Die SPD ist gegen die Pflegekammer? Hast Du kürzlich mal nachgeguckt welche Partei seit Jahrzehnten die Politik in Rheinland-Pfalz bestimmt?
Argument 1 entkräftet!
Nicht entkräftet: In Niedersachsen steht die SPD nicht zu ihrem Wort und will erst mal eine Kommission gründen. Wieviel Hinhaltetaktik soll der pflegerische Berufsstand noch ertragen? Entkräftung entkräftet.
Es geht in erster Linie um die Grundrechte der Pflegekräfte, nicht um die des Pat. Aber passend, dass Pflege ersteinmal wieder an den Pat. denkt und nicht an sich selbst. Es lebe unser Helfersyndrom!
Wenn Du aber schon so einen tollen Vergleich bringen musst. Es gibt, trotz Ärztekammer genug Ärzte die bei Abrechnungen betrügen, oder unnötige Operationen durchführen. Das hat die Ärztekammer auch nicht zu verhindern gewusst.
Argument 2 enkräftet!
Das unterscheidet uns vielleicht. Die Legitimation für die Pflegerische Selbstbestimmung per Pflegekammer speist sich aus der Verantwortung für die Patienten und Pflegebedürftigen. Das ist kein "Helfersyndrom", sondern eine "professionelle Haltung" und durchaus ehrenwert.
Aber ich gebe Dir insofern Recht, dass Rechtsbruch dadurch nicht ausgemerzt werden kann, aber dennoch: "Sie [Kammern] verhindern die Flucht in die Anonymität, die oft die Grundlage für rechtsmissbräuchliche Praktiken darstellt. Schließlich dienen das von den Selbstverwaltungskörperschaften erlassene Berufsrecht und die von ihnen ausgeübte Berufsaufsicht in vielfältiger Hinsicht dem Schutz der Verbraucher." (Hanika, Heinrich 2012:
Pflegekammern im europäischen Kontext; in:
Heilberufe Science; 3:6).
Entkräftung und entkräftet.
Kann es vieleicht sein, dass Kammerrecht in Portugal und der Slowakei ein anderes ist? Das dort eine andere Rechtslage besteht? Außerdem Gründungen die über 10 Jahre zurückliegen kann man schon als "antimodern" bezeichnen. Wenn dieser Begriff so überhaupt gefallen ist. Bitte um Quelle!
Argument 3 entkräftet!
Quelle? Einfach googlen: z. B. "Verdi macht Front gegen Pflegekammer" unter
https://www.bibliomed.de/news/-/content/detail/909615.
Wir könnten jetzt eine Debatte über eine Definition von "modern" führen. Ich erspare es den Lesern. Wer die Entkräftung dieser Entkräftung dennoch verfolgen möchte, kann unter dem Begriff "Moderne" (bei Pflegekammern kann man sicher nicht das Adverb "modern" vom Begriff "Mode" ableiten) nachsehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Moderne. Entkräftung entkräftet.
Hier geht es um die Zwangsmitgliedschaft. Das ist nunmal im höchsten Maße undemokratisch. Da können auch die nettesten Worte nicht helfen. Die wollen mein Geld und ich kann es nicht verhinderb und ich habe nicht mal was davon.
Außerdem, ich habe Zahlen mitbekommen, dass in RLP bis dato keine 10000 Pflegenden abgestimmt haben. Da die Abstimmung beendet ist, werden es auch nicht mehr. Also würde wieder einen absolute Minderheit über den Willen der Mehrheit entscheiden und das ist nunmal undemokratisch! Es Quorum hätte da diesem Argument mächtig Wind aus den Segeln genommen.
Argument 4 entkräftet!
Dann wäre ja auch jeder Tarifvertrag undemokratisch, denn er wird mit Zwang errungen (was ich durchaus befürworte), und er wird durch eine Minderheit erkämpft (ein Dilemma, dass durch ein zunehmendes Berufsbewusstsein u. a. durch Fortbildungspflichten gemildert werden würde).
Und von wegen "Die wollen mein Geld...". Die Ärzte zeigen, wie man an Dein Geld kommt, nämlich mit dem ganzen Packet: Ärztekammer, Wissenschaftliche Fachgesellschaften, Marburger Bund, kassenärztlich Vereinigung usw. Und die Pflege will jetzt auch alle Register ziehen. Aber ver.di zieht nicht mit.
Und von wegen "undemokratisch". Bei jeder demokratischen Wahl hat jeder das Recht, keine Wahl zu treffen. Es ist ja keine Zangswahl. Stimmenthaltung ist auch eine selbst getroffene Entscheidung. Es wird ja auch niemand daran gehindert.
Entkräftung total entkräftet.
Seit wann wird die Tarifpolitik in der Pflege von der tariflichen Lohnentwicklung abgekoppelt? Im Tarifgebiet Länder / Bund & Kommunen nicht. Bei Kirchens hat die Gewerkschaft das Problem des 3. Wegs und bei den Privaten gibt es immer mehr Haus- bzw. Konzerntarifverträge. Nur leider kann ver.di hat nicht viel machen, wenn eine Klinik aus dem Tarifverbund mit dem VKA aussteigt. Dann hilt nur ein Haustarifvertrag. Diese spiegeln dann halt den Orgagrad in der Klinik wieder.
Bitte genauer lesen. Das ist nicht meine Aussage, sondern eine Aussage von Westerfellhaus im Jahre 2011.
Aber da Du den dritten Weg schon ansprichst. Im evangelischen Krankenhaus Oldenburg ist der Ausstieg aus dem dritten Weg gelungen, allerdings nicht, wie in vielen Medien verbreitet wird, weil ver.di so stark war, sondern weil die Ärzte eine Anzeige mit dem ungefähren Inahlt "soundsoviele Ärzte suchen neuen Arbeitsplatz" geschaltet hatten und die Geschäftsführung vor einem Desaster gestanden hätte, wenn sie keine Ärzte mehr gehabt hätten. Ver.di sollten die Pflegenden unterstützen, in jeder Hinsicht mehr politisches Gewicht zu bekommen. Dann können die Pflegenden ver.di auch helfen, mehr Druck auszuüben.
Beweise?! Das ist nur eine Behauptung die Du nicht beweisen kannst. Ich kann das Gegenteil auch nicht beweisen, in sofern lohnt es sich nicht darüber polemisch zu debatieren!
Wenn Elisabeht erklärt, "Wer wird schon am eigenen Ast sägen auf dem man sitzt", wenn es darum geht, dass eine Drohung gegenüber ver.di ausgesprochen wurde, dass man nötigenfalls eine Spartengewerkschaft a la Marburger Bund gründen könnte, habe ich doch nichts zu beweisen. Ich verweise aber darauf, dass daraus ein Argument gegen die Pflegekammer gedreht wurde, auch wenn dieses Säbelrasseln ursprünglich gar nicht im Kontext einer Pflegekammer stand. Man könnte auch sagen, dass Elisabeth - Verzeihung - Argumente an den Haaren herbei gezogen hat. Insofern gebe ich Dir Recht, dass hier Polemik im Spiel ist.
Es gibt innerhalb ver.di genug Diskussionen zur Pflegekammer und vor allem mit Mitgliedern. Da ich auf Bezirksebene aktiv bin, kann ich das bestätigen. Nur weil die aktiven ver.dianer nicht von der Kammer zu überzeugen sind und das kritisch betrachten heißt es noch lange nicht, dass es keine ehrlichen Diskussionen gibt.
Stimmt. Habe inzwischen namentliche Diskussionsbeiträge von ver.di-Mitliedern auf ver.di's facebook-seite gefunden: Bitte unter
https://www.facebook.com/verdi.2.0?filter=2 um den 18.03.13 nachlesen. Diese Kolleginnen und Kollegen fühlen sich offenbar von ver.di unfreiwillig (ich könnte es auch polemisch mit dem Begriff "zwangweise" belegen) für eine Politik vereinnahmt, die ver.di "nichts angeht". Ich zitiere nur.
Auch Ihr Kammerbefürworter solltet einsehen, dass es verschiedene Meinungen gibt und dass nicht jeder der gegen die Kammer ist, ein Feind der Pflege ist.
Aber gegen Stimmungmache dürfen wir uns schon verteidigen, oder? Siehe "Verdi macht Front gegen Pflegekammer" unter
https://www.bibliomed.de/news/-/content/detail/909615. Wer macht hier die Front auf?
Ich bin sogar überzeugt, dass die Kammergegner der Pflege was gutes tun. Sie wollen sie vor einem kapitalen Fehler bewahren!
Ehrlich, dass ist mir nach den vielen tiefergehenden Argumenten einfach zu pauschal.
Die Mitglieder innerhalb des Fachbereiches 03 in ver.di kommen alle aus den Bereiches Pflege/Rettungsdienst etc. Es sind natürlich nicht nur Pflegekräfte, aber zum Großteil. Die Pflege hat ein starkes Übergewicht im 3er. Also nicht mit Fremdbestimmt.
Daniela Lange, ver.di-Mitglied, glaubt nicht, dass die Mehrheit der Pflegenden bei ver.di gegen eine Pflegekammer ist. Sie verlangt eine Mitgliederbefragung (siehe
https://www.facebook.com/verdi.2.0?filter=2). Nehmt Eure eigenen Leute ernst und fragt sie direkt selbst.
Traurig für Dich, oder? Es gibt halt Pflegekräfte die nicht wie Lemminge brav hinterherlaufen und blindlinks in den Abgrund stürzen. Damit haben die Kammerbefürworter sicher nicht gerechnet, deswegen auch deren teilweise sehr heftigen Reaktionen gegenüber Andersdenkenden! (komisch, da habe ich doch wieder so einen bööösen Vergleich), der kommt mir immer wenn ich gewisse Reaktionen und Äußerungen im Zusammenhang mit einigen Kammerbefürwortern lese. Damit meine ich jetzt aber Menschen die ich persönlich kenne, nicht virtuelle Diskussionspartner.
Traurig für mich ist, wenn sich Berufsgangehörige kategorisch gegen mehr Einfluss des Pflegeberufsstandes über den gewerkschaftlichen Einfluss hinaus wehren.