Die meißten Teilzeitarbeiter sind Frauen in der Bundesrepublik. Vielen wird es gar nicht darum gehen, daß sie an Wochenenden etwas unternehmen können, sondern darum, daß die Kinderbetreuung gesichert ist.
Das kann bei einer alleinerziehenden Mutter/Elternteil durchaus so aussehen, daß sie an den Wochenenden keine Kinderbetreuung hat,- andere können besser an Wochenenden arbeiten, weil der Vater vielleicht dann frei hat und damit die Kinder besser betreut sind.
Schön wäre es, wenn man in erster Linie Rücksicht auf diese Gegebenheiten nehmen könnte und nicht aus dem alleinigen Grund, daß es schön ist am Wochenende etwas zu unternehmen.
Meine Kinder sind zb. schon erwachsen. Da ist es total egal, ob ich nun unter der Woche frei habe oder am Wochenende.
Mir persönlich ist es deshalb egal, wie ich eingeplant werde. Wenn wir untereinander schauen, was der Kollege wirklich benötigt und daß jeder einmal zu seinem Recht kommt, wenn er zb. eine Einladung hat, oder eine persönliche Feier, dann ist mir das vollkommen egal wie die Kollegen eingesetzt werden. Es macht mir persönlich auch nichts aus, wenn in Ferienzeiten ein Mitarbeiter mit kleinen Kindern ein Vollzeitmitarbeiter ein Wochenende mehr frei hätte als ich, wenn der diese Zeit mit seinen Kindern und der Familie verbringen möchte.
Vielleicht wäre es angebrachter zu schauen, was kann ich dem Kollegen geben,- als daß ich auf irgendwelche Prinzipien poche. Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Kollegin, die 4 Kinder hatte und die sofort von sich aus sagte:" An dem Tag gehst Du nicht arbeiten! Das mache ich, Du wirst da bei deinem Sohn sein - als der seine Schulentlassung hatte." Ich wäre zu jedem Zeitpunkt bereit gewesen für diese Kollegin einzuspringen, wenn diese einen freien Tag benötigt hätte.
Unter dem Strich möchte ich damit sagen, daß es wertvoller ist einen gemeinsamen Weg zu finden als sich an irgendwelche Richtlinien zu halten.
Es ist so, daß ich tatsächlich mehr Nachtarbeitsstunden als die Vollzeitbeschäftigten ableiste. Da ich aber sehe, wie einige mit der Rückumstellung in den Tagdienst zu leiden haben, finde ich es nicht allzu schlimm, wenn ich vor einem Block mit 8 freien Tagen Nachtdienst mache. Mir macht das nicht soviel aus, weil wir sowieso immer lange wach sind und weil ich das mit der Umstellung zurück sicherlich besser hinbekomme, als manche Vollzeitkraft, die nur 2 oder 3 freie Tage nach den Nachtdiensten hätte, ob das nun gerecht ist oder nicht.
Ist es nicht möglich, daß ihr Euch zusammensetzt und unter diesen Kriterien alle zusammen eine Lösung findet?
Sicherlich wird man nicht zu 100% jedem gerecht werden können, aber es erleichtert das Arbeiten ungemein. Manchmal ist der "kleine" Weg der bessere.
Ich habe auf eine Lösung mehr Wochenenden frei zu haben zu Gunsten einer alleinerziehenden Mitarbeiterin verzichtet, und ich kann auch am Heiligabend Spät- oder Nachtdienst machen, wenn ich an einem der anderen Weihnachtstage die Gelegenheit bekomme für das Familienmenue zu sorgen. Auch wenn ich dadruch an Silvester / Neujahr und an einem der Weihnachtstage eingesetzt wäre. Eine Mutter mit kleinen Kindern muß am heiligen Abend nicht bis 23 Uhr aus dem Haus sein und die Kinder warten lassen. Das täte mir zu leid. Meine Kinder sind erwachsen, die warten am heiligen Abend auch bis 23 Uhr auf mich.
Die Dienstplanung wird oft einfacher, wenn man sich zusammen setzt und wenn die Mitarbeiter kompromißbereit sind. Das kommt überigens auch dem zu Gute, der mal zurücksteht. Wenn ich einen Hochzeitstermin habe, hatte ich noch nie Probleme, sondern es war wirklich jeder Kollege bereit an solchen Tagen für mich einzuspringen. Im Gegenteil ich habe immer die Wahl, welchen Kollegen ich damit ansprechen könnte, wobei ich möglichst Urlaub an solchen Terminen plane um keinen über die Gebühr zu belästigen.
Die Frage ist, nutzt uns eine Bestimmung, in der zb. nur 1 Wochenende gearbeitet werden müßte wirklich etwas und würde sie der einen oder anderen Teilzeitkraft nicht eher schaden?
Liebe Grüße Fearn