Hallo zusammen!
Die Systeme mit ihren Vor- und Nachteilen...
Zunächst die "einfache Klingel": Patient drückt den Knopf und über optisches und akustisches Signal werde ich informiert. Der größte Nachteil aus meiner Sicht ist, dass ich einfach nicht weiß, ob es sich im anderen Zimmer um einen Notfall handelt oder um was ganz belangloses. Wenn ich auf Nummer sicher gehen will müsste ich alles stehen und liegen lassen und nachsehen, außerdem kann man sich echt die Hacken wund rennen - je nach größe der Station... Erlebe z.Zt. auch häufig, dass gerade ältere Patienten oft Scheu haben zu klingeln, z.B. um um eine Flasche Wasser zu bitten... Die wissen ich komme angewetzt, frage was ist und renne dann nochmal um den "Wunsch" - hier eben die Flasche Wasser - zu erfüllen. Falsche Rücksichtnahme! Mich persönlich ärgert auch häufig, dass sich keiner direkt angesprochen fühlt. Es klingelt halt - wird schon wer hin gehen...
Das ganze gibt es ja auch noch kombiniert mit einer Gegensprechanlage. Die Qualität der Tonübertragung lässt hier allerdings meist sehr zu wünschen übrig. Hört sich dann an wie Stimmen aus nem Horrorfilm wenn die Schwester freundlich nachfragt, was denn das Problem sei.
@Elisabeth: Das kenne ich! Teiweise zum Totlachen...

--> BÖSE

!!!
"Hallo Herr XY! Sie haben geklingelt?!"
"Horst?! Da hat doch jemand gesprochen."
"Ich hab nix gehört!"
"Herr XY? Sie haben geklingelt? Was ist denn?"
"Horst!!! Ich höre eine Stimme!"
"Karl... Ich jetzt auch!"
"Wer ist das?"
"Denk nach! Wo sollen die Stimmen denn herkommen?... Von den Medikamenten!"
"Das erzählen wir besser niemandem..."

AHHH!
Ich oute mich hier als absoluter Fan des "Zentralen Patientenrufes"!!!
Der Patient klingelt und eine nette Stimme - meist Schwestern mit Rückenproblemen o.ä., die auf Station nicht mehr arbeiten kann oder will - fragt nach was denn ist. Die sieht auf ihrem Display sogar welche Klingel im Zimmer betätigt wurde. Sie meldest sich i.d.R. zuerst im Schwesternzimmer. Keine Antwort? Dann schaut sie wieder auf ihre schlaue Lämpchentafel und meldet sich in dem Zimmer, wo eine Schwester ihre Anwesenheit an hat und bringt das Anliegen vor. Die Schwester kann also gleich einschätzen, ob sie besser gleich losgehen sollte (z.B. Ruf ohne Antwort...) oder sie sagt, dass es noch 4 Minuten dauert (z.B. bei der Flasche Wasser...). Das wird dann an den Patienten weitergegeben und die "gefühlte Wartezeit" ist nicht mehr so lange.
Es ist direkt jemand angesprochen und somit auch zuständig!
Die Flasche Wasser kann ich gleich mitnehmen und spare somit einen Weg. - Macht sich echt bemerkbar! Auch als Zeitfaktor!
Vorraussetzung ist allerdings, dass das System dem Patienten gleich zu Anfang erklärt wird. Dann gibt es eigentlich keine Probleme.
Wenn es um ne Kanne Tee geht oder dergleichen ist es durchaus praktisch.
Schwierig stell ich es mir vor, wenn ein Pat. jedoch in ernsteren Schwierigkeiten steckt, bspw.Luftnot hat.
Dann ist es sicherlich sinnvoller sofort anwesend zu sein und nicht nur über die Stimme.
@Reyna: Die Praxis hat gezeigt, dass man mit der zentralen Rufanlage schneller im Notfall da ist. Erinner dich mal, wie oft klingelt es mehrere Minuten bis endlich jemand hin geht. So weißt du im Notfall gleich bescheid und kannst losflitzen und evtl. den Notfallkoffer schon mitnehmen und zusätzliche Leute mobilisieren.
Was auch immer nett war, wenn man ein Medikament gebraucht hat musste man nicht mehr alle Stationen im Haus ablaufen. Die Rufzentrale hat dann bei den anderen mal nett nachgefragt.
Chilenischer Patient ohne Deutschkenntnisse? Nach 10 Minuten war eine Schwester von einer anderen Station da die zufällig gerade Dienst hatte und mal in Chile gelebt hat. Sehr praktisch!!!
Viele Grüße von der heute mal wieder viel zu schreibwütigen

xXAggaXx

SORRY!!!
