Mindestlohn

Elisabeth Dinse

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Beruf
Krankenschwester, Fachkrankenschwester A/I, Praxisbegleiter Basale Stimulation
Akt. Einsatzbereich
Intensivüberwachung
Wieviel ist Pflege wert?
Kabinett segnet Pflege-Mindestlohn ab

Berlin - Auf dem Bau, in Großwäschereien und dem Elektrohandwerk gilt er bereits - nun bekommen auch die rund 800.000 Beschäftigten in der Pflegebranche einen gesetzlichen Mindestlohn. Die entsprechende Rechtsverordnung passierte am Mittwoch das Bundeskabinett. Ab dem 1. August erhalten die Pfleger in Altenheimen und der ambulanten Krankenpflege demnach im Westen mindestens 8,50 Euro und im Osten 7,50 Euro pro Stunde.

Die Mindestlohn-Verordnung gilt nach Angaben des Arbeitsministeriums nur für Arbeitnehmer, die überwiegend "Grundpflegeleistungen" erbringen. Dazu gehören etwa das Waschen der Patienten, Hilfe beim Anziehen oder Treppensteigen sowie die Zubereitung von Mahlzeiten und das Füttern. Ausgeschlossen bleiben hingegen reine Haushaltshilfen sowie Auszubildende und Praktikanten.
...
Ab August: Kabinett segnet Pflege-Mindestlohn ab - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

mindestlohn.de ~ Mindestlöhne in Deutschland

Vielleicht ist es doch der falsche Beruf. Ein Postmitarbeiter kann im Osten immerhin 50 Cent mehr verdienen, wenn man Post austrägt, werden es sogar noch mal 1 Euro mehr.

Wieviel ist unserer Gesellschaft Pflege wert?

Elisabeth
 
15.07.10: Schwesig kritisiert geringeren Pflege-Mindestlohn im Osten
Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Manuela Schwesig hat den geringeren Mindestlohn für Pflegende in Ostdeutschland kritisiert. „Wir versuchen unseren jungen Leuten diesen Berufs schmackhaft zu machen, da ist es wenig hilfreich, wenn sie erfahren, dass ihre Arbeitsleistung im Osten mit 7,50 Euro einen Euro weniger pro Stunde zählt als im Westen“, sagte Schwesig gestern Abend in Schwerin. Zwar sei die Einführung der Lohnuntergrenze grundsätzlich zu begrüßen, da sie dazu beitragen könne, gut ausgebildete Fachkräfte im Land zu halten. Die beschlossene Differenzierung des Mindestlohns nach Ost und West stelle aber eine Gefahr für die neuen Bundesländer dar und verschärfe den Wettbewerb um Pflegekräfte unnötig.
Bibliomed - News

Elisabeth
 
Wie reagiert Deutschland auf den Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal??

"gut ausgebildete Fachkräfte" sollen für die paar Euros arbeiten... da sieht man mal wieder, das die meisten Menschen null Ahnung haben von dem Aufgabenprofil einer GuK / AP...:twisted:
 
Und wieder muss ich schreiben, würden alle Pflegekräfte sich Registrieren lassen, könnten wir es schaffen, eine Pflegekammer zu bekommen, doch wir werden ausgedrückt wie eine Zitrone, wenn die Pflege nicht endlich aktiv wird.

Sich mal richtig umfassend auf Webseiten informieren (Pflegerat, Fördervereine Gesundheitspflegekamme, Registrierung beruflich Pflegender) usw. dass ist jetzt angebracht.

2011 soll ein Gesetz verabschiedet werden dass Polnische ambulante Pflegedienste Sitz in Polen, in Deutschland ihre Pflegekräfte auf den Markt bringt.

Könnte ihr euch vorstellen was dann mit den deutschen Pflegediensten passiert, die können preislich nicht mithalten.

Die Pflege von der Sicht der Wirtschaftlichkeit ist doch ein gutes Geschäft, sie werden weiter unsere Löhne drücken, sie werden sich noch viel mehr einfallen lassen damit die, die ganz oben sitzen richtig gut verdienen. Und niemand von den Herrschaften da oben soll mir kommen und sagen wir hätten ja immer Lohnerhöhung bekommen, dann verweise ich mal darauf was wir alle erarbeiten müssen um täglich überleben zu können.

Erhöhung von Strom und Heizkosten
Erhöhung der Krankenkassenbeiträge
Erhöhung von Benzin

Und so weiter und so fort……..

Im übertragenen Sinn sind wir doch richtig gute Schafe die fleißig ihre Arbeit machen, und wenn unser Fell gewachsen ist, wird es wieder abgeschnitten smile. Meckern nützt überhaupt nichts, aktiv dagegen etwas tun, nur dass kann unseren wertvollen Beruf, der von unserer Gesellschaft in jeder Hinsicht gebraucht wird, wieder aufwerten und vor allen Dingen abgesichert werden vor solchen Leuten die uns ausbeuten wollen.

Gruß

Nora
 
Nora, ich muss wieder schreiben, dass die Pflegekammer nix mit der Bezahlung der Pflegekräfte zu tun hat.

Dein Engagement in allen Ehren, aber bitte verwechsel die "Vereine" nicht.

Bezahlung = Gewerkschaft
Standesvertretung = Pflegekammer

Ich habe übrigens meine Nachzahlung gemäs TVÖD bekommen - sind ganze 13,14 mehr im Monat - was soll ich nur mit der Kohle machen? Ausnahmsweise habe ich mal den Nettobetrag genannt, damit ich es so richtig auskosten kann.
 
Der Kampf um den kleiner werdenden Einnahmekuchen bei steigenden Ausgaben wird in die nächste Runde geschickt: Pressemitteilungen - DKG e.V.

@narde- wir brauchen dringend beides:
- eine eigene Standesvertretung, die dafür sorgt, dass Aufgaben definiert werden,die nur von Pflegefachkräften ausgeführt werden dürfen und
- eine eigene Gewerkschaft, die sich nur um die Bedürfnisse von Pflegekräften kümmert.

Aber ich gehe jede Wette ein- eher stürzt der Mond auf die Erde als das Pflege sich engagiert für ihre eigenen Bedürfnisse.

@Nora111 Jeder bekommt, was er verdient: 8,50 und 7,50. Ist bitter- aber wenige können nun mal nicht die Welt verändern. Sie können aber bei zuviel Engagement ausbrennen.

Elisabeth

PS Wie bringe ich die Pflege auf die Beine ist wohl einen eigenen Thread wert. *grübel* Wobei? Hatte ich da nicht schon mal einen eröffnet? Mir ist bald so. Mir fällt nur der Titel nicht ein. Vielleicht kann sich ja jemand erinnern.
 
@ Elisabeth:

Meinst Du den "Bist Du schon organisiert, oder überlegst Du noch?"

Ich kann es immer noch nicht mit dem Thread verlinken. Vielleicht kann mir einer der admins per PN eine Bedienungsanleitung schicken?
 
Ne, der war viel älter. Hab jetzt mal mit Desinteresse gesucht und ich glaube, dies müsste der Richtige sein: http://www.krankenschwester.de/foru...ufspolitik-kein-thema-fuer-pflegekraefte.html . Der ist noch offen und damit bestesn geeignet zum Thema: Desinteresse an Berufspolitik- zu diskutieren. Wie man sieht: ein endloses Thema... leider.

Elisabeth

PS: Ich kopier einfach die URL. Wenn ich ein Wort mit einer URL unterlegen will (wo das Wort steht und wenns draufklickst kommst zum Link) dann markier ich das Wort und klick auf das Icon unter dem Smilie. da öffnet sich dann ein Fenster und hier kann ich dann die Linkadresse eingeben- enter und der Rest funzt von allein.
Ich hoffe, ich habs halbwegs verständlich erklärt. *duckundweg*
 
Zuletzt bearbeitet:
Nora, ich muss wieder schreiben, dass die Pflegekammer nix mit der Bezahlung der Pflegekräfte zu tun hat.

Dein Engagement in allen Ehren, aber bitte verwechsel die "Vereine" nicht.

Bezahlung = Gewerkschaft
Standesvertretung = Pflegekammer

Ich habe übrigens meine Nachzahlung gemäs TVÖD bekommen - sind ganze 13,14 mehr im Monat - was soll ich nur mit der Kohle machen? Ausnahmsweise habe ich mal den Nettobetrag genannt, damit ich es so richtig auskosten kann.

hallo narde

ich sehe dass anders, denn auch die Ärztekammer hat sich im Streik mit dem Marburger Bund zusammen gesetzt und verhandelt was für die Ärzte gemacht werden kann.

Ich verwechsel dass nicht , denn ich habe dass schon verstanden was du mir letztens geschrieben hast.
Wir brauchen die Pflegekammer damit diese sich mit der Gewerkschaft für uns stark macht. Berufspolitik gehört dazu!!!!!

Ich telefoniere schon die ganze Woche mit Leuten die sich Berufspolitisch für uns stark machen wollen und dass sind Menschen die schon Jahre für uns kämpfen. Somit habe ich diese Information mir nicht aus den Finger gezogen und möchte auch hier nicht ständig etwas verwechseln.

Genau diese Punkte die Elisabeth angeführt hat waren diese Woche Thema und deshalb habe ich dass auch geschrieben.
 
Die Ärztekammer ist nicht aktiv in den Tarifverhandlungen. Sie schafft lediglich die Grundlage für eine eindeutige Aufgabenfestlegung. Der MB ist in den Tarifverhandlungen aktiv. Er kann sich sicher sein, dass ihm solche Fauxpas, wie verdi sie passieren, erspart bleiben. Er weiß, dass die Vorgaben der Ärztekammer verhindern, dass der AG sich aus der Problematik löst indem er das Personal maximal reduziert und Arbeiten als unwichtig erklärt bzw. an Laien delegiert, nur um Ausgaben zu limitieren.

Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen Kammer, Verband und Gewerkschaft deutlich zu kommunizieren.

Elisabeth
 
Der Kampf um den kleiner werdenden Einnahmekuchen bei steigenden Ausgaben wird in die nächste Runde geschickt: Pressemitteilungen - DKG e.V.

@narde- wir brauchen dringend beides:
- eine eigene Standesvertretung, die dafür sorgt, dass Aufgaben definiert werden,die nur von Pflegefachkräften ausgeführt werden dürfen und
- eine eigene Gewerkschaft, die sich nur um die Bedürfnisse von Pflegekräften kümmert.

Aber ich gehe jede Wette ein- eher stürzt der Mond auf die Erde als das Pflege sich engagiert für ihre eigenen Bedürfnisse.

@Nora111 Jeder bekommt, was er verdient: 8,50 und 7,50. Ist bitter- aber wenige können nun mal nicht die Welt verändern. Sie können aber bei zuviel Engagement ausbrennen.

Elisabeth

PS Wie bringe ich die Pflege auf die Beine ist wohl einen eigenen Thread wert. *grübel* Wobei? Hatte ich da nicht schon mal einen eröffnet? Mir ist bald so. Mir fällt nur der Titel nicht ein. Vielleicht kann sich ja jemand erinnern.


Hallo Elisabeth

du hast Recht jeder bekommt was er verdient!!!!

Ausbrennen, sich aufopfern oh nein dass muss wirklich nicht sein.

Liebe Grüße

Nora
 
Mensch, mensch, mensch,

wenn alle die jammernden ogranisiert wären, was könnten wir alles :boozed:erreichen???:verwirrt: Mir wird ganz schwindelig wenn ich darüber nachdenke.

Schade - jetzt bin ich aus meinem Traum aufgewacht.:bussis:
 
wenn alle die jammernden ogranisiert wären, was könnten wir alles :boozed:erreichen???:verwirrt: Mir wird ganz schwindelig wenn ich darüber nachdenke.
Bei 32.000 Usern - ein schöner Traum...
 
Um mal auf das Thema Mindestlohn wieder zurückzukommen:
die Summen, die da genannt werden, dienen dem Schutz ungelernter oder angelernter Pflegekräfte.
Pflegefachpersonal verdient i.d.R. deutlich mehr. Das auch das vielleicht nicht gerecht, ausreichend, angemessen oder was weiß ich ist, ist dann noch ein anderes Thema.
Gruß
Philipp Tessin
 
Wo steht das? Die Aussage vezog sich auf Tätigkeiten. Tätigkeiten, die zum Berufsbild Krankenpflege gehören.

Mir ist ein Dall bekannt, dem vor kurzem ca. 1300 € brutto angeboten wurden. Der Kollege hat ungläubig nachgefragt, ob man sich vielleicht geirrt hätte und Netto meinte. Ihm wurde beschieden: nein, 1300 € Brutto. Der Kollege hat dankend abgelehnt. So nötig hätte er es denn nun doch nicht.

Was wollen wir wetten, dieser Arbeitsplatz wird besetzt werden. Denn es gibt immer noch Kollegen, die für einen Arbeitsplatz vor der heimatlichen Haustür ihre Seele verkaufen. Die entsprechenden AG freuts.

Elisabeth
 
Also ich kenne keine gelernte Pflegefachkraft, die für 8,50 € arbeiten würde. Auch keine Pflegehilfskraft. Ich selber würde mir dafür noch nicht mal die Jacke ausziehen.

Und wenn eine Pflegefachkraft dafür arbeitet, dann ist Sie das selbst schuld.

Ich würde gar keinen zu diesem Gehalt einstellen, da ich dann davon ausgehen müßte das diejenige entweder kein Selbstbewustsein hat oder nicht mehr wert ist. Wer gute Leute haben will, der mus auch gut bezahlen.

lg
 
Zuletzt bearbeitet:
mir wurde vor ca. 4 jahren ein "tolles Angebote gemacht.
ein Arbeitsplatz als stellvertr. PDL in Vollzeit in einem Pflegeheim.
Überstunden wurden erwartet und vorrausgesetzt.

Arbeitszeit 182 St. monatlich
Überstunden, Schichtzuschläge, Urlaubs + Weihnachstgeld
werden mit dem Gehalt abgegolten.
Noch dazu, um die PDL zu entlasten nur Spätdienst

Gehaltsangebot, nicht verhandelbar

1350, 00 € BRUTTO

ein so tolles Angebot habe ich mir doch tatssächlich entgehen lassen.

Examinierte Pflegekräfte bekamen brutto ein Gehalt inclusive aller Zuschläge je nach Alter:

von
735 € bis 825 € brutto.
Überstunden werden nicht vergütet oder abgefeiert.

Die haben nicht verstanden als ich aufgestanden und gegeangen bin.
Am nächsten Tag wurde gefrragt wieseo ich abgelehnt hätte.

Meine Antwort darauf: Dafür bewege ich noch nicht einmal eine POhälfte.

Und das, obwohl Hartz4 immer näher kam.

silverlady
 
Du scheinst eine seltene Ausnahme mit einer gut florierenden Einrichtung zu sein. *g* Die roten Zahlen lassen sich nun mal am besten auf dem Rücken von ... Pflegekräften sanieren.

die Mitarbeiter sind das Kapital der Firma und dementsprechend zu pflegen. Und dazu zählt auch, dass das Gehalt stimmt. Wenn ich gute Pflege verlange (auch Doku und Bereitschaft zur Mehrarbeit u. ä.) muss das entsprechend bezahlt werden.

Und rote Zahlen saniert man am besten mit guten Mitarbeitern, den die sind die Werbung für den Pflegedienst.

lg