Borderline - Trotzdem eine Chance?

Hylana

Newbie
Registriert
07.04.2012
Beiträge
3
Hallo ihr!

Ich werde im Mai 23 Jahre, habe mit guten Noten die Mittlere Reife abgeschlossen und bereits erfolgreich eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten (Kommunalverwaltung) im Öffentlichen Dienst abgeschlossen. Allerdings habe ich diese Ausbildung auf Druck meiner Eltern gemacht, der Beruf ist überhaupt garnicht mein Ding und ich war sehr unglücklich dort. Ich hab direkt nach der Ausbildung 2 Jahre bei der Stadt (Stadtkasse) gearbeitet, bis ich nichtmehr konnte und vor allem nichtmehr wollte. Das monotone Zahleneintippen - den ganzen Tag am Pc, das war die absolute Hölle für mich.

Ich interessiere mich total für den Beruf zur Gesundheits- u. Krankenpflegerin.

ABER - ich bin Borderlinerin. :gruebel:

Ich war im 2011 fast ein halbes Jahr aufgrund mehrerer Suizidversuche in der geschlossenen Psychiatrie, hatte zeitweise auch Fixierungs- Beschlüsse wegen Eigengefährdung. Danach musste ich nur noch tageweise zur Krisenintervention in die Klinik.
Ich bin seit 2 Jahren in ambulanter Therapie. Dort bin ich schon sehr weit gekommen, viel stabiler wie anfangs, nichtmehr suizidgefährdet, die Selbstverletzung ist viel weniger geworden, ich komme viel besser mit den Stimmungsschwankungen zurecht, etc.
Zudem gehe ich schon seit Monaten 2x wöchentlich in die Ergotherapie, Hundetherapie und 1x wöchentlich darf ich ausnahmsweise (Pilotprojekt von der Psychiatrie) in die Klinik um dort mit 2 vertrauten Pflegern über die Alltagsprobleme zu reden und ggf. neue Wunden versorgen zu lassen.
Ca. Mitte April/ Mitte Mai gehe ich in eine Fachklinik um dort dann entgültig zu lernen mit der Selbstverletzung aufzuhören & mich noch weiter zu stabilisieren. Der Aufenthalt beträgt dann wieder einige Monate. Nach dieser Klinik (Klinik Dr. Schlemmer | Centrum für psychosomatische Medizin) gehe ich für ca. 1-2 Jahre in ein betreutes Wohnen in eine neue Stadt & werde in dieser Zeit viele Praktikas absolvieren und mich nochmals weiter meiner Stabilität widmen. Das betreute Wohnen ist auf Borderliner ausgerichtet & hat das Ziel für ein eigenständiges Leben zu sorgen.

Angenommen - ich bin danach stabil und verletze mich natürlich auch nichtmehr selbst (beide Unter- & Oberarme sind leider von Narben gezeichnet) - habe ich Chancen - trotz mit der Diagnose Borderline - mich in Krankenhäusern zu bewerben? Oder kann ich mir das mit der Vorgeschichte gleich aus den Kopf schlagen? Mir ist natürlich klar dass die Belastung in dem Job sehr hoch ist, aber könnte ich mich trotzdem versuchen gut zu "verkaufen", indem ich entsprechend viele Praktikas etc. abliefere?
Wie würdet ihr vorgehen an meiner Stelle? Ich hab seit einiger Zeit einfach das Bauchgefühl dieses Berufsbild (informiere mich schon ausgiebig) könnte "passen", trotz der hohen Anforderungen - es reizt mich total.

Lg!
 
Warte erstmal deine Therapie ab, besprich deinen Berufswunsch dann mit deinen Therapeuten und höre auf deren Empfehlungen.

Zum Thema Borderline und Krankenpflege: die Suchfunktion wir dir einiges dazu ausspucken, sowohl positives als auch negatives.

Zum derzeitigen Stand deiner Genesung ist es noch zu früh um eine Prognose zu treffen, selbst für meine Kristallkugel.
 
Eine borderline Erkrankung die im Griff ist (es gibt keine Heilung ) stellt kein Auswahl Kriterium in diesem Beruf da. Ich wûnsche dir alles erdenklich gute für die Zukunft und wenn es dir gut geht schaffst du es auch. LG
 
Blöd formuliert merk ich Grad Ausschluss kriterium sollte es heissen LG
 
magst du mal bitte eine quelle für die ziemlich schmackigen aussagen: "kein ausschlusskriterium" und "keine heilung" geben?
 
Als selbst betroffene brauch ich für diese aussagen keine Quellen
 
@threaderstellerin:

du fragst, wie man an deiner statt entscheiden würde?


meine pers. antwort:


bei gerade dieser erkrankung ausgerechnet diesen job zu wählen, erscheint mir kontraproduktiv.



das ist eine frage, die an deinen therapeuten gehen muss.
 
Ausschluss kriterium : ich bin ks und litt an bs. Quelle genug oder brauchst da einen professor dazu der das in einem schlauen Magazin beschreibt ?
 
genau das hätte ich gerne, ja.


denn: ich kenne einige fälle von borderline-persönlichkeits-gestörten, bei denen das ganz glasklar ein ausschlusskriterium wäre.


also, bitte: projiziere deine eigenen erfahrungen nicht pauschal auf andere, die du nichtmal kennst.


p.s.:
du meinst sicher, dass du noch dran leidest, oder?
 
Ich habe nix pauschalisiert es war nach Meinungen gefragt und das ist meine nicht mehr nicht weniger
 
dann schreib es bitte auch so, und sage nicht stattdessen: "es gibt keine heilung" und "(...) ist kein ausschlusskriterium".
 
Eine therapierten bs die im Griff ist , ist auch keines sonst wäre ich schliesslich keine und nicht anderes hab ich geschrieben, das es gewiss bs persönlichkeiten gibt die dazu nicht in der Lage sind steht wohl ausser Frage. Oder willst du pauschalisieren da bs ein Ausschluss ist egal wie therapiert ? Also meinen thread auch genau lesen
 
Eine therapierten bs die im Griff ist , ist auch keines sonst wäre ich schliesslich keine und nicht anderes hab ich geschrieben, das es gewiss bs persönlichkeiten gibt die dazu nicht in der Lage sind steht wohl ausser Frage. Oder willst du pauschalisieren da bs ein Ausschluss ist egal wie therapiert ? Also meinen thread auch genau lesen

sry, den beitrag verstehe ich nicht.
 
Ich würde dir abraten, da du in dieser Ausbildung vorallem viele Dinge erleben wirst, ggf. das Thema Tod und Sterben. Wenn du schon suizidale Versuche unternommen hast, ist es für deine Erkrankung nicht empfehlenswert, solch einen Beruf zu wählen. Ich stecke keinen Borderliner/in in eine Schublade, da ich selbst gerade aus meinen praktischen Einsätzen aus der Psychiatrie wiedergekommen bin und viele Dinge nun anders sehe, aber für solch eine Erkrankung die du hast, wäre es nicht ratsam dich darin zu bestärken. Ich wünsche dir alles Gute .
 
Also ich kenne jemanden, der mit einer attestierten und in psychotherapeutischer Behandlung befindlicher schizotypischen Persönlichkeitsstörung Krankenpfleger geworden ist. Die Symptomatik war deutlich ausgeprägt. Ich denke es liegt im ermessen der Einrichtung bzw. des Arbeitsgebers bzw. der Ausbildungsstätte.
 
Hallo! : o)

Danke für die Antworten!

Demnächst geht es in die Fachklinik. Sie haben sich gemeldet, dass die Aufnahme klappt. Ich freue mich schon. ;)

Ich hoffe dass ich dort lerne mit der Krankheit zu leben & umzugehen. Dass ich nie völlig geheilt werden kann, das ist mir klar. Aber trotzdem möchte ich damit ein halbwegs normales Leben führen und einen Beruf nachgehen der mir Spaß macht. Und der angesprochene - das könnte ich mir eben nach wie vor total vorstellen.
Mit Tod & Sterben habe ich übrigens keine Probleme. Auch wenn ich selbst Suizidversuche begangen habe. Das ist das eine - aber wenn andere Menschen sterben, das ist für mich was anderes. Mein Freund ist 2010 nach langem Kampf an Krebs verstorben. Natürlich hat mich das beschäftigt und ich war traurig, aber es war kein "einschneidendes Erlebnis" - ich kam damit sehr gut klar. Ich hatte damals auch die Krankheit akzeptiert und konnte deswegen gut mit ihm umgehen. Er hatte sich von allen abgewandt, die nur Mitleid hatten.
Und klar - es ist zwar was anderes, aber ich habe auch schon tote, versteifte Haustiere berührt & beerdigt. (Auch wenn das in dem Beruf wohl nicht vorkommt ;)) Ich denke, ich habe mit diesem Thema keine größeren oder anderen Probleme wie jemand "Gesundes" auch.

Es ermutigt mich natürlich zu lesen, wenn jemand mit psychischen Krankheiten diesen Beruf/ dieser Ausbildung nachgehen kann!
 
@threaderstellerin:

du fragst, wie man an deiner statt entscheiden würde?


meine pers. antwort:


bei gerade dieser erkrankung ausgerechnet diesen job zu wählen, erscheint mir kontraproduktiv.



das ist eine frage, die an deinen therapeuten gehen muss.


Huhu Eisenbarth,

meine Therapeutin hat derzeit eine Auszeit von ihrer Tätigkeit - was ja OK ist, da ich ja nun in die Fachklinik gehe. Aber sobald ich die ambulante Therapie wieder aufnehme - spreche ich das natürlich auch bei ihr an. : o)
 
Ganz ehrlich, ich persönlich halte das auch für eine weniger gute Idee...
Eine Borderline- Störung beinhaltet nicht "einfach nur" selbstverletzendes Verhalten, auch im Team könnten Charakterzüge die in der PS inbegriffen sind für Probleme sorgen...
Aber du kennst dich besser als ich:) also musst auch du diese Entscheidung treffen (gemeinsam mit deiner Therapeutin)...
Alles Gute für Dich!
 
Ich denke grundsätzlich solltest du das mit deinen Therapeuten besprechen!
Meine Meinung dazu: Ich hatte eine Boarderlinerin als Schülerin und ich wusste teilweise nicht mehr, ob ich mich eher um die Schülerin oder um meine Patienten kümmern soll!
Du solltest dir im klaren drüber sein, dass der Beruf nicht nur schön ist und nicht nur Menschen gesund pflegen bedeutet. Es gehört viel viel mehr dazu und leider auch sehr viel negatives. Packst du das? Meinst du nicht dass es noch zu früh für dich ist?
Denk einfach nochmal drüber nach. Ich wills dir sicher nicht ausreden, aber ich finde, sowas gehört wirklich ausführlich überlegt und besprochen! Deiner Gesundheit und der deiner Patienten welche du dann betreust zuliebe!
 

Ähnliche Themen