Stress und Burnoutprphylaxe ist für unsere Berufsgruppe sehr wichtig, hier meine Erfahrungen:
- Das allerwichtigste sind Freundschaften und soziale Kontakte, pflege diese Kontakte gut, selbst wenn man sich wegen Schichtdienst nicht oft sehen kann, man kann anrufen, Briefe schreiben, SMS schicken, aber bitte nie für längere Zeit einfach ohne ein Wort "abtauchen" oder geplante Aktivitäten ständig kurzfristig wegen Diensttausch oder Einspringen absagen!
-Lerne es auch, für dich einzustehen, solltest du ständig gegen Deine Bedürfnisse eingeteilt werden sprich mit deiner Stationsleitung, die Zeiten, wo du keinen Einfluss auf den Dienstplan hast sind (fast) vorbei.
Plane vorraus, wenn du weißt dein Opa feiert am 1. 9 2011 seinen 70. Geburtstag, dies gleich eintragen.
Ich habe auch einen Tag in der Woche, an dem ich mir den Abend freihalte. Natürlich bin ich auch flexibel, wenn andere mich mal fragen ob ich tausche, aber wichtig ist, ich stimme zu weil es für mich ok ist, nicht, weil ich einfach nicht nein sagen kann.
-Sieh deine Arbeit nicht hyperkritisch, selbst wenn deutlich mehr möglich wäre, wenn ihr unterbesetzt seid, oder viel los ist dann schafft man es nicht so, wie man es idealerweise machen würde. Sei auch geduldig mit Kollegen, die dir Arbeit übriglassen, solange es nicht immer die gleichen sind. Schaffst du es auch mal nicht, dann werden die anderen auch Verständinis zeigen.
- Wenn du mal richtig unter Strom stehst und total aufgewühlt bist, mach was um runterzukommen, wer seinen Frust immer nur in sich reinfrisst der platzt nur noch und wenn du merkst, dass du schnell in Wut gerätst und dann laut und unfair wirst, wäre "Gewaltfreie Kommunikation" nach Rosenberg ein Weg.
- Treibe regelmäßig Sport, das ist ideal zum abreagieren, außerdem ist es ideal um seinen Körper fit zu halten und beispielsweise wenn ich mit dem Rad zur Arbeit fahre habe ich noch Zeit, mal einen klaren Kopf zu kriegen.
- Entspannung ist wichtig, Qigong ist toll, da schnuppere ich auch gerade rein, ich habe einen Kurs zur Progressiven Muskelentspannung gemacht, mache ich im Moment nicht immer, aber immer öfter.
- Wenn dich Situationen auf der Arbeit belasten, sprich mit jemanden drüber, im Zweifelsfall auch mal die Abteilung oder das Haus wechseln.
- Um Stress zu reduzieren gibt es Kurse wie der von Kaluza, oder Achtsamkeit. Mein Tipp, die meisten gesetzlichen Krankenkassen bezuschussen maximal zwei Präventionskurse, geht man regelmäßig hin und erfüllen die Kurse die gesetzlichen Anforderungen bekommt man ca 80% erstattet.
- Ernährung, bitte nicht nur Schokolade, Kaffee und Zigaretten. Halte Dein Gewicht, denn meist nehmen die Schüler in der Ausbildung zu. Versuch regelmäßig zu kochen und verzichte auf allzuviel Fastfood, du bist, was du ißt.
- Suche dir Hobbies und Interessen die nichts mit dem Beruf zu tun haben, bilde dich auch im Beruf regelmäßig fort, dadurch kannst du dich auch mit Kollegen aus anderen Häusern/Abteilungen austauschen.
-Wenn es dir möglich ist, halte ein Haustier, mein Stubentiger senkt meinen Blutdruck. Es kommt so viel von den Tieren zurück.
- Sitze in deiner Freuzeit nicht nur vor dem Fernseher, der Playstation, dem PC. Ich gehe gerne ins Kino oder ins Theater.
-Ein Buchtipp nicht nur für Intensivpflegende "Zu intensiv gepflegt" im Bibliomed Verlag.