Hallo Elisabeth!
Ich finde es bewundernswert, wie du immer wieder versuchst, unser Berufsbild in ein gutes Licht zu rücken.
Da es mir in meinem ganzen Berufsleben immer gut ging und ich selten mit Überlastung oder Ungerechtigkeiten zu tun hatte, möchte ich mal beginnen.
In meinem Haus genieße ich eine sehr hohe Wertschätzung, weil ich mich in viele Dinge eingemischt habe und meinen Mund zur passenden Gelegenheit aufgemacht habe.
Allerdings hat mir meine Arbeit im OP immer sehr viel Spass gemacht und das hat sich auch auf meine Leistung ausgewirkt. So hatte ich mir relativ schnell den Respekt der Ärzte erarbeitet, der bis heute anhält.
Nun, als Leitung seit 1.5 J. merke ich die Wertschätzung, weil sich die Ärzte mit mir fachlich auf Augenhöhe unterhalten und meine Einwände und Anmerkungen berücksichtigen und respektieren.
Wir im OP arbeiten bei uns im Haus auf einer "Insel", da wir einen eigenen Trakt haben. Aber es erfüllt mich mit Stolz, wenn ich
durch das Haus laufe und mich fast jeder erkennt. Das war auch schon so, als ich noch keine Leitung war.
Ich musste sogar einmal meine Bewerbung zur stv. OP-Leitung auf Wunsch der CÄ zurückziehen, weil sie mich nicht aus dem Saal haben wollten. 10 Jahre habe ich bei uns Mitarbeiter angelernt und daraus gute bis sehr gute Mitarbeiter gemacht.
Z. B. gibt es bei uns Instrumente, die meinen Namen tragen, weil ich den Anstoß zur Umarbeitung desselben gemacht habe.
Im Dienstplan gibt es hinterlegtes Kürzel für eine bestimmten Dienst, der meinen Namen trägt, weil ich diejenige war, die diesen Dienst eingeführt hat. Aus einer Not heraus, weil ich alleinerziehend war und nur mit diesem Dienst auch mal zum Spät-
dienst beitragen konnte.
Bei der Standardisierung der OP-Abläufe und der dafür gebrauchten Materialien war ich schon vor Jahren die Ansprechpartnerin für die GF. Bei allen Verhandlungen, die fachlich für den OP wichtig sind, wurde und werde ich um Rat gefragt.
Abschließend muss ich sagen, dass ich es nie besser, als mit diesem Haus treffen konnte:
Keinen Wochenenddienst, Nachtdienst, Ruf-oder Bereitschaftsdienst. Und das seit 22 Jahren!!
Immer genügend Personal im Saal. Meistens pünktlich Dienstschluss, egal ob früh oder spät.
Viele Vergünstigungen, die uns unser AG zur Verfügung stellt.
Ein Betriebsrat, der hinter dem Personal steht und sich nicht scheut auch mal mit der GF auf Konfrontationskurs zu gehen.
Bezahlte Fort- und Weiterbildungen mit Übernachtungen und Reisekosten für alle MA.
Eine GF, der das Wohl aller MA am Herzen liegt, was sie immer wieder unter Beweis stellt.
Ich hoffe ihr könnt mir mein Loblied verzeihen, aber es entspricht den Tatsachen. Ich kann einfach nicht jammern, weil ich, trotz persönlicher und privater Probleme, immer gerne arbeiten gegangen bin und das bis zum heutigen Tag.
LG opjutti