Schüler als Zivi-Ersatz?

HoneyBloom

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Bayern
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Azubine GuK
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ITS
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Oberkurs
Hallo!

Wie wir ja alle wissen und es heiß diskutieren gibt es schon fast keine Zivis mehr.
Bei uns im Krankenhaus gibt es einen Hol- und Bringedienst.
Der besteht rein aus Zivis und ist dafür zuständig Patienten von A nach B zu fahren. Oder einer Station etwas von einer anderen zu besorgen.
Nun ist in dem KH einer Mitschülerin bereits ebbe im Hol und bringe.
Wärend ihres Einsatzes auf einer Chirurgischen Station wurde sie dann von der PDL beauftragt für zwei Wochen den Hol und Bringedienst zu machen.
Sie hat dann ein Telefon in die Hand gedrückt bekommen und nichts anderes die ganze Zeit gemacht, als Betten zu schieben.

Ist das überhaupt "erlaubt"? Ich mein, mit "mal eben 2 Wochen Betten schieben" fängts an und als nächstes wird daraus ein ganzer Einsatz -.^
Find sowas nicht okay,.. oder was meint ihr?

LG Honey.
 
Nein ist nicht erlaubt, das ist kein Einsatz im Sinne des KrpflG.

Das sollte sich die Schülerin an ihre Schule wenden.

Eine PDL ist nicht berechtigt Schüler wo anderst einzusetzen, das obliegt alleine der Schule.
 
DAS finde ich auch nicht OK.

Dieses Schüler verleihen aus dem anderen Thread muss halt manchmal sein, tut keinem weh und schadet auch nicht groß.
Aber das hier geht echt zu weit. Sie möge sich doch bitte an die Schule wenden, dass die sich für sie einsetzt!!
 
Findet denn dabei Anleitung oder Ausbildung in irgendeinerweise statt?

Als Praxisanleiter würde ich eingreifen, wobei wir leider nicht vergessen dürfen, daß die Schüler dem Stellenplan zugerechnet werden, ein vergleichbar hohes Ausbildungsgehalt erhalten und daß der Arbeitgeber für sein Geld gerne Leistung sehen möchte.

Leider gibt es ja auch keine echte Stellenbeschreibung wofür Krankenpfleger/innen eingesetzt werden dürfen und die Aufgaben, die patientenfernen Diensten zuviel wurden, werden ja meist auch alle auf die Pflege abgeladen, der mit dem Helfersyndrom selten etwas zuviel wird, oder?

Liebe Grüße Fearn
 
DAS finde ich auch nicht OK.

Dieses Schüler verleihen aus dem anderen Thread muss halt manchmal sein, tut keinem weh und schadet auch nicht groß.
Aber das hier geht echt zu weit. Sie möge sich doch bitte an die Schule wenden, dass die sich für sie einsetzt!!

Wo fängt das an und wo hört es auf? Hin und wieder ein paar Stunden? Regelmäßg immer mal einen Tag? Oder wenn es mehr als ein Tag ist? Mehr als eine Woche?

Elisabeth
 
Naja, die Mitschülerin hat es der Schule erzählt. Ich war sogar dabei. Es wurde nur gelächelt und gesagt "Hm, ja so ist das eben, wenn die PDL das sagt..."

Das ist das Problem bei kleinen KH. Die Schule kennt die PDLs meistens nichteinmal.
Und Klärung wäre wohl viel zu kompliziert. Also kooperierende KHs (unsere Schule ist ein Verein) nicht verärgern. *seufz*
 
Ich hab mir schon sowas ähnliches gedacht, als es hieß der Wehr/ Zivildienst wird abgeschafft!

Wen sollten die für die Arbeiten denn sonst für den Preis rekrutieren wollen?

Kosten darf das natürlich nichts.
Wir finanzieren in Deutschland lieber Arbeitslose, anstatt daß diese Arbeiten angeboten würden.

Eigentlich sollte man dafür die "Prügelstrafe" einführen.

Allerliebste Grüße Fearn
 
Wo fängt das an und wo hört es auf? Hin und wieder ein paar Stunden? Regelmäßg immer mal einen Tag? Oder wenn es mehr als ein Tag ist? Mehr als eine Woche?

Elisabeth
Wenn du das auf den Hol und Bringedienst der ExZivis hier oim Thread beziehst, finde ich das auch einen tag nicht OK.

Fahrdienst für das ganze haus sollte keine Aufgabe für Azubis sein.

Wenn du das "ausleihen" allgemein meinst, ist das hier der falsche Thread.
 
Du kannst auch den Transportdienst begründen. Krankenbeobachtung, Kommunikation, ... . Es würde dem entsprechen, wenn du alle ehedem von PKs getätigten Transporte in einen Tag legst- sozusagen ein Crashkurs.

Bei uns müssen die Transporteure eine Rettungssani-Ausbildung nachweisen. Es handelt sich also net um einen Job, den jeder machen darf.
Wenn du willst, kannst du den Transport zum und vom OP entsprechend in der chirurgischen Ausbildung mit einordnen.

Ergo: es ist nix anderes als das tageweise verleihen auf andere Stationen. Man muss nur argumentieren können.

Btw.- der Einsatz von Azubis für Zivitätigkeiten wird zunehmen. Es ist net anzunehmen, dass Kliniken plötzlich Geld für Extrastellen in diesem Bereich haben.

Elisabeth
 
Wenn das auf der genannten Station vorher Zivis gemacht haben, dann ist das was anderes, als bei euch, nicht wahr?!

Also keine bes. Vorkenntnisse verlangt, keine OP Fahrten usw.

Bei uns machen das auch die Zivis: Pat im Stuhl zum EKG, pat begleiten um CT, Pat abholen vom Röntgen usw.

Reine "Botengänge".

Klar, kann ich auch argumentieren, warum es förderlich ist dem Chef den kaffee zu holen, aber das geht dann doch etwas am Ziel vorbei oder? (Rhetorische Frage...)
 
Für mich besteht auch ein Unterschied dahingehend, ob Schüler die eigenen Patienten zu Untersuchungen fahren, neben den übrigen Aufgaben der Patientenversorgung, oder ob sie ausschließlich im Patiententransportdienst eingesetzt sind. Gegen ersteres hätte ich nichts.
 
Ich denke, daß die Bestrebungen des Gesetzgebers dahin gegangen sind die Ausbildung zu verbessern.
Leider aber wieder einmal ohne Inhalte, die man nicht auslegen könnte wie man das wollte.

Ich würde die Krankenpflegeausbildung nun unbedingt noch akademisieren, dann paßt das ja wie die Faust aufs Auge.

Das ist das übliche "hin-und her", daß mit dem Pflegepersonal getrieben wird und ein sehr kontruktiver Beitrag zur Bewältigung des drohenden Pflegenotstands!
Die Auszubildenden werden in Strömen in den Beruf wollen, wenn sie soetwas lesen.

Als Praxisanleitung sehe ich die ganze Zeit, daß man sehr wohl Einarbeitungskonzepte, Handlungsabläufe und Lernmethoden nach etlichen
Modellen beigebracht bekommt.
In der Praxis sieht das dann so aus, das man sich hinter den Betten schiebenden Schüler hängt und zb. nach einem 7 Stufen-Modell anleitet,
wenn das Standardausbildungskonzept das erfordert. -

Es wäre an der Praxisanleitung hier ein Wort zu sagen, sollte das Pensum betroffen sein.
Allerdings ist das auch wieder so ein zweischneidiges Schwert, weil die PA keine Sonderstellung laut Tarifvertrag erhält und meist eben zusehen muß, wie und wo die ihre Anleitung durchbekommen.
Denn schließlich sollen die Praxisanleitungsstunden ja eingehalten werden.
Auch dienstplanmäßig wird nämlich in den meißten Kliniken überhaupt kaum etwas geplant, für die Praxisanleitung und seinen Schüler.
Das besteht mal wieder alles nur auf dem Papier.
Normalerweise müßten die 1200 Anleitungsstunden auf die 3 Jahre und auf die Wochenarbeitszeit umgelegt werden und dann sähe man,
daß pro Woche eine gewisse Anzahl von Stunden angeleitet werden müßte.
Es wird sich aber auch kaum ein Schüler beschwehren, oder dagegen klagen, daß er seine Anleitungen und seine Ausbildung nicht erhalten hat, denn in
der Position sind die Schüler nicht.
Die können sich das nicht leisten.
Andererseits werden sie nicht mit Lohneinbußen vom Stellenplan gestrichen werden wollen, oder?



Liebe Grüße Fearn
 
Also in meinem Ausbildungskatalog waren alle Inhalte die gesehen- gelehrt und durchgeführt werden mussten aufgelistet und da war die Aushilfe im Hol- und Bringedienst nicht beschrieben.
ich finde das nicht gut, dass jetzt die Auszubildenden für Tage dafür eingesetzt werden.
Das gewisse Tätigkeiten mit Räumen und Schieben verbunden sind wird sich nie ändern aber hoffentlich die Tatsache das Schüler für solche Tätigkeiten nicht tagelang genötigt werden.

Dann muss das Krankenhaus dafür Sorge tragen, dass Mitarbeiter dafür eingestellt werden.

Ich würde auch das Gespräch mit der Ausbildungsleiterin des Krankenhauses führen, die kennen die Pflegedienstleiter und meist auch die Gewohnheiten manch einer.
 
Da wird auch net "Hol- und Bringe" stehen. da findest Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung bei Diagnostik und Therapie.

Elisabeth
 
Da wird auch net "Hol- und Bringe" stehen. da findest Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung bei Diagnostik und Therapie.

Elisabeth

Man kann sich ja einiges so hindrehen, wie man es braucht. Flure wischen, Müll rausbringen gehören dann auch zur Pat. Vor- und Nachbereitung? oO

Sorry, aber was vorher klar als Zivi-Arbeit deklariert war, nun an Azubis abzuschieben hat argumentativ nicht wirklich was mit dem Lehrplan zu tun.
Dass irgendwer den Job machen muss ist ja eine Sache... aber dann bitte irgendwie geregelt und einen nicht einfach aus seinem Einsatz ziehen für 2 Wochen. Denn ihr fehlen jetzt die 2 Wochen chirurgischer Einsatz.

Die Frage ist nur, was kann man als Schüler da machen? Eigentlich nix. Das ärgert mich zunehmend. Ich sehs bei uns am Kurs, wieviele Leute die Ausbildung abbrechen, kündigen, sogar schon im 2. Kurs an Burn-Out leiden...und dann muss man sich noch dafür einsetztn in seiner Ausbildungszeit nicht als billige Ersatz-Arbeitskraft abgeschoben zu werden.
Zumal es da auch keine Anlaufstelle gibt. Wir haben keine JAV, der Betriebsrat des KHs ist nicht für uns Zuständig, da wir am Institut eingestellt sind.
Ich muss sagen, ich bin derzeit frustriert und enttäuscht von der Ausbildung und wie mit uns Schülern umgesprungen wird...

...verzeiht mir bitte meine leichte Abschweife. *seufz*
 
Ich will net falsch verstanden werden. Ich bin absolut gegen dieses Rumgeschiebe von Azubis- als Lückenbüßer der Nation.

Ich wollte lediglich aufzeigen, dass man alles hindrehen kann, wenn man denn will. Und wenns Personal knapp wird, da vergisst so mancher Pflegemanager, was die Ausbilding eigentlich bringen soll. Wie heißt es so schön: die Patientenversorgung muss garantiert werden.

Elisabeth
 
Hallo Honey,

was sagt deine Kursleitung bzw. die Schulleitung dazu?

Bei uns gäbe es mächtig Ärger, wenn die Schüler so "missbraucht" würden.

Gegen ab und an jemanden zu einer Untersuchung zu begleiten spricht nix, aber als Fahrdienst solltet ihr nicht arbeiten.

lg
Narde
 
@ Elisabeth: Okay, dann hab ich dich missverstanden und tiele deine Meinung ;)

@Narde: Die hat nicht viel gesagt.. wie ich schon schrieb sagte sie dazu nur:
"Öhm ja.. hm.. ja so ist das eben, wenn die PDL das sagt..."

Entweder sie sehen daran nichts falsches, oder sie ignorieren es im Sinne der Zusammenarbeit. -.^
 
Schade, dass dort keiner genug Rückgrat hat.
 
Hallo,

auch auf die Gefahr hin dass ich mich wiederhole: wir werden dieses Problem nur lösen, wenn die Schulen aus dem Verantwortungsbereich und der Finanzierung der Krankenhäuser gelöst werden.
Also: Schüler machen eine rein schulische Ausbildung oder absolvieren ein Hochschulstudium, Praxiseinsätze sind unvergütete Praktika....kein Ausbildungsehalt, dafür die Möglichkeit auf BaföG.

Von den eingesparten Ausbildungsvergütungen (pro Schüler geschätzt 50 TSd Euro) werden in den KH freigestellte PAs finanziert und zur Entlastung der Station auch Stationsassistenten eingesetzt.
 

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