- Registriert
- 07.04.2012
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Liebe Schwestern (und Pfleger natürlich ),
ich habe mich für die Ausbildung zur GuK beworben und frage mich, ob es sehr unüblich ist, dies mit meinem Lebenslauf zu tun. Kurz die Eckdaten: Ich habe eine sehr gutes Abitur gemacht, wollte aber nie Medizin studieren, immer Krankenschwester werden. Nun habe ich die bittere Erfahrung machen müssen, dass 'die Gesellschaft' das nicht akzeptiert hat: Eltern nicht, Lehrer nicht, Kliniken nahmen meine Bewerbungen nicht ernst und interpretierten sie anscheinend in die Richtung "Ach ja, da will jemand sich fürs Pflegepraktikum im Medizinstudium bezahlen lassen und dann abbrechen und studieren." Es hat also nicht geklappt.
Bockig wie ich bin, habe ich mich geweigert, etwas zu studieren, was ich nicht möchte, nur um Geld zu verdienen/einen Beruf zu haben. Wenn ich schon zum studieren 'gezwungen' werde, dann wollte ich tatsächlich das machen, was mich von den Studieninhalten her am meisten interessiert. Ich habe also Germanistik und Geschichte studiert, war schnell fertig, habe begonnen, an der Uni und einer Doktorarbeit zu arbeiten. Aber immer hat mich gequält, dass ich mich beruflich so 'nutzlos' fühlte. Das Studium hat mir Spaß gemacht, aber der Gedanke, dass mein Leben jetzt so weitergehen soll, wie es in geistesnwissenschaftlichen Uni-Karrieren vorgegeben ist, macht mich wahnsinnig: ich will nicht Professor werden, bin nicht der Typ, der sich gerne 'produziert', hasse Vorträge, meine Lehre ist ok, aber auch nicht wirklich befriedigend, meine Doktorarbeit besteht nur aus Aufschieberitis und entsprechend noch mehr Druck und Zukunftsangst. Ich will das einfach nicht machen... und immer wieder seit fast 6 Jahren, in denen ich jetzt in der Uni stecke, träume ich von meinem ursprünglichen Berufswunsch. Mittlerweile bin ich aber 25 und bestimmt nicht weniger 'überqualifiziert' als vor dem Studium. Das macht mich so wütend - wenn ich mir die Ausbildungsinhalte ansehe, finde ich diese nicht wenig komplex/anspruchsvoll. Aber anscheinend sollte man als Abiturient bestenfalls mittelmäßige Noten haben?!
Wie sind eure Erfahrungen mit höherem Alter und eventuellen 'Studienhintergrund' - hat man eine Chance? Kennt ihr Leute, die eine ähnliche Biographie haben und letztlich doch in die Krankenpflege 'durften'?
Viele Grüße an alle und danke fürs Lesen (und ggf. antworten!)
ich habe mich für die Ausbildung zur GuK beworben und frage mich, ob es sehr unüblich ist, dies mit meinem Lebenslauf zu tun. Kurz die Eckdaten: Ich habe eine sehr gutes Abitur gemacht, wollte aber nie Medizin studieren, immer Krankenschwester werden. Nun habe ich die bittere Erfahrung machen müssen, dass 'die Gesellschaft' das nicht akzeptiert hat: Eltern nicht, Lehrer nicht, Kliniken nahmen meine Bewerbungen nicht ernst und interpretierten sie anscheinend in die Richtung "Ach ja, da will jemand sich fürs Pflegepraktikum im Medizinstudium bezahlen lassen und dann abbrechen und studieren." Es hat also nicht geklappt.
Bockig wie ich bin, habe ich mich geweigert, etwas zu studieren, was ich nicht möchte, nur um Geld zu verdienen/einen Beruf zu haben. Wenn ich schon zum studieren 'gezwungen' werde, dann wollte ich tatsächlich das machen, was mich von den Studieninhalten her am meisten interessiert. Ich habe also Germanistik und Geschichte studiert, war schnell fertig, habe begonnen, an der Uni und einer Doktorarbeit zu arbeiten. Aber immer hat mich gequält, dass ich mich beruflich so 'nutzlos' fühlte. Das Studium hat mir Spaß gemacht, aber der Gedanke, dass mein Leben jetzt so weitergehen soll, wie es in geistesnwissenschaftlichen Uni-Karrieren vorgegeben ist, macht mich wahnsinnig: ich will nicht Professor werden, bin nicht der Typ, der sich gerne 'produziert', hasse Vorträge, meine Lehre ist ok, aber auch nicht wirklich befriedigend, meine Doktorarbeit besteht nur aus Aufschieberitis und entsprechend noch mehr Druck und Zukunftsangst. Ich will das einfach nicht machen... und immer wieder seit fast 6 Jahren, in denen ich jetzt in der Uni stecke, träume ich von meinem ursprünglichen Berufswunsch. Mittlerweile bin ich aber 25 und bestimmt nicht weniger 'überqualifiziert' als vor dem Studium. Das macht mich so wütend - wenn ich mir die Ausbildungsinhalte ansehe, finde ich diese nicht wenig komplex/anspruchsvoll. Aber anscheinend sollte man als Abiturient bestenfalls mittelmäßige Noten haben?!
Wie sind eure Erfahrungen mit höherem Alter und eventuellen 'Studienhintergrund' - hat man eine Chance? Kennt ihr Leute, die eine ähnliche Biographie haben und letztlich doch in die Krankenpflege 'durften'?
Viele Grüße an alle und danke fürs Lesen (und ggf. antworten!)