des Mikrozensus auch nicht anders gemacht und da ist die Stichprobe auch nicht viel höher.
Oder bei Trends am Wahlabend. Da haben wir auch keine Vollerhebung über alle Wahlbeteiligten. Und trotzdem hat das ganze Repräsentativität.
Wären alle beruflich Pflegenden registriert, wäre eine Wahl mit Vollbeteiligung natürlich deutlich leichter machbar. So müßte man erst die Daten von den Arbeitgebern abfragen.. und da sehe ich schon Schwierigkeiten mit dem Datenschutz. Ich weiß also gar nicht, welche andere Möglichkeit man aktuell hat, daß am Ende alle (und auch nur die) Wahlberechtigten erreicht werden.

Daß ver.di gegen eine Kammer ist, das wissen wir ja. Mir gefällt diese generelle oppositionelle Haltung der Gewerkschaft leider nicht. Geld schön, Urlaub über dem gesetzlichen Mindesturlaub auch, aber das ändert nichts an der beruflichen Identität und zielt letztendlich nur auf Forderungen und wenig auf Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen. Die werden doch mit jeder Verteuerung der Arbeitskraft eher schlechter. Professionell Pflegende müssen eine Antwort darauf finden, wie sie mit den Rahmenbedingungen fachlich klar kommen und wie sie selbst darauf Einfluß nehmen können. Das leistet ver.di nicht. Ich halte Gewerkschaften durchaus für wichtig, aber Geld ist nunmal nicht alles.
 
Lasst uns dies jetzt bitte nicht zu Ende denken.

Elisabeth
Doch, genau das denke ich mal zuende. bin gespannt, was bei rauskommt... ;-)
hyporg: Eine Stichprobe soll repräsentativ sein für uns? Warum kenne ich keinen einzigen, der dazu befragt wurde- (und ich bin gut vernetzt...)?Auf welcher Basis ist man zu dem Ergebnis gekommen, daß die Hälfte von uns eine Pflegekammmer wollen?
Sorry, aber ich komme mir schon ein klein wenig vera...vor!
 
Und bei Trends wissen wir, dass diese nur Hypothesen sind und net so eintreffen müssen. Man muss also damit rechnen, dass geklagt wird gegen die Zwangsmitgliedschaft.

Und Verdi ist nicht gegen die Kammer sondern gegen die Art und Weise, wie man für die Kammer wirbt. Der wirkliche Auftrag der Kammer "optimale Versorgung des Bürgers" wird konsequent unter den Tisch gekehrt. Dafür konstruiert man Zusammenhänge zu Aufgaben, die bei den Gewerkschaften und dem Staat liegen. Man bemächtigt sich geradezu derer Interessen und verkauft sei als seine eigenen. Man suggeriert, dass die Kammer die Probleme lösen wird an denen Verdi und Co. sich bisher die Zähne ausgebissen haben.

Geld ist nicht alles- wohl war. Aber ohne Geld ist alles nix, sagt der Volksmund. Wir können es drehen und wenden, es bleibt dabei: die Mehrheit der 1,2 Mill. interessiert nun mal nur die Personalzahl und der Lohn. Das lässt sich nun mal nicht weg diskutieren.

Ehrlichkeit finde ich nicht, wenn es um die Kammer geht. Egal ob es um die Diffamierung von Kritikern geht oder die Aufklärung der Basis. So langsam muss man sich fragen- wer verfolgt da welche Ziele? Ich befürchte, wie werden ein böses Erwachen erleben.

Elisabeth
 
Wird das jetzt ein parallel wieder gegen Kammerthread mit den selben Argumenten der beiden Protagonisten und wieder ohne eigene Ideen und Alternativvorschläge?

Ich finde es schon arm, gegen die Kammer zu wettern, aber selbst keinen besseren Vorschlag zu haben.

Wenn den Kammergegenern nicht mehr einfällt, haben die Kammerbefürworter eigentlich schon gewonnen.

Ich bin kein Kammerbefürworter, sehe aber keine andere Alternative, eine Standesvertretung mit Gewicht zu schaffen - so konkret ist die Wirklichkeit!

Ihr beiden Kammergegner werdet keinen auf eure Seite ziehen können, ohne dass ihr eine Alternative aufzeigt.

Wir werden doch nicht über die Zuverlässigkeit von Microzensusumfragen hier diskutieren wollen, das ist doch lächerlich, deren Genuigkeiten bzw. Ungenauigkeieint sind doch tausendfach belegt - also Bitte.

Wenn man solche Argumente ins Feld führen muss, scheint alles ganz schön dünn zu sein.
 
Es gibt keine Alternative zur Kammer. Es scheitert nun mal an dem Willen zur Eigenaktivität. Es geht nur mit einem Zwang. Von daher erübrigen sich eigentlich jegliche Befragungen.

Wobei- die vielbeschworene Qualität ist auch so eine leere Worthülse. Dabei ist es egal, wer das Argument nutzt. Gemeint ist nie der Pat./Bew. oder Pflegebedürftige.

Elisabeth
 
Also ich bin aus Bayern und bin nicht befragt worden!

Ich stamme nicht aus dem Freistaat, lebe und arbeite aber seit Jahren dort und meine Abteilung wurde für die Umfrage ausgewählt. Natürlich habe ich meine Möglichkeit zur Stimmabgabe in Anspruch genommen. (Ich hatte niemanden bestochen o.ä., um unter den Auserwählten zu sein!)

Also, auch wenn Ihr mich nicht persönlich kennt und ich Euch genauso wenig - die Stimmen sind nicht erfunden worden. Die Abstimmung fand statt.
 
Dann müsstest ja heraus bekommen können, nach welchen Kriterien die Stationen ausgewählt wurden.

Elisabeth
 
Danke für den Einblick. Ich verkneif mir jetzt eine Bewertung. Schön aber die Einsicht, dass es noch ein große Manko gibt bezüglich der Informationen zur Kammer. Wobei zu hoffen bleibt, dass da dann net Hoffnungen geweckt werden, die die Kammer nicht erfüllen kann und will.

Elisabeth
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für den link,Claudia

Da die Befragung für sich in Anspruch nimmt repräsentativ zu sein, lassen sich interessante neue Erkenntnisse aus den Daten gewinnen.

Ich zitiere jetzt mal direkt aus dem Abschlussbericht:

Tabelle 3.15: Abgeschlossene Zusatzqualifikationen​
(Mehrfachantworten möglich, Basis: 1118 Befragte)​
Ungewichtet

Prozent​
Fachweiterbildung 35%
Weiterbildung Praxisanleiter/in 19%
Leitungsqualifikation 24%
Weiterbildung Lehrer/in für Pflegeberufe 1%
Pflegebezogenes Studium 4%
Sonstiges 13%
Nein, keine Zusatzqualifikation 30%
Keine Angabe 5%

Gesamt 1.427 131%​
TNS Infratest Sozialforschung 2013

Quelle:http://w3-mediapool.hm.edu/mediapoo...ge1_Pflegekammer_Bericht_Infratest_021213.pdf

Das bedeutet u.a.:

jede 3. Pflegekraft hat inzwischen eine Fachweiterbildung absolviert
jede 5. ist Praxisanleiter(in)
jede 4. hat eine Leitungsqualifikation, wenn der Trend so weitergeht, werden wir bald alle eine Leitungsfunktion ausüben
70 % aller Pflegekräfte haben mindestens eine der oben angeführten Zusatzqualifikationen

Ich glaube wir müssen uns keine Sorgen um die Pflege machen, die Kammern sind eigentlich überflüssig...:mryellow:
 

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Womit wir mal wieder einer Bestätigung hätten für...
- nicht die Basis sondern die Bildungselite ist berufspolitisch engagiert
- nach wie vor existiert das Prinzip der Mutter Oberin- die hat es zu richten

Elisabeth
 
nicht die Basis sondern die Bildungselite ist berufspolitisch engagiert
...ich würde statt "engagiert" "interessiert" oder "informiert" verwenden. Auch in den Gruppen gab es ja Personen, die keine Meinung hatten.
Aber es zeigt schon deutlich, daß der Großteil der Basis gar kein Interesse hat an "solchen" Themen - nicht mal so viel, daß man den Fragebogen zurücksendet und "keine Meinung" ankreuzt.
Welche Konsequenz soll daraus resultieren? Daß die Interessierten als Minderheit deshalb ihre Ziele nicht weiterverfolgt?

Da die Befragung für sich in Anspruch nimmt repräsentativ zu sein, lassen sich interessante neue Erkenntnisse aus den Daten gewinnen.
Ist eine witzige Interpretation :-) , den Witz versteht unter Umständen aber nicht jeder.
 

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