Wohin mit Oma?

Elisabeth Dinse

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Krankenschwester, Fachkrankenschwester A/I, Praxisbegleiter Basale Stimulation
Akt. Einsatzbereich
Intensivüberwachung
Die aktuelle Ausgabe des Stern nimmt sich der Thematik: Pflege im Alter an. Er schaut hier besonders in die Pflege im ambulanten Bereich. "Wohin mit Oma" zeigt die Möglichkeiten und Grenzen einer ambulanten Pflege auf. Er erfährt etwas über die Not der Betroffenen und welche Wege denkbar sind- inklusive illegaler Wege.

Editorial
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In den meisten Familien ist es ein Tabuthema: Wohin mit Oma oder Opa, wenn die nicht mehr ohne fremde Hilfe leben können? Die Älteren sprechen das Problem ungern an, weil sie es nicht wahrhaben wollen. Oder weil sie niemandem zur Last fallen möchten. Die Jüngeren wiederum umgehen es auch aus Sorge, dann selber Hilfe leisten oder zumindest dafür zahlen zu müssen.

Mit unserer Titelgeschichte möchten wir beiden Generationen Mut machen, frühzeitig und offen darüber zu sprechen, sich mit den Möglichkeiten des altersgerechten Wohnens und der Pflege vertraut zu machen und das Notwendige zu regeln.
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Editorial: Wohin mit Oma und Opa? - stern Magazin | STERN.DE

Am meisten betroffen hat mich ff. gemacht:
... Denn oft reicht das Geld weder für die notwendige ambulante Pflege noch für einen Platz im Pflegeheim. Jedenfalls nicht für das, was jedem Schwerverbrecher als Lebensminimum zugestanden wird: ein Rest Intimsphäre. Den Stuhlgang erledigen, ohne das Mitbewohner zusehen.Ein paar Quadratmeter Lebensraum. Für pflegebedürftige Leute mit zu wenig Geld reduzieren sich die letzten Jahre im Pflegeheim auf 2 Quadratmeter Bett in einem Zimmer mit wildfremden Leuten, die nachts vielleicht schreien oder stöhnen oder sterben.
...
Stern Nr. 43 v. 23.10.2010 S.58

Was mir ebenfalls zu denken gibt: die Pflegeversicherung ist ein Fass mit Boden und laut obigen Artikel kann man den Boden bereits sehen. man gibt an, dass in spätestens 3-4 Jahren alle Rücklagen aufgebraucht sind. Da stellt sich mir die Frage: kann die jetzige Generation überhaupt soviel Pflegeabgaben leisten, dass man das aktuelle System aufrecht erhalten und bedarfsgerecht ausbauen kann?

Wenn nicht- ist dann die Variante Pflegedienst + illegale Pflegekraft nicht eine Option für die Zukunft?

Elisabeth
 
Ich habe den Artikel ebenfalls gelesen und denke, daß diese "Option" bereits keine mehr ist,sondern die Realität darstellt. Ich kenne in meiner Elterngeneration (Anfang der Vierziger des vergangenen Jahrhunderts Geboren) mindestens vier Familien, die illegale Pflegekräfte engagiert haben, um ein weiteres Leben der pflegebedürftigen Angehörigen zuhause ermöglichen zu können, ohne finanziell komplett ruiniert dazustehen und/ oder selber auf dem Zahnfleisch zu gehen.
Verstehen kann ich diese Menschen sehr sehr gut.
 
Ja, war ein guter Artikel.
Gut, dass es die PV gibt, ist ja noch nicht so lang - und jetzt zeigt sich schon, dass sie nicht ausreicht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die illegalen, osteuropäischen Hilfskräfte die Lösung sein sollen. Vielleicht wird es in Zukunft neue, andere Lösungen geben. Auf kommunaler Basis.
- Tageseinrichtungen für alte Menschen so wie für kleine Kinder? Betreutes Wohnen für Ältere?
- Altenheime, in denen die Angehörigen von Anfang an klären müssen, wieviel Eigenarbeit sie einbringen können und dementsprechend einen individuellen Preis bezahlen?
Es ist ja nicht jeder alte Mensch völlig eingeschränkt.
Ich würde wohl eine Alten-WG oder ein Mehrgenerationenhaus bevorzugen, sollte ich noch in der Lage dazu sein.
Vielleicht gibt es irgendwann mal eine Altersberatung: Wie lebe ich im Alter am besten?
Und bestimmt werden sich Altenheime immer mehr spezialisieren und verbessern müssen.
So, wie sich gezeigt hat, dass sich die Gesellschaft mehr um frühkindliche Bildung und Betreuung kümmern muss, muss sich eben der Blick mehr auf die alten Menschen richten. Das kann eine Gesellschaft leisten, wenn sie den Bedarf erkennt, da bin ich sicher.
 
Vor einigen Tagen gabs eine kleinen Bericht über ein Aux-Pair-Mädchen für ältere Menschen in den Niederlanden. Die Leute waren noch gut beisammen. Lediglich der Hausherr brauchte Pflege. Diese wurde von einem Pflegedienst erbracht. Die junge Frau war zur Unterstützung da im Haushalt und als "Gesellschaftsdame" für den alten Herrn. Die Arbeitsbedingungen waren identisch den auch hier bekannten Vorgaben für ein Aux-Pair.

In den Niederlanden scheint man dem Problem gegenüber offener zu sein. Es geht ja net nur um eine Rund-um-die-Uhr-Pflege. Die meisten fühlen sich einfach sicherer im Alter, wenn sie jemanden in ihrer Nähe wissen.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen, wenn ich an einige Pat. denke, die erst nach Stunden (nicht selten mehr als 12-16) von anderen gefunden wurden. Hinzu kommt der Wunsch nach kleinen Handreichungen im Haushalt.

Ich will in keinem Fall in ein Heim. Wir hoffen, dass das betreute Wohnen später auch genutzt werden kann, wenn pflegebedürftig wird. Für meine Eltern steht die Option illegale Pflegekraft durchaus im Raum. Uns geht es ähnlich den beschriebenen Personen in dem Artikel. Pflege ist net zum Nulltarif zu haben... aber die Angebote sind für den Kunden net bezahlbar. Ins Heim möchte ich meine Eltern net geben.

Elisabeth
 
Vor einigen Tagen gabs eine kleinen Bericht über ein Aux-Pair-Mädchen für ältere Menschen in den Niederlanden. Die Leute waren noch gut beisammen. Lediglich der Hausherr brauchte Pflege. Diese wurde von einem Pflegedienst erbracht. Die junge Frau war zur Unterstützung da im Haushalt und als "Gesellschaftsdame" für den alten Herrn. Die Arbeitsbedingungen waren identisch den auch hier bekannten Vorgaben für ein Aux-Pair.

In den Niederlanden scheint man dem Problem gegenüber offener zu sein. Es geht ja net nur um eine Rund-um-die-Uhr-Pflege. Die meisten fühlen sich einfach sicherer im Alter, wenn sie jemanden in ihrer Nähe wissen.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen, wenn ich an einige Pat. denke, die erst nach Stunden (nicht selten mehr als 12-16) von anderen gefunden wurden. Hinzu kommt der Wunsch nach kleinen Handreichungen im Haushalt.

Ich will in keinem Fall in ein Heim. Wir hoffen, dass das betreute Wohnen später auch genutzt werden kann, wenn pflegebedürftig wird. Für meine Eltern steht die Option illegale Pflegekraft durchaus im Raum. Uns geht es ähnlich den beschriebenen Personen in dem Artikel. Pflege ist net zum Nulltarif zu haben... aber die Angebote sind für den Kunden net bezahlbar. Ins Heim möchte ich meine Eltern net geben.

Elisabeth

Womit wir bei dem hierzulande mittlerweile fehlenden familiären Verband wären (neudeutsch: das Mehrgenerationen- Haus), in dem selbstverständlich blutjung, mittelalt, alt und uralt zusammen leben und leiden.
Ich kenne dieses "System" aus meiner Zeit in Süditalien ganz gut und habe es nach anfänglichem Belächeln als altmodisches Gebaren dann doch bewundert und halte es mittlerweile für einen großen Vorsprung.
Diese grundsätzliche Einstellung,daß natürlich jeder bis an sein Lebensende und unabhängig von seiner Leistungsfähigkeit als Familienmitglied dazugehört und oft mit sehr viel Respekt betrachtet wird, hat mir zutiefst imponiert.
Ein wenig mehr von dieser ,ich nenne es mal "mediterranen Empathie" würde unserer deutschen Gesellschaft ganz gut zu Gesichte stehen.
 
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Was mir ebenfalls zu denken gibt: die Pflegeversicherung ist ein Fass mit Boden und laut obigen Artikel kann man den Boden bereits sehen. man gibt an, dass in spätestens 3-4 Jahren alle Rücklagen aufgebraucht sind. Da stellt sich mir die Frage: kann die jetzige Generation überhaupt soviel Pflegeabgaben leisten, dass man das aktuelle System aufrecht erhalten und bedarfsgerecht ausbauen kann?...

Hab Info dazu gefunden: http://www.bundesgesundheitsministe...ozialen-Pflegeversicherung-Ist-Ergebnisse.pdf

Elisabeth
 
Falls Ihr mal ein Buch lesen wollt, in dem das Thema "Wohnen im Alter" sensibel und trotzdem offen zur Sprache kommt, dann empfehle ich Euch: „Der letzte Neubeginn. Senioren erzählen vom Umzug in ihr Altersdomizil“, herausgegeben von Katrin Rohnstock.

Grüße
Sebastian
 
Die große und einzige Frage bleibt doch die Bezahlbarkeit und solange die großen Parteien und unser guter Gesundheitsminister ein Wort mitzureden hat kann es nur in die Hose gehen. Wie wir grad an der "Reformierung" unseres Gesundheitssystems sehen.

Wenn wirklich alle arbeitenden Menschen in die Sozialsysteme einzahlen würden hätten wir überhaupt kein Problem. 30% der höchsten Gehälter zahlen nicht in die Sozialsysteme ein (Manager, Politiker, Anwälte, Architekten, Beamte...).
Die ganzen Jobs mit so niedrigem Lohn zahlen ebenfalls kaum in die Sozialsysteme ein gehen sie 1x im Quartal zum Arzt haben sie sogar schon mehr rausgenommen.
Jobs mit Zuschüssen durch den Staat weil der Lohn nicht ausreicht?! LoL wieder unnötig Steuer/Sozialbeiträge rausgeworfen
400/800 Euro Jobs kommen nur einem zu gute --->richtig dem Arbeitgeber

Durch die Masse an Krankenkassen muss für jede Krankenkasse ein Wasserkopf bezahlt werden der unglaublich ist und wegen der schieren Menge ist es durch die Kontrollorgane auch garnicht möglich alle ständig im Auge zu behalten wie und wo die Gelder verbraucht werden.

Ärztekammer: ein Haufen Ärzte die was tun? ja richtig Geld verwalten und mehr nicht.

Es gibt genügend Möglichkeiten wie unser Gesundheitssystem verbessert und wirklich auch für Pflegebedürftige Menschen attraktiv und nicht angsteinflössend wäre aber es ist einfach von der "Obrigkeit" so nicht gewollt den die Kehrseiten des Systems treffen ja nicht sie sondern uns den "Ottonormalverbraucher".

Vom Mehrgenerationenhaus wo die ganze Familie drin wohnt halte ich theoretisch viel aber leider ist es ja heut so das eine Familie sich sehr oft nicht versteht oder an ganz verschiedenen Orten wohnt.
Die Arbeit einer illegalen Hilfskraft halte ich absolut nicht für Menschenwürdig und es ist auch nicht legal aber als Alternative zum Gesundheitssystem...vollkommen verständlich und eine logische Schlussfolgerung.

mfg
 
Ärztekammer: ein Haufen Ärzte die was tun? ja richtig Geld verwalten und mehr nicht.

Kammern verwalten kein Geld. Du meinst die KV-Kassenärztl. Vereinigung? Die verwaltet zwar auch net, legt aber fest.

Ansonsten: willkommen in der postsozialen Marktwirtschaft. Es ist her nicht zu erwarten, dass die AG enlastet udn die Großverdiener belastet werden. Wobei- wo fängt der Großverdiener eigentlich an- hab ehedem auch die Beitragsbemessungsgrenze überschritten und musste net mehr zahlen.
Würde bedeuten: wenn alle, dann wirklich alle. Und ich glaube kaum, dass du das dem kleinen Manne verklickern kannst.

Elisabeth
 
@ Elisabeth du hast natürlich vollkommen recht die Kassenärztliche Vereinigung meine ich.

@ ycassy: mit nicht legal meine ich die Umstände in denen viele arbeiten müssen...24h vor Ort, kein Pause, kaum frei....usw.
und ja natürlich gibt es auch anständige Anbieter...aber leider kenne ich keine Zahlen dazu......


mfg
 
Wegen mir sollte jede Osteuropäische Pflegekraft hier nach Ortsüblichem Standard vergütet werden unter deutschen Bedingungen. Osteuropäische Bedingungen sollten hier illegal sein und extrem hart bestraft werden.

Hier werden die teuer versteuerten Arbeitsplätze in Deutschland vernichtet.

lg
 
hallo

wie sagt man so schön....

--seitdem ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere--

seitdem ich die Altenheime kenne, weiß ich, ich möchte auf keinen Fall in so ein Ding, aber leider kann der Tag kommen, an dem ich nicht mehr gefragt werde, denn ab gewisser Pflegestufe, ist mit betreutem Wohnen usw. nix mehr, dann tritt die Realität in Kraft, unsere Tochter würde alles tun, aber sie muß ja nun mal arbeiten, denn wovon soll sie sonst leben, mein Mann würde auch alles tun, aber wie geht es ihm an dem Tag X, also wenig Spielraum

nur die Qualität unserer Altenheime kümmert sich hauptsächlich um die Dokumentation, nicht um die wirkliche Ist- Situation der Bewohner
das heißt Pfusch an allen Ecken

ich möchte nicht wissen in wie vielen Altenheimen die tägl. Arbeiten nicht stimmen können, die tägl. Trinkmengen im Abfluss landen, die tägl. Kcal. hochgerechnet wurden, denn Zeit für diese Tätigkeiten hat man nicht mehr

ich habe vor meiner Ausbildung in einem Altenheim gearbeitet, da konnten wir nachmittags mit den Bewohnern spazierengehen, Mensch Ärgere dich nicht spielen, lang lang ist`s her

meiner Tochter habe ich geraten ebenfalls mit eventuellen Hilfskräften aus dem Osten zu arbeiten, falls Tag X mal eintritt, solange es geht, schlechter, weniger als im Heim kann es mir da auch nicht gehen

viele Grüsse
Bully
 
@ycassie und Akhran- es lohnt sich den Sternbeitrag zu lesen. Er erklärt wunderbar, warum viele die illegale Beschäftigung wählen und warum dies vom Staat durchaus net hart verfolgt wird.

Interessant ist übrigens auch, unter welchen Umständen dieses Arbeitsverhältnis legal wird. Hier interessiert den Staat lediglich die Sozialabgaben und die Steuern. Da ist dann auf einmal keine Rede mehr von: Sprachschwierigkeiten, Wohnen beim AG usw..

Ich schließe mich bully an. Pflege ist mittlerweile ein teures Gut, dass sich kaum noch jemand leisten kann in dem Umfang, in dem sie benötigt wird.

Und es würde ambulant. PflegeDiensten gut zu Gesicht stehen, sich mit diesen Situationen zu arrangieren und helfend zu unterstützen... so, wie es in dem Beitrag beschrieben wurde.

Elisabeth
 
Ich mag Statistik!! Ganz ehrlich stell dir vor du lebst 1970 wußte damals jemand auch nur annähernd wie es 2010 aussieht? Meine Meinung nach nein!
Und genauso ist es wenn wir heute 2010 uns das Jahr 2050 vorstellen und Statistisch uns ein Bild davon machen zu wollen. Es funktioniert nicht.

Sich heute durch solche Thesen(und nichts anderes sind es) verrückt machen zu lassen bringt was? Ja richtig....Angst
Und Angst hat Menschen schon viele verrückte Sachen machen lassen.

Also immer ruhig Blut.

mfg
 
hallo

sorry, aber ich habe durchaus das Alter das Tag X auch morgen eintreten kann und na gut es wäre ein bißchen früh, aber durchaus nicht ungewöhnlich,

ich glaube nicht, das sich schon in ein, zwei oder drei Jahren was ändert

also ist für mich die Bedrohung "heutige Altenheime" schon sehr real

als Ambulanzschwester habe ich leider gelernt, " später ist leider schon heute"
und Gedanken kann ich mir jetzt nun nicht mehr machen

ich mache mir Gedanken und möchte unsere Tochter in kein emotionales Desaster stürzen, zwischen "ich kann nicht" aber "das hier ist alles so schrecklich"

also kümmer ich mich vorher

viele Grüsse
Bully
 
@Akhran- ich gehöre zu der Generation, die es betreffen wird. Meine Kinder sind bundesweit verstreut. Es wird ihnen gar nix anders übrig bleiben als eine Haushaltshilfe mit Pflegekenntnissen einzustellen.

Das hat nix mit verrückt machen zu tun. Deine Vogel-Strauß-Einstellung "Kopf in den Sand" hat uns soweit gebracht wie wir es aktuell erleben. Betroffene begreifen erst die Brisanz des Themas wenn es für sie persönlich Realität wird. Dumm nur, dass es dann oft zu spät ist und der Satz auftaucht: Wohin mit Oma?

Elisabeth
 
Wie wir alle wissen, ist die Pflegeversicherung nur eine Teilversicherung. Reicht die finazielle Versorgung nicht aus, muss Privat hinzugesteuert werden oder dass Grundsicherungsamt wird angezapft.

Diese Option erläutern wir ständig, dennoch sind viele nicht bereit, Privat diese Leistungen zu begleichen. Das Vermögen der heutigen "Generation"
ist "gewaltig". Viele würden gar nichts vom Staat bekommen, da diese über die Grenzen liegen, die vom SGB festgelegt sind.

"Ich habe keine Aktien,Sparbuch,Festgeld,Grundstück etc. nur meine kleine Witwenrente". Der Kontoauszug zeigt ein "plus" von rund 25.000€. Derzeit wird sie für rund 80 € im Monat 4 x gebadet, denn "mehr könne Sie sich nicht leisten".

Mfg
Jogibaer
 
25.000 € --- wìe lange reicht das, wenn ich einen anständigen, sprich würdevollen, Heimplatz bezahlen muss? 1 Jahr, 5 Jahre, 10 Jahre?

Alte Menschen denken in anderen Kategorien als wir. Denen ist durchaus bewusst, dass Pflege sehr teuer werden kann. Ergo wird gespart für schlimmere Zeiten. Denn wer möchte schon die Kinder belasten.

Elisabeth
 
Da sprichst Du ein wahres Wort gelassen aus, Elisabeth. Ich hatte mal einen Angehörigen, der sich wahnsinnig über die Bitte des Hospizes nach Selbstbeteiligung (damals durfte sie das noch) aufregte. Wie die dazu kämen, für die Pflege seiner Frau Geld von den beiden zu verlangen. Auf eine vorsichtige Frage, ob sie denn nicht etwas auf der hohen Kante hätten für solche Fälle, gab er zu, sie hätten sogar recht umfangreiche Ersparnisse. Aber die seien "für unseren Lebensabend" bestimmt.

Sparen für schlimmere Zeiten. Das man schon in genau diesen Zeiten lebt, will man nicht wahrhaben. Ist die erste Sterbephase nach Elisabeth Kübler-Ross.
 

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