Die ersten Aufgaben, mit denen der Schüler auf Station konfrontiert wird?

Saedis

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Ruhrgebiet
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Exam. Gesundheits- u. Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
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Hallo!

Ich würde gerne wissen, mit welchen Aufgaben man als Schüler konfrontiert wird, sobald man das erste mal auf Staion (in Abhängigkeit des jeweiligen Fachbereiches) eingesetzt wird?
Für welche Stationen werden Schüler idR. zuerst eingeteilt? Und schaut man in der Anfangszeit lediglich den examinierten Kräften über die Schulter, oder wird man gleich von Beginn an in alle Vorgänge miteinbezogen? Ab wann in der Ausbildung wird vom Schüler verlangt, dass er vollkommen selbstständig arbeitet?

Viele Grüße, Sædís :)
 
Hallo Saedis,
ich kann dir meine persönliche Erfahrung mitteilen. Meinen ersten Einsatz hatte ich damals in der Ausbildung auf einer pulmologischen Station (Lungenabteilung). Dort wurden Patienten behandelt, die überwiegend chronisch krank waren und demzufolge immer wieder kamen. Ich wurde in einem Bereich fest mit eingeteilt und bekam einfachere Aufgaben zugeteilt, wie z. B. Blutdruck messen, Puls messen, Temperatur messen. Dann wurde ich in die Grundpflege einegearbeitet. Ich durfte Patienten waschen, die nur ein bischen Hilfestellung benötigten etc. Zudem musste ich diverse Stationsaufgaben erfüllen, wie z. B. Wasserflaschen verteilen. Pflegematerialien auffüllen. Waschschüsseln säubern etc. Auf Wunsch durfte ich auch schon bei diversen Untersuchungen zusehen, wie z. B. bei einer Bronchioskopie (man kann sich mit einem Endoskop die Bronchien ansehen etc.). Ich bekam viele Dinge erklärt und muss sagen, dass mir diese Station auch super gefallen hat. Ich hoffe jetzt hast du eine klein Vorstellung davon. MfG Ngozi:sdreiertanzs:
 
hey saedis,

die ersten aufgaben auf einer station sind meist das praktische erlernen der neuen theorie, die man in der schule hatte. mein allererster stationseinsatz war ähnlich wie bei nozi. bei uns gibt es "tätigkeitskataloge", in denen die schüler ankreuzen, was sie theoretisch gelernt haben, schon einmal gesehen haben, unter anleitung getan haben und auch selbstständig tun dürfen. das erweitert sich dann immer je länger man in der ausbildung ist. komplett selbstständiges arbeiten wird bei uns im dritten lehrjahr verlangt.... im bezug auf die prüfung: man muss da ja auch alles allein machen.
ansonsten ist es wichtig, wenn man sich zum beispiel dem jeweiligen stationsalltag vertraut gemacht hat, dass man einzelene aufgaben von allein übernimmt, z.b. waschschüsseln säubern oder auf ordnung achten, aufräumen, für die durchgänge wagen fertig packen oder ähnliches...

lieben gruss

gerri
 
Einsatzmöglichkeiten für den ersten Einsatz sind alle Fachabteilungen wie Innere Medizin, Chirurgie, Urologie, Gynäkologie usw.

Bei uns gibt es auf jeder Station eine sogenannte Bezugsperson, die in erster Linie Ansprechpartner für die Schüler ist. Die Bezugsperson ist für die Anleitungen auf Station, Einarbeitung und Bewertung zuständig. In den ersten zwei Wochen unseres ersten Einsatzes hatten wir nur Frühdienst und wir wurden zudem noch von einem Lehrer der Krankenpflegeschule betreut, der im Wechsel in den 2 Wochen alle 3 Tage zu uns auf Station kam und mit uns eine Schicht gearbeitet hat.

Dann findet, wie schon geschrieben, in den ersten Tagen die Einarbeitung durch die Bezugsperson statt. In unserer Klinik gibt es die patientenorientierte Bereichspflege, wo jede Station in 3 Zimmerbereiche aufgeteilt ist. In den ersten Tagen wird geschaut, dass die Schüler bei der Bezugsperson im Bereich eingeteilt sind. Die kann sich so auch einen Überblick verschaffen, wie "fit" der jeweilige Schüler bei der Ausübung seiner Tätigkeiten ist und wo noch Handlungsbedarf besteht.

Wir hatten außerdem auch ein Heft, in dem man sämtliche Tätigkeiten, die wir im Einführungsblock gelernt hatten, abzeichnen lassen mussten (z.B. 3x Ganzwäsche, 5x subcutan Injektion usw.). Dies setzte natürlich voraus, dass eine Pflegekraft zugeschaut hat. Aber irgendwann, bei uns war es nach ca. zwei Wochen, arbeitet man mit viel Eigeninitiative schon sehr selbstständig. Dabei macht man alle Tätigkeiten, die im Einführungsblock gelehrt wurden.
 
Also ich wurde vom Team anfangs gefragt, ob ich schon mal irgendwelche Erfahrungen gemacht habe und danach gehen die dann auch. Hast du keinerlei Erfahrungen, wirst du sicher an die hand genommen und dir werden einfache Arbeiten und eher Hilfestellungen gegeben. Du wirst dann viel laufen müssen.

Lernst du nicht soo schnell und stellst dich ein wenig unbeholfen an, wirst du vielleicht erstmal blöde Sachen machen müssen wie Pflegearbeitswagen auffüllen, Essen austeilen, aufräumen, Arbeitsräume putzen....,

Kommst du dann langsam in den Altag rein, wirst du dann auch Blutdrücke messen, Temperaturen, Puls, Patienten bei der Körerpflege helfen oder diese übernehmen, essen anreichen...! Das alles ist nur Gewohnheitssache und dieses wirst du schnell beherrschen.

Bist du geschickt, merkt es das Team schnll und je nach Interesse und Pfiff wird dir dementsprechend auch Verantwortung übertragen! Ich durfte nach 4 Wochen bereits Subcutaninjektionen (also Spritzen in die Unterhaut) geben, obwohl es eigentlich rechtlich nicht erlaubt war.

Du wirst sehen..

LG Jessy
 
der erste Einsatz: man fühlt sich wie ein Klotz am Bein

Also ich war im ersten Einsatz auf der Chirurgie eingeteilt. Also ich durfte RR messen, Temp. messen, Puls und auch eintragen. Hilfe beim waschen (Rücken usw.), Spülräume saubermachen, Pflegewagen aufräumen, Stationsküche aufräumen (vor allem im Spätdienst weil unsere "Küchenfee" nur bis mittags da war) und Gebisse (Prothesen)reinigen. Im Prinzip merke ich jetzt wie sehr ich noch mal auf ner Chirurgie sein würde im Hinblick auf prä -und postoperativer Pflege. Damals stand das ja noch nicht zur Debatte ich war froh wenn ich die MAnschette einigermassen um den Arm machen konnte. also ich fühlte mich manchmal etwas unterfordert aber so ist das nun mal...man versteht nicht alles und rennte immer wie bekloppt hinter seiner zuständigen Schwester her aber das gibt sich wieder... Irgendwann war ich froh wenn ich alleine zu den Patientenklingeln gegangen bin. (hihihihihi) das waren noch Zeiten...Tja und im Januar schreibe ich nun schon Examen....
 
Hi,

ich hatte meinen ersten Einsatz in der Pädiatrie (Kinder-Onko). Wir haben, nach kurzer Einarbeitungszeit, an der Grundpflege teilgenommen (sofern die Kinder nicht von den Eltern gewaschen wurden), Vitalzeichen ermittelt, die Zimmer hergerichtet, Materialien aufgefüllt, Essen verteilt, Materialien für Knochenmarkpunktionen, Lumbalpunktionen, Blutentnahmen.... gerichtet und je nach Wissensstand und Bemühung den Ärzten dabei assistiert. Natürlich gehörte auch das Begleiten von Patienten zu Untersuchungen dazu. Zum Ende des Einsatzes durften die Schüler unter Aufsicht eigene Patientenzimmer betreuen.

Aber, das ist von Station zu Station verschieden. Kollegen von mir hatten nicht so viel Glück und waren mehr die Laufburschen als die neuen Schüler.
 
@Vivi

...ist ja aber schon bissl heftig den ersten Einsatz auf der Kinder-onko abzuleisten....:gruebel:
Lernst Du denn KKS od. KS?`

Ganz liebe Grüße
Rina
 
habe meinen ersten einsatz damals in der KPH auf einer Station gemacht wo ein Mix war von (Neuro-) Gastroenterologie, Onkologie, Hepatologie, Hämatologie und Infektiologie.. Sprich wir hatten Pat. mit nem BC, daneben lag einer mit Ikterus. Auf nem anderen Zimmer ne Pat mit Malaria...

Es war die interessanteste Zeit in der Aubildung.. später war ich dann in der Derma.. wo wir dann die sogenannten Härtefalle bekamen (fast alle Pat mit Hep C und HIV) wie Obdachlose mit Läusen, Paare mit Skabies (Krätze), offene Beine, Dekubiti.. dazu hatten wir noch einige angiologische Betten die mit Pat. die AVK oder TBVT ankamen.. auch sehr interessant... eigentlich war ich froh, dass ich nie in der Chirugie gelandet bin, da laut Aussagen meiner Mitschüler man "nur" waschen konnte...

Also egal welche Station dich als erstes erwartet... Überall kann es interessant werden.. man muss nur Interesse zeigen.. dann wirste nicht nur die Wäschsäcke wegtragen dürfen. *g*

lg micke
 
Micke schrieb:
später war ich dann in der Derma.. wo wir dann die sogenannten Härtefalle bekamen (fast alle Pat mit Hep C und HIV)

lg micke

hab mich hier falsch ausgedrückt.. ich meine, dass die Pat. die HIV positiv waren oder AIDS/Hep.C hatten, erstmal zu uns gekommen sind, da wir die benötigten Medis immer zur Hand hatten..

Ich meinte nicht, dass fast alle Pat. Hep C oder HIV positiv waren.. Also SORRY

lg micke
 
OffTopic @ Micke:
Nur mal als kleienr Tip: Unten an deinem Beitrag ist ein Button zum ändern deiner Beiträge; spart man sich das neu schreiben :)
Aber hab ja grad schon in nem anderen Thread gelesen das du noch am suchen und experimentieren mit dem Forum bist :)
 
Denia schrieb:
.. oder wird man Eingeteilt? Wenn man eingeteilt wird, wovon hängt das dann ab??:gruebel:

@denia
also bei uns ist das so gemacht worden,dass unsere klassenleitung uns stationen zugeteilt hat.
im ersten jahr wurden wir nur in der inneren und in der chirurgie eingesetzt, ab dem 2. jahr dann in gyn, psychiatrie, neurologie, intensiv, onkologie, neugeborenenstation mit einer woche schnuppern im kreissaal, dann gegen ende des dritten jahres waren wir wieder vermehrt auf innere und chirurgie um noch kenntnisse vertiefen zu können... :mrgreen:
 
ich weiß ja nicht wie groß/klein euer KH ist.. oder seid ihr auf irgendwas spezialisiert? Bei uns sucht die Schule die Stationen aus, auf welche wir kommen, damit wir gerechterweise soviel wie möglich durchlaufen und sehen. Finde ich auch gut so. Auch wenn man mal ein Gebiet nicht so toll findet (z.b derma oder urologie) lernt man diese kennen und findet sie danach womöglich besser als gedacht...


lg micke
 
Bei mir war es eigendlich genau so, im ersten Einsatz halt Vitalwerte messen, Grundpflege, essen anreichen, Essen verteilen, Wäschewägen auffüllen, Lagern, und die ganzen Prophylaxen
Meine eigenen Zimmer mit voll Betreung (Medis stellen, Kurven Ausarbeiten, Insuline, Visiten) hatte ich ende des zweiten Jahres, aber das ist von Station zu Station unterschiedlich
 
Die ersten Aufgaben auf Station...ja...ich weiß nicht ob ihr auch soviele sachen machen musstet/durftet???

ich sollte RR,Puls,BZ und Temp. messen, Supp. verabreichen,PractoClyss verabreichen, Heparine und Insuline spritzen,Infusionen fertigstellen und anhängen, Antiobiosen genauso, Braunülen ziehen, DK ziehen, ...öhm... VW, Wundversorgung, ...Grundpflege ist klar, Mobilisation,Prophylaxen jeglicher art durchführen, Dokumentationen, Übergabe, OP-Vorbereitungen, Wäschewechsel, Essen verteilen, Medis verteilen...


ich glaube das wars. Bin im 1. Lehrjahr, seit 1.4.06


Gruß

Traumtänzerin
 
Ui!

Das ist aber ne ganze Menge ... Wurdest du denn über die einzelnen Sachen wenigstens aufgeklärt, was zu beachten ist, warum dies, warum das, was kann passieren wenn, usw... ?

Das ginge theoretisch alles noch (obwohl Heparin, Insulin, Infusionen), bis zu dem Punkt Medis bzw. Antibiose - das wird nicht möglich gewesen sein!

Was ist mit Punkt Übergabe? Komplett unter Aufsicht oder alleine alles? Ist auch recht gefährlich - falls mal was vergessen wird.
 
also ehrlich..ist ja recht viel...ich fand BZ ja schon immer ziemlich heikel...Wenn du das alles im ersten Lehrjahr machst..was machst du denn im 2 und 3.??? also ich habe im 1. lehrjahr auch schon gespritzt und subcutan infusionen gelegt allerdings im 3 Einsatz.
 
Kalli schrieb:
der erste Einsatz: man fühlt sich wie ein Klotz am Bein

Also ich war im ersten Einsatz auf der Chirurgie eingeteilt. Also ich durfte RR messen, Temp. messen, Puls und auch eintragen. Hilfe beim waschen (Rücken usw.), Spülräume saubermachen, Pflegewagen aufräumen, Stationsküche aufräumen (vor allem im Spätdienst weil unsere "Küchenfee" nur bis mittags da war) und Gebisse (Prothesen)reinigen. Im Prinzip merke ich jetzt wie sehr ich noch mal auf ner Chirurgie sein würde im Hinblick auf prä -und postoperativer Pflege. Damals stand das ja noch nicht zur Debatte ich war froh wenn ich die MAnschette einigermassen um den Arm machen konnte. also ich fühlte mich manchmal etwas unterfordert aber so ist das nun mal...man versteht nicht alles und rennte immer wie bekloppt hinter seiner zuständigen Schwester her aber das gibt sich wieder... Irgendwann war ich froh wenn ich alleine zu den Patientenklingeln gegangen bin. (hihihihihi) das waren noch Zeiten...Tja und im Januar schreibe ich nun schon Examen....

ja stimmt das waren noch zeiten... ich habe übermorgen praktisches examen und grade jetzt wünsche ich mir ich wäre noch einmal unterkursschülerin
 
Mir wurde das alles gezeigt, dann sollte ich das unter aufsicht machen und die meinten das ich das sehr gut mache und das ich selbstständig arbeiten kann. ich habe auch schon gehört, dass einige erst s.c injizieren wenn sie den 3. einsatz haben...

Thema Übergabe, ich sollte mir 2 Personen von der Station aussuchen und in der schicht gut beobachten und wichtiges notieren undd das denn in der übergabe miteinbringen. also keine ganze übergabe alleine machen.

Ich wurde über risiken beim injizieren aufgeklärt, hatte das auch schon in der schule. Unsere Schule findet das nicht schlcht, wenn unterkursschüler schon soviel machen können und dürfen. mir persönlich macht das auch echt nichts aus, weil ich sehr gerne selbstständig arbeite.

Ist das denn zuviel was mir gezeigt wurde??

Mir wurde auch unter Anleitung gezeigt wie man den Perfusor bedient und die Spritze aufzieht und Post-OP maßnahmen habe ich auch alleine gemacht
 

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