Angst vor jedem neuen Arbeitstag

Moewe

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19.08.2011
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NRW
Beruf
Azubi Krankenpflegerin
Hallo
Ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin. Ich brauche euren Rat und muss mir meinen Kummer mal von der Seele schreiben...

Ich habe im Oktober meine Ausbildung zur Geundheits- und Krankenpflegerin angefangen. Aktuell ist unser erster Einsatz nach zwei Monaten Schule. Der Einsatz begann am 27.11.2011.

Davon war ich gerade mal drei Tage da; den Rest hatte ich frei bzw. war krank. :( Mir gehts immer noch nicht besonders toll, ich hatte erst ne Magen Darm Grippe, dann eine Nierenbeckenentzüdung. Und mache mir selbst viel Stress, weswegen es wohl auch nicht wirklich besser wird.

Jedenfalls: Ich hab total Bammel, morgen wieder nach 10 Tagen krankgeschrieben wieder auf Station zu gehen. Erstens bin ich total überfordert (wie gesagt, erst drei Tage, ich hab den ersten Tag vor Aufregung alles vergessen was ich theoretisch gelernt hatte, kam auch nicht gut an). Man verlangt von mir, dass ich jemanden zB. beim Waschen unterstütze - ich hab das aber noch NIE vorher gemacht. Dann werd ich zwischendrin was gefragt, aber ob das so okay war sagt mir auch niemand. Ich hab einfach panische Angst, wieder was falsch zu machen... In Augen meiner Praxisanleiterin.

Die sind da zwar alle mega lieb aber ich mach mir selbst total die Panik und Stress. :( Der Grund liegt wahrscheinlich darin, dass ich mit meinen 20 (werd in 4 aber 21 Jahre) Jahren noch nichts geschafft hab durch familiäre Probleme. Ich hab so Angst, die Ausbildung bzw. die Probezeit nicht zu schaffen, dann stehe ich wieder da. Ich bin für die Ausbildung extra 200km weit weg gezogen und naja.

Ich bin am überlegen, ob ich die Ausbildung überhaupt weiter mache. Ich habe vor jedem Arbeitstag eine hundspanik. Das ist ganz schlimm. Die Angst hab ich aber eher vor meinen Vorgesetzten, wenn ich zB. zu Patienten darf und Vitalzeichen ermitteln soll dann ist das das schönste. Oder von A nach B rennen. Da bin ich mir meienr Aufgabe sicher. Aber sobald ich unsicher bin...

Habt ihr vielleicht einen Tipp für mich? Ich weiß irgendwie nicht mehr weiter... Ich kann sicher die ganze Nacht wieder nicht schlafen vor Angst.. :(

Eure Moewe
 
Besprich das mit Deinem Praxisanleiter oder einer Kollegin/einem Kollegen Deines Vertrauens. Genau dafür sind sie da.
 
Hallo
Aber ich weiß einfach nicht, was ich ihr sagen soll. Außerdem sitze ich hier schon wieder heulend und das würde mir im Gespräch nicht anders gehen...

Ich hab zwei Praxisanleiterinnen. Eine habe ich kennengelernt, die ist sehr nett. Die andere noch nicht, die ist wohl auch sehr sauer auf mich weil ich krank warund hat mir am Telefon auch deutlich mitgeteilt, was sie daovn hält im Tonfall...

Und meine Klassenlehrerin ist mega streng, mit der komme ihc überhaupt nicht klar, die hat mir schon gedroht (als ich mich krankgemeldet habe wurde ein Anruf nicht weiter gegeben und ich fehle nun angeblich unentschuldigt, dabei hab ich mich abgemeldet und AUs) dass ich die Probezeit so sowieso nicht schaffe...

:(
 
Was ist die Alternative? Weiter krankmelden? Wohl kaum.
Du wirst in den sauren Apfel beißen und Dich der Situation stellen müssen. Geh morgen ganz unvoreingenommen zum Dienst und bitte Deine PAin um ein Gespräch. Wenn Du dann dabei heulst, dann heulst Du halt. Das ist doch kein Weltuntergang. Du wirst nicht die erste Schülerin sein die heult und auch nicht die letzte.
Mach einen Neuanfang, sei motiviert und Du wirst sehen, es wird Dir mit Sicherheit gefallen. Womöglich sind Deine Ansprüche an Dich auch einfach zu hoch. Mit Verlaub, es ist Dein erster praktischer Einsatz, woher sollst Du es denn können. Wenn Dir eine Aufgabe übertragen wird, der Du Dich nicht gewachsen fühlst, dann kommuniziere das. Aber Achtung: auch dabei macht der Ton die Musik. Ein "Kann ich nicht!" kommt natürlich nicht so gut an. Wenn Du jedoch sagst "Ich bin mir da unsicher, wir hatten das in der Schule noch nicht/ich hab das noch nicht gemacht, kannst Du mir das (nochmal) zeigen" wird Dir niemand den Kopf abreißen.
 
Außerdem sitze ich hier schon wieder heulend und das würde mir im Gespräch nicht anders gehen...

Das wirkt auf mich so, als seist Du generell etwas labil zur Zeit ( physisch und psychisch )...insofern frage ich mich, was dabei Ursache und was Wirkung ist. Hast Du bereits in einer solchen Verfassung der Ausbildung begonnen und knickst Du im Rahmen von anderen belastenden Situationen ähnlich ein ? Oder was genau lässt Dich selbst derzeit einen solchen Leidensdruck empfinden?
 
Interpretierst du da net ein bisschen viel? Du erwartest eine Ablehnung... und hörst demzufolge auch eine?

Du hast dich krank gemeldet... und hast ab dem Tag eine Krankschreibung. Diese hast du umgehend an die Schule geschickt- sie war also innerhalb der gesetzlichen Frist angekommen. Wie sollten sie auf die Idee kommen, dass du unentschuldigt fehlst?

Elisabeth
 
Das wirkt auf mich so, als seist Du generell etwas labil zur Zeit ( physisch und psychisch )...insofern frage ich mich, was dabei Ursache und was Wirkung ist. Hast Du bereits in einer solchen Verfassung der Ausbildung begonnen und knickst Du im Rahmen von anderen belastenden Situationen ähnlich ?
Hallo
Ich hab die ganzen letzten Jahre ziemlich viel Mist mitgemacht. Ich weiß gar nicht, wie ich das alles in Worte fassen soll... :( Und das war auch der Grund, weswegen ich so weit weg nach einer Ausbidung gesucht habe (Abstand, Neuanfang, mit meinem Freund zusammengezogen).

Ich hatte so viel Hoffnung und Tatendrang zu Anfang der Ausbildung. Die Schule war auch echt super (und eigentlich bin ich echt kein Schulfreund mehr), aber dann kam der Einsatz und peng war alles weg, ich bin seit dem auch eine tickende Stimmungsbombe geworden zu Hause - es ist furchtbar...

Und je länger ich fehle, desto mehr steigert sich meine Panik vorm neuen Arbeitstag...

Ich bin
 
@ Moewe: Ich möchte Dir wirklich nicht zu nahe treten, aber vielleicht solltest Du Dir erstmal selbst helfen lassen, bevor Du anderen Menschen hilfst...Die Krankenpflege tröstet nicht...sie lenkt nicht ab...letztendlich wirft sie jeden von uns auf sich selbst zurück.
 
Einen ähnlichen Fall haben wir doch gerade erst diskutiert: http://www.krankenschwester.de/foru...-erster-praktischer-einsatz-totaler-flop.html

Die TE ist ein paar Jahre jünger, hat aber die gleichen Probleme. Was läuft denn da schief? Wie kann die gewöhnliche Aufregung durch die neue Situation in solche Panik ausarten? Welche übersteigerte Anspruchshaltung haben die beiden an sich?

@Moewe: Such Dir Unterstützung. Krankschreiben ohne Behandlung des eigentlichen Probleme (Deine Infekte gehen vorüber) nützt Dir nichts. Du warst gerade mal drei Tage da. Finde einen Weg, die Uhr nochmal auf Anfang zu drehen. Dann ist es Dein erster Tag auf Station - da ist ein bißchen Bammel doch menschlich.
 
Ich frage mich, geht es dir nur jetzt am Anfang der Ausbildung so, oder bist du generell so ein ängstlicher Typ der von Versagensängsten getrieben ist?

Bitte nimm mir das nicht übel aber ich habe den Eindruck, du solltest mal mit einem Psychologen sprechen, vielleicht kann dir dort geholfen werden.
 
Hey Du,

ich kann dich schon gut verstehen. Mir gehts genauso. Ich mache mir selbst vor jedem neuen Tag Panik und heule manchmal, weil ich mich so unter Druck setze. Ich sollte letztens Tropfen stellen und ein Patient wurde entlassen habe es aber nicht gesehen und für ihn auch Tropfen gestellt und dann kam eine Krankenschwester und meinte mich beleidigen zu müssen indem sie sagte: ,,Warum stellst du für ihn Tropfen? Du sollst nicht einfach blöd Tropfen stellen sondern auch gucken. Es muss doch in deinem Kopf klick machen oder nicht?´´Ich meine man hätte es auch anders sagen können aber die ist zu uns Schülern öfter so. Dann waren wir 3 Schüler und standen so herum, weil nichts zu tun war da sagte die: ,,Dann setzt euch in den Aufenthaltsraum und spielt an euch rum´´. Das sagte sie ernst. Wir haben es dann versucht mit Humor zu nehmen aber trotzdem fanden wir das nicht in Ordnung, dass mit uns so umgegangen wird. Aber da muss man leider durch. Deswegen habe ich auch immer Angst mit ihr zu arbeiten und diese Angst blockiert mich und lässt mich dann immer was vergessen aus Angst was falsch zu machen. Und dann kriegt man wieder Sprüche gedrückt.

Von einer habe ich dann gehört sie erwartet von mir dass ich merhrsichtig sein soll und nicht so schüchtern. Muss man schon alles nach 4 Wochen Praxiseinsatz überblicken können, wenn man neu in der Ausbildung ist? Ich lerne jeden Tag mehr aber alles auf einmal kann ich einfach noch nicht. Da war auch wieder das Thema Blutzucker messen. Hatte ich vergessen, weil mehrere Kollegen mir andere Aufträge erteilten die ich sofort erledigen sollte und schon habe ich daran nicht mehr gedacht und nachher schüttlete eine Krankenschwester nur den Kopf...
 
Hallo

Hm...., ich sehe das Hauptproblem in der Angst (gesteigert in Panik).
Angst setzt einen in Alarmbereitschaft (hat Vorteile aber auch Nachteile).

Mein Rat: Angst abbauen und das bedeutet aktiv dagegen vorgehen.

von Moeww: Ich hab zwei Praxisanleiterinnen. Eine habe ich kennengelernt, die ist sehr nett.
Rede mit der netten Praxisleiterin, sag ihr wie du dich fühlst.

Die andere noch nicht, die ist wohl auch sehr sauer auf mich weil ich krank warund hat mir am Telefon auch deutlich mitgeteilt, was sie daovn hält im Tonfall...
Krank ist krank (war sie sicher auch schon mal), egal was sie davon hält.

Du brauchst Selbstbewusstsein, hast DU dir nichts vorzuwerfen kannst du auch zu dir stehen.

WIR haben alle klein angefangen, wir haben Fehler gemacht, und das ist auch nichts schlimmes. Schlimm ist aus Fehlern nicht zu lernen.
Wir alle haben immer wieder mal Angst zu versagen. DAS ist normal und gehört zum Leben.

Mädel, setz dich nicht so unter Druck (Angst die Probezeit nicht zu schaffen) und lass dich nicht kirre machen (von Moewe: Und meine Klassenlehrerin ist mega streng, mit der komme ihc überhaupt nicht klar, die hat mir schon gedroht ...). VORgesetzte sind auch nur Menschen und müssen manchmal ;) streng sein.
Leiste was du leisten kannst, stehe dazu und du wirst IN den Beruf wachsen.

LG
Claudia B.
 
Aber da muss man leider durch.
Was genau lässt Dich annehmen, dass man da durch muss ? Was hindert Dich daran, dieser Kollegin freundlich aber mit Nachdruck mitzuteilen, dass Du Dir diese Art der Kritik verbittest? Attribute wie blöd haben in bei einer solchen Rückmeldung nichts zu suchen. Sie verunsichern und demotivieren und es ist Deine Pflicht im Rahmen der eigenen Psychohygiene, Dich gegen so etwas zu wehren. - Es gibt keinen richtigen Zeitpunkt, damit anzufangen und es wird Dir auch nicht einfacher fallen, wenn Du selbst erstmal examiniert bist, also fang jetzt an!:flowerpower:
WIR haben alle klein angefangen, wir haben Fehler gemacht,
Und wir machen nach wie vor Fehler, oder?...
 
von Hypertone_Krise: Und wir machen nach wie vor Fehler, oder?...
Jo, wer arbeitet (kann) macht Fehler, wer nicht arbeitet aber auch. ;)

Wichtig ist auch dazu zu stehen, keiner macht gerne Fehler, aber sie passieren nun mal.

Wäre ich vollkommen hätte ich Flügel auf den Rücken und wäre nicht auf dieser Welt. ;)
 
Man sollte realistisch sein mit den Erwartungen, die man an sich selbst stellt.
Als Grundkursschüler im ersten Einsatz kannst du kaum etwas ohne Hilfestellung tun.
Das weiß doch auch dein Praxisanleiter und also KEIN GRUND ZUR PANIK!!!

Das weiter oben von Steffi92beschriebene Verhalten von Examinierten gegenüber Schülern ist ja wohl unter aller Sau!
Muss sich niemand gefallen lassen.
Geht ja gar nicht!
 
...Als Grundkursschüler im ersten Einsatz kannst du kaum etwas ohne Hilfestellung tun.
...

Also die Grundlagen bei haushälterischen Tätigkeiten erwarte ich schon.

Und ich denke, wir sollten auch mal so langsam aufhören, dass Waschen als Krönung der Pflegekompetenz zu vertreiben. Wenn man schon Angst hat, einem Pat. bei der Körperpflege zu helfen, dann läuft da wohl was gewaltig schief.

Elisabeth
 
Wenn man schon Angst hat, einem Pat. bei der Körperpflege zu helfen, dann läuft da wohl was gewaltig schief.
Nun- das sehe ich anders: Vielmehr kann so einiges ganz gewaltig schief laufen, wenn man - sich selbst überschätzend- bemüht, dem betreffenden Patienten zu helfen, ohne sich darüber im Klaren zu weiß, welche Defizite und Ressourcen bei dieser Hilfe zu berücksichtigen sind. Denn leider entsteht die Unsicherheit bereits vorab- weil vieles, dass einer routinierten Examinierten als selbstverständlich erscheint, eben nicht auch für den Azubi gilt...
 
Meine Erfahrung: umso weniger von der Schule verdorben umso emphatischer im Umgang mit dem Pat.. Diese Azubis sind tatsächlich in der Lage, Ressourcen zu erkennen und zu nutzen. Sie besitzen, bis man ihnen dies abgewöhnt, die Fähigkeit des Zuhören könnens, des mit den Sinnen wahrnehmen könnens. Das verliert sich schlagartig, wenn in der Schule das "richtige Waschen" gelehrt wurde. Schade. So mancher Pat. wäre dankbar, wenn er net nach "(pseudo)pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen sondern mit dem gesunden Menschenverstand versorgt würde.

Man soll es net glauben, aber der Pat. weiß oft besser als jede Pflegefachkraft, was ihm gut tut und was net. Ausnahmen mögen hier die Regel bestätigen. Sind aber dann krankhaft bedingt. Und das sollte die delegierende examinierte Fachkraft wohl beachtet haben.

Elisabeth
 
Oder : Je achtsamer und sorgfältiger sich der Praxisanleiter den Belangen des Azubis widmet, desto sicherer und bewusster agiert dieser. :emba: Wenn sich eine Einstellung wie Deine bezüglich der Schule im Umgang mit dem Azubi niederschlägt, sind Unsicherheit und Angst ja quasi schon vorprogrammiert.
 
@Moewe
Du bist gerade drei Tage auf Station gewesen, konntest Dich ja noch gar nicht richtig einleben. Nun hast ein schlechtes Gewissen, weil Du so schnell krank wurdest. Das brauchst Du wirklich nicht zu haben, krank ist krank. Versuch doch völlig unvoreingenommen wieder auf die Station zu gehen..Neustart...Nur Mut, vielleicht wirst Du angenehm überrascht. Ich drück Dir die Daumen.

Sollten sich Deine Befürchtungen bestätigen und Du fühlst Dich angeranzt, dann versuche dies zeitnah zu klären und wenn es mit der jeweiligen Schwester nicht fruchtet, sprich mit Deiner lieben PA drüber.


@ Elisabeth
Das verliert sich schlagartig, wenn in der Schule das "richtige Waschen" gelehrt wurde.
Eine theoretische Grundlage zu schaffen, sollte nicht allgemein verteufelt werden. Von mir ausgehend nehme ich an, dass die Azubis sich duschen und sich nicht Ganzkörper im Bett waschen, oder gar ihre Partner im Bett waschen, um mal die beiden Extreme zu nennen.
Empathie und die Fähigkeit Zuhören zu können zu verlieren, „nur“ weil in der Schule das,
"richtige Waschen" gelehrt wurde
, spräche nicht für Charakterfestigkeit der betreffenden Person. Mag sein, dass mancher Azubi mit dem theoretischen Wasserfall möglicherweise überfordert ist und irritiert reagiert, aber das sollte mit einer guten PA vorbei gehen.
...aber der Pat. weiß oft besser als jede Pflegefachkraft, was ihm gut tut und was net.
Das würde ich so pauschal nicht sagen, denn meine Erfahrung zeigt, dass nicht wenige Patienten sich in der Klinik auch gerne mal „verwöhnen“ lassen. Das tut im Moment subjektiv kurzfristig vielleicht gut, aber objektiv und langfristig eben nicht.
VG lusche
 

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