Planlose Kollegen

  • Ersteller Ersteller Barotrauma
  • Erstellt am Erstellt am
B

Barotrauma

Gast
Hallo zusammen.

Ich muss hier einfach mal etwas loswerden, was mich total sprachlos macht.

Folgende Situation:
Ich komme zur Einarbeitung in ein neues Team. Eine Vollzeit-Beatmete ALS Patientin. Die Kollegin die mich einarbeitet, arbeit dort schon fast ein Jahr.
Geräteeinweisung habe ich kurz vorher erhalten, soweit auch erstmal alles klar.
Die Kollegin erklärt mir dann am Anfang folgendes: "Wir lesen hier alle 2 Stunden die Beatmungsparameter ab, aber frag mich nicht was das hier alles bedeutet, mit sowas befasse ich mich nicht."
Ich war erstmal so perplex, dass ich gar nichts sagen konnte.
Wie kann man den 12 Monate an/mit einer Beatmung arbeiten und nicht wissen, was die Parameter bedeuten, sich noch nicht mal die Mühe machen, wenigstens mal zu schauen was die Abkürzungen bedeuten?
Zum Glück hatte ich vorher (das war meine 1.Beatmung überhaupt) eine WB zum Thema Beatmung gemacht, mir Literatur zugelegt und auch im Selbsstudium das Wichtigste beigebracht.

Als wir dann mit der Grundpflege soweit fertig waren und die Klientin im Rollstuhl saß, habe ich an der mobilen Beatmung die Parameter abgelesen und festgestellt, dass die Patientin dort mit einem anderen Modus beatmet wird (Die Beatmung am Bett ist PCV-TgV(A) und die am Rolli PSV-TgV(A)). Meine Frage: "Schreibt ihr in den Parametern den Beatmungsmodus gar nicht mit auf?" Antwort: "Nein, ist doch sowieso immer das gleiche" Als ich ihr dann erklärte, dass es eben nicht das Gleiche ist, bekam ich zur Antwort: "So was muss ich nicht wissen, ich bin kein Arzt"
Was sie auf meine Frage - warum hier keine Lunge auskultiert wird - geantwortet hat, könnt ihr euch sicher denken.
Meine Frage nach dem Gerätecheck ... Antwort: "Der Nachtdienst trägt die Alarmgrenzen immer ein, wenn er die Kurve vorschreibt, ist ja eh alles eingestelllt, da kann man sowieso nichts verstellen"

Sowas habe ich echt noch nicht erlebt.
Nun weiß ich nicht, was ich machen soll. Im Prinzip könnte es mir egal sein, da ich nur einige Tage im Monat als Springer dort arbeite, aber ich finde sowas einfach fahrlässig und gefährlich.
Soll ich das meiner PDL melden? Irgendwo will ich ja auch keine "Petze" oder ein Kollegenschw... sein und Andere anschwärzen.
Auf der anderen Seite, wäre ich die PDL würde ich es wissen wollen, wobei ich allerdings auch nicht glaube, dass es selbst wenn die PDL es dann weiß, irgendwas daran ändert. Man kann ja niemanden zwingen sich weiterzubilden. Und die Kollegin fragte mich ja während der Einarbeitung, ob ich in meiner Freizeit wirklich soviel Langeweile hätte, dass ich dauernd (ich war da gerade zu einer einzigen WB von sechs Stunden und hatte mich für eine zweite angemeldet) zu irgendwelchen Weiterbildungen rennen würde. :angry:
Das und alles Andere, macht ja ihre Einstellung schon recht deutlich sichtbar.
 
Soll ich das meiner PDL melden?

Kurze Antwort: JA!

...aber: Die Frage ist, ob sich irgendwas daran ändert. Hat ja auch bisher funktioniert...


Das hat auch nix mit Kollegenschwein o.ä. zu tun, sondern schlichtweg mit Fürsorgepflicht für den Patienten. Denn der ist ja im Fall des Falles deinen unwissenden KollegInnen völlig ausgeliefert.


Man kann ja niemanden zwingen sich weiterzubilden
Es gibt so etwas wie Pflichtfortbildungen, also kann man das sehr wohl. Wobei es einen Unterschied zwischen Fort- und Weiterbildung gibt, aber darum geht es ja nicht.
Dass Personal egal welcher Zunft mit Geräten arbeitet, die es nicht bedienen kann, sei es, weil es nicht in die Geräte eingewiesen ist oder keine Ahnung hat was Werte, Grenzwerte usw. bedeuten ist ein absolutes Unding.



Irgendwie fehlen mir da die Worte.
 
Es gibt so etwas wie Pflichtfortbildungen, also kann man das sehr wohl.
Ja, aber die beschränken sich bei den meisten außerkl. Intensivpflegediensten auf die jährlichen Hygiene- und Arbeitsschutzunterweißungen und einen Notfallkurs.
Zumal es auch noch meist so ist, dass dies nicht als Arbeitszeit geltend gemacht werden kann und du niemanden zwingen kannst in seiner Freizeit irgendwas zu machen, was er/sie nicht will.
Und wenn du dann solche verantwortungslosen, unmotivierten Kollegen hast wie Baro schreibt ...
Das ist auch so eine Kehrseite des Pflegenotstands. Jeder stellt ein was er kriegt, ohne mal zu schauen, was er sich da evtl. für unqualifiziertes Personal ins Haus holt.

Sowas habe ich echt noch nicht erlebt.
Nun weiß ich nicht, was ich machen soll
Gibts denn da keine Teamleiterin? Oder ist diese Kollegin etwa auch noch TL? 8O
Bei mir würde so jemand entweder Hausaufgaben und eine Anmeldung für die nächste Weiterbildung bekommen oder aber, wenn er/sie sich weigert oder ich merke, dass meine Anweisung bezüglich füllen der Bildungslücke ignoriert wird, aus dem Team fliegen.
Da hätte ich dann auch die Rückendeckung meiner PDL. Ich übernehme doch nicht für so jemanden die Verantwortung.

Wenn du befürchtest, dass deine PDL nichts unternimmt, kannst du nicht mit eurer Leitung sprechen? Schließlich ist dass ja auch rufschädigend für einen Intensivpflegedienst, wenn mal rauskommt, dass da völlig unqualifiziertes Personal arbeitet.

Irgendwo will ich ja auch keine "Petze" oder ein Kollegenschw... sein und Andere anschwärzen.
Und die Kollegin fragte mich ja während der Einarbeitung, ob ich in meiner Freizeit wirklich soviel Langeweile hätte, dass ich dauernd (ich war da gerade zu einer einzigen WB von sechs Stunden und hatte mich für eine zweite angemeldet) zu irgendwelchen Weiterbildungen rennen würde.
Ganz ehrlich? Bei solchen Kollegen, wäre mir das vollkommen egal, ob die mir sowas dann übel nehmen oder nicht. Soviel Dummheit auf einem Haufen gehört für mich bestraft, sowas dürfte mM nach gar nicht in der Pflege arbeiten oder aber zumindest nicht in der Heimbeatmung.
Wenn ich sowas höre, da schwillt mir echt der Kamm.
 
Ja, aber die beschränken sich bei den meisten außerkl. Intensivpflegediensten auf die jährlichen Hygiene- und Arbeitsschutzunterweißungen und einen Notfallkurs.
Zumal es auch noch meist so ist, dass dies nicht als Arbeitszeit geltend gemacht werden kann und du niemanden zwingen kannst in seiner Freizeit irgendwas zu machen, was er/sie nicht will.
Ja, so ist es. Die Einzige Pflicht-WB ist bei uns der Notfallkurs und selbst da habe ich meine Zweifel, dass man jemanden dazu zwingen kann, da es ja immer Freizeit ist, weil wir keine arbeitszeit dafür bekommen.
Das ist auch so eine Kehrseite des Pflegenotstands. Jeder stellt ein was er kriegt, ohne mal zu schauen, was er sich da evtl. für unqualifiziertes Personal ins Haus holt.
Ja und vorallem, man kann sich etliches "rausnehmen", wo du in jedem anderen Job schon längst für gekündigt worden wärst.
Gibts denn da keine Teamleiterin? Oder ist diese Kollegin etwa auch noch TL? 8O
Doch, die gibt es, aber das ist im Endeffekt genau das Gleiche, die hat auch nicht sehr viel mehr Ahnung als die angesprochene Kollegin und beruft sich dann auf ihre 25 Jahre Berufserfahrung (Notfallambulanz), die laut ihrer Meinung ja genügen.

Wenn du befürchtest, dass deine PDL nichts unternimmt, kannst du nicht mit eurer Leitung sprechen? Schließlich ist dass ja auch rufschädigend für einen Intensivpflegedienst, wenn mal rauskommt, dass da völlig unqualifiziertes Personal arbeitet.
Selbst wenn ich das machen könnte, ohne mir den Unmut meiner PDL zu zu ziehen, glaube ich nicht, dass da wirklich was passieren würde. Zumal in diesem Team keiner arbeiten will und etliche Kollegen schon das Handtuch geworfen haben. Und ich denke mal, dass man einfach froh ist überhaupt jemanden zuhaben, der dort arbeitet und daher über viele Dinge, die sich in anderen Teams auch niemand erlauben würde, hinweg sieht.
 
[...]Nun weiß ich nicht, was ich machen soll. [...]
Soll ich das meiner PDL melden? Irgendwo will ich ja auch keine "Petze" oder ein Kollegenschw... sein und Andere anschwärzen. [...]

[...]Selbst wenn ich das machen könnte, ohne mir den Unmut meiner PDL zu zu ziehen, glaube ich nicht, dass da wirklich was passieren würde.[...]

Warum fragst du eigentlich, wenn du auf eindeutige Antworten nur weiter zweifelst und argumentierst, warum das alles vielleicht doch keine so gute Idee ist? Für dich scheint doch klar zu sein, dass sich so oder so nichts ändert, dann brauchst du dir auch nicht zu überlegen ob du tätig wirst oder nicht.
Entweder du hast, mit Verlaub, die Eier und meldest das, oder du nimmst es hin, dass deine KollegInnen u.U. patientengefährdend arbeiten.

Alternative: Kündigen. Dann aber bitte schriftlich begründen, warum, vielleicht hilft das kommenden Generationen in diesem Team.


Davon abgesehen: Pflichtfortbildungen in meiner Freizeit?! :schraube:



Sorry für die harten Worte, das ist nicht böse gemeint aber da fällt mir echt nicht mehr viel zu ein.
 
Ist ja heftig! Was ich mich frage: Von wem ist deine Kollegin eingearbeitet worden, als sie vor 1 Jahr dort angefangen hat?! Das sollte der Leitung zu denken geben...


Gruß
Die Anästhesieschwester
 
Ist ja heftig! Was ich mich frage: Von wem ist deine Kollegin eingearbeitet worden, als sie vor 1 Jahr dort angefangen hat?! Das sollte der Leitung zu denken geben...
Keine Ahnung. Wahrscheinlich von einer Kollegin, die dann wieder gegangen ist. Ich glaube auch nicht das man der einen Vorwurf machen könnte. Versuche mal jemandem etwas beizubringen, der das nicht möchte. Ich hatte ja sogar Angeboten (ist zwar makaber wenn die Einzuarbeitende, die noch nie eine Beatmung gemacht hat, der Einarbeitenden die schon 1Jahr da arbeitet Beatmung erklärt ... ) es zu erklären bzw. ihr auch mein Beatmungsbuch auszuleihen, was dann sogar noch ins Lächerliche gezogen wurde: "Wer meint das er sowas braucht" ...
Wir haben da ja auch genügend Zeit. Sie hätte zum Beispiel auch nur ins Menü der Beatmung gehen müssen, da sind alle Beatmungsparameter und sogar die Gründe für verschiedene Alarme ausführlich und gut verständlich erläutert. Aber wo kein Wille ist ...

Naja ich werd doch mal mit meiner PDL drüber reden, wenn ich sie Ende der Woche sehe. Mal schaun was wird.


der Matze schrieb:
Alternative: Kündigen. Dann aber bitte schriftlich begründen, warum, vielleicht hilft das kommenden Generationen in diesem Team.
Wieso sollte ich kündigen? :gruebel:
 
In welchen Teil von D wohnst du denn?
 
Naja ich werd doch mal mit meiner PDL drüber reden, wenn ich sie Ende der Woche sehe. Mal schaun was wird.
Na klar, mach das mal. Allerdings habe ich mich da auch gerade gefragt, was ich machen würde wenn ich PDL wäre und einer meiner MA's mir sowas berichten würde. :gruebel:
(...) die hat auch nicht sehr viel mehr Ahnung als die angesprochene Kollegin und beruft sich dann auf ihre 25 Jahre Berufserfahrung (Notfallambulanz), die laut ihrer Meinung ja genügen.
Wieso überrascht mich sowas nur überhaupt nicht?
Warum fragst du eigentlich, wenn du auf eindeutige Antworten nur weiter zweifelst und argumentierst, warum das alles vielleicht doch keine so gute Idee ist? Für dich scheint doch klar zu sein, dass sich so oder so nichts ändert, dann brauchst du dir auch nicht zu überlegen ob du tätig wirst oder nicht.
Entweder du hast, mit Verlaub, die Eier und meldest das, oder du nimmst es hin, dass deine KollegInnen u.U. patientengefährdend arbeiten.

Alternative: Kündigen. Dann aber bitte schriftlich begründen, warum, vielleicht hilft das kommenden Generationen in diesem Team.


Davon abgesehen: Pflichtfortbildungen in meiner Freizeit?!
Herr im Himmel. Jetzt komm mal wieder runter. Ich glaube nicht das hier jemand was dafür kann wenn er einen AG hat, der WB nicht als Arbeitszeit anrechnet. Ich hatte in meiner 15 jährigen Tätigkeit bisher einen Einzigen AG bei dem ich WB als Arbeitszeit bekam. Bei meinem jetzigen AG ist WB auch Freizeit.
Bubenmama schrieb:
In welchen Teil von D wohnst du denn?
In welcher Form soll dieser Beitrag hier weiterhelfen? Im übrigen: Da ich auch als Springer arbeite ... habe auch schon in mehreren Teams im schönen Bayern gearbeitet und wenn es dich in irgendeiner Form beruhigt, auch da habe ich schon Kollegen erlebt, die ähnlich strukturiert waren, wie die die Bt hier beschreibt.
 
Hallihallo...
bin auch seit kurzem in der außerklinischen Intensivpflege tätig. War auch ein wenig schockiert, wie wenig Fachkräfte es gibt. Mal davon abgesehen, dass es ein sehr junges & auch neu zusammen geworfenes Team ist, kann es doch eigtl. kaum sein, dass ich an meinen ersten Tagen, als einzige Fachkraft mit Helfern allein arbeite?!
Ich hatte quasi von Anfang an den Hut auf, obwohl ich mich derzeit noch garnicht zu 100% auskenne. Nicht, dass die Pflegehelfer keine Ahnung hätten...aber was sie mir vermitteln sind dann oftmals wohl auch eher Erfahrungswerte...

Hatte zwar glücklicherweise zuvor im Krankenhaus und in der Reha ein wenig Intensivluft geschnuppert, aber bin eh ein Mensch, der gern die Theorie zu dem hat, was er tut...learning by doing muss zwar auch manchmal sein, aber im Bereich der Beatmung finde ich das schon etwas heftig.

Nach welcher Zeit würde einem eine Weiterbildung zustehen? Muss man tatsächlich erst 1 Jahr Erfahrung haben? Und ist es normal, dass man überall um Weiterbildungem betteln muss.... -.-


Ausserdem hatte ich gehofft, dass man in der ausserklinischen Intensivpflege mehr Zeit für den Pat. hat, um z.Bsp. Dinge anzuwenden, wie Basale Stimulation, etc ....oder Körperpflege wie man es gelernt hat und nicht aufgrund von Zeitmangel nur husch husch...Die zeit hat man zwar, aber habe das Gefühl, dass man da eher angeschaut wird, als käme man von nem anderen Stern, wenn man sowas anbringt?
 
...und wir Fachkräfte sind der ausserklinischen Intensivpflege oft viel zu teuer. So ist das leider!
 
Oberschwester F deinem AG scheint nicht klar zu sein, dass Pflegehelfer NICHT bei einem beatmeten Patienten arbeiten dürfen.
Das Gewerbeaufsichtsamt freut sich sehr über solche Informationen. Die Krankenkassen im Übrigen auch. :deal:
 
Oberschwester F deinem AG scheint nicht klar zu sein, dass Pflegehelfer NICHT bei einem beatmeten Patienten arbeiten dürfen.
Das Gewerbeaufsichtsamt freut sich sehr über solche Informationen. Die Krankenkassen im Übrigen auch. :deal:
Das Gleiche wollte ich auch gerade einwerfen, warst nur schneller als ich.
Wenn ich das EP richtig interpretiere ging es bei Barotrauma aber um examinierte KP/AP nur eben welche die von nix ne Ahnung haben, wobei ich das genau so schlimm finde. Nur hat es da für den AG keine Konsequenzen, es sei den es passiert was und es kommt raus, das der AG wusste was für schlechtes Personal er beschäftigt.
Das ist eben auch ein Problem des Pflegenotstandes: Es wird alles eigestellt was examiniert ist, hauptsache man kann seine Stellen besetzen, aber was für Personla eingestellt wird, interessiert nicht.

Ich habe auch schon Kollegen erlebt, wo ich mich nicht nur gefragt habe, wie die ihr Examen bestehen konnten, sondern wo ich mich schon gefragt habe, wie die überhaupt ihren Schulabschluss bestehen und einen Ausbildungsplatz in der KP finden konnten.
 
Phoenix es scheitert ja oft schon an den pflegerischen Grundlagen.

ich musste kürzlich einer Kollegin erklären, wie ich über Peg Tee im freien Fall via Blasenspritze verabreiche.

Weißt du was mein großes Problem an der Sache ist?
Die Kollegen arbeiten ALLEIN und NIEMAND bekommt den Missstand mit - nichtmal nur Beatmung sondern allg. die Defizite. Wenn ich nicht ausgerechnet mal nachgefragt hätte, hätt ich nich gesehen, dass da alles an Soko und Tee mit Druck reingedonnert worden wäre.

Ich hab Barotrauma gerade eine PN geschickt, weil ich entsetzt bin über das was sie beschreibt, es aber selbst tatsächlich täglich sehe. Darin sehe ich als geschulte Kollegin meinen Auftrag - dafür muss aber der AG mitspielen und Anleitungen zulassen.

Ich finde es auch schwierig, frisch examiniertes Personal einzusetzen in der außerklinischen Intensivpflege. Unsere Abgänger müssen eigentlich erstmal 1-2 Jahre durch einige erfahrene Hände gereicht werden, für Kniffe und Tricks - ich hab im Krankenhaus von Kollegen soviel gelernt, was ich heute eigenständig einsetzen kann.

In der Heimbeatmung bekommen die Kollegen mal eben 5 Tage Einarbeitung (wenn überhaupt) und danach sind sie komplett auf sich allein gestellt - beängstigend!
 
Hallo...
sorry, muss auch mal doof fragen....
ich musste kürzlich einer Kollegin erklären, wie ich über Peg Tee im freien Fall via Blasenspritze verabreiche.

Wie ist das gemeint??

Und nochmal die Frage, weiß jmd ab wann einem eine Weiterbildung oder wenigstens Fortbildung zusteht? Es gab ja nicht mal eine Geräteeinweisung...
Wenn ich schon alle Leistungsnachweise unterschreiben soll als Fachkraft, dann wüsste ich gern selbst über alles ein bissl mehr Bescheid. Es ist ja nicht nur so, dass ich mit Pflegehelfern (1-jähr. Ausbild.) arbeite, sondern größtenteils auch noch Quereinsteiger, wo ich mir momentan nicht mal sicher bin, was sie überhaupt in Sachen professioneller Pflege wissen. Es ist gruselig....


Lg
 
@Oberschwester

ohne Geräteeinweisung für MPG-pflichtige Geräte darfst du ein Gerät überhaupt nicht selbstständig bedienen und musst die Arbeit damit ablehnen. Ich ahne, in welche Firma du gerutscht bist, das ist aber ein anderes Thema.

Forder die Geräteeinweisungen ein - du handelst im strafrechtlichen Rahmen, wenn du einen Fehler damit machst und ergo fahrlässig Personenschäden dadurch entstehen.


Die Kollegin hat Sondenkost und auch Tee über Druck durch die PEG gejagt, anstatt einfach die Blasenspritze ohne Kolben aufzusetzen und den Tee per Schwerkraft zu applizieren. Da muss ich mich über Erbrechen usw. beim Kind nicht wundern.

Dein AG bewegt sich auf extrem dünnen Eis und ich glaube, es macht Sinn, sich nochmal neu umzuschauen (ich habe das kürzlich auch nochmal getan - sieht im Lebenslauf schräg aus, aber ich konnte das SEHR GUT begründen).


Zum Thema Fort- und Weiterbildung: das hat mit Zustehen nichts zu tun. Forder dir die Fortbildungen ein und zwar zügig, damit du schwarz auf weiß Input zur Thematik hast. Du als Pflegefachkraft bist in der Pflicht, dein Wissen auf dem neuesten Stand zu halten. Sollte dein AG dir Fortbildungen verweigern - guck, was du selbst investieren möchtest (Finanziell wie Zeitlich). Weiterbildungen sind spezifiziert und auf längere Sicht ausgelegt - es gibt den Basis- und den Pflegeexpertenkurs für außerklinische Intensivpflege. Gemeinsam kosten sie bei der BAWIG Essen 1500+500 Euro und sind eine sinnvolle Investition für jeden, der noch gar keine Erfahrungen gemacht hat. Dazu am besten mal im Forum stöbern, das Thema hatten wir schon mehrfach :)
 
Hallo...
erstmal Danke für die Antwort. Ich habe mir eigentlich direkt nach den ersten Tagen geschworen, mich neu umzusehen - nur ist das halt hier in der Region nicht so einfach. Bei dem Intensivkurs den du erwähntest, habe ich gelesen, dass man mind. 1 Jahr Erfahrung in dem Bereich haben sollte, aber die habe ich noch nicht. Das Geld würde ich notfalls auch selbst zahlen, denn wie ich von Kollegen hörte, tut sich die Chefetage da seeehr schwer, was zu bewilligen. Deswegen hoffe ich jetzt erstmal an eine normale Fortbildung im Betrieb zu kommen, um irgendwie abgesichert zu sein. Bleibt nur zu hoffen, dass diese dann qualitativ besser sind als der ganze Rest.

Lg
 
Hallihallo...
bin auch seit kurzem in der außerklinischen Intensivpflege tätig. War auch ein wenig schockiert, wie wenig Fachkräfte es gibt. Mal davon abgesehen, dass es ein sehr junges & auch neu zusammen geworfenes Team ist, kann es doch eigtl. kaum sein, dass ich an meinen ersten Tagen, als einzige Fachkraft mit Helfern allein arbeite?!
Ich hatte quasi von Anfang an den Hut auf, obwohl ich mich derzeit noch garnicht zu 100% auskenne. Nicht, dass die Pflegehelfer keine Ahnung hätten...aber was sie mir vermitteln sind dann oftmals wohl auch eher Erfahrungswerte...

Hatte zwar glücklicherweise zuvor im Krankenhaus und in der Reha ein wenig Intensivluft geschnuppert, aber bin eh ein Mensch, der gern die Theorie zu dem hat, was er tut...learning by doing muss zwar auch manchmal sein, aber im Bereich der Beatmung finde ich das schon etwas heftig.

Nach welcher Zeit würde einem eine Weiterbildung zustehen? Muss man tatsächlich erst 1 Jahr Erfahrung haben? Und ist es normal, dass man überall um Weiterbildungem betteln muss.... -.-


Ausserdem hatte ich gehofft, dass man in der ausserklinischen Intensivpflege mehr Zeit für den Pat. hat, um z.Bsp. Dinge anzuwenden, wie Basale Stimulation, etc ....oder Körperpflege wie man es gelernt hat und nicht aufgrund von Zeitmangel nur husch husch...Die zeit hat man zwar, aber habe das Gefühl, dass man da eher angeschaut wird, als käme man von nem anderen Stern, wenn man sowas anbringt?

Die Beatmung erlernt man nur durch learning by doing und nicht nur durch reine Theorie. Die Erfahrungen muss man sammeln und ohne das geht es nicht. Natürlich nicht auf Kosten des Patienten/in , Kunden/in!

Eine Einweisung auf die entsprechenden Geräte sind natürlich eine Grundvorraussetzung.

Das in der ausserklinischen Intensivpflege auch Quereinsteiger, Altenpflegekräfte ohne Weiterbildung Heimbeatmung u.a. eingesetzt werden und vorallem dass es dort zu wenig Fachpersonal gibt- ja das wundert mich in keinster Weise.

Der Verdienst/Honorar ist einfach sehr oft niedrig und das hindert mich z.B. daran dort zu arbeiten.
 
Hallo...

Naja, dass mich die reine Theorie nich weiter bringt und das die Theorie eh nicht immer zu 100% in der Praxis umzusetzen ist, ist mir schon klar. Aber ne Einweisung oder ein kompetenter Ansprechpartner sollten ja wohl irgendwie machbar sein. :-/

Da habe ich gleich noch ne Frage, auch wenns vielleicht nicht ganz hierher passt. Darf man als GKP Kanülenwechsel durchführen? Kenne es aus der Reha, dass die Schwester dem Arzt assistiert hat, aber allein????? / Ok, habe gerade gefunden, dass es nicht so unüblich ist, dass das Pflegekräfte allein machen./ Sonst brauch man für alles nen Befähigungsnachweis und dort darf ich plötzlich alles einfach so machen? Auch learning by doing oder wie? -.- Kommt mir alles ziemlich spanisch vor.

Achja und zum Gehalt - ich muss mal sagen, ich verdiene jetzt nicht unbedingt weniger als nen Berufsanfänger in einer Klinik. Auf Dauer gesehen, ist es natürlich schon eher untere Verdienstgrenze und keine Fachschwester wird sich zu uns verirren.

Lg
 
wir wechseln so gut wie immer allein die Trachealkanülen, wobei das Handling zu zweit deutlich angenehmer ist.

Bei meiner alten Firma wechselten wir grundsätzlich zu zweit - wir haben den Termin rechtzeitig im Büro durchgegeben und dann haben wir eine ungefähre Uhrzeit bekommen. Dann konnten wir alles bis dahin vorbereiten (Cuffkontrolle, alles zurechtlegen) und anschließend gemeinsam zügig den Wechsel durchführen.

Trachealkanülenwechsel gestalten sich bei Granulomen, schwerer Tracheitis und vor allem Dilatationstracheostomata nicht einfach. Ich fand es da besser, gemeinsam zu arbeiten. Bei Kindern ist ein Wechsel allein meist problemlos (hier sind Kanülen meist ungecufft und man muss nicht unter Absaugen entblocken und ziehen).

Macht schon einen Unterschied, mit welcher Altersgruppe man arbeitet.

Lass dich in den TK-Wechsel von einer versierten Fachkraft einweisen - das lernt man nicht von einem mal gucken und einmal selbst machen. Ich habe mittlerweile sehr viele TKs gewechselt und auch heute würde ich nicht von Routine sprechen, da jedes Tracheostoma anders ist und vor allem auch jeder Patient eine andere Vorbereitung braucht. Zumal die Kanülenvielfalt derzeit auf dem Markt bombastisch ist! (Hat so seine Vor- und Nachteile ^^)

Mach vor allem eins - drängel darauf, möglichst immer beim TK-Wechsel dabei zu sein und vor allem auch selbst wechseln zu können. Wir hatten Kollegen, die auch nach 2-3 Jahren Zugehörigkeit zum Pflegedienst vielleicht einen gemacht oder gar nur gesehen haben - im Notfall musst du es dann können. Sicher dich auf jeden Fall ab. Was du auch machen kannst - besuch eine Intensivstation - sprich vorher mit PDL und Chef- oder Oberarzt und hak nach, ob du bei einem Wechsel im Klinikum dabei sein kannst - der Wechsel läuft natürlich dort steril und unter anderen Bedingungen, aber es mal "ideal" zu sehen kann nicht schaden - lass dir das als kleine Prüfung auch abnehmen und unterschreiben. Dann bist du auf der sicheren Seite :)
 

Ähnliche Themen