Mitarbeiter in der Altenpflege ausgebrannt - Berufsalternativen?

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Gelöschte User 34889

Gast
Hallo zusammen!

Ich liebe meinen Beruf als Altenpflegerin.
Allerdings kann ich nicht mehr ansehen, wie ein Mitarbeiter bei uns in Unternehmen bei den täglichen Verrichtungen zurecht quält.
Da ich mit diesem MA relativ gut kann, hatten wir uns nach Dienstende in unserem "Mitarbeiterrestaurant" um die Ecke hin gesetzt und geredet. :troesten:
Dabei erklärte er mir, dass er vor ca. halben Jahr auf dem Weg zu seiner Wohnung zusammen gebrochen ist. Er hatte sich geweigert, ins KH zu gehen. Ich würde SEHR gerne einiges ihm empfehlen!!!!!! Laut Arzt hat er kein Burnout? Hat irgend welche Medikamente bekommen.
Welche alternativen Jobs als Altenpfleger könnte ich ihm raten??? :weissnix:
Mir viel sofort Sanitätshaus ein, MA im Krankenhaus (Dienstleistungen), ........ Obwohl Sanitätshauser in Stellenanzeigen nicht viel nach Altenpflegern suchen.
Wo gibt es Beratungsfirmen, die sich im Bereich Jobs im Gesundheitswesen auskennen? (Mein Arbeitskollege wollte diesem Bereich treu bleiben, ohne gleich neu zu studieren!)
Wäre für Vorschläge, Tipps, Linkdressen, usw. ... DANKBAR!
 
Ist denn überhaupt eine körperliche Erkrankung ausgeschlossen worden? Ein "Zusammenbruch" (was genau verstehst Du darunter?) muss keine psychische Ursache haben.

Wenn er den Beruf gesundheitsbedingt nicht mehr ausüben kann, muss der Arbeitgeber ihm ein Alternativangebot anbieten. Das muss allerdings nicht unbedingt in der Pflege sein; er könnte auch an der Pforte sitzen oder sonstwas.

Ansonsten benutz doch bitte mal die Suchfunktion mit "Alternativen zum Schichtdienst" oder ähnlichem. Dazu gibt es nämlich schon einige Threads; wir können ja dort noch ergänzende vorschläge einstellen.
 
War dein Kollege nach dem Zusammenbruch krank geschrieben? Welche Diagnose hat den der Hausarzt gestellt?

Elisabeth
 
@ -Claudia- & Elisabeth Dinse: Als erstes DANKE für die schnelle Antwort! :engel:

1. Sein Hausarzt (ältere Dame) sagte, er sei vor Erschöpfung zusammengebrochen. Es sei aber kein Burnout gewesen. Ich glaube es allerdings nicht. Er war eine Woche krank geschrieben.

2. Ich glaube nicht, dass man ihm eine andere interne Stelle anbieten wird können, weil dies kaum möglich ist (kleines Unternehmen)!

3. Mit meinen Suchbegriffen hatte ich mal nichts gefunden, daher diesen neuen Thread.

Ach ja, er wird ab übernächste Woche zwei Wochen Urlaub machen und auch weg fahren! Endlich!
 
Nehmen wir an, es gibt eine organische Ursache für den Zusammenbruch. Der Betroffene verweigert eine entsprechende Therapie. Würde man ihm dann auch eine andere Stelle empfehlen damit er gesund wird?
Wenn nicht- warum macht man es bei seelsichen Erkrankungen anders.

Zu 1.... Hausarzt wechseln. Abklären lassen ob organische Ursachen zu finden sind. Wenn organisch keine Ursachen auffindbar Psychiater aufsuchen.


Elisabeth
 
@ Elisabeth: Danke!

Das mit dem Hausarzt könnte ich ihm empfehlen. (Treffen uns morgen Mittag zum Mittagessen.) Alles weitere Bezüglich der Gesundheit würde sich ja dann ergeben ...

@ -Claudia-:
Die Forensuche haben ich jetzt bemüht - leider vergebens.
Ich glaube nicht, dass ein noch relativ junger Mann (Anfang 30) bei einer Arztpraxis oder als Stomatherapeut an fängt.

Weitere Ideen?
 
@ -Claudia-:
Die Forensuche haben ich jetzt bemüht - leider vergebens.
Ich glaube nicht, dass ein noch relativ junger Mann (Anfang 30) bei einer Arztpraxis oder als Stomatherapeut an fängt.

Zuerst einmal sollte man herausfinden, was Deinem Kollegen fehlt - kann ja sein, dass sich der Zustand bessert, wenn er die richtige Behandlung bekommt.

Aber was hat das Alter damit zu tun? Wenn jemand eine berufliche Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann, dann muss er sich eine Alternative suchen. Da wäre er nun wirklich nicht der erste.
 
Zuerst einmal sollte man herausfinden, was Deinem Kollegen fehlt - kann ja sein, dass sich der Zustand bessert, wenn er die richtige Behandlung bekommt.

Aber was hat das Alter damit zu tun? Wenn jemand eine berufliche Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann, dann muss er sich eine Alternative suchen. Da wäre er nun wirklich nicht der erste.

Er geht Morgen zu einem von mir empfohlenen Hausarzt. Er sagte mir allerdings gestern schon, dass er mit der aktiven Pflege nichts mehr machen möchte! Ich kann es ihm abnehmen, dass er hier nicht mehr direkt arbeiten möchte!

Leider hast du mich falsch verstanden.
Es geht nicht ums Alter, sondern um die Tatsache, dass ein männlicher Altenpfleger wohl kaum eine Chance haben wird in einer Arztpraxis, geschweige denn in einem Sani.-Haus angestellt zu werden? Solche Beschäftigungsformen wären mir NEU!! Diese Tipps sind wohl sehr theoretisch!
 
Leider hast du mich falsch verstanden.
Es geht nicht ums Alter, sondern um die Tatsache, dass ein männlicher Altenpfleger wohl kaum eine Chance haben wird in einer Arztpraxis, geschweige denn in einem Sani.-Haus angestellt zu werden? Solche Beschäftigungsformen wären mir NEU!! Diese Tipps sind wohl sehr theoretisch!

Sind sie nicht, ich kenne persönlich einen jungen männlichen Krankenpfleger, der inzwischen für einen Medizinproduktehersteller arbeitet. Unser Stomatherapeut ist ebenfalls männlich. Junge Männer sind bei Arbeitgebern beliebter als junge Frauen - sie fallen nicht durch Schwangerschaft und Erziehungszeit aus. (Letzteres wäre inzwischen zwar möglich, kommt aber dennoch selten vor.)

Wobei gerade ein junger Mensch ja noch gute Möglichkeiten hat, sich weiterzubilden, wenn die Gesundheit dies zulässt.
 
Sind sie nicht, ich kenne persönlich einen jungen männlichen Krankenpfleger, der inzwischen für einen Medizinproduktehersteller arbeitet. Unser Stomatherapeut ist ebenfalls männlich. Junge Männer sind bei Arbeitgebern beliebter als junge Frauen - sie fallen nicht durch Schwangerschaft und Erziehungszeit aus. (Letzteres wäre inzwischen zwar möglich, kommt aber dennoch selten vor.)

Wobei gerade ein junger Mensch ja noch gute Möglichkeiten hat, sich weiterzubilden, wenn die Gesundheit dies zulässt.

Aber Claudia, das meine ich doch!

Krankenpfleger <=> Altenpfleger :knockin:
 
Warum sollen die Altenpfleger da benachteiligt sein? So manches Medizin- oder Pflegeprodukt ist doch extra für eine ältere Klientel entworfen.
 
Zu der Aussage der ursprünglich behandelnden Ärztin möchte ich sagen, daß es Ärzte gibt, die die Diagnose "Burn out" ablehnen. Sie sehen das als eine spezielle Form der Depression an. Vielleicht spielte diese Ansicht hier auch eine Rolle.
 
Viele erwarten eine Krankschreibung auf Burnout vom Arzt. Laut ICD 10 ist das die Z76.6 ... So manch einer mag sich gewundert haben,warum er dann so schnell beim MDK der KK vorgeladen wurde...

ICD 10 - Ausgabe für die Zwecke des SGB V

Kapitel XXI

Die Kategorien Z00-Z99 sind für Fälle vorgesehen, in denen Sachverhalte als "Diagnosen" oder "Probleme" angegeben sind, die nicht als Krankheit, Verletzung oder äußere Ursache unter den Kategorien A00-Y89 klassifizierbar sind. Dies kann hauptsächlich auf zweierlei Art vorkommen:

a.Wenn eine Person, wegen einer Krankheit oder ohne krank zu sein, das Gesundheitswesen zu einem speziellen Zweck in Anspruch nimmt, z.B. um eine begrenzte Betreuung oder Grundleistung wegen eines bestehenden Zustandes zu erhalten, um ein Organ oder Gewebe zu spenden, sich prophylaktisch impfen zu lassen oder Rat zu einem Problem einzuholen, das an sich keine Krankheit oder Schädigung ist.
b.Wenn irgendwelche Umstände oder Probleme vorliegen, die den Gesundheitszustand einer Person beeinflussen, an sich aber keine bestehende Krankheit oder Schädigung sind. Solche Faktoren können bei Reihenuntersuchungen der Bevölkerung festgestellt werden, wobei eine Person krank sein kann oder nicht, oder sie werden als ein Zusatzfaktor dokumentiert, der dann berücksichtigt werden muß, wenn die Person wegen irgendeiner Krankheit oder Schädigung behandelt wird.

....
Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen
(Z00-Z99)

Z76.6 Personen, die das Gesundheitswesen aus sonstigen Gründen in Anspruch nehmen
...
Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung, wie z.B.
· Akzentuierung von Persönlichkeitszügen
· Ausgebranntsein · Einschränkung von Aktivitäten durch Behinderung
· Sozialer Rollenkonflikt, anderenorts nicht klassifiziert
· Streß, anderenorts nicht klassifiziert
· Unzulängliche soziale Fähigkeiten, anderenorts nicht klassifiziert
...
Simulant [bewußte Simulation]
...
ICD-10-SGB-V Version 2.0 - Onlinezugriff

Das dürfte so einiges erklären.

Eher dürfte wohl ff. Verschlüsselung des Pudels Kern treffen:
Kapitel V

Psychische und Verhaltensstörungen
...
Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
(F40-F48)
...
F43.0 Akute Belastungsreaktion
Eine vorübergehende Störung, die sich bei einem psychisch nicht manifest gestörten Menschen als Reaktion auf eine außergewöhnliche physische oder psychische Belastung entwickelt, und die im allgemeinen innerhalb von Stunden oder Tagen abklingt. Die individuelle Vulnerabilität und die zur Verfügung stehenden Bewältigungsmechanismen (Coping-Strategien) spielen bei Auftreten und Schweregrad der akuten Belastungsreaktionen eine Rolle. Die Symptomatik zeigt typischerweise ein gemischtes und wechselndes Bild, beginnend mit einer Art von "Betäubung", mit einer gewissen Bewußtseinseinengung und eingeschränkten Aufmerksamkeit, einer Unfähigkeit, Reize zu verarbeiten und Desorientiertheit. Diesem Zustand kann ein weiteres Sichzurückziehen aus der Umweltsituation folgen (bis hin zu dissoziativem Stupor, siehe F44.2) oder aber ein Unruhezustand und Überaktivität (wie Fluchtreaktion oder Fugue). Vegetative Zeichen panischer Angst wie Tachykardie, Schwitzen und Erröten treten zumeist auf. Die Symptome erscheinen im allgemeinen innerhalb von Minuten nach dem belastenden Ereignis und gehen innerhalb von zwei oder drei Tagen, oft innerhalb von Stunden zurück. Teilweise oder vollständige Amnesie (siehe F44.0) bezüglich dieser Episode kann vorkommen. Wenn die Symptome andauern, sollte eine Änderung der Diagnose in Erwägung gezogen werden.
Akut:
· Belastungsreaktion
· Krisenreaktion
Kriegsneurose
Krisenzustand
Psychischer Schock
...
ICD-10-SGB-V Version 2.0 - Onlinezugriff

Wer ein Burnout hat, sollte auch dazu stehen, dass es in seinem Leben eine Entwicklung gegeben hat, die ihn dazu bringt weit über seine Grenzen hinaus zu arbeiten und damit auszubrennen. Alleine die Arbeitsbelastung ist nie der Grund für ein Burnout eines Einzelnen. Denn wenn es die Arbeitsbelastung wäre, dann würden 1,2 Mill. Pflegekräfte am Rande der Arbeitsunfähigkeit schrammen. Dem ist net so.

Ergo: Ein Burnout kann man net heilen mit Tabletten, 4 Wochen AU und einer Veränderung der Arbeitssituation. Man kann den restlosen Zusammenbruch hinauszögern- aber net mehr.

Elisabeth
 
Hallo zusammen,

ich arbeite auch in der ambulanten Pflege, mache berufsbegleitend meine Fachausbildung und fühle mich auch total verheizt von unserer Chefin.
Wir bekommen immer mehr Patienten in unsere Touren, die kaum noch zu schaffen sind, müssen ständig Teildienste schieben. Seit ein paar Monaten haben wir einen Pat. der sehr pflegeaufwändig ist da müssen wir 3x täglich zu zweit hin, d. h. abends muß immer noch jemand von denen die Frühdienst hatten aus seinen Feierabend kommen und dem Spätdienst bei diesem Pat. helfen. Es wird überhaupt nicht gefragt, ob wir das wollen, es wird einfach vorausgesetzt. Es müssen auch nicht alle MItarbeiter da mit hin, die mitarbeiter die auswärts wohnen, denen ist das laut chefin nicht zuzumuten nochmal zu kommen. Also sind es 3 Mitarbeiter die da Tag für TAg abends hinfahren. Wenn ich aus der Schule komme hängt der zettel schon an der Pinnwand im Büro, da wird nicht gefragt, ob man Nachmittags mit den Kindern was vorhat oder Arzttermine hat, man wird einfach eingeteilt. Bei den Teildiensten in der Woche wird auch nciht gefragt, der Dienstplan wird einfach umgeschrieben.
Und wenn man dann wie ich, zur Zeit krank geschrieben ist (Habe mir während des Dienstes eine Verletzung zugezogen) bekommt man von den Chefs nur blöde KOmmentare zu hören. Ich kann echt nicht mehr, mir kraut es schon davor, wenn ich wieder arbeiten muß.

LG Vogelracer
 
@ Vogelracer: Net jammern, Bewerbungen schreiben! :wink:
 
Ich kann hier viele gut verstehen.
Ich war selbst, nach 7 Jahre in der Pflege, in zwei Altenheimen, ein mobiler Pflegedienst, ein Krankenhaus und in einer geriatrischen Rehaklinik (Spätdienst alleine ja richtig die komplett ein Mann/Frau Show und wehe man brauchte Hilfe, Pat. waren alle über 80 mit allem drum und dran was man sich so vorstellen kann, auch bettlägrige (zum Aufbauen), vollkommen durch mit der Branche. Keine Beziehungen mehr keine Freizeit mehr und in Schwesternwohnheimen vor sich hin vegetiert.

Nun 2011 nach einem halben Jahr sehr intensiver Job suche den Absprung geschaft.
Keinen Schichtdienst mehr, jedes Wochenende Frei, in meiner Pause kann ich ins Restaurant essen gehen, so muss der Himmel auf Erden sein und vor allem bei fast gleichem Gehalt. Ich bin zurück im Leben :hippy:

Nach dem ich ein Buch von Robin Powers gelesen hatte, gab ich zwei Tage später die Kündigung ab (Rehaklinik) und das wars. Sich klar werden was man will und dass man immer und immer eine chance hat im Leben.
 
Hatte gestern ein Gespräch mit unserer PDL, habe ihr klipp und klar gesagt, das ich keine TD mehr mache, weil ich es einfach psychisch und körperlich nicht mehr schaffe. Habe morgen noch ein Gespräch mit der Chefin, werde ich trotz dieser Gespräche weiter in TD eingeteilt, werde ich kündigen und im schlimmsten Falle meine berufsbegleitende Weiterbildung abbrechen.

Diana
 
Mittlerweile sagte mir mein Arbeitskollege, dass er kaum eine Chance habe in einer alternative Anstellung außerhalb der aktiven ALTENPFLEGE.
Sowohl die zuständige Arbeitsagentur, als auch verschiedene Dienstleister im Gesundheitswesen hätten ihm gesagt, dass der Beruf ein "Sackgassenberuf" sei. :trinken: :twisted:
Ich habe mich persönlich über diese Einschätzung gewundert!
Als ich die AP-Ausbildung in den 80er Jahren gemacht habe, schwärmten verschiedene Dotzentinnen von den vielfälltigen Möglichkeiten. Offenbar ist es doch sehr schlecht um den Beruf des Altenpfleger/-in bestellt!? :angryfire:
Jetzt weiss er nicht, was er machen soll und ich eigentlich auch nicht, was ich ihm noch raten soll?
 
Mittlerweile sagte mir mein Arbeitskollege, dass er kaum eine Chance habe in einer alternative Anstellung außerhalb der aktiven ALTENPFLEGE.
Sowohl die zuständige Arbeitsagentur, als auch verschiedene Dienstleister im Gesundheitswesen hätten ihm gesagt, dass der Beruf ein "Sackgassenberuf" sei. :trinken: :twisted:
Ich habe mich persönlich über diese Einschätzung gewundert!
Als ich die AP-Ausbildung in den 80er Jahren gemacht habe, schwärmten verschiedene Dotzentinnen von den vielfälltigen Möglichkeiten. Offenbar ist es doch sehr schlecht um den Beruf des Altenpfleger/-in bestellt!? :angryfire:
Jetzt weiss er nicht, was er machen soll und ich eigentlich auch nicht, was ich ihm noch raten soll?

Weiss jemand Rat?
 

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