Alleinerziehende Mütter im Stationsalltag

narde2003

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich hab mal wieder eine Frage, die Grundlage hierzu sind alleinerziehende Mütter im Stationsdienst.
In unserer Aufnahmestation haben wir mittlerweile 3 alleinerziehnde Mütter die ausschliesslich im Frühdienst arbeiten.
Ergebnis, das restliche Personal teilt sich gerecht die Spät- und Nachtdienste.

Ich finde es sehr gut, dass der Arbeitgeber, den Müttern die Möglichkeit gibt, sich selbst zu finanzieren. Dazu gibt es auch einen betrieblichen Kindergarten, der früher auch an die Dienstzeiten angepasst war, aber man kann es den Kindern nicht zumuten, so früh in den Kindergarten zu kommen, deshalb nun ganz normale Öffnungszeiten. Das bedeutet für die Mütter natürlich auch ganz normale Arbeitszeiten.

Bis vor kurzem gab es auf den Stationen immer nur eine alleinerziehende Mutter, dann ist es gut zu kompensieren.

Wie geht ihr mit den alleinerziehenden Müttern um, habt ihr eine bessere Regelung als wir?
Ich finde, auch andere ohne Kinder haben das Anrecht auf andere Dienste als Spät und Nachtdienst.

Ich kenne in unserem Haus auch andere Stationen, die vorgeben, dass wenn Mütter hier eingesetzt werden, auch alle Dienste geleistet werden müssen, was ich gerechter für alle finde.

Sonnige Grüsse
Narde
 
Hallo narde,

ich finde das ist ein gaaanz heißes Eisen, was Du da ansprichst.
Als ich damals ein Kind wollte war ich mir bewusst, dass ich im Drei-Schicht-Dienst arbeite und habe mir vorher Gedanken gemacht wie mein Kind versorgt wird und es geklärt. Bei uns gab es kein Entgegenkommen des AG, weder späteren Anfang, noch arbeiten in nur einem Dienst, noch einen BetreibsKIga.
Ich ging in den Dauernachtdienst, weil es am besten zu regeln war. Nach dem Wechsel in den Tagdienst (DauerND ging irgendwann zu sehr an meine gesundheitliche Substanz), waren so ziemlich alle Leute gefragt, die in der Lage waren mein Kind zu betreuen, inclusive Kindergärten.
Meine damaligen Kollegen waren sehr kollegial, wenn es Termine gab und ich Dienste tauschen musste wg. des Kindes, im Gegenzug übernahm ich Dienste meiner Kollegen, die ihnen nicht passten. Dabei habe ich auch mal mehr NW übernommen, als andere und die meisten Feiertageübernommen, oder mehr WE-Dienste geschoben (ich habe über Jahre IMMER Silvester/Neujahr gearbeitet), weil die Betreuung da einfacher war. Eine ganze Zeit lang habe ich mich mit einer Kollegin abgesprochen, sie nahm mein Kind wenn ich arbeitete und umgekehrt. Zu dieser Zeit "tauschten" wir die Kinder immer auf Station.
Ich kenne AG, die alle möglichen Dienste für Mitarbeiter mit Kindern in Verträgen festhalten, und das führt zu richtigen Streitereien und Unmut auf den einzelnen Stationen, ganz davon abgesehen, dass die DP-Gestaltung sehr schwierig wird. (respektive die Urlaubsplanung, die jedes Jahr auf`s Neue Anlass zu heftigsten Diskussionen gibt). Insofern scheint mir das keine bessere Lösung zu sein für die restl. MA, für die entsprechenden Mütter allerdings ideal bei einem solchen AG.

Ich bin der Meinung, wenn ich in einem Drei-Schicht System arbeite, dann ist klar, dass alle MA alle Dienste machen müssen und ich als alleinerziehende Mutter mich da nicht einfach rausnehmen kann. Das entspricht zumindest auch meinem Gerechtigkeitssinn.
Dass Kollegen bereit sind zu tauschen, oder auch mal zurückzustecken, wenn es Engpässe in der Versorgung des Kindes gibt ist kein Problem für mich, aber es darf kein Dauerzustand sein.
Ich verstehe alle Mütter, die so viel Zeit wie mgl. mit ihren Kindern verbringen wollen und die Kinder an erster Stelle kommen. Mein Adrenalinspiegel steigt aber insbesondere dann, wenn dieser Anspruch zu Lasten von anderen Kollegen geht und das einzige Argument "alleinerziehend" ist.
 
Ich bin kinderlos, aber wir haben auch eine alleinerziehende Mutter auf
Station, die nur Dienste von 7:30 bis 15:42 macht.
Ich find das dann ätzend, wenn wir nur zu zweit ode zu dritt sind und ich dann
bis 7:30 mit ihren Patienten allein bin und ggf ihre OPs fertig machen muss und
habe so keine Zeit für meine Leute.
Außerdem kriegt sie nie eine vernünftige Übergabe, die muss ich dann mitten
in der Grundpflegezeit auch noch machen.
Folge sind dann zahlreiche Missverständnisse...

Naja... irgendwie alles nicht so doll :motzen:
 
Ich bin der Meinung, wenn ich in einem Drei-Schicht System arbeite, dann ist klar, dass alle MA alle Dienste machen müssen
Das sehe ich genauso.
Alles andere provoziert Unruhe.

Die ersten 10 Jahre meines Beruflebens habe ich fast nur mit Diensten, die "übrig" blieben gearbeitet... 2 konnten nur Frühschicht, eine nur Nachtschicht.... und die Ferienzeiten waren eh komplett ausgebucht.
Aus Rücksicht auf die Mütter, wobei nur eine Alleinerziehend war, hatte ich das alles noch tolerieren können. Aber irgendwann fing die eine an wegen ihrem Hund nur noch Frühschicht zu wollen, die andere machte einen VHS-Kurs...
Scheinbar nichts mit dem Thema Alleinerziehende zu tun?
Doch, weil jeder ein Privatleben hat und für sich günstige Konditionen aushandeln möchte. Wenn die einen jeden Wunsch erfüllt kriegen, warum soll der Rest dann komplett zurückstecken?

Mein Vorgehensvorschlag wäre, dass nicht die Leitung, sondern das Team über Sonderwünsche bestimmt. Also, wenn eine Mutter Probleme mit der Betreuung an einem bestimmten Tag hat, dann könnte sie das Team bitten, dass eine begrenzte (ggf. neu "verhandlen") Zeit diese Dienste von ihr nicht gemacht werden müssen. Mit dieser Rückendeckung dürfte es allen Beteiligten besser gehen.
Bei 3 Teammitgliedern dürfte es allerdings haarig werden eine Zustimmung zu erhalten.

Ansonsten gibt es für Mitarbeiter vielleicht noch andere Lösungen, wie z.B. Springerdienste, Anästhesie oder Ambulanzen...

@ Piratte
Da bei Euch die Lage nunmal so ist:
Könnten organisatorische Veränderungen hier keine Konfliktentschärfung bringen? So könntest doch Du die Zimmer mit den geplanten OPs für den Tag übernehmen und die später Eintreffende dafür mehr Grundpflege.

Grüße
Michl

PS.: Meine Frau war 10 Jahre lang wegen meiner ständigen Spätdienste quasi auch alleinerziehend und konnte wegen meiner Dienstzeiten keinen Job antreten.
 
Ojeeeee, ich wuerde auch sagen - ein heisses Eisen - Grund langwieriger Diskussionen und oft Unruhestifter im Team.

Grundsaetzlich ist es ja "ein feiner Zug" vom Arbeitgeber, alleinerziehenden Muettern das Ein- oder Zwei-Schicht-System zu ermoeglichen. Besonders dann, wenn sich keine geeignete Form der Kinderbetreuung zu verschiedenen Tageszeiten finden laesst.

ABER: Es geht nur, wenn es im Team abgesprochen ist und sich Mitarbeiter bereit erklaeren, z.B. mehr Spaet-und Nachtdienste zu uebernehmen. In meiner alten Einrichtung wurde das Thema in einer Stationssitzung aufgegriffen, mit Ja oder Nein abgestimmt und danach erst war eine (befristete) Aenderung moeglich.
Wenn es natuerlich ausufert, die "beduerftigen" Mitarbeiter das Kompensationspotential ueberschreiten, gibt's ein Problem... wie ja beschrieben.
Irgendwann gabs dann das Stop, weil mehr Aenderungen einfach nicht moeglich waren. Als Alternative wurde angeboten: entweder noch etwas Zeit zu ueberbruecken und dann die Schichten zu wechseln, wenn bei einer Kollegin die Aenderung auslaeuft ODER Stationswechsel (z.B. Aufwachraum Mo.-Fr. Fruehdienst ohne Wochenende oder Bereitschaftsdienste).

Desweiteren finde ich uebrigens auch, dass man nicht nur als alleinerziehende Mutter qualifiziert ist.... Wenn der Ehepartner im Schichtdienst ist (siehe Michl) oder unregelmaessige Arbeitszeiten, Dienstreisen was auch immer hat... Und was ist mit den Singles (Abendschuele etc.)??? Wenn man einmal anfaengt, kann's also passieren, das viele wollen (das Beispiel mit'm Hund wuerde ich aber nicht gelten lassen, Michl:D ).....

Also Fazit: Gerechter ists natuerlich schon, wenn man keine Ausnahmen macht und die Regeln fuer alle gelten. Beispiel aus einer 2. Einrichtung: Hier war genau festgelegt, wieviele Frueh/Spaet/Nachtdienste jeder erbringen muss - ohne Ausnahme. Allerdings gab's hier eine Rund-um-die-Uhr-Kinderbetreuung. Wer damit trotzdem nicht klar kam, musste sich eben um einen anderen Arbeitsplatz mit geregelteren Arbeitszeiten kuemmern.

Trotzdem habe ich den Eindruck - wie man auch macht, ist's immer verkehrt.....:weissnix:
 
Hallo,

ich zähle mich zu den "pseudoalleinerziehenden" Müttern, denn mein Mann ist die ganze Woche dienstlich unterwegs. Er ist auch dann abends und nachts nicht zu Hause um auf unser Kind (jetzt 10 Monate) aufzupassen.
Ebenfalls wohnen Familie (sprich Omas und Opas, Onkels und Tanten...) 400 km weg, die könnten auch nicht einspringen.

Wenn also mein AG mir keine Möglichkeit einräumen könnte, meine Arbeitszeiten so zu gestalten, dass diese mit den Betreuungsinstitutionen meines Kindes konform gehen, bräuchte ich gar nicht arbeiten zu gehen.

Denn wie ich an den Beiträgen erkenne, und so dachte ich vorher als Kinderlose auch, sind alleinerziehende Mütter nicht unbedingt die beliebtesten Kolleginnen.

Ich bin deswegen auch zu Hause, ich würde eigentlich gerne arbeiten gehen, um mir was dazu zu verdienen.
Bevor ich aber wegen meines kranken Kindes ebenfalls krank feiern muß oder nur gewisse Dienste übernehmen kann, weil ich sonst keine Betreuung für mein Kind habe, ist das die einzige Lösung.

Auch wenn es ungerecht erscheint: man muß die Situation alleinerziehender Mütter akzeptieren und Rücksicht darauf nehmen.
Welche Alternativen hat sie denn sonst?
Verhältnisse wie in Frankreich oder wie in der ehemal. DDR haben wir nun mal nicht oder nur selten.

LG
Trisha
 
Auch wenn es ungerecht erscheint: man muß die Situation alleinerziehender Mütter akzeptieren und Rücksicht darauf nehmen.
Hallo Trisha,

ich verstehe die Situation der alleinerziehenden Mütter schon, aber soll ich deshalb nur noch Spätdienst und Nachtdienst machen? Habe ich nicht auch ein Anrecht auf Frühdienst, auch ich habe ein Privatleben. Ich habe vollstes Verständnis für die Mütter und verstehe ihre schwierige Situation.

Liebe Grüsse
Narde
 
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Denn wie ich an den Beiträgen erkenne, und so dachte ich vorher als Kinderlose auch, sind alleinerziehende Mütter nicht unbedingt die beliebtesten Kolleginnen.

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Auch wenn es ungerecht erscheint: man muß die Situation alleinerziehender Mütter akzeptieren und Rücksicht darauf nehmen.
Welche Alternativen hat sie denn sonst?
Verhältnisse wie in Frankreich oder wie in der ehemal. DDR haben wir nun mal nicht oder nur selten.
Hallo Trisha,
ich habe Respekt vor alleinerziehenden Müttern, ich akzeptiere sie und ich nehme auch Rücksicht darauf.
Ich weiß aus eigener Erfahrung welches Organisationstalent man entwickeln muss um in einem Drei-Schicht-System als alleinerziehende Mutter zu arbeiten.
Rücksicht nehme ich insoweit, dass ich Dienste tausche, mich nicht bei Urlaubswünschen quer stelle, wenn in dieser Zeit z.B. die Betreuung des Kindes nicht gesichert ist, ich bin bereit, auch mal das Kind zu betreuen und ähnliches. Ich bin jedoch nicht bereit dafür ständig die Situation "alleinerziehend" von anderen vor meine eigenen Wünsche zu stellen, meine Freiheit z.B. dermaßen einzuschränken, dass ich die Dienste übernehme, die am Ende überbleiben.
Was stellst Du Dir denn vor, wie Kollegen darauf Rücksicht nehmen sollten?
 
Hallo allerseits


EI EI EI , es steht schlimm in Deutschland wenn alleinerziehende Muttis nicht mal die Gelegenheit bekommen zu arbeiten weil sie "den Arbeitskolegen" zur Last fallen.

Sorry, musste so raus.

Ihr habt ein Problem! Aber das liegt nicht an euch sondern an der Familien unfreundlichen Politik ( Ich hasse es politisch zu werden) die in eurem Land nun mal herscht.

Ich will euch mal Anhand meines Beispiels erklären das es auch anderst gehen könnte wenn man will (die Politik).
Bei uns in Finnland ist es so geregelt das die Gemeinde für die Betreuung der Kinder sorgen muss wenn beide oder der Alleinerziehende zur Arbeit geht (kommt auf die Dauer billiger als wenn der Arbeitnehmer zu Hause bleibt und irgend eine Unterstützung vom Staat kasiert da wenn er arbeitet bekanntlich zum Bruttusozialprodukt beiträgt)
Das heist also wenn ich zur Arbeit um 6.00 Uhr morgens gehe und meine Frau geht zur Uni zum studieren so gehen die drei jüngsten Kinder in den Kinderhort. Das heist wenn sie unter Vorschulalter sind kommt eine Betreuerin nach Hause wenn sie gebraucht wird (ja auch morgens um 4 wenn einer da zur Schicht geht). Das alles muss die Gemeinde organisieren (klar muss man zieg verschiedene Anträge ausfüllen).
UMSONST, nein! Bezahlen tun wir nach Gehaltshöhe und nach Anzahl der Betreuungstage ca. im Moment bei 12 Betreungstage für drei Kids 350 Euro.
Wobei das Inclusive Verpflegung ist.

Das Modell solltet ihr euren Politiker nahelegen! Dann habt ihr auch diese Probleme nicht mehr. Ach und finanzieren tut der Staat das über die Mehrwertssteuer die bei uns nur 22% beträgt ( 19 bei euch? ).

Für Fragen und auch KRITIK stehe ich gerne Rede und Antwort

Grüsse Hajo

PS: Verd...... heisses Eisen!
 
Hallo,

das finnische Modell ist sehr gut, sehr vorbildlich.
So was hätte ich auch gerne, dass die Tagesmutti morgens um 5 Uhr oder abends um 19 Uhr kommt, damit ich Schichtdienste übernehmen könnte.

Alleinerziehende Mütter bekommen vom Staat einige Zuschüsse, allerdings bleibt da so viel nicht über - vor allem wenn man noch auf den Unterhalt vom Vater wartet und wartet.....

Also bleibt ihr nichts anderes übrig, als zu arbeiten.

@narde und sigjun:
Ich finde es natürlich auch nicht korrekt, dass alleinerziehende Mütter die alleinige Herrschaft über Frühdienste und Wunschberücksichtigungen übernehmen.
Mich hat das auch immer angenervt, echt...!
Da müßte man einen Kompromiss finden.
Das ist sicher schwierig.

Insofern kann ich nur Hajo beipflichten:
Aber das liegt nicht an euch sondern an der Familien unfreundlichen Politik ( Ich hasse es politisch zu werden) die in eurem Land nun mal herscht
.

LG
Trisha
 
Hallo,
es liegt nicht nur an der Politik, sondern auch an einem selbst.
Ich bin selbst alleinerziehend und möchte auf Station keinen extra Status haben. Ganz davon abgesehen: nur Frühdienst? Oh Gott.
Also muß ich mich selbst um die Betreuung kümmern und es geht. Klar man muß viel organisieren und einfach ist es auch nicht immer. Aber dadurch das ich mir ein festes Betreuungsnetz aufgebaut habe, klappt es sehr gut.
Und ich arbeite alle drei Schichten+ Bereitschaft.
Und wir wollen mal nicht vergessen das wir "nur" ca 7,5 Std arbeiten müssen, im Gegensatz zu denen die inder freien Marktwirtschaft sind. Wenn ich das bei meiner Schwester sehe, welche als Friseurin arbeitet von 8.30-18.00, ne dann lieber so.
Und die ganzen Pseudoalleinerziehenden? Die müssen auch zu sehen wie sie die Betreuung regeln, die können noch nicht mal sagen: aber ich bin ganz allein. Da wird immer nur gesagt, du hast ja noch einen Mann zu Hause. Finde ich unfair.

Wenn man Kinder hat muß man o. frau organisieren können, egal ob alleinerziehend ist oder nicht. Und wenn die Station das tragen kann, bitte. Ich möchte das meinen Kollegen, die auch alle ein Privatleben haben,aber nicht zumuten. Auf einer Station arbeitet man eben nicht alleine, sondern im Team und da kann eben nicht nur einer immer eine extra Wurst bekommen.

So, ich mach jetzt auch Schluß, weil dies Thema mich immer aufregt.
Ich bin keine arme alleinerziehende Mutter! Sondern einfach nur Mutter! Wie Millionen andere auch.
LG Kardio
 
Hallo kardio,

wenn man Leute hat, die sich um die Kinder kümmern können - dann denke ich, ist das machbar.

Ich z.B. bin erst hierher gezogen, habe kein soziales Umfeld, welches mir vertraut ist, und meine Familie wohnt 400 km weg.
Mein Mann die ganze Woche weg.
Ich bin nicht der Typ Mutter, die in Krabbelgruppen zugegen ist und dadurch andere Mütter kennen lernt (sorry, ich muß zugeben, ich HASSE Krabbelgruppen, nur mal nebenbei...)....
Zusammen gefasst bleibt zu sagen: es gibt niemanden in meinem Umfeld, dem ich während meiner Arbeitszeit mein Kind anvertrauen könnte und würde.

Es bliebe mir der Kinderhort, wir haben sogar einen in unserem Ort, der schon die Kleinsten der Kleinen nimmt - aber gegen entsprechende hohe Gebühr.
Eine Tagesmutter kostet auch eine Stange Geld.
Und dann frage ich mich: soll ich arbeiten gehen, dass ich den Hort oder die Tagesmutti bezahlen kann???? Das wäre total paradox.

Fazit: sicher ist es machbar, auch als (Pseudo-)Alleinerziehende im Drei-Schicht-System arbeiten zu gehen.
Aber für mich z.B. ist es definitiv nicht machbar - das haben mein Mann und ich mehrfach hin-und her überlegt und berechnet.
Eine Tätigkeit aufzunehmen hat sich dahingehend erledigt, daß das nächste Würmchen bereits unterwegs ist.

Auch wenn es süß ist mit der Kleinen....mir fällt die Decke auf den Kopf....

LG
Trisha
 
Hallo Trisha,
als erstes: auch ich hasse Krabbelgruppen.:)
Bitte faß meinen Bericht von eben nicht als persöhnliche Kritik auf.
Bei dir ist es doch was anderes, durch den Umzug und so. Klar das man da kein Betreuungsnetz aufbauen kann, man muß sich ja selbst erst mal eingewöhnen und neue Leute kennen lernen.
Doch ich denke das sich das auch irgentwann ergibt.
Am Anfang habe ich noch Unterstüzung bekommen und deswegen nur ein paar Stunden im Monat gearbeitet. Das Verdiente ist dann zwar fast alles für die Betreuung drauf gegangen, aber mir ist dann nicht mehr die Decke auf den Kopf gefallen. Und so nach und nach habe ich meine Stundenzahl erhöht und bin von der Unterstützung weg.
Aber wie gesagt das geht auch nur wenn man die richtigen Leute im Umfeld hat und auch Hilfe annimmt. Das fiel mir am schwersten.
Ich hab die Erfahrung gemacht das sich alles irgentwie regeln läßt, muß ja nicht gleich sein. Man hat ja noch ein paar Arbeitsjahre vor sich.:)
Und das dir die Decke auf den Kopf fällt kann ich verstehen, aber bald ist ja das Zweite da:P

LG Kardio
 
Hallo Kardio

Ja ich versteh dich da gut. Weit weg von zu Hause und nieman der die Kinder hütet.
Bei mir sind das so 2500 km Luftlinie zu meinen Eltern, also keine Hilfe. Die Eltern meiner Frau sind nicht mehr am Leben, also auch keine Hilfe. Klar ein paar Verwante meiner Frau, aber alle im Arbeitsleben

ABER zum Glück unser hervorragendes Sozialnetz (alles ist aber nicht so gut) das uns hier Hilft. Auch eure Politiker werden das irgendwann mal kapieren das Kinder die ZUKUNFT von morgen sind auch wenn sie Geld kosten.
Ach ja z.BSP. es gibt bei uns KEIN Steuerfreibetrag für Kinder und das Kndergeld ist nicht hoch bei 4 bekommt man nur 450 Euro und damit kriegst du 3 Jungs nicht satt.

Gruss Hajo
 
Hajo, ich denke in diesem Beitrag geht es nicht nur um fehlende Unterbringungsmöglichkeiten. Ich kenne Kollegen, die sich etwas selbst organisiert haben, was deinem Modell entspricht. Es ist mühevoll so etwas zu organisieren- keine Frage, aber es geht.

Ich denke, in diesem Beitrag sind vor allem die Mütter gemeint, die eigentlich tief in ihrem Herzen lieber Hausfrau und Mutter währen und aus finanziellen Gründen sich diesen Traum nicht erfüllen können.
Und wenn man dann schon arbeiten muss, dann wenigstens so, dass man annähernd an die Situation kommt wie man sie eigentlich wünscht. Argerlich für kinderlose Kollegen wenn man sich seine unausgespröchenen Wünsche auf dem Rücken von Kollegen erfüllt.

Elisabeth
 
Ich denke, in diesem Beitrag sind vor allem die Mütter gemeint, die eigentlich tief in ihrem Herzen lieber Hausfrau und Mutter währen und aus finanziellen Gründen sich diesen Traum nicht erfüllen können.
Hallo zusammen,

sehe ich auch so. Jedoch ist es auch so, daß viele Mütter gerne auch arbeiten wollen. Mutter sein und sich im Beruf behaupten. Was natürlich auch zu verstehen ist. Es ist wie im Leben, wenn man gleichzeitig 2 Sachen haben oder tun möchte...

Es ist immer ein Abwägen, ein Überlegen wie oder wo man seine Prioritäten setzen sollte. Ist schon eine enorme Belastung. Läuft was schief, kommt automatisch das schlechte Gewissen.....wäre es passiert wenn ich präsenter wäre für mein Kind? Reicht es aus? Das kann keiner einer Mutter abnehmen und gehört aber dann auch zum Leben.

Liebe Grüße Brady
 
Ich denke, in diesem Beitrag sind vor allem die Mütter gemeint, die eigentlich tief in ihrem Herzen lieber Hausfrau und Mutter währen und aus finanziellen Gründen sich diesen Traum nicht erfüllen können.
Elisabeth
Das ist auch meine Meinung.
Hier haben wir derzeit ähnliche Diskussionen, da ein neuer Turnus eingeführt wird. Es gibt hier einen Turnus, der sich regelmäßig wiederholt (wir arbeiten auch in der Anästhesie im Dreischichtsystem, wobei die meisten Dienste die Früh- und Tagdienste sind), jetzt kommt, wie gesagt, ein neuer, bei dem die Belegschaft jedoch ein Mitspracherecht hat. Man darf bei diesem Turnus natürlich Dienste tauschen. Dabei kamen dann Diskussionen auf, wer warum vermehrt Tagdienste machen möchte. Der eine hat Kinder, der nächst macht das Abitur nach, wieder ein anderer geht Turnen...

Unsere Leitung hat deswegen Fragebögen entworfen, wer grundsätzlich bereit ist, vermehrt Spät- und Nachtdienst zu übernehmen und ggf. Bereitschaftsdienste zu übernehmen.
Ende des Monats wird sich das Ergebnis zeigen.

Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass man in unserem Beruf weiss, worauf man sich einlässt. Aber ich bin auch der Meinung, dass man über alles reden kann und bin zu Tauschs bereit, allerdings nicht ständig.

@Aloha: Warum lässt Du das Beispiel mit dem Hund nicht gelten?:DIch habe sogar einen Hundesitter, damit das Tier nicht so lange allein ist, wenn mein Mann und ich uns überschneiden. Denn auch ein Hund ist ja schließlich kein Möbelstück. Aber das ist natürlich ein anderes Thema.
 
Welche Antwort bekommt man den heutzutage, wenn man bei der PDL (oder Personalabteilung etc.) anfragt, ob es moeglich waere, ins Ein- oder Zweischichtsystem zu wechseln? Ablehnung oder Teamentscheidung oder...???

Meine persoenliche Erfahrung ist, dass sich in einem guten Team sehr viel arrangieren laesst. Es gab auch Kollegen, die gerne Spaet- und Nachtdienst machten. Wichtig ist eben, dass die Mitarbeiter gefragt werden und nicht a la "... der macht doch gerne Spaetdienst, da geben wir ihm nur die 2 Fruehdienste pro Monat, die er fuer die Dreischichtzulage braucht....".


To Pia:

Ich weiss, ein Hund ist auch nur ein Mensch :D . Aber Ihr habt das ja anscheinend bestens organisiert mit dem Hundesitter, da kann man nicht meckern :ccol1: .
 
Hallo,

als ich noch zu den Kinderlosen zählte, habe ich mit Vorliebe Spät-, und noch zu KH-zeiten Nachtdienste gemacht.
Das frühe aufstehen machte mir immer arg zu schaffen...:D

Aber natürlich war ich auch dankbar für den ein oder anderen Frühdienst.

Es ist m.E. okay, dass Mütter nur Frühdienste machen, sie haben ja meist keinerlei Alternativen.
ABER: dass andere Kollegen deswegen nur noch Spät- und Nachdienste machen müssen ist nicht fair.
Das muß sich doch irgendwie regeln lassen.

LG
Trisha
 
Hallo,
ich finde eure Einstellungen gut.
Jetzt biete ich euch ein praktisches Beispiel, das ihr vtl. lösen könnt.

Schichtbesetzung dieser Station: alle Schichten werden mit 3 Pflegekräften besetzt.
Es gibt 4 Alleinerziehende Mütter, jeweils mit 80% der Wochenarbeitszeit.
2 der Mütter arbeiten nur 1 Tag am WE und auch nur 1 WE im Monat.
1 Mutter macht gar kein WE die andere 1 WE.

Dazu kommt noch die Stationsleitung, die logischerweise auch nur Frühdienst macht, da sie ja die Ansprechpartnerin für die PDL ist.

Wie könnt ihr dieses Problem lösen, so dass auch andere zu ihrem Frühdienst kommen?
Mein Vorschlag die Mütter auf andere Stationen zu verteilen wurde von der PDL als Untragbar gesehen.

Sonnige Grüsse
Narde
 

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