Lehre abbrechen

mary_1604

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07.05.2006
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Na ihr!
Ich brauch unbedingt euren Rat!
Eigentlich war Gesundheits- nd Krankenpflegerin mein Traumberuf, doch ich bin am überlegen, ob ich die lehre abbreche. Ich hab erst im Septmeber letzten Jahres begonnen. Irgendwie merke ich,dass ich weich für diesen Beruf bin und viel zu ängstlich. Die Verantwortung die man trägt ist für mich zu groß und Fehler können schnell passieren, gerade in der Ausbildung. Außerdem bin ich, denke ich zumindest zu überempfindlich gegenüber den examierten schwestern und bilde mir vielleicht auch viel ein.
Ich setzte mich wahnsinnig unter Druck und kann so gut wie nichts mehr anderes machen. Verbringe fast meine ganze freizeit mit pflege und medizin und letztendlich habe ich das gefühl es bleibt nix hängen.
Ist das normal? Wie würdet ihr das beurteilen oder was würdet ihr mir raten?
Ich möchte dazu sagen, dass ich an Anorexia nervosa und suizid gedanken gelitten hatte. Wahrscheinlich ist davon doch noch etwas hängen geblieben, denn ich habe gelesen das solche Personen eine perfektionismus dran haben, sich für alles die schuld geben usw.
Irgendwie kann ich das schon mt mir in verbindung bringen.
Des Weiteren habe ich gelesen, dass sich solche Personen "Pflegeberufe oder allgemein berufe die mit helfen zu tun haben" annehmen.
Doch was ist, wenn man feststellen muss, dass man diese art von beruf nicht durchhält oder zumindest die angst davor hat.
Welche beruf würde denn da in frage kommen, irgendwo trägt man doch überall verantwortung oder?
Ich find es auch schlimm wie manche schwestern sogar über patienten lästern, ich habe immer gedacht diese berufsgruppe akzeptiert alle menschen so wie sie sind? Wie ist das bei euch?
Würde mich sehr über antworten freuen! LG Mary
 
Ich möchte dazu sagen, dass ich an Anorexia nervosa und suizid gedanken gelitten hatte. Wahrscheinlich ist davon doch noch etwas hängen geblieben, ...

Hast du noch Kontakt zu deinen Therapeuten? Vielleicht hilft dir ein Gespräch mit ihnen weiter.

Es ist schwierig hier einen Rat zu geben. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen: es ist besser die Ausbildung im Moment abzubrechen. Aber ich kenne nur den kleinen Ausschnitt deiner Problematik, deine Sichtweise. Ich weiß nicht, wie deine Ausbilder das sehen oder wie dich deine Mitstreiter in der Ausbildung wahrnehmen.
Deshalb der Rat: siehe oben.

Elisabeth
 
Hallo ! :wavey:

Ich kann mich nur anschließen, es ist schwer dir einen Rat zu geben, denn letztendlich musst du es selber wissen ....

Ich denke auch oft drüber nach, wegen der Verantwortung usw, aber ich denke wenn man die Ausbildung schafft und lernt usw kennt man sich mit den einzelnen Sachen aus und weiß wann man wie richtig handelt.
Es ist klar, dass man das nicht direkt am Anfang der Ausbildung kann!
Mache dir deswegen also keinen Kopf!

Mit der psychischen Belastung von wegen sterben und tot kann nicht jeder umgehen... man kann aber auch lernen damit umzugehen!
So erging es mir jedenfalls.
Bei meinem 1. sterbenden Patienten war ich ziemlich fertig, weil das auch direkt am ersten Tag auf der allerersten Station war. Meine Lehrer haben das aber mitbekommen und ich habe direkt mit meiner Lehrerin gesprochen. Sie macht auch Sterbebegleitung usw Danach ging es mir viel besser !
In der ambulante Pflege habe ich dann sehr gute Erfahrungen mit palliativ Medizin gemacht und durch die guten Erfahrungen und die Gespräche kann ich das alles viel besser verarbeiten und damit umgehen.
Ich sehe das alles jetzt ganz anders und kann gut mit Sterbenden und deren Angehörigen umgehen!
Ob du es kannst musst du aber selber wissen!

Ich bin auch manchmal gestresst und denke nach, ob es wirklich der richtige Beruf ist (obwohl es mir super gefällt, mir super Spaß macht und ich auch in der Schule super bin), aber wenn man dann von den Patienten gelobt wird, sie sich freuen mich zu sehen und dankbar für alles sind, weiß ich wieder wofür ich diesen Job mache !

Ich hoffe, dass du die richtige Entscheidung triffst!
Halte uns doch auf dem Laufenden!

Liebe Grüße Sonnenblume :flowerpower:
 
Nicht gleich aufgeben!!!!

Ich selbst bin jetzt im 3. Lehrjahr, kurz vor dem Examen. Als ich deinen Beitrag las, dachte ich gleich an meine erste Zeit der Ausbildung zurück: auch ich hab mich selbst total unter Druck gesetzt und bin oft Nachmittage in meiner Freizeit vor meinen Schulsachen gesessen:knabber:
Die ganzen Fachbegriffe, und -gebiete die vielen neuen Eindrücke und zum Teil auch Enttäuschung (vom Bild "der Krankenschwester") sind anfangs einfach enorm. Mach dir also bitte keine Sorgen dass du es in dieser Hinsicht nicht schaffen könntest.

Was das andere betrifft: das du früher körperliche/psychische Probleme hattest muss doch nicht heißen dass du deshalb zukünftig keinen anderen Leuten helfen kannst! Vor allem glaube ich machen dich deine eigenen Erfahrungen im Nachhinein stark.

Trau dir einfach mehr zu und überleg dir welch tollen Beruf du gewählt hast, für mich gibt es nichts schöneres, als durch meine Arbeit anderen Leuten helfen zu können.

Ich wünsch dir jedenfalls viel Glück!:daumen:
 
...., generell würde ich die Ausbildung nicht abbrechen (ich habe selbst letztes jahr in der probezeit aufgehört und im herbst nochmal angefangen), weil wenn du den Beruf wirklich ausüben willst,dann bleib dran. Sicherlich ist es am Anfang nicht leicht, nur einfach alles hinschmeißen bringt es auch nicht... auf jeden fall gut drüber nachdenken!!

lg mary
 
Hallo!

Wenn Du im September angefangen hast, ist die Probezeit m.E. schon rum. Daher solltest Du Dir genau überlegen, ob Du diese Entscheidung jetzt treffen kannst/willst. Denn wenn Du nach der Probezeit aufhörst, musst Du sicherlich Gründe angeben und Du kannst Dich wahrscheinlich nicht mehr umentscheiden und nochmal so eine Ausbildung anfangen. Auch sollten Dir die Folgen klar sein.... Was machst Du dann? Kommst Du bis zur Alternativlehre ohne Geld aus?

Ich will Dich in keine Richtung beeinflussen - mein Rat ist, dass Du es Dir gründlich überlegen sollst!
Oder brich erst dann ab, wenn Du eine andere Ausbildung sicher hast - damit Du nicht plötzlich ohne alles da stehst.

Gruß
rolli
 
Hallo Mary 1604! :flowerpower:

Als ich grad deinen Beitrag gelesen hab dachte ich ich les einen Auszug aus meinem Leben...
Mir ging es absolut genauso,was die Ausbildung und damit verbundenen Probleme-Gedanken- Ängste angeht genauso wie auch deine "Vorgeschichte".

Ich habe 2000 meine Ausbildung begonnen und, aus den selben Gründen,immer mal wieder ans aufgeben gedacht... aber dann hab ich mir gedacht dass ich doch schon ganz andere Sachen geschafft habe.. :hippy:
Ich habe dann schlußendlich 3 Jahre später mein Examen gemacht und es bis heute in keinster Weise bereut...
Den Umgang mit der Verantwortung lernt man mit der Zeit, kein Mensch verlangt von dir dass du von Anfang an alles weißt und richtig machst, denn sonst bräuchtest du ja keine Ausbildung.. :P
Du hast Mentoren,die dir helfen, du mußt nur fragen wenn du dir bei etwas unsicher bist.. Mir war es immer unangenehm um Hilfe zu bitten, aber sieh es doch mal so: wenn du nachfragst, heißt dass nicht dass du "doof" bist, sondern du zeigst damit Interesse an deiner Tätigkeit! Wie gesagt, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen...

Und was den Umgang mit dem Tod angeht, wahrlich kein einfaches Thema, aber auch das lernt man.. Ich hatte in der Ausbildung einen Einsatz im Hospiz, der mir in der Hinsicht sehr gehofen hat..
Sprich mit deiner Lehrerin, wenn sie auch Sterbebegleitung macht kann sie dir da sicher helfen..

Egal wie du dich entscheidest, alles alles Gute!

Gruß, sunny211282
 
Hallo.
Ganz ehrlich: ich kenne kaum jemanden, der während der Ausbildung (und häufig auch später noch) NICHT an sich zweifelt. Geht mir auch so (auch wenn ich mir natürlich wünsche, es wär nicht so - würd nämlich vieles leichter machen...). Denke aber mittlerweile, dass das ganz normal ist. Meiner Meinung nach ist das nunmal ein Beruf, der einen ganz persönlich stark fordert und auch manchmal an seine Grenzen bringen kann. Ja, auch ich neige zum Perfektionismus...Kann auch sein, dass man ein bisschen am "Helfer-Syndrom" leiden muss, um diese Ausbildung zu machen. Na und?
Nur mal so ganz vorsichtig: manchmal frage ich mich, ob das nicht auch gut sein kann; sich seiner eigenen Grenzen und Ängste bewusst sein. Ich mein ja nur, wir sind alle nicht perfekt (auch wenn es schwer fällt, sich von diesem Ideal zu verabschieden).
Und ich als Patientin hätte auch lieber mit Pflegern zu tun, die sich nicht selbst für allwissend halten und dabei vergessen, dass man sich selbst auch mal ganz klein und unsicher fühlen kann...
 
Ich möchte nur noch mal bei aller Euphorie daran erinnern, dass es bei mary_1604 ein bischen anders liegt. Hier geht es nicht nur um das übliche Tief, dass wohl jeder von uns gehabt hat mit all den Zweifeln, ob es der richtige Beruf ist.
Es sollte auf jeden Fall Hilfe in Anspruch genommen werden. Ein erster Anlaufpunkt kann auch der "Ausbilder des Vertrauens" sein. Er kann eventuell beurteilen, wie die Situation zu interpretieren ist.

Elisabeth

PS Mir fällt bei dieser und ähnlichen Anfragen immer wieder auf, dass stets zugeraten wird doch weiter zu machen bzw. den Beruf auf jeden Fall zu ergreifen. Selten wird reflektiert, dass die Situation bei dem Fragenden eine ganz andere ist, als bei einem selbst.
 
Hallo, ich bin derzeit in der Situation, das ich eine Ausbildung am 1.4. beginnen werde. Habe zuvor im Büro gelernt, und bin dort ebenfalls in die Essstörung abgerutscht. D. h. aber nicht unbedingt nur mit der Psyche, der evt. Versagensangst,... zu tun, sondern damit, das ich den Beruf verfehlt habe! Seit ich mir im klaren bin, das ich damals den falschen Beruf gelernt habe, bin ich quasi symptomfrei! Jeder mensch ist anders, vielleicht liegt gerade dir mehr das Büroleben?!? Aber überstürze nichts!
 
Alles, aber auch jede Situation hat immer was mit einem persönlich zu tun und ist im Zusammenhang der jeweiligen Psyche zu sehen. Das kann man nicht abspalten, hat nichts mit mir zu tun....ist der falsche Beruf.

Wenn jemand eine Überforderung spürt in dem gewählten beruflichen Bereich, kann dies sich durch viele körperliche und/oder seelische Symptome zeigen.

Wie jemand damit umgeht, Frage noch Lösung...muss und kann nur jemand für sich selber entscheiden. Da kann man nur raten, wie dies Elisabeth schon geschrieben hat.

Ob man sich auch eine professionelle Hilfe dafür sucht ist eine Entscheidung die jeder für sich treffen sollte. Bei schon ausgeprägten Problemen wie eine Esstörung rate ich aufjedenfall dazu.

Liebe Grüße Brady
 
Hallo ihr!
Ich danke euch erstmal für eure zahlreichen antworten und möchte mich gleichzeitig entschuldigen, weil ich mich noch nicht eher gemeldet hatte!
Wir hatten nen wurm auf den pc.:angryfire:
Wollt euch jetzt nur noch berichten was raus gekommen ist.
Für mich hat sich alles zum positiven entwickelt, ich hab wahnsinniges glück mit meinem Krankenhaus. Ich hatte gestern ein gespräch mit der pdl etc.
Und sie wollen mich unterstützen *freu*!
Ich mache eine stationäre therapie in leipzig und im anschluss wenn nötig eine tagesklinik.
Meine Einrichtung hält einen Ausbildungsplatz im Jahr 2008 für mich frei.
Sie wollen mir genügend zeit geben um mich stärken zu können. Dazwischen werde ich eine art praktika in meiner einrichtung absolvieren, um auch wirklich zu merken, ob ich den beruf schaffen könnte! Bin momentan überglücklich!
Hoffe nur das für mich der Traumberuf kein traum bleiben wird.
Liebe grüße und nochmals vielen dank!
 
Mensch das ist aber nett von deinem Haus, ist schließlich keine Selbstverständlichkeit heutzutage!
Wünsch dir viel Erfolg bei der Therapie und daß du dann mit froher Kraft in die Ausbildung gehen kannst. Denke aber immer daran: Der wahre Krankenhausalltag sieht nicht so aus wie bei Schwester Stefanie oder in der Sachsenklinik...:o ABER: Auf Regen folgt stets Sonnenschein!!!

MFG:lol1:
 
das ist die beste lösung, die dir jetzt hätte passieren können. freu mich ganz doll für dich !!
 
Hallo ! :wavey:

Das ist ja echt ein Klasse Krankenhaus! :daumen:

Herzlichen Glückwunsch! :hicks:

Ich freue mich richtig für dich! :klatschspring:

Jetzt mach´das Beste draus und dann viel Glück für 2008!

Liebe Grüße Sonnenblume :flowerpower:
 
Hallo mary1604,

dann auch von mir alles Gute. Eine Therapie in der Tagesklinik ohne vorherigen stationären Aufenthalt ginge auch, wenn Du stabil genug bist an deinen Problemen zu arbeiten. Wir z.B. bekommen die meisten Patienten von "draussen", nicht über die Station. Deine Entscheidung....abzuwägen was für Dich in dem Moment das Beste ist. Lass Dich beraten.....

Liebe Grüße von Brady
 

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