Ratlos - Zweite Ausbildung mit 30?

Erdbeermund

Newbie
Registriert
16.01.2006
Beiträge
9
guten tag zusammen,

ich bin neu hier und komme jetzt öfters ;)

eigentlich erhoffe ich mir von diesem forum etwas mehr klarheit bezüglich meiner beruflichen zukunft (klingt komisch, wenn man kein jungspund mehr ist).

ich komme aus einer halbmedizinischen familie *g* meine mutter ist krankenschwester und als teenie wollte ich natürlich auch immer krankenschwester werden oder zumindest im pflegebereich arbeiten. daraus wurde nichts - warum auch immer (hatte mich nicht mal darum beworben) - jedoch habe ich 2 jahre im altenheim gejobbt und vor einigen monaten wieder praktika in der mobilen altenpflege absolviert.

ich bin 30, habe bereits eine ausbildung (kaufmännisch), ein 5jähriges kind und überlege eine zweite ausbildung zu machen ... im medizinischen bereich :)

ist das realistisch? gibt es leute, die auch noch im "fortgeschrittenen" alter eine medizinische ausbildung gemacht haben? wie sind die chancen im vergleich zu den schulabgängern? wie kamt ihr mit eurer ausbildung zurecht? erfahrung mit der vereinbarung von familie (kind) + ausbildung? welche unterlagen spielen überhaupt eine rolle bei der bewerbung? meine vergilbten schulzeugnisse oder doch die von der ausbildung? wie siehts mit dem finanziellen aus? von der ausbildungsvergütung lässt sich ja nicht anständig leben.

interesse habe ich derzeit für zwei berufe - operationstechnischer assistent und medizinischer dokumentar. hat jemand erfahrungen mit diesen zwei berufen?

wäre euch sehr für hilfe dankbar. ich fühle mich auf grund meines alters etwas gehemmt um mich drauf los zu bewerben, mache mir natürlich auch gedanken wegen arbeitszeiten (kind), zukunftschancen und perspektiven usw.

lg erdbeermund
 
Hallo Erdbeermund,

du fühlst dich mit 30 Jahren zu alt für eine neue Ausbildung??? :lol1:
Genau das habe ich damals auch gedacht und in meinem schnöden Büroberuf weiter gearbeitet.
Letztes Jahr habe ich dann mit 44 Jahren :roll: eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin begonnen und komme sehr gut zurecht. Auch auf Station gibt es - außer ein paar verwunderten Fragen am Anfang - keinerlei blöde Bemerkungen oder etwa Schwierigkeiten, die mit meinem fortgeschrittenen Alter zu tun haben könnten. Ich frage mich natürlich heute, warum ich das damals nicht eher gemacht habe. Allerdings brauchte ich damals dringend Geld, da wir eine Familie mit 3 Kindern sind (sind heute erwachsen) und ich nur unter extremen Schwierigkeiten mit dem Ausbildungsgehalt oder auch dem Schichtdienst zurecht gekommen wäre.
Also: mit 30 Jahren bist noch lange nicht zu alt, etwas Neues zu starten ! :daumen:

Viele Grüße
mandelmars
 
wow. mandelmars du machst mir mut :) (übrigens habe ich erst vorhin noch an anderer stelle im forum einige threads entdeckt, wo sich die älteren unter uns beruflich neu orientiert haben - mit erfolg *g*)

man macht sich natürlich so seine gedanken:

nochmal die schulbank drücken? lernen mit kind und kegel? meine schulklasse: die 18jährigen und ich *g* und solche sachen. dann natürlich auch: finde ich eine anstellung nach der ausbildung? wenn ich dieses jahr damit beginnen würde, wäre ich 33 bei beendigung. andere haben dann schon jahrelange erfahrung in diesem beruf :/ wird das mit der kinderbetreuung nahtlos klappen? (schichtdienst usw.) sohn wäre knapp 6 bei ausbildungsbeginn, wird aber dieses jahr nicht eingeschult. wie komme ich finanziell über die runden?

ich würde mich u. a. an der uniklinik ulm bewerben, da sie ota ausbildet. da haben mir aber schon die informationen angst gemacht ("was kann ich tun um meine chancen auf einen ausbildungsplatz zu verbessern?"). sonst wüsste ich nur noch von einer klinik in reutlingen, die explizit ota ausbildet. von der hiesigen klinik habe ich noch keine informationen.

jetzt grübel ich natürlich darüber nach, wie ich den verantwortlichen klar machen kann, dass ich genau die richtige person zu diesen beruf bin :) obwohl ich kein herkömmliches praktikum vorweisen kann, aber im sozialen pflegebereich schon tätig war und mit patienten umgehen kann.

mir ist bange :weissnix:
 
Hallo Erdbeermund,

die Bedenken von wegen einen Arbeitsplatz finden nach der Ausbildung habe ich natürlich auch gehabt - und auch heute kommt mir der Gedanke häufig.
Jedoch - wenn es das ist, was du wirklich gerne machen möchtest (also von ganzem Herzen sozusagen), dann wird es dir wahrscheinlich so ergehen, wie es mir ergangen ist: mit 30 denkst du "nee, lass mal lieber - bin zu alt..." und stürzt dich vielleicht stattdessen auf eine Weiterbildung in deinem Bürojob...mit 35 bist du dann trotzdem wieder unzufrieden im Büro (weil du ja eigentlich was ganz anderes wolltest), denkst aber "nee, viel zu spät jetzt...hat keinen Sinn mehr" und arbeitest vielleicht teilzeit im Büro, weil du meinst, dadurch wird der ungeliebte Job erträglicher. Mit 40 stellst du fest, dass auch das nicht das gelbe vom Ei ist und ärgerst dich wahnsinnig, dass du dich mit 30 für zu alt gehalten hast...usw.

Du bringst als ältere Person ja auch Vorteile mit in einen neuen Beruf:
zum Beispiel Lebenserfahrung und zum Beispiel Berufserfahrung - auch, wenn es nicht genau in dem angestrebten Beruf ist - du weißt aber, wie es zugeht im Berufsleben. Diese Erfahrung fehlt den Jüngeren. Damit kannst du beispielsweise weniger gutes Merkvermögen (im Alter :roll: ) wettmachen.
Vor allem aber hast du eine extrem hohe Motivation, wenn du endlich den Beruf erlernst, den du dir schon immer gewünscht hast. Und das wissen auch diejenigen, die dich vielleicht einstellen. Die wissen, diese Frau weiß, worauf sie sich einläßt, sie will das wirklich unbedingt und nicht, weil sie nichts anderes bekommen hat und die wissen, dass du wahrscheinlich mit mehr Interesse lernen wirst, als viele andere Schüler. Argument hast du also genügend.

Ich bin auch gefragt worden, ob ich es ertragen könnte, wenn mir Jüngere Personen während meiner Ausbildung und natürlich auch danach Anweisungen erteilen oder Kritik an mir üben würden. Das konnte ich bejahen und es ist auch so.

Ob ich später im Krankenhaus übernommen werde oder woanders etwas finde, liegt AUCH an mir selbst. Ich denke, wenn ich einen guten Abschluss mache, zuverlässig und teamfähig bin und vor allem auch flexibel, dann ist es nicht aussichtslos. Manche Leute stellen gerne Ältere ein.

Viel Mut wünscht dir
mandelmars:nurse:
 
danke nochmal für deine antwort :)
ich hab in den vergangenen stunden sehr viel rumgesurft und mich nochmal eingehend schlau gemacht.

jetzt bin ich unsicher, was mit den anerkannten schulen vom dkg auf sich hat. wie kann ich rausfinden, ob die schule akzeptiert wird oder nicht? in meinem bundesland (ba-wü) gibt es nicht sooo viele möglichkeiten für eine ausbildung. ulm ist zwar noch erreichbar, aber auch nimmer wirklich ba-wü. zwar bilden in meinem bundesland auch noch einige andere krankenhäuser aus, so in reutlingen, tübingen und stuttgart, aber diese sache mit dem staatlich anerkannt und vom dkg anerkannt macht mir doch sorgen.

weißt du da mehr drüber?
 
Hallo Erdbeermund

Hey, grüße dich. Eine Ausbilung mit 30??? Das ist doch kein Alter. Sogar ich überlege jetzt eine Ausbildung anzufangen, evtl. als OTA (operationstechnischer Assistent). Ach, nebenbei gesagt, ich werde 36.:freakjoint:
 
Acenta schrieb:
Hey, grüße dich. Eine Ausbilung mit 30??? Das ist doch kein Alter. Sogar ich überlege jetzt eine Ausbildung anzufangen, evtl. als OTA (operationstechnischer Assistent). Ach, nebenbei gesagt, ich werde 36.:freakjoint:
jaa, mach mir mut :)
doof ist, bei mir in der ecke gibts nicht sooo viele krankenhäuser, außer man fährt 40-50km in eine richtung und ich glaube, das ist unzumutbar. habe bislang vier bewerbungen rausgeschickt *hüstel*, davon zwar noch keine absage, aber ich werd das gefühl nicht los, dass ich noch etwas unternehmen sollte.

oder aber es läuft so gut wie bei meiner ersten ausbildung, wo ich die einzige war, die in meinem wunschunternehmen ausgebildet worden ist ^^. mein wunsch-krankenhaus hat ja auch nur zwei ausbildungsstellen zur ota zu vergeben...
 
Hallo Erdbeermund

Ausbildung zum OTA???!! Ja, ich suche seit Monaten nach einer Ausbildungsstelle, die meisten in meiner Gegend fangen erst im nächsten Jahr an. Für dieses Jahr gibt es nur in Düsseldorf eine Ausbildungsstelle, die jedoch keine Ausbildungsvergütung geben. In deiner näheren Umgebung gibt es noch Ausbildungsstellen zum OTA??? wo ist das?:freakjoint:
 
Acenta schrieb:
Ausbildung zum OTA???!! Ja, ich suche seit Monaten nach einer Ausbildungsstelle, die meisten in meiner Gegend fangen erst im nächsten Jahr an. Für dieses Jahr gibt es nur in Düsseldorf eine Ausbildungsstelle, die jedoch keine Ausbildungsvergütung geben. In deiner näheren Umgebung gibt es noch Ausbildungsstellen zum OTA??? wo ist das?:freakjoint:
hier ist es stellenweise ähnlich.
einige bilden auch nur alle 3 jahre aus bzw. haben dann nur einen kurs am laufen.

"meine" nähe ist leider nicht in deiner *g* ba-wü.
 
@ Erdbeermund:

Also bei mir im Kurs ist auch eine die mit über 40 nochmal mit uns angefangen hat Krankenpflege zu lernen. Und ich finde das richtig klasse.
Sie hat vorher auch einen kaufmännischen Beruf ausgeübt und war glaub ich auch 2 Jahre vor der Ausbildung arbeitslos. Sie hat auch 2 Kinder. Eine davon ist jetzt ein Kurs unter uns. Also Mama und Tochter werden beide Krankenschwestern. Das ist eigentlich voll cool.
Ich bewunder ihren Mut und wie sie das alles so managte.
Klar haben wir am Anfang auch dumm geguckt und gedacht sie hat sich verlaufen, aber ich denke das ist ganz normal und is ja nich bös gemeint.
Sie hat sich auch sehr schnell an uns "junge Dinger" gewöhnt und wir kommen super miteinander zurecht. Sie ist halt unsere Klassenmama. :lol1:
Also Du siehst, bist nich allein!
 
Zu alt für die Ausbildung?

Hallo zusammen!

ich bin 26 Jahre alt und gelernte Zahnarzthelferin, seit Jahren fühle ich mich nicht ausgelastet, und habe mich letztes Jahr endlich für meinen Traumberuf (wo ich schonmal Praktika) in der Pflege gemacht hatte, als Krankenschwester beworben. Ich habe auch für dieses Jahr eine Ausbildungsstelle bekommen, wo ich bis nächster Woche bescheid geben muß, ob ich die antrete. Nun sagen mir viele Bekannte, das ich zu alt für eine neue Ausbildung bin, u. das ich es nicht schaffen werde so lang von der Schule weg wieder einszusteigen.
Jetzt bin ich total durcheinander auch wg. dem Gehalt..
Aber soll man sein leben lang in einem Beruf arbeiten wo man nicht glücklich ist nur weil man mehr Geld bekommt u. Berufserfahrung hat??
Kann mir jemand da draussen helfen??
Danke
 
Hallo Chantal,

ich war auch eine "Spätberufene", ich habe vor der Krankenpflegeausbildung noch einige andere Berufe erlernt und immer nur kurzfristig darin gearbeitet.

Andere wissen bekanntlich immer besser was für einen Selbst gut ist.

Mach das was dir Spass macht, zu Alt bist du sicher nicht.

Wenn du die Suchfunktion im Forum benutzt, wirst du einige Threads finden die sich mit diesem Thema befassen, oder du liest die Beiträge darüber.

Schönen Tag
Narde
 
Hallo chantal ich finde es super das du nochmal loslegen willst!
in meiner Ausbildung damals waren einige schon älter,sogar schon über 30 und die haben es genauso schwer oder leicht gehabt wie die"jungen"auch.Also wenn du mit den finanziellen Einbußen klar kommst,ist es kein Problem für dich den neuen schritt zu wagen1
Viel glück!

Joy:daumen:
 
Hallo chantal,
ich werde dieses jahr 27 und beende meine Ausbildung zur altenpflegerin im juli.
zu alt ist man doch nie für irgendetwas!
ich kann dir nur aus meiner klasse berrichten, einige meiner kollegen sind 45 jahre alt. also viel spass bei deiner ausbildung.
mit dem geld -ist klar eine umstellung, aber ich lebe mit meinem sohn alleine und habe es auch geschafft(naja fast). wenn man will geht das schon. behaupte ich einfach so:wink:
 
Hi Erdbeermund...
kann Dir nur empfehlen Dich nochmal in die neue Ausbildung zu wagen...
bin jetzt 27, kurz vorm Examen und komme aus dem kaufmännischen Bereich.. also was ganz anderes... und ich habe es bis heute nicht bereut in die Pflege zu wechseln.
Auch Du machst Deinen Job noch ein paar Jährchen... warum also nicht etwas machen woran man Spaß hat???

L.G. Maja
 
Erdbeermund-

wer nicht wagt, der nicht gewinnt - fragen kostet nichts - ... mit 30 musst du mindestens noch 37 Jahre arbeiten und willst du wirklich so lange Akten abstauben unf Quittungen abheften.
 
Hi Erdbeermund, du hast echt überlegt, ob du für eine neue Ausbildung zu alt bist?
Da muß ich lachen:sflouts:
Hab`keine Sorge, du schaffst das!
Wie mandelmars schon beschrieben hat, haben ältere Kandidaten nicht nur Nachteile: Lebenserfahrung, Motivation, Organisationstalent, beruftätige Frauen mit Kindern sind sehr stressresistent , die Familienplanung ist zum Teil auch schon abgeschlossen, ältere Patienten finden zu " Älteren KS " leichter Vertrauen, also du stehst mit deinem Alter echt gut da!

Ich hab`zwei Kinder, 4 und 7 Jahre, bin 41 und fange im Oktober meine zweite Ausbildung an, Krankenschwester.
Ich hatte drei Bewerbungen und zwei Zusagen.
Wenn Alter hinderlich wäre, hätte ich es schwerer haben müssen.

Vielleicht ist es schwer, einen ganz bestimmten Ausbildungsplatz, der selten vergeben wird zu bekommen, aber am Alter hängt das nicht.
Mit deinem Kind brauchst du natürlich Hilfe, gibt es bei dir die Oma/ Oma- Fraktion? Die ist liebevoll und zuverlässig, außerdem noch kostenlos...
Ich sag`dir, mach`es!
Hoffentlich findest du diesen speziellen Platz, wieso muss der anerkannt sein und von wem?
Viel Glück
Wespe
 
Hallo,

mach dir keine so großen Gedanken. In meinem Kurs haben wir zwei "alte Hasen". Beide sind froh, den Schritt getan zu haben und kommen super zurecht. Obwohl sie sagen, dass das Lernen doch wieder ungewohnt ist. Aber in unseren sonst eher jungen Kurs sind sie voll integriert und haben schnell Freunde und Anschluss gefunden.
Wenn du überzeugt bist, dass du das willst, dann mach den Schritt. Wär doch schade, wenn du dich irgendwann über dich selber ärgerst.

LG
 

Ähnliche Themen