Als Geisteswissenschaftlerin 'plötzlich' in die Pflege umorientieren...

SchwesterG

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07.04.2012
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Liebe Schwestern (und Pfleger natürlich ;-)),

ich habe mich für die Ausbildung zur GuK beworben und frage mich, ob es sehr unüblich ist, dies mit meinem Lebenslauf zu tun. Kurz die Eckdaten: Ich habe eine sehr gutes Abitur gemacht, wollte aber nie Medizin studieren, immer Krankenschwester werden. Nun habe ich die bittere Erfahrung machen müssen, dass 'die Gesellschaft' das nicht akzeptiert hat: Eltern nicht, Lehrer nicht, Kliniken nahmen meine Bewerbungen nicht ernst und interpretierten sie anscheinend in die Richtung "Ach ja, da will jemand sich fürs Pflegepraktikum im Medizinstudium bezahlen lassen und dann abbrechen und studieren." Es hat also nicht geklappt.
Bockig wie ich bin, habe ich mich geweigert, etwas zu studieren, was ich nicht möchte, nur um Geld zu verdienen/einen Beruf zu haben. Wenn ich schon zum studieren 'gezwungen' werde, dann wollte ich tatsächlich das machen, was mich von den Studieninhalten her am meisten interessiert. Ich habe also Germanistik und Geschichte studiert, war schnell fertig, habe begonnen, an der Uni und einer Doktorarbeit zu arbeiten. Aber immer hat mich gequält, dass ich mich beruflich so 'nutzlos' fühlte. Das Studium hat mir Spaß gemacht, aber der Gedanke, dass mein Leben jetzt so weitergehen soll, wie es in geistesnwissenschaftlichen Uni-Karrieren vorgegeben ist, macht mich wahnsinnig: ich will nicht Professor werden, bin nicht der Typ, der sich gerne 'produziert', hasse Vorträge, meine Lehre ist ok, aber auch nicht wirklich befriedigend, meine Doktorarbeit besteht nur aus Aufschieberitis und entsprechend noch mehr Druck und Zukunftsangst. Ich will das einfach nicht machen... und immer wieder seit fast 6 Jahren, in denen ich jetzt in der Uni stecke, träume ich von meinem ursprünglichen Berufswunsch. Mittlerweile bin ich aber 25 und bestimmt nicht weniger 'überqualifiziert' als vor dem Studium. Das macht mich so wütend - wenn ich mir die Ausbildungsinhalte ansehe, finde ich diese nicht wenig komplex/anspruchsvoll. Aber anscheinend sollte man als Abiturient bestenfalls mittelmäßige Noten haben?!

Wie sind eure Erfahrungen mit höherem Alter und eventuellen 'Studienhintergrund' - hat man eine Chance? Kennt ihr Leute, die eine ähnliche Biographie haben und letztlich doch in die Krankenpflege 'durften'?

Viele Grüße an alle und danke fürs Lesen (und ggf. antworten!)
 
Warum bewirbst Du Dich nicht für einen dualen Studiengang? Da ist Abi Voraussetzung und Du wärst nicht überqualifiziert. Und Du hättest wesentlich bessere Karrieremöglichkeiten in der Pflege.

Woher weißt Du, dass die Krankenpflegeschulen Dich damals mit der Begründung "die studiert eh Medizin" abgelehnt haben? Hast Du diesbezüglich jemals eine Rückmeldung erbeten? Vielleicht lag es an ganz anderen Gründen.

Falls es Dir hilft: Ich hatte eine Biologin im Ausbildungskurs.
 
Wie begründest du deinen Berufswunsch?
Kannst du Praktika nachweisen?

Ja, auch ich kenne Kollegen, welche bereits ein abgeschlossenes Studium hinter sich haben (Biologe und Betriebswirt).
 
Danke, das mit der Biologin hilft. :) (Wobei die ja wenigstens etwas ansatzweise affines studiert hat.)

So wurde mir das natürlich nicht gesagt, aber es war die Rede von Überqualifikation und 'Vielleicht doch lieber erst studieren ausprobieren'. In meiner Verzweiflung habe ich mich auch für die Ausbildung zur Arzthelferin beworben und von einem Arzt zur Antwort bekommen, es stelle sicher kein Arzt eine Helferin ein, die u.U. ein besseres Abitur hat als der Halbgott in weiß selbst.

Und wegen des dualen Studium: das würde ich nur machen, wenn es trotzdem tatsächlich mit der gleichen Ausbildung zur GuK verbunden wäre. Mein eigentliches Ziel war ja nie das Studieren. (Hab ich auch genug gehabt, finde ich, ich will was 'tun'.)

Was mich so ärgert ist, dass man mich überhaupt als überqualifiziert ansieht. Wie kann man für die Arbeit mit Menschen überqualifiziert sein?

@ MaryJane:
Ich habe ein Praktikum gemacht, kein langes, nur drei Wochen. Ich kann mir mit Mitte 20 und eigenem Haushalt und studierendem Mann auch nicht leisten, jetzt noch ewig lang unbezahlt zu arbeiten. Die Ausbildung wäre schwierig genug - finanziell meine ich.

Begründung Berufswunsch:
- Interesse an medizinischen Fragestellungen/Zusammenhängen OHNE den Wunsch, 6 Jahre zu studieren
- ich möchte etwas Praktisches, teamorientiertes im 'Dienst am Menschen' tun (nicht mein Leben am Schreibtisch verbringen)
- wünsche mir einen Beruf, dessen 'Sinn' unmittelbar eingängig ist
- mich reizt, dass kein Tag gleich ist, allein deshalb, weil kein Mensch und kein Krankheitsverlauf gleich ist
- 'schnöde Gründe': überhaupt ein 'konkreter' Beruf mit Struktur und Trennung von Arbeit und Privatleben, die Arbeitszeiten sind konkrete Arbeitszeiten, letztlich: die älter werdende Gesellschaft braucht GuK - wer braucht Germanisten?
 
Hey, Schwester G,
warum machst du nicht deine Docarbeit und bewirbst dich währenddessen nicht in der Pflege? Ich hab auch Abi, kann sogar eine, die sogar Philosophie studiert hatte und dann noch Pflege gelernt hat nach dem Studium (aber in den USA).
Konnte mich zm Glück nach dem Abschluss durchsetzen gegen meine Eltern, sodass mir ein sinnfreies Studium erspart blieb :-). Allgemein würd ich dir aber echt raten, bewirb dich an guten Krankenpflegeschulen und erklär`s denen. Ist besser, als wenn du den Rest deines Lebens was machst, was du nie machen wolltest, oder?! Und wenn du deine Doc-Arbeit als zweites Standbein hättest, kann eigenlich nichts mehr schiefgehen.
Merk dir eins: Man bereut nie die Dinge, die man getan hat, nur die, die man NICHT getan hat ;-).

Viel Glück,

lG, Baum
 
Und wegen des dualen Studium: das würde ich nur machen, wenn es trotzdem tatsächlich mit der gleichen Ausbildung zur GuK verbunden wäre.
Diese "Verbundenheit" ist in diesem Zusammenhang die Definition des Wortes "dual". Benutz dazu doch bitte mal die Suchfunktion hier im Forum, das duale Studium war hier schon häufiger Thema.

Was mich so ärgert ist, dass man mich überhaupt als überqualifiziert ansieht. Wie kann man für die Arbeit mit Menschen überqualifiziert sein?
Es hat nichts mit Überqualifikation zu tun, es ist einfach Erfahrungssache. Wenn Dir die Einser-Abiturienten einer nach dem anderen abspringen, stellst Du irgendwann keinen mehr ein. Du kannst im Vorstellungsgespräch viel erzählen - wer sagt mir, dass Du tatsächlich bleibst, wenn Du die Chance auf einen Studienplatz bekommst?

Ich schließe mich mary-jane an: Wie begründest Du Deinen Berufswunsch? Was gefällt Dir an unserem Berufsfeld und siehst Du es nicht vielleicht auch durch die rosarote Brille? Hast Du jemals ein Pflegepraktikum gemacht?
 
PS.: Und mach doch mal ein Praktikum im Krankenhaus, damit die auch sehen, dass es dir ernst ist, damit du überhaupt mal einen Einblick hast.
Sonst kann`s schwierige werden, denn so kannst du denen am besten beweisen, dass es dir ernst ist. Und wenn es nur zwei Wochen lang freiwillig den Hiwi machst im Pflegeheim (wie in nem Schulpraktikum, das geht sicher). Ohne Praktikum kommst du glaube ich nicht weit.
 
Vielen Dank für die Aufmunterung, Baum! Die Diss. mache ich ja weiter, ich arbeite auch noch an der Uni - hab jetzt nicht gekündigt oder so, dazu wäre ich zu feige. ;)

@ Claudia: Ich weiß, was duales Studium bedeutet, will aber ja gar nicht noch einmal studieren. Die entsprechenden Angebote der Schulen, die ich mit im Netz angsehen habe, sehen auch so aus, als müsse man nicht schon bei der Bewerbung entscheiden, ob man das Studium mitmacht.

Nicht böse gemeint - aber das ärgert mich auch: Jeder vermutet, ich sähe das Berufsbild durch eine rosarote Brille. Meine Freundin, die KiKra ist, hat mir neulich ernstlich erklären wollen, dass man dort mit Körperausscheidungen in Kontakt kommt... besten Dank. ;)
Denkt ihr über jeden so, der sich für den Beruf interessiert? Wird bei jedem Schüler erstmal abgeklopft: Praktika, nenne doch mal deine Motivation etc.? Fühle mich ziemlich 'diskriminiert', muss ich sagen.
Ich verstehe das Argument mit den Erfahrungswerten, aber ich hätte mit meiner Abinote jeden Studienplatz sofort bekommen - das Abspringargument ist entsprechend dünn. Wenn dann kann man tatsächlich nur mit Betrugsabsicht in der oben genannten Weise (Pflegepraktikum fürs Medi-Studium) argumentieren. Da weiß ich natürlich nicht, ob das tatsächlich vorkommt...?!
 
Wird bei jedem Schüler erstmal abgeklopft: Praktika, nenne doch mal deine Motivation etc.? Fühle mich ziemlich 'diskriminiert', muss ich sagen.
Da hier ja auch viele ihre Bewerbungen zur Korrektur einstellen - allerdings.

Praktika sind die Möglichkeit, Berufsluft zu schnuppern. Und nicht nur in unserer Branche weichen Wunschvorstellung und Realität öfters weit voneinander ab. Es sind bei weitem nicht nur die Körperausscheidungen - Schichtdienst, Wochenenddienst, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, immense körperliche und seelische Belastung, steigende Patientenzahlen, Arbeiten unter Zeitdruck... Du solltest einfach wissen, worauf Du Dich einlässt, bevor Du Dir jetzt Deine Karriere verbaust. (Wir hatten schon User hier, die wollten unsere Kollegen werden, weil sie so gern Grey's Anatomy gucken...)

Wie willst Du auf die Fragen nach Motivation und Pflegeerfahrung - und die werden kommen - im Vorstellungsgespräch reagieren? Mit dem Vorwurf der Diskriminierung? Dann hätte Dich ich auch nicht genommen.
 
Ich wollte dass mit dem Praktikum wissen, da dies eben sehr sehr gerne gesehen wird und deine Chancen ehöht.
Deine Begründung hat mich insofern interessiert, da dies eben auch ne recht beliebte Frage bei Vorstellungsgesprächen ist.

Dich diskriminieren? Ich wollte eigentlich nur helfen.
 
Wie gesagt: Praktikum habe ich gemacht, auf die Frage zur Motivation habe ich auch geantwortet. Dass diese Fragen kommen werde, ist jedem halbwegs normalen Menschen klar, entsprechende Antworten sollte man parat haben.

Wenn die im VG mich allerdings fragen würden, ob ich nicht vielleicht eine rosarote Brille trage und meinen, sie müssten mich ggf. in jovialem Tonfall darüber informieren, dass man als GuK mit Körperauscheidungen zu tun hat und im Schichtdienst arbeitet, würde ich schon zurückfragen, ob sie bei jedem Bewerber davon ausgehen, dass er keine Ahnung vom Berufsbild hat.

Letztlich kann man natürlich nur wissen, ob etwas das Richtige für einen ist, wenn man es ausprobiert hat. Glaubt nicht, ich ginge blauäugig ran - ich mache mir schon Gedanken, ob ich das kann (wahrscheinlich mehr als 16-Jährige, die problemlos noch mal was Neues starten könnten). Was ich allerdings definitv nicht mehr will, ist meine "Karriere" an der Uni.
 
mary_jane: Ist ja auch lieb und ich habe die Fragen beantwortet.

Als 'diskiminierend' (man beachte die Anführungsstriche) empfinde ich, dass ich das Gefühl vermittelt bekomme, als ginge man davon aus, ich sei besonders naiv und ahnunglos, nur weil ich mal etwas Anderes gemacht habe.
 
Ich versteh dich schon!
Ich glaube dir auch, dass du dir wirklich Gedanken gemacht hast. Deine Gründe finde ich auch nicht zu blauäugig oder naiv.
Wichtig ist aber letzendlich dass du eine Schule von dir überzeugen kannst.

Ich wünsch dir viel Erfolg dabei!
 
Verzeih- aber du trägst deine bisherige Bildung so demonstrativ vor dir her, dass man sich des Eindruckes net erwähren kann, dass diese dir ein bisschen die Sicht nimmt.

Pflege hat nur sekundär was mit Medizin zu tun. Deine Freundin hat dies sicher net gerade glücklich versucht zu erklären- aber ich denke, sie meinte schon das richtige.
Auch in der Pflege gibt es net jeden Tag das aufregende und besondere. Routine bestimmt den Arbeitsalltag.
Einen intensiven Kontaktaufbau zu Pat. im KH kannst heut getrost vergessen. Das liegt net nur am Personalmangel sondern auch an den kurzen Liegezeiten.
Schicht-, Wochenend- und Feiertagsdienst kennt jeder...aber von einer konkreten- im Sinne von verbindlich planbaren- Arbeitszeit träumen die viele in unserem Beruf.
Zukünftig wird es net mehr Krankenpflegekräfte sondern mehr Altenpflegekräfte geben. Ob du da dann auch noch glücklcih werden kannst, wenn es net um das Besondere geht sondern um das Alltägliche.

Bringt dir ein Praktikum was? Ich glaube net. Bewirb dich einfach und dann wirst sehen, ob es passt oder nicht. Vielleicht kannst hinterher auch beides verbinden. Wenn mich net alles täuscht, kann ein Germanist auch als Lektor arbeiten. *grübel* Wobei- dann sitzt wieder am Schreibtisch. Aber vielleicht erscheint dir das irgendwann doch erstrebenswert. Bis zur Rente sind es ja ein paar Jährchen.

Also: nicht soviel fragen, anfangen Nägel mit Köppe zu machen. Studium abschließen und Lehre anfangen. Vielleicht findest für die Zwischenzeit ein Haus, dass dich als Ungelernte für ein paar Stunden beschäftigt.

Elisabeth
 
Verzeih- aber du trägst deine bisherige Bildung so demonstrativ vor dir her, dass man sich des Eindruckes net erwähren kann, dass diese dir ein bisschen die Sicht nimmt.

Also: nicht soviel fragen, anfangen Nägel mit Köppe zu machen. Studium abschließen und Lehre anfangen. Vielleicht findest für die Zwischenzeit ein Haus, dass dich als Ungelernte für ein paar Stunden beschäftigt.

Elisabeth

So empfinde ich das leider auch. Ich möchte dich nicht persönlich angreifen o.ä. aber einmal meine Meinung zum Thread äußern. Ich habe mir alle Beiträge hier durchgelesen und immerzu erwähnst du deine Überqualifikation. Das ist ja auch etwas tolles- Bildung ist immer eine gute Sache, aber wenn du in einem Bewerbungsgespräch ähnlich redest wie du hier schreibst, machst du automatisch auf dich und deinen Bildungsweg aufmerksam. Klar, nun kann man sagen mit 25 und diesem Abschluss kann man einschätzen was es bedeutet diese Ausbildung zu machen und auch sagen was man sich für sein späteres Leben wünscht. Allerdings bin ich der Meinung, dass ein Praktikum immer einen guten Eindruck hinterlässt. Egal wie alt man ist und egal welchen Abschluss man hat! Ich wurde zB in meinem Bewerbungsgespräch gefragt was ich für Erfahrungen in meinem Praktikum gemacht habe. Dazu sollte ich eine mir im Kopf gebliebene Geschichte erzählen. Genau das konnte ich dann auch tun. Erst durch das Praktikum wurde mir gezeigt was es bedeutet in diesem Beruf tätig zu sein. Ich sah es zum ersten Mal aus der Sicht der Pfleger, Patienten aber auch deren Angehörigen. Ich fühlte/bin(ich mache derzeit wieder Praktika vorm Ausbildungsbeginn im September) mich nicht "zu gebildet" oder war mir "zu schade" für ein unbezahlten Praktikum.(dazu möchte ich auch sagen, dass es immer Mittel und Wege gibt, wenn man etwas will!) Denn ich habe auch ein sehr gutes Abi und bin eigentlich noch am studieren. Wenn die Ausbilder spüren, dass es du es wirklich willst und dir auch Gedanken gemacht hast, wird dein Bildungsweg ja wohl wenig Rolle spielen. Zumal mir bekannt ist, dass auch gerne Auszubildende genommen werden, die schon etwas Lebenserfahrung haben und die Lehre nicht aus eine Laune herausmachen.

Wenn du etwas willst, solldest du darum kämpfen:boxen:
 
Danke, Mary_Jane!

@ Elisabeth: Ich glaube auch, dass mir ein weiteres Praktikum nichts bringt und zwar aus folgendem Grund: Ob ich den für mich heikelen Dingen des Daseins als GuK gewachsen bin - z.B. Verantwortung für das Leben der Patienten in stressigen Situationen, unter dieser Voraussetzung im Stress präzise und korrekt arbeiten, Pflege in der von dir beschriebenen Situation etc. -, wird mir ein Praktikum nicht zeigen. Da habe ich nämlich die Verantwortung nicht, weil ich so gut wie nichts machen darf (logischerweise).

Die Ausbildungsinhalte (ja, ich habe sie mir angesehen) haben m.E. viel mit medizinischen Fragestellungen zu tun. Und der Tipp, sich im VG lieber darauf zu beziehen als "ich will Menschen helfen" habe ich aus diesem Forum ;) Ich frage mich bei solchen Darstellung ernsthaft, warum ihr diesen Beruf macht: Pflege scheint so etwas wie 'Verwahrung' geworden zu sein, anspruchsvoll ist der Inhalt der Ausbildung anscheinend auch nicht, Arbeitszeiten sind blöd, Zukunftsperspektiven schlecht...?

Ansonsten: Ich habe mich längst beworben, mein Studium ist seit 1,5 Jahren abgeschlossen (s.o.) und das einzige, was ich wollte, war, dass man mir sagt, ob es Leute gibt, die nach einem Studium eine Stelle bekommen haben und eventuell Tipps, wie ich damit umgehen kann.

@ Laufmaus: Ich bin mir nicht zu schade für ein Praktikum. Ich kann mir kein weiteres leisten, weil ich für zwei Leute Miete, Nebenkosten und was zu futtern bezahlen muss. (Ja, sicher, wenn ich will, kann ich natürlich kündigen, Papi darum bitten, dass ich mit meinem Mann bei ihm einziehen darf und ein u.U. später nicht das gewünschte Ergebnis bringende Praktikum machen. Spräche sicher sehr für geistige Gesundheit.) Im Übrigen verstehe ich nicht, was euer Problem mit der (angeblichen) Erwähnung meiner 'Überqualifikation' ist: ich selbst habe ausdrücklich geschrieben, dass ich mich nicht für überqualifiziert halte. Ich habe meine Situation zu schildern versucht - meinen bisherigen Bildungsgang in eine komplett andere Richtung werde ich im VG sicher nicht betonen, das ist auch gar nicht nötig, der Personalverantwortliche sieht nämlich im Gegensatz zu euch meinen Lebenslauf. Hilfreich wäre es gewesen, wenn ihr mir Tipps gegeben hättet, wie ich im VG damit umgehen kann, wenn man mich darauf anspricht, außer mit: "Ich will aber" und den Dingen, die ich schon geschrieben habe. Darauf ist merkwürdigerweise niemand eingegangen.

Ich hätte übrigens auch kein Problem, ein positives Erlebnis aus meinem 'alten' Praktikum zu schildern?

Allgemein: Danke für eure Hilfe, die Beispiele von 'anders studieren' Leuten, die in die Pflege gegangen sind, muntern mich schon mal auf. :)
 
anspruchsvoll ist der Inhalt der Ausbildung anscheinend auch nicht, Arbeitszeiten sind blöd, Zukunftsperspektiven schlecht...?

:dudu: also ich habe Kontakt mit den Azubis aus der Pflegeschule(die, die schon in Ausbildung sind) und da wird mir oft gesagt, dass man schon etwas machen muss. So einfach ist es sicher nicht, wie einige Leute denken. Kann schon sein, dass es einen Abiturienten leichter fällt als einen Real-oder Hauptschüler (ich will niemanden angreifen, spreche allgemein).

Hilfreich wäre es gewesen, wenn ihr mir Tipps gegeben hättet, wie ich im VG damit umgehen kann, wenn man mich darauf anspricht, außer mit: "Ich will aber" und den Dingen, die ich schon geschrieben habe. Darauf ist merkwürdigerweise niemand eingegangen.

Ich hätte übrigens auch kein Problem, ein positives Erlebnis aus meinem 'alten' Praktikum zu schildern?

Du musst doch wissen warum du den Beruf erlernen willst und wie du das im VG erwähnst 8) Steh zu dir und dem was du machen willst! Ich wurde auch gefragt warum ich jetzt von meinem Studium auf einmal in die Pflege will(mein Studium hat wenig mit der Pflege zu tun) und ich war einfach ehrlich. Anhand meiner Erfahrungen im Praktikum konnte ich erst einmal erwähnen was genau mich an dem Beruf reizt und wieso ich ihn unbedingt erlernen möchte und später trotz der Arbeitszeiten und oftmals schweren körperlichen Arbeit aktiv im Beruf arbeiten möchte. Auch habe ich erwähnt, dass ich die Ausbildung als eine Grundbausteil für mich sehe, um danach noch einmal Fernstudium aufzunehmen. Was die Sache mit dem jetztigen Studium angeht- ich hab einfach ganz ehrlich und offen gesagt, dass das Studium für mich nur eine Option war um nicht in der Luft zu hängen und irgendetwas Sinnvolles zu tun bis ich eine Chance auf einen Ausbildungsplatz bekomme. Meine Ehrlichkeit wurde belohnt:up:

Also sei einfach ehrlich!:wink1: Warum sollte man dir dann noch die Ausbildung verweigern? Und ich bin mir sicher, dass du überzeugen kannst, wenn du hinter deinem Wunsch stehst. Zumal es ja nicht nur eine Klinik im Lande gibt und ich denke auch. :emba:
 
ergänzend möchte ich sagen, dass allein an meinem Bewerbungstag 4 (mit mir) Studenten waren, die die Ausbildung wollten und aus einen ganz anderen Fach kamen. Englisch, Wirtschaftszeugs, Bauwesen zB. Aber die haben sich wirklich gut verkaufen können und ihre Wahl für die Ausbildung begründen können. Es war also kein Nachteil, im Gegenteil. Denn so wie ich es mitbekommen habe, wurden mit mir 3 von 4 genommen.
 
Danke, Laufmaus, für die Beispiele, das macht Mut. :)

Was ich im VG sagen würde, weiß ich ja, habe ich auch geschrieben... aber ob das ok ist, hat noch keiner kommentiert.

Das, was du oben zitiert und gerügt hast, war übrigens nicht meine Meinung, sondern der Versuch einer ironischen Aufnahme dessen, was Elisabeth geschrieben hat. Ich halte die Ausbildung für anspruchsvoll. Ob man hinterher je nach Station nur Sch*** wegwischt, ist ne andere Sache, aber so war das nicht gemeint.
 
Begründung Berufswunsch:
- Interesse an medizinischen Fragestellungen/Zusammenhängen OHNE den Wunsch, 6 Jahre zu studieren
- ich möchte etwas Praktisches, teamorientiertes im 'Dienst am Menschen' tun (nicht mein Leben am Schreibtisch verbringen)
- wünsche mir einen Beruf, dessen 'Sinn' unmittelbar eingängig ist
- mich reizt, dass kein Tag gleich ist, allein deshalb, weil kein Mensch und kein Krankheitsverlauf gleich ist
- 'schnöde Gründe': überhaupt ein 'konkreter' Beruf mit Struktur und Trennung von Arbeit und Privatleben, die Arbeitszeiten sind konkrete Arbeitszeiten, letztlich: die älter werdende Gesellschaft braucht GuK - wer braucht Germanisten?

Die?
Ja, die sind doch schon gut :up: Und sind wir mal ganz ehrlich, gibt es immer so Standartantworten- in jedem Beruf. Ich habe bei meinen VG viel Wert auf den menschlichen Aspekt gelegt. Dass ich Gutes tun möchte mit meiner Arbeit. Dazu kam bei mir eben auch, dass ich mich in einem KH mit christlichen Leitbild beworben habe und das mit in das VG einbrachte. Das war mir sehr wichtig, weil ich mich absolut mit dem Menschenbild identifizieren kann und das gerade in jenen Berufsfeld als wichtig empfinde. (nur so viel noch von mir :P ) Vielleicht solltest du auch ehrlich sagen, dass du das Studium am Ende nur durchgezogen hast und schon immer im Bereich der Krankenpflege arbeiten wolltest. Es kann einen wohl kaum als negativ ausgelegt werden, wenn man etwas für den Menschen tun möchte und etwas zurückgeben will mit seiner Arbeit :up:
 

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